Tintenchromatogramme

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Griffelo
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Re: Tintenchromatogramme

Beitrag von Griffelo » 11.10.2021 13:38

K15 hat geschrieben:
11.10.2021 13:16
Anders herum: Wenn ich eine Tinte habe, von der ich wissen will, ob es ein Chromatogramm gibt, dann kann ich in dieser Liste nachlesen. Und dann die Suchfunktion verwenden.
Ah, verstehe den Gedanken. Allerdings wenn ich den Tintennamen sowieso in der Suche eintippen muss, dann mache ich das doch gleich und suche nicht erst das Verzeichnis, lese dann dort ob die Tinte drin ist und tippe dann erst den Tintennamen in die Suche ein.
K15 hat geschrieben:
11.10.2021 13:16
Ich habe eine Liste von einigen Chromatogrammen mit Links, aber die aktualisiert sich ja jeden Tag. Ohne Moderatoren-Rechte bringt es uns nichts, diese Liste zu veröffentlichen, weil ich sie dann nicht pflegen kann.
Das sollte ja auch nur der zweite Schritt sein.
Bei den Tintenbesprechungen und den Tintenvergleichen gab es auch irgendwann den Punkt, wo sich ein Moderator dankenswerterweise diese Arbeit gemacht hat.
Ciao, Kay

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vanni52
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Re: Tintenchromatogramme

Beitrag von vanni52 » 11.10.2021 13:47

Tinten von Graf von Faber - Castell sind eher unterrepräsentiert, hier zwei weitere Beispiele: Deep Sea Green und Moss Green.

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1B791BD1-67AC-41F0-8802-30EB8F5DA251.jpeg (590.3 KiB) 2887 mal betrachtet
Bei der Deep Sea Green stellt sich die Frage, ob es tatsächlich um eine grüne Tinte geht. MMn eher ein Petrolton, der etwas mehr im blauen Bereich liegt. Sowohl beim Chromatogramm als auch bei der kleinen Schreibprobe.

Die Moss Green liegt dagegen mitten im grünen Spektrum und wird ihrem Namen gerecht.
Beim Chromatogramm mal wieder die Problematik einer unvollständigen Trennung. Da man am Rand rechts unten die äußere Farbe (Gelb) noch im Ansatz erkennen kann, habe ich auf einen weiteren Versuch mit einem anderen Laufmittel als Wasser bzw.. mit einer längeren Laufstrecke verzichtet. Vielleicht hat ja noch jemand die Tinte und die Zeit für ein Streifendiagramm ? 🙂
LG
Heinrich

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vanni52
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Re: Tintenchromatogramme

Beitrag von vanni52 » 12.10.2021 13:20

vanni52 hat geschrieben:
09.09.2021 17:48
K15 hat geschrieben:
09.09.2021 11:53
Vielleicht würde sich das Grün noch in Blau und Gelb aufteilen, wenn ich ein anderes Laufmittel verwendet hätte?
Die Überprüfung mit einem anderen Laufmittel wäre eigentlich auch mMn der nächste Schritt. Mit mehr Zeit werde ich vielleicht später die Gelegenheit dazu haben.
Das Chromatogramm der Montblanc Toffee Brown mit dem Laufmittelgemisch Ethanol, Essigsäure und Wasser (Verhältnis 2:1:7) im Vergleich zum Rundfilterchromatogramm mit Wasser ( links):

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Im oberen Bereich erkennt man sowohl Gelb als auch Blau, und noch Spuren der Mischfarbe Grün.

Nebenbei zeigt sich die Position des roten Farbstoffes jetzt anders, schon direkt ab der Startlinie. Möglicherweise erfolgt durch den Einfluss der unpolaren Anteile eine sofortige Verankerung in der Cellulose.

Aussagekräftiger bezüglich der nicht vorhandenen Wasserresistenz der Tinte ist natürlich das mit Wasser angefertigte Chromatogramm, bei dem alle Farbstoffe transportiert werden. Wie auch bereits in Deinem Chromatogramm gezeigt.
LG
Heinrich

K15
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Re: Tintenchromatogramme

Beitrag von K15 » 12.10.2021 16:47

Danke! Damit ist die Frage beantwortet :D

Viele Grüße Daniel

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Re: Tintenchromatogramme

Beitrag von vanni52 » 12.10.2021 18:31

Noch ein kurzer Nachtrag zum Rundchromatogramm der Montblanc Toffee Brown.
Während des Chromatographiervorganges ist mir aufgefallen, dass auf dem noch feuchten Filterpapier der gelbe Farbstoff deutlicher zu erkennen ist im Vergleich zum fertigen, trockenen Endzustand.

Hier ein Foto ungefähr zur Hälfte des Chromatographiervorganges:

E6B4FEA1-CB76-4970-AC36-8DA05C473F0B.jpeg
E6B4FEA1-CB76-4970-AC36-8DA05C473F0B.jpeg (758.5 KiB) 2749 mal betrachtet

Offensichtlich wird der gelbe Farbstoff bei konstanter Wasserzufuhr am weitesten nach außen transportiert. Wird die Wasserzufuhr gestoppt, wird der gelbe Farbstoff wieder von den anderen Farbstoffen eingeholt und größtenteils überdeckt.
LG
Heinrich

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Re: Tintenchromatogramme

Beitrag von MarkIV » 12.10.2021 20:38

Mit Marcs Hilfe haben wir den Faden um einen Post ergänzt, den ersten Post. Ich mache da zeitnah ein Verzeichnis rein. Dann braucht es die Liste mittendrin nicht. Ich schau hier nicht so oft rein, daher ist es mir nicht früher aufgefallen.
Und, keine Sorge, der erste Post ist nur provisorisch meiner, Heinrich wird den einen Post mehr bekommen. Der Chemiebaukasten ist sein Spielplatz, nicht meiner. Ich helfe nur ein wenig Ordnung zu halten….

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Re: Tintenchromatogramme

Beitrag von vanni52 » 13.10.2021 9:06

Zwei schwarzgrüne Tinten im Vergleich, die Diamine Green Black und die De Atramentis Schwarzgrün:

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1F0BCF4D-513A-44AC-9C0E-5E30CB40D538.jpeg (622.09 KiB) 2637 mal betrachtet
Die De Atramentis mit einem höheren Schwarzanteil, was diesmal im Chromatogramm, das mit Wasser als Laufmittel angefertigt ist, besser zu sehen ist als im Vergleichschromatogramm mit den unpolaren Anteilen (Wasser, Ethanol und Essigsäure).
LG
Heinrich

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Re: Tintenchromatogramme

Beitrag von vanni52 » 13.10.2021 17:58

Lieben Dank an Mark und Marc für die Erstellung der neuen Liste, die sich vorne auf der ersten Seite befindet und mit deren Hilfe jedes Chromatogramm mit nur einem Click erreicht werden kann.
LG
Heinrich

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Re: Tintenchromatogramme

Beitrag von MarkIV » 13.10.2021 18:39

vanni52 hat geschrieben:
13.10.2021 17:58
Lieben Dank an Mark und Marc für die Erstellung der neuen Liste, die sich vorne auf der ersten Seite befindet und mit deren Hilfe jedes Chromatogramm mit nur einem Click erreicht werden kann.
Aus meiner Sicht, gern geschehen. Nach den drei Stunden digitaler Bastelarbeit habe ich mich direkt mal animiert gefühlt auch wieder mit dem Chromatografiepapier zu spielen. Ich kann ja vielleicht auch was beitragen….

M
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Re: Tintenchromatogramme

Beitrag von K15 » 13.10.2021 19:39

Von mir auch großen Dank! Das war viel Arbeit. Mal sehen, wann sich eine Aktualisierung lohnt :D

Viele Grüße Daniel

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Griffelo
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Re: Tintenchromatogramme

Beitrag von Griffelo » 13.10.2021 20:25

MarkIV hat geschrieben:
13.10.2021 18:39
[...] habe ich mich direkt mal animiert gefühlt auch wieder mit dem Chromatografiepapier zu spielen. Ich kann ja vielleicht auch was beitragen….
Dem herzlichen Dank möchte ich mich natürlich auch anschließen. Das ging ja viel schneller als erhofft. :D

PS: Die Hoffnung auf Akkerman Cobalt Blue vs. Diamine Oxford Blue habe ich noch nicht aufgegeben. ;)
Ciao, Kay

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Re: Tintenchromatogramme

Beitrag von vanni52 » 14.10.2021 18:18

Die Pilot Iroshizuku Tsutsuji hatte ich im letzten Jahr mit dem Laufmittel Wasser chromatographiert:

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43875E44-8864-425D-8EEE-7D3C58E331DC.jpeg (753.95 KiB) 2449 mal betrachtet
Die dunkle Tintenfront zeigt, dass die Trennung mit Wasser nicht vollständig gelungen ist.

Also ein Versuch, mit einem anderen Laufmittel (Wasser/Ethanol/Essigsäure (HAc)) mehr herauszuholen:

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Keine Verbesserung, es ist sogar ein Teil des pinkvioletten Farbstoffes, der beim ersten Chromatogramm noch in der Nähe des Startpunktes verblieben ist, weiter nach außen transportiert worden. Und immer noch sieht es an der Tintenfront dunkelweinrot aus.

Bleibt nur noch eine Verlängerung der Laufstrecke:

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An der Tintenfront, wo die Konzentration wieder abnimmt, zeigt sich nun der pinkviolette Farbstoff. Meine Meinung: Die Tsutsuji besteht nur aus diesem Farbstoff, die dunkelweinroten Bereiche sind durch eine höhere Konzentration des Farbstoffes verursacht worden.

Nochmal die drei Chromatogramme nebeneinander:

01116059-8E1C-47A7-AB76-6C1264669B37.jpeg
01116059-8E1C-47A7-AB76-6C1264669B37.jpeg (775 KiB) 2449 mal betrachtet
Und mit einer Schreibprobe:

9CBB31F8-264A-4ED7-A8CE-ADCCC4BF0280.jpeg
9CBB31F8-264A-4ED7-A8CE-ADCCC4BF0280.jpeg (741.89 KiB) 2449 mal betrachtet
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Re: Tintenchromatogramme

Beitrag von vanni52 » 15.10.2021 13:03

Bevor ich aus einem Füller die letzten Tropfen Iroshizuku Fuyu-Gaki herausgespült habe, kam mir die Idee zu einem Vergleich dieses Tintenrestes (ca. 6 Monate im Füller) mit einer frischen Probe direkt aus dem Fass.
Mögliche Fragestellungen hierzu sind die nach einer Oxidation oder nach einer Verklumpung.
Links die frische Probe:

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6786AC90-8A3B-42F9-8452-82225F4B9722.jpeg (445.81 KiB) 2390 mal betrachtet

Eine Veränderung hat definitiv beim zentralen Farbstoff stattgefunden. Bei der Probe aus dem Füller ist hier der Farbton deutlich intensiver, wofür eigentlich nur eine chemische Reaktion verantwortlich sein kann.
Und aus dem zentralen roten Farbstoff ziehen sich strahlenförmige Farbbereiche zentrifugal heraus, was auf eine Verklumpung schließen lässt.
LG
Heinrich

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Re: Tintenchromatogramme

Beitrag von K15 » 15.10.2021 22:13

Lieber Heinrich, ist der Tintenfluss auch etwas trockener geworden? Lässt sich die alte Tinte gut aus dem Füller spülen oder musst Du lange wässern?

Hier ist ein Chromatogramm von Blackstone Scents of Australia: Brown Boronia mit Wasser auf Löschpapier. Der Duft ist nach dem Chromatographieren weg.

Viele Grüße Daniel

Schlagworter: Dufttinte
Dateianhänge
Blackstone-Brown-Boronia-Scented-Ink-Chromatogramm-Wasser.jpg
Blackstone-Brown-Boronia-Scented-Ink-Chromatogramm-Wasser.jpg (743.15 KiB) 2339 mal betrachtet

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Re: Tintenchromatogramme

Beitrag von vanni52 » 16.10.2021 11:38

K15 hat geschrieben:
15.10.2021 22:13
Lieber Heinrich, ist der Tintenfluss auch etwas trockener geworden? Lässt sich die alte Tinte gut aus dem Füller spülen oder musst Du lange wässern?
Lieber Daniel, der Tintenfluss ist auch über den recht langen Zeitraum hoch geblieben, die Iroshizuku Tinten gehören mMn ohnehin zu den nassesten Vertretern. Auch beim Ausspülen keine großen Probleme. Den beiden Chromatogrammen kann man nicht unbedingt den hohen hydrophilen Charakter der Tinte ansehen, daher noch ein kurzer Vergleich mit einem älteren mit Wasser chromatographierten Beispiel:

3DFDBE55-CCE7-4658-9590-B836E732AFC7.jpeg
3DFDBE55-CCE7-4658-9590-B836E732AFC7.jpeg (643.72 KiB) 2287 mal betrachtet
LG
Heinrich

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