Tinte zieht fäden.

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G-H-L
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Tinte zieht fäden.

Beitrag von G-H-L »

Hallo,

wollte gerade die Patrone einen Pelikan Factor mit einer Spritze wiederbefüllen. Beim abstreifen der Nadel am Fäßchen mußte ich nun feststellen, daß sich ganz feine Fäden bilden, sobald man die Nadel vom Glasrand abhob. Bei der Tinte handelt es sich um brillantschwarze Pelikan Tinte. Bisher schrieb die Tinte jedoch immer einwandfrei. Zuletzt in einem Pelikano und dem besagten Factor. Gelegentlich mischte ich auch etwas von dem Schwarz in königsblaue Tinte um blauschwarze Tinte zu erhalten.

Ich muß allerdings gestehen, daß es sich bei der Tinte um die Reste (nicht ganz 1/2 Liter) einer Literflasche handelt. Die Tinte habe ich benutzt um einen Tintenstrahldrucker wieder zu befüllen. Allerdings, den Drucker benutze ich überhaupt nicht mehr und die Tinte dürfte zwischen 15 und 20 Jahre alt sein. Bisher konnte ich weder Schimmel noch irgendeinen abartigen Geruch an der Tinte feststellen.

Die Tinte aus dem Glas habe ich nun wegeschüttet und das Glas ausgewaschen. Wie gesagt kein Schimmel feststellbar. Obwohl der Tintenfluß in den obigen Füllern sehr gut war und auch richtig deckte, hatte ich manchmal das Gefühl, daß die brillantschwarze Pelikantinte etwas dickflüssiger als die königsblaue Tinte wäre. Das könnte aber durchaus auch normal sein.

In meine Kolbenfüller kommt die schwarze Tinte jedenfalls nicht mehr. Zum mischen für die blauschwarze Tinte könnte sie noch gehen. Uneingeschränkt könnte man sie noch für Federhalter oder Glasfedern hernehmen. Auch einfüllen von destiliertem Wasser wäre denkbar. Oder ist es besser gleich die Tinte wegzuschütten?
Gruß
Gerhard

Nein, das ist keine unleserliche Handschrift!
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Tenryu
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Re: Tinte zieht fäden.

Beitrag von Tenryu »

Nicht alle Pilze sind auch als Schimmelrasen sichtbar. Es könnte eine Art Schleimpilz sein. Ob der für den Füllhalter schädlich ist, kann ich nicht sagen. Evtl. könnte man die Tinte durch Erhitzen wieder sterilisieren. Aber vermutlich wäre es das beste, sie wegzuwerfen.

Überhaupt hört man oft von solchen Problemen im Zusammenhang mit der schwarzen Tinte. Von daher würde ich mir keine größeren Vorräte davon anschaffen, bzw. lieber mehrere kleine Tintenfäßchen besorgen.

Prophylaktisch könnte man die Tinte vorher mit einem Desinfektionsmittel versetzen, wie Formaldehyd o.ä. Aber wer will schon beim Schreiben so ein Giftzeugs in der Nase haben? Und ob das dem Kunststoff des Füllers auf Dauer gut tut, ist auch eine Frage.
DanielH
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Re: Tinte zieht fäden.

Beitrag von DanielH »

Hallo in die Runde,

Schwarze Pelikantinte ist extrem anfällig für Mikroben. Vielleicht erinnert sich der eine oder andere noch an meine Geschichten über verschimmelte Tinte im Büro vor anderthalb Jahren. Beim zweiten Mal war das auch kein Schimmelrasen sondern so ein komischer Glibber, den ich da rausgefischt hatte. Insofern ist für mich der Fall klar. Und ich kann mir durchaus auch vorstellen, dass es Mikroorganismen gibt, die sich nicht durch einen fiesen Geruch verraten. Ich erinnere mich da an einen satz meines Biochemie-Professors: "Mikroorganismen können alles" (aber wahrscheinlich kein Hochdeutsch :lol: )
isegrimmgo
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Re: Tinte zieht fäden.

Beitrag von isegrimmgo »

Hallo,
ich kenne dieses Problem vorwiegend von roten Tinten!
Ich erinnerne mich düster an eine Antwort im Forum, die dies mit der Anfälligkeit eines speziellen roten Farbstoffes von (BASF?) begründete. (kann es sein, dass dies der Chef von de Atramentis war?) Der Tipp dazu war: Einfach durchs Kaffeesieb. Ich habe die Tinten weggeworfen - war mir zu risky!

Insbesondere betroffen davon waren meine Private Reserves.

Lieben Gruß
Wolfgang
G-H-L
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Re: Tinte zieht fäden.

Beitrag von G-H-L »

Hallo,

also ich werde die verbliebene schwarze Tinte nur noch in billigen Füllern verwenden. Darin schreibt die Tinte aber immer noch sehr satt. Die Fäden habe ich nur beim abstreifen der Spritze mit der Kanüle am Tintenglas beobachtet. Da in der Spritze immer Tintenreste zwischen Spritze und Kanüle zurückbleiben und diese auch nicht luftddicht abgeschlossen sind, könnte es schon sein, daß diese Reste angeschimmelt sein können.

Die Tinte in der Flasche ist zwar uralt, aber die Flasche war meist nur sehr kurz geöffnet und ansonsten immer dicht verschlossen.

Gruß
Gerhard
Gruß
Gerhard

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