Galerie Jansen Tinten Testbericht

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M. Richter
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Galerie Jansen Tinten Testbericht

Beitrag von M. Richter » 07.02.2004 11:30

Bei

www.pentrace.com

ist der schon einmal angekündigte Galerie Jansen Tinten Testbericht mit Farbmustern verfügbar.

Eine deutsche Fassung des Artikels wird auch in kürze erscheinen!

Viel Spaß beim lesen

Michael

absia
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Jansen-Tinten

Beitrag von absia » 15.02.2004 16:58

Hallo, Michael!

Herzlichen Dank für deinen tollen Artikel. Bin schon gespannt auf die Fortsetzung, weil ich hoffe, dass dort auch die Jansen-Farben zur Sprache kommen, die für mich momentan die schönsten sind, nämlich "Korallenrot" (neue Mischung; ein wunderschönes Bordeauxrot, das die Farbe eines edlen Rotweines hat), "Nachtschwarz" (ein schönes sattes Dunkelanthrazit mit Stich ins Grüne) und - vor allem - "Saphirblau" (eine Art Stahlblautürkis; einfach genial, die Mischung).

Leider hat Dr. Jansen, wie er mir sagte aufgrund von Lieferantenwechseln, die alten Mischungen im letzten Jahr teilweise geändert, was sich vor allem auf das "Mohnrot", das in deinem Artikel unbegreiflicherweise mit dem "Feuerrot" vermischt wird, unschön ausgewirkt hat. "Mohnrot" war früher meine Jansen-Top-Farbe, ist jetzt aber unbe- bzw unverschreiblich. Ich hatte ihn sehr darum gebeten, die Farbe so zu belassen, wie sie war - ohne Erfolg. "Feuerot" ist dagegen noch feuriger und heller als dieses Brüllrot von Pelikan, das in unfreiwilliger Ironie auch noch "Brillantrot" heißt. Jedenfalls galt das für die alten Mischungen der genannten Farben.

Das ist letztlich auch der Nachteil an der - ansonsten sehr begrüßenswerten - Tintenselbstmischerei: Man kann sich nicht darauf verlassen, dass es d i e eine Farbe, die man nach langem Suchen und Ausprobieren endlich zu s e i n e r individuellen Lieblingsfarbe erkoren und damit die meisten seiner Füller gefüttert hat, weil allein schon die Schriftfarbe überall verrät, wer hier seinen "Stempel" hinterlassen hat, lange gibt - egal, welche das sein mag. Eine Art Mischungsgarantie die auf immer gleiche Zusammensetzung und Qualität seiner Tinten gibt Dr. Jansen bis heute nicht. Sie wäre aber sehr wünschenswert! Neue Namen für neue Tinten lassen sich schließlich zu Tausenden erfinden, sodass man nicht bestehende Tintenbezeichnungen für neue Tintenmischungen hernehmen muss.

Wer sich also für Jansen-Tinten interessiert (die es übrigens auch unter anderem Namen und deutlich teurer, z.B. in namhaften Münchener Schreibwarengeschäften als deren Hausmarke gibt), sollte darauf achten, dass er Tinten der neuen Mischung erhält bzw. bei der Nachbestellung nachfragen, ob sich die Mischung geändert hat. Die Tinten können nämlich unter gleichem Namen sehr unterschiedlich ausfallen (siehe Mohnrot). Aus seiner Homepage (www.tinten-online.de) erfährt man das nämlich nicht.

Ansonsten gilt, was du auch in deinem Artikel treffend feststellst: Die meisten Jansentinten sind aufgrund ihrer Pigmenthaltigkeit nur für Füller mit gutem Tintenfluss geeignet, also z.B. nicht für Parker Sonnets oder den Waterman Liaison. In meinen Pelikanfüllern (M 200, 400, 800; MC 110) dagegen haben sie bis heute keinerlei Ärger bereitet. Dafür sorgt Pelikan schon selbst mit seinem brüllenden Brillantrot, das nach wenigen Wochen Sinterkrusten an den Federrändern produziert und den Tintenleiter verstopft, wenn man ihn nicht rechtzeitigst auswäscht. Ist mir mit Jansens Tinten noch nicht passiert.

Auf Wiederschreiben,
Peter
"Du bist, wie du schreibst!" (Alfons Lüke)

Stefan Nielsen
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Beitrag von Stefan Nielsen » 17.02.2004 10:15

Hallo,

ich hatte allerkürzlichst erstmals mit der Galerie Jansen (tinten-online) zu tun und fand in diesem Zusammenhang die Anmerkungen von Peter interessant, da ich etwas von meiner Erfahrungen hier widerfand. Dies bezieht sich in erster Linie auf den Umstand, daß auf der Website, vorsichtig gesagt, nur sehr rudimentäre Angaben über die bei Bestellung zu erwartende Tintenfarbe vorhanden sind. Die Bestellung einer neuen Tinte wird zu einem trial & error-Versuch.
Es scheint mir ein merkwürdiges Geschäftsgebaren, wenn dem Käufer über den angebotenen Artikel grundlegende Informationen vorenthalten werden. Geradezu unglaublich finde ich, daß eine Farbkarte, aus der diese Infomationen ersichtlich wären, für 3 Euro gekauft werden muß. Wie wäre es, wenn z.B. die Firma Pelikan ihre Informationsbroschüre, aus der etwa die erhältlichen Füllerfarben, die Ausstattung oder die Federbreiten ersichtlich sind, an ihre Kunden verkaufen würde? Das es auch anders geht, zeigt die amerikanische Firma Private Reserve, auf deren Website Schriftproben über die Tinten dargestellt sind.

In meinem konkreten Fall wollte ich eine orangefarbene Tinte für eine Bekannte bestellen. Die Suchfunktion erbrachte nun sechs verschiedene orangefarbene Füllhaltertinten. Das Gelborange aus der Standardserie sowie fünf weitere Oranges aus Sondersereien: Max & Moritz, Halloween, Chines. Tierkreiszeichen "Ratte", Sternzeichen "Widder" und die verheißungsvolle Tinte erotic art Edition 3. Aus den Abbildungen der Tinten ließ sich absolut nichts über die zu erwartende Tintenfarbe entnehmen. Ich habe daraufhin eine eMail an die Galerie gesandt, in der ich zum einen Auskunft über eventuelle Unterschiede in den Orangetönen , zum anderen - man muß ja für mindestens 25 Euro Tinte bestellen - einige Infos über andere Tintenfarben erbat. Ich habe keine Antwort erhalten!

Schließlich haben wir neben dem Standard-Gelborange die einzige Tinte bestellt, die in der Beschreibung eine andere Nuance erwarten ließ: die erotic art-Tinte, die als orangerot beschrieben wurde. Großes Erstaunen beim Eintreffen der Tinten: beide Tinten sind sowohl was die Tinte wie die Konfektionierung betrifft, absolut identisch. Lediglich für ein anderes Etikett waren somit 1.30 Euro mehr zu bezahlen. Ich fühle mich nun nicht so sehr erotisch sensibilsiert, sondern schlicht und einfach leicht verarscht.

Von den drei anderen Farben, die ich auf Wunsch meiner Bekannten bestellte, dies waren Purpurviolett, Bordeaux- und Karminrot, vermag ich nur beim Violett eine Analogie zwischen der auf dem Etikett dargestellten Farbe und der tatsächlichen Schriftfarbe entdecken. Das Karminrot ist ein leicht rötliches Pink, das Bordeauxrot ein stark ins Bräunliche tendierende Dunkelrot (das meine Bekannte scheußlich, ich dagegen als Braun-Fan sehr schön fand, so daß ich diese Tinte neben der zweiten orangenen geschenkt bekommen habe :D ). Aufschlußreich, daß Peter das Korallenrot als Bordeauxrot bezeichnet - von den ca. 400 Flaschen Wein in unserem Keller hat auf jeden Fall keine die Farbe des Jansen'schen Bordeaux, worüber ich auch sehr glücklich bin.

Und wenn ich schon mal dabei bin: Ärgerlich fand ich auch, daß keinerlei Angaben über die Versandkosten gemacht werden, die sind nämlich nicht ohne: für den Versand von fünf kleinen Tintenflaschen habe ich stolze 6 Euro bezahlt. Der Weinhändler meines Vertrauens liefert mir 48 oder mehr Flaschen Wein für einen Euro weniger. Die Lieferung selbst erfolgte dagegen problemlos und schnell.

Kurios dagegen fand ich, daß ich auf der Rechnung eine andere Internetadresse fand (http://www.tintenmanufaktur.de), auf der zum Teil ganz andere Tinten zu finden waren. Wohl eine Folge der von Michael und Peter erwähnten häufigen Umbenennungen.

Zuletzt das Happy End: Die Qualität der Tinten ist hervorragend! Alle vier Farben sind von einer hohen Farbintensität, dies vor allem angesichts des Umstands, daß mit dem Orange und dem Pink eher schwache Farben vertreten waren. Auch der Tintenfluß ist in Anbetracht der hohen Pigementdichte sehr gut. Dies führt letztlich dazu, daß ich der Galerie Jansen als Kunde erhalten bleiben werde, allerdings auch nur deshalb, weil es in Deutschland keinen anderen Hersteller gibt, der gleichwertige
Tinten mit einem besseren Service anbietet.
Ich finde es schade, daß zwischen der Qualität der angebotenen Tinten und der Qualität der Informationen rund um das Produkt eine derartige, eigentlich ganz unnötige Diskrepanz besteht. Es ärgert mich als potentiellen Kunden nun mal immer gewaltig, wenn ich höflich eine Anfrage stelle und diese einfach ignoriert wird. Ich habe dann das Gefühl, die betreffende Firma hat wenig Interesse daran, ihre Kunden
zufriedenzustellen oder daran, neue Kunden zu gewinnen. Vielleicht mag man sich aber beim Hersteller auch nur schwer von den eigenen Tinten zu trennen!

Gruß
Stefan

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esp
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Beitrag von esp » 17.02.2004 20:00

Stefan Nielsen hat geschrieben:Geradezu unglaublich finde ich, daß eine Farbkarte, aus der diese Infomationen ersichtlich wären, für 3 Euro gekauft werden muß.

Ich habe daraufhin eine eMail an die Galerie gesandt, in der ich zum einen Auskunft über eventuelle Unterschiede in den Orangetönen , zum anderen - man muß ja für mindestens 25 Euro Tinte bestellen - einige Infos über andere Tintenfarben erbat. Ich habe keine Antwort erhalten!
Hallo Stefan!

Ich muss Dir einerseits beipflichten, andererseits widersprechen.

Dass eine Farbkarte verkauft wird, kann ich verstehen, da die Tinten per Hand aufgetragen werden müssen (nehme ich zumindest an) - und manuelle Arbeiten sind nun einmal teuer.

Dass man keine Antworten erhält missfällt mir auch sehr. Ich habe gefragt, was es mich inklusive Versand kostet, wenn ich alle 29 Standardtinten (ja, ich habe genügend Füllfedern :wink: ) auf einmal bestelle. Und auch darauf - ist ja keine kleine Bestellung - habe ich bisher eine Antwort erhalten :(

Sollte jemand eine Alternative wissen, bitte ich darum, sie mir mitzuteilen ...
Auf Wiederlesen ...
Edi

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Beitrag von hcpluemer » 18.02.2004 8:24

Hallo,
Ich habe ebenfalls bei Tintenonline schon bestellt und bin mit dem Lieferservice zufrieden. Ich habe allerding smit verschiedenen Haltern Probleme bei der Nutzung der Farbe Gelborange. Jedesmal kommt der Tintefluß ins Stocken. Es liegt wohl an der hohen Zahl der Farbpigmente.
Als Alternative fällt mir nur Bethge in Hamburg ein. Allerdings ist die Farbauswahl mit der von Tinten-Online nicht zu vergleichen. Aber Hinfahren lohnt sich für Fans immer, sofern man ein Geschäft in erreichbarer Entfernung hat. (http://www.bethgehamburg.de/)
Besten Gruß
h-cp
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Stefan Nielsen
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Beitrag von Stefan Nielsen » 18.02.2004 8:53

Hallo Peter,

daß die Farbkarte handgepinselt ist, mag gut sein, ist angesichts der offenbar steten Farb- und Namenswechsel bei Galerie Jansen vielleicht auch die günstigere Option anstatt eines aufwendig gedruckten Farbblattes.

Nichtsdestotrotz entbindet dies den Hersteller nicht von der Verpflichtung, dem Käufer grundlegende Infos über die zu erwerbende Tinte zu übermitteln. Dies geht ohne weiteres durch einen Farbscan neben jeder angebotenen Tinte. Bei Private Reserve ist das ja auch möglich! Und nicht zuletzt verdeutlichen die Scans von Michael Richter ja auch einen Eindruck. Es kann doch wohl nicht angehen, daß ich als Käufer auf die gewiß überaus löbliche Arbeit von anderen Käufern (ich nehme mal an, daß Michael mit Galerie Jansen in keiner geschäftlichen Beziehung steht) angewiesen bin, um mir einen Eindruck von den Tintenfarben zu verschaffen.

Es kann, wie Michael dies ja auch tut, gerne ein Hinweis angefügt werden, daß die Scans nicht den 100%igen Farbwert vermitteln, aber wir brauchen wohl nicht darüber zu diskutieren, daß diese Option in keinem Vergleich dazu steht, kaum verwertbare Erläuterungen zu bringen. Oder kann mir jemand erklären, was die genauen Unterschiede zwischen Korallenrot, Feuerrot und Mohnrot sind?

Zum Gelborange, das hcpluemer als schwierig im Tintenfluß beschreibt. Ich verwende die Tinte in einem Delta DolceVita (wegen der Farbanalogie), der über einen guten, aber sehr sparsamen Tintenfluß verfügt. Die Tinte fließt zugegebenermaßen nicht so gut wie zuvor verwendete Waterman- und Aurora-Tinten. Aber sie fließt doch. Ich kann mir jedoch vorstellen, daß Halter mit eher mittelmäßigem Tintenfluß Probleme bekommen können. Dasselbe gilt auch für die ebenfalls sehr "dicke" bordeauxrote Tinte von Jansen, die ich in einem M800 ohne Probleme verwende. Die hohe Farbintensität hat hier eben seinen Preis.

Gruß
Stefan

absia
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Problem Offenheit

Beitrag von absia » 18.02.2004 10:01

Hallo miteinander!

Ich glaube wir müssen mal ein bisschen differenzieren. Für die Farbkarte hat sich Edi ausgesprochen. Ich habe mich bisher dazu noch gar nicht geäußert. Die Karte, die ich vor langer Zeit (!) einst bekam, war tatsächlich handgemacht und damals ihren Preis - ich glaube 1.-DM - auch wert. Ich wähnte schließlich, sie nur einmal zu brauchen, weil das Sortiment sich nicht ständig ändern würde. Fehlanzeige! Auf eine Farbkarte der neuen Mischungen warte sich seit mehreren Monaten (!), trotz mehrfacher Anforderung in mehrern Stückzahlen (!) vergeblich.

Zur Entlastung Herrn Jansens möchte ich allerdings anfügen, dass er seine Tintenmanufaktur bisher nebenberuflich als eine Art Hobby betreibt und seit einger Zeit umzieht (offenbar mit der ganzen Manufaktur) in die Pfalz. Das jedenfalls hat er mir vor einigen Wochen in einer Mail erklärt, als ich mich darüber beklagt habe, dass nicht einmal mehr meine Bestellungen ordnungsgemäß abgewickelt werden. Außerdem sei er damit beschäftigt, seinen ersten Messeauftritt auf der "paperworld" hinzudeichseln. Da die ja nun vorbei ist, und auch der Umzug langsam abgeschlossen sein müsste, könnte man fürderhin erwarten, dass der Laden wieder läuft. Werde das in den nächsten Wochen mal ausprobieren, wenn meine Schreibsäfte zur Neige gehen.

Stefan muss ich darin recht geben, dass Herr Jansen - und das hat nun mit biographischen Lebensengpässen nichts mehr zu tun - in seiner Homepage nicht immer mit offenen Karten spielt. Das betrifft zum einen die Multi-Angebote und variierten Benennungen gleicher Tinten zu unterschiedlichen Preisen und zum anderen die Angebotsbeschreibungen selbst. Am ehesten kann man sich noch bei der Standardtintenserie darauf verlassen, dass dort jeder Tintenname auch einen anderen Saft repräsentiert. Von den wolkigen Sonderserien mit wohlklingenden poetisierenden Bezeichnungen zu überhöhten Preisen würde ich dagegen die Finger lassen, so lange Dr. Jansen auf seiner Homepage nicht Farbe bekennt, worin die sich von den Standardtinten unterscheiden sollen.

Noch ärgerlicher für Füllerfrekas sind seine seltsamen Füllerangebote ohne Bild, ohne Markennennungen und letztlich ohne klare Beschreibungen, dafür aber zu stolzen Preisen. Handelt es sich bei diesen Angeboten - nach den kärglichen Beschreibungsindizien zu schließen - um verkappte M 200er von Pelikan? Dann sind sie heillos überteuert! Oder handelt es sich um 4ooer? Dann wäre die Bestellung eine Überlegung wert.

Ich habe keine Ahnung, warum Dr. Jansen eine solche Geheimniskrämerei um Selbstverständlichkeiten macht. Vielleicht ist er tatsächlich noch nicht Profi genug, was betriebliche und vermarktungssensible Dinge anbelangt. Ich unterstelle ihm einmal, dass er (noch) überwiegend Idealist (wie wir) ist und seinen Betrieb noch nicht perfektioniert hat. Das würde auch erklären, warum er an anderer Stelle sehr großzügig in seiner Informationsarbeit ist! Seine tintengeschichtlichen Artikel, die er offenbar in jahrelanger Kleinarbeit selbst recherchiert hat, sind höchst lesenswert! Dass er seine Tintenrezepturen auf seiner Homepage nicht verrät, ist sein gutes Recht. Das verlangt auch niemand von ihm. Wir freuen uns ja an seinen gelungenen Werken, wenn sie auf unseren Papieren vor sich hin leuchten.

Wir sollten ihm also eine Chance geben und fairen Kontakt suchen, und anfangs nicht nach der heutzutage überstrapazierten Konsumentenhaltung verfahren: "Man kann doch wohl noch erwarten, dass ..!" Diese Anspruchshaltung unserer Tage schlägt mir immer mehr auf die Peristaltik! Er versorgt uns ja mit Schreibsäften, die wir so sonstwo nicht bekommen oder nicht zu diesem Preis, was die Standardtinten angeht. Also: Versucht's 'mal mit - nicht Gemütlichkeit - fairer Kommunikation. Sich aufregen kann man immer noch!

Bei Ebay fressen wir schließlich auch alles mögliche trotz absurdester Beschreibungen und wahnwitzer Versteigerungsverläufe, wenn's darum geht, u n s e r Füllerchen zu ergattern, hinter dem wir schon seit Wochen her sind.

Auf Wiederschreiben,
Peter
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Stefan Nielsen
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Beitrag von Stefan Nielsen » 18.02.2004 11:06

JETZT ABER: Hallo Peter,

für die Namensvertauschung bitte ich euch beide, Edi und Peter, tief zerknirscht um Verzeihung!

Im Gundsatz möchte ich den letzten Bemerkungen gar nicht widersprechen, dennoch aber einige Anmerkungen machen (und damit das Thema, zmindest von meiner Seite aus, beenden):
1. daß und ob der Herr Jansen seinen Tintenvertrieb nebenberuflich organisiert, kann ich nicht wissen und seiner Website, die ja insgesamt recht professionell gemacht ist, auch nicht entnehmen. Das ändert aber auch nichts an meiner Kritik, die ja in erster Linie nichts über langsamen Vertrieb o.ä. aussagt, sondern den Mangel an grundsätzlichen Informationen anspricht. Dies hat doch nichts mit "nebenbei betreiben" zu tun. Gerade bei einer Website, die auch noch Tiefgründiges über die Geschichte der Tinte offenbart, wäre doch wohl Zeit und Platz für derartige Minimalaussagen gewesen.

2. Das Internet-Geschäft ist, für beide Seiten, ein recht sensibles Terrain. Ich bestelle, vor allem bei Erstbestellungen, mehr oder weniger "ins Blaue hinein". Weder ist mir der Händler persönlich bekannt, noch weiß ich oft etwas über die letztendliche Qualität der bestellten Ware. Die Händler, und hierzu zählt auch der nebenberufliche Dr. Jansen, sichern sich unter anderem dadaurch ab, daß sie die Ware bei Erstbestellern nur gegen Lastschrifteinzug oder Vorkasse liefern. Das ist auch o.k. so. Andererseits möchte ich als Kunde auch eine gewisse Sicherheit bei meiner Bestellung. Ich kann die Ware, anders als beim Kauf im Geschäft, nicht vorher in Augenschein nehmen. Von daher erwarte ich, daß mich der Händler im Rahmen seiner Möglichkeiten umfassend informiert, um - dies ja auch aus Eiggeninteresse! - Fehlkäufe auszuschließen. Nur so kann der Internethandel nach meiner Meinung erfolgreich funktionieren.

Dies sehe ich bei der Galerie nicht immer gegeben. Ich habe in der erwähnten eMail an die Galerie auch auf diese Defizite hingewiesen. Auf der Website ist eine Feedback-Funktion installiert, in der um Kritik und Anregungen gebeten wird. Was aber, wenn dies offenbar reine Makulatur ist, wenn der erwähnte "faire Kontakt" recht einseitig verläuft? Ich denke, dies hat nichts mit überspannter Erwartungshaltung zu tun. Meine Kritik hier im Forum, die ja offenbar zumindest in Teilen von anderen geteilt wird, war durchaus konstruktiv gemeint. Wie gesagt, bin ich mit der Qualität der Tinte ja zufrieden, vielleicht bewirken gesammlte Anregungen bei Dr. Jansen ja eine Verbesserung der Verkaufspolitik, mit der beide Seiten dann zufrieden sein können?!

Gruß
Stefan

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Sorry!

Beitrag von absia » 18.02.2004 15:44

Hallo Stefan!

Ich glaube, ich habe dich - unverdientermaßen - direkt etwas angekratzt. Das war nicht meine Absicht und tut mir leid. Ganz im Gegenteil: Ich gehöre ja durchaus zu denen, die deine Meinung in wesentlichen Punkten teilen, aber eben (momentan) noch nicht in allen. Meine Geduld mit der Firma Jansen ist durchaus nicht unbegrenzt strapazierbar. Ich vertrete dennoch aus dargelegten Gründen (noch) einen etwas gemäßigteren Standpunkt.

Aber wir müssen und können das hier nicht ausdiskutieren. Es liegt zudem im Wesen von Meinungen, dass sie unterschiedlich sein müssen, sonst wäre Kommunikation sinnlos. Das war schon alles an Pseudophilosophie. Ich wollte damit nur darin erinnern, dass es ja Sinn eines solchen Forums ist, unterschiedliche Standpunkte deutlich werden und auch nebeneinander bestehen zu lassen. Was wäre ein Meinungsmarkt ohne verschiedene Marktstände? Da käme niemand mehr zum Einkaufen!

Nochmal Sorry,
Peter
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Beitrag von esp » 18.02.2004 18:03

hcpluemer hat geschrieben:Als Alternative fällt mir nur Bethge in Hamburg ein. Allerdings ist die Farbauswahl mit der von Tinten-Online nicht zu vergleichen. Aber Hinfahren lohnt sich für Fans immer, sofern man ein Geschäft in erreichbarer Entfernung hat. (http://www.bethgehamburg.de/)
Besten Gruß
Hallo h-cp :)

Danke für die Adresse. Werde mich dort einmal virtuell umsehen - zum Hinfahren und physisch ansehen ist's von Purkersdorf (Wien) doch ein bisschen weit :?

Umsehen will ich mich auch deshalb, weil von der bestellten Farbkarte nichts zu sehen ist :cry: und auch noch keine Antwort auf meine Anfrage gekommen ist.

Ein bisschen Geduld habe ich aber noch, schließlich ist das Sammeln von Schreibgeräten ein geruhsames Hobby :wink:
Auf Wiederlesen ...
Edi

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Re: Problem Offenheit

Beitrag von esp » 18.02.2004 18:06

absia hat geschrieben:Auf eine Farbkarte der neuen Mischungen warte sich seit mehreren Monaten (!), trotz mehrfacher Anforderung in mehrern Stückzahlen (!) vergeblich.
Hallo Peter!

Es beruhigt ungemein, dass ich nicht der einzige bin, der auf etwas wartet :wink: Und aufgrund der positiven Kommentare zur Qualität der Tinten, werde ich mich noch ein Weilchen in Geduld fassen ...
Auf Wiederlesen ...
Edi

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Beitrag von Stefan Nielsen » 18.02.2004 18:40

Hallo Peter,

um Gottes willen, da ist wohl bei dir unbeabsichtigt ein falscher Eindruck entstanden. Ich bin in keiner Weise "angekratzt" - ist bei mir auch nicht so schnell möglich! Im Gegenteil bin ich für kontroverse Debatten immer zu haben, das sehe ich genauso wie du.
Dazu gehört auch, seinen Standpunkt mal etwas zugespitzt zu formulieren, davon, so denke ich, lebt solch eine Diskussionsrunde ja auch. Eigentlich rechne ich mich auch eher zu den gemäßigteren Charakteren. Da das Thema Jansen jedoch gerade in zeitlicher Überschneidung zu meiner Bestellung hier im Forum auftauchte, wollte ich die Gelegenheit nutzen, meine Erfahrungen - vielleicht etwas drastisch - kundzutun.

Man kann es ja auch andersherum sehen: die von uns angesprochenen Punkte werden gewiß auch anderen potentiellen Käufern aufstoßen, die dann unter Umständen von einer ersten oder weiteren Bestellung absehen. Ich nehme kaum an, daß der Markt für derartig spezielle Tinten in Deutschland riesengroß ist, so müßte es auch im Interesse des Herrn Jansen sein, sich seine Kunden zu erhalten. Da ich, wie mehrfach gesagt, mit den Tinten zufrieden bin, fände ich es schade, wenn die Galerie Jansen mangels Kundennachfrage ihren Betrieb einstellen müßte.

Gruß
Stefan

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Jansen Tinten

Beitrag von Martin Lesny » 18.02.2004 20:30

Ein paar Worte zur Jansen Tinte:
Neben den Standardtinten unterscheiden sich nur noch die Dufttinten in der Zusammensetzung, alle anderen Tinten haben einfach nur ein anderes Etikett bzw eine elegante Verpackung. Dagegen ist ja auch gar nichts einzuwenden, weil die Sondertinten haeufig als originelles Geschenk gekauft werden.

Ich denke dass beim Tintenkauf das Fachgeschaeft dem Webshop ueberlegen ist. Beim gleichen Preis wird hier eine Beratung geboten, kann die Tinte ausprobiert werden, ist eine Farbkarte vorhanden etc pp.
Ich moechte ja hier nicht zuviel Werbung fuer mich machen, aber wenn Ihr in der Naehe von Stuttgart seid, schaut doch mal bei meinem Laden in Esslingen vorbei und erlebt die Jansen Tinte "live".
Ich besitze in Esslingen am Neckar ein Fachgeschäft für hochwertige Schreibgeräte.
Auch wenn ich meine Kunden am liebsten in meinem Laden persönlich berate, bearbeite ich auch gerne telef. Anfragen (0711 5774436) oder e-mails.

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Re: Jansen Tinten

Beitrag von esp » 18.02.2004 20:38

Martin Lesny hat geschrieben:Ich denke dass beim Tintenkauf das Fachgeschaeft dem Webshop ueberlegen ist. Beim gleichen Preis wird hier eine Beratung geboten, kann die Tinte ausprobiert werden, ist eine Farbkarte vorhanden etc pp.
Hallo Martin!

Ich stimme Dir voll und ganz zu. Nur: Wo sind die Fachgeschäfte, die mehr al ein paar Tintenfarben haben? Hier in Ostösterreich bin ich schon in so manchem Geschäft gewesen; Pelikan-Tinten gibt es oft, Montblanc, Waterman, etc. findet man in Spuren. Andere Tinten gar nicht :cry:
Auf Wiederlesen ...
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Beitrag von absia » 18.02.2004 22:45

Hallo Martin,

da du gerade mal wieder so schön Werbung machst für Fachgeschäfte im Allgemeinen und deinen neuen Laden: Ich habe vor einiger Zeit eine kleine Anfrage per E-Mail an dich geschickt, aber bisher keine Antwort erhalten. Es durchdringen offenbar nicht nur Tintenhersteller nicht mehr alle ihre Mails!

Schönen Gruß,
Peter
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