Rote Tinte - Problematisches Eisenoxid?

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pokpok
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Re: Rote Tinte - Problematisches Eisenoxid?

Beitrag von pokpok »

Thom hat geschrieben:
19.12.2021 3:13
Wenn man's klein genug kriegt und in Schwebe halten kann ....
Wenn man das staubförmige Pigment in Wasser aufschwemmt und dann damit schreibt, bleibt nach dem Trocknen nur Staub auf dem Papier. Ein kleiner Wisch oder ein Lufthauch - und furt isses. Man müsste zur Farbe was dazu mischen (Leim, Wasserglas ...) oder gleich nach dem Farbauftrag fixieren.
Mit dem Suchbegriff "Künstlerpigment" findet sich Näheres dazu.
Liebe Grüße von
Matthias
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vanni52
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Re: Rote Tinte - Problematisches Eisenoxid?

Beitrag von vanni52 »

pokpok hat geschrieben:
19.12.2021 11:14
Ein kleiner Wisch oder ein Lufthauch - und furt isses.
Wie schön, dass es diese klasse roten Pigmenttinten schon gibt, etwa von Sailor oder Platinum.
LG
Heinrich
pokpok
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Re: Rote Tinte - Problematisches Eisenoxid?

Beitrag von pokpok »

Die bestehen nur aus Wasser und Pigmentstaub?
Liebe Grüße von
Matthias
Thom

Re: Rote Tinte - Problematisches Eisenoxid?

Beitrag von Thom »

Man muss schon mal klar unterscheiden, ich rede von
Thom hat geschrieben:
18.12.2021 17:03
... roter Füllertinte ...
bei den Nanotinten wird schon eine geringe Menge wasserfestes Bindemittel drinnen sein. Wie begrenzt das ist, kann man mal auf nicht saugenden Flächen (z.B. Glas) testen. Sobald das um Tauchfedertinten oder sogar traditionelle geht, ändert sich die Lage grundlegend.

V.G.
Thomas
maggutefueller
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Re: Rote Tinte - Problematisches Eisenoxid?

Beitrag von maggutefueller »

Okuyama is fein, jedoch etwas bräunlich.

am geruch sollte man sich nicht stören.

in vintagefüllern bitte nich verwenden, entweder hat oku oder yamadori den kleber an einem 400 angelösr.

aber zur oku...schattiert schön
Chia
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Re: Rote Tinte - Problematisches Eisenoxid?

Beitrag von Chia »

maggutefueller hat geschrieben:
19.12.2021 18:55
Okuyama is fein, jedoch etwas bräunlich.
Habe sie mir jetzt grad mal bei MoI angeschaut: Auf mich wirkt das wie ein tiefes, Beerenpurpurrot mit dunkelpinkem Einschlag. Hat anscheinend auch durchaus nennenswert Sheen.

Eine schöne Tinte, aber als Korrektur-Rot kommt sie mir ehrlich gesagt etwas unpassend vor 🤔
Crovax
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Re: Rote Tinte - Problematisches Eisenoxid?

Beitrag von Crovax »

Für Korrekturen würde ich die Waterman Audacious Red nehmen. Ein leuchtend helles klares Rot. Eine unkomplizierte Tinte, die auch (im Gegensatz zu vielen japanischen Tinten) in Vintage-Füllern verwendet werden kann. Da blüht auch nichts aus.
gruß
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Wood and Steel
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Re: Rote Tinte - Problematisches Eisenoxid?

Beitrag von Wood and Steel »

Vintage würde ich den Sailor Kabazaiku jetzt nicht nennen, aber wieso stellen die entsprechenden Tinten ein Problem für den Kleber an Vintagefüllern dar?

Das klingt ja beinahe so, als gäbe es Tinten, die Füllfederhaltern mehr schaden, als dass sie Spaß machen :geek:

Wie sieht es denn mit Pilot Momiji aus? Oder auch Platinum Cassis Black?
Vielleicht sollte ich die lieber in meinen ollen Waterman füllen?

Ihr verunsichert mich, aber das ist gut :)
Crovax
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Re: Rote Tinte - Problematisches Eisenoxid?

Beitrag von Crovax »

Wood and Steel hat geschrieben:
20.12.2021 0:00
Vintage würde ich den Sailor Kabazaiku jetzt nicht nennen, aber wieso stellen die entsprechenden Tinten ein Problem für den Kleber an Vintagefüllern dar?

Das klingt ja beinahe so, als gäbe es Tinten, die Füllfederhaltern mehr schaden, als dass sie Spaß machen :geek:
Japanische Tinten (Sailor, Pilot etc.) sind sehr oft recht alkalische Tinten. Alkalien greifen Latex und Zelluloid an. Bei Hebelfüllern sind die Ersatz-Tintensäcke in der Regel aus Latex (die originalen Gummisäcke sind längst kaputt).
Bei Eyedroppern, Vakuum- und Kolbenfüllern kommt der Füller in direkten Kontakt mit der Tinte und zumindest bei Zelluloid sollte man dann alkalische Tinten meiden.
Von einem Angriff auf irgendwelche Kleber ist mir allerdings bisher nichts bekannt.

Richard Binder hat eine ausführliche Seite über schädliche Tinten (leider nur in Englisch):
http://www.richardspens.com/ref/care/inks.htm
Die wichtige Stelle;
"Strongly alkaline inks can eat some organic resins, especially celluloid and Omas’ vegetal resin — which is very much like celluloid. (Omas’ own inks tended to be highly acidic.) Parker made the “51” fountain pen of acrylic because the company’sd super-quick drying “51” ink turned out to like noshing on celluloid pens. (The problem was largely due to the ink’s alkalinity that contributed to quick drying by eating into the paper’s cellulose fibers.) Noodler’s Polar inks seem to be similarly harmful, at least to celluloid; it appears that these inks leach the camphor out of the celluloid. Because camphor is the plasticizing and stabilizing agent that turns nitrated cellulose into celluloid, the ink breaks down the celluloid and could conceivably convert it into something much more flammable if not actually explosive.

Most Japanese inks are alkaline. Alkaline inks are hostile to latex. I have experimental evidence that at least some of the Pilot Iroshizuku colors will destroy latex sacs. For this reason, I recommend that you avoid using Japanese inks in sac-filling pens as well as in pens that are made of organic resins and use the barrel for the ink reservoir (as described in the preceding paragraph)."
gruß
stephan

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Thom

Re: Rote Tinte - Problematisches Eisenoxid?

Beitrag von Thom »

Ich muss mich mal wieder an's Kollegium wenden. :) Sorgt dafür, dass die Kinder nicht so viele Fehler machen, dann braucht Ihr nicht soviel rote Tinte. Eisenoxid ist in Füllertinten jedenfalls kein Problem.

V.G.
Thomas
Wood and Steel
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Re: Rote Tinte - Problematisches Eisenoxid?

Beitrag von Wood and Steel »

Crovax hat geschrieben:
20.12.2021 9:11
Wood and Steel hat geschrieben:
20.12.2021 0:00
Vintage würde ich den Sailor Kabazaiku jetzt nicht nennen, aber wieso stellen die entsprechenden Tinten ein Problem für den Kleber an Vintagefüllern dar?

Das klingt ja beinahe so, als gäbe es Tinten, die Füllfederhaltern mehr schaden, als dass sie Spaß machen :geek:
Richard Binder hat eine ausführliche Seite über schädliche Tinten (leider nur in Englisch):
http://www.richardspens.com/ref/care/inks.htm
Danke für die Erklärung und das Teilen des Artikels.

Demnach sollte bei moderneren Füllern (insbesondere wenn aus Messing) die Verwendung von japanischen Tinten problemlos sein, zumal sie auch in meinem Fall in Patronenform benutzt werden. Sicherlich trotzdem nicht optimal.
Sobald meine erste Patrone (Douyou) leer geschrieben ist, werde ich lieber den Konverter nutzen und eine andere Tinte verwenden - der Tisch des Tintenmarkts ist ja reichlich gedeckt.

Gibt es - ganz offtopic - Probleme mit Schimmertinte (z.B. von Diamine), weil dort Partikel enthalten sind? Da frage ich allerdings für meine Frau, die sich in eine Tinte verliebt hat.
Thom

Re: Rote Tinte - Problematisches Eisenoxid?

Beitrag von Thom »

Du solltest erstmal wissen, welche Eigenschaften die Tinte haben soll. Löschbar sind die meisten roten Füllertinten nicht, wasserfest aber auch nicht. Wenn Du eine wasserfeste Korrekturtinte suchst, dann schränkt das die Möglichkeiten deutlich ein. In modernen Füller machen moderne Füllertinten normalerweise auch keine Probleme, bei blankem Messing sind aber Eisengallustinten mit Vorsicht zu handhaben. Die gibt es aber sowieso nicht wirklich in Rot.

V.G.
Thomas
Crovax
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Re: Rote Tinte - Problematisches Eisenoxid?

Beitrag von Crovax »

Wood and Steel hat geschrieben:
20.12.2021 11:51

Danke für die Erklärung und das Teilen des Artikels.

Demnach sollte bei moderneren Füllern (insbesondere wenn aus Messing) die Verwendung von japanischen Tinten problemlos sein, zumal sie auch in meinem Fall in Patronenform benutzt werden. Sicherlich trotzdem nicht optimal.
Sobald meine erste Patrone (Douyou) leer geschrieben ist, werde ich lieber den Konverter nutzen und eine andere Tinte verwenden - der Tisch des Tintenmarkts ist ja reichlich gedeckt.
Keine Panik, Füller aus modernen Materialien (lackiertes Metall, Acryl/Edelharz etc.) sollten mit alkalischen Tinten keinerlei Probleme haben. Die kann man da bedenkenlos verwenden.
Gibt es - ganz offtopic - Probleme mit Schimmertinte (z.B. von Diamine), weil dort Partikel enthalten sind? Da frage ich allerdings für meine Frau, die sich in eine Tinte verliebt hat.
Glitzertinten sind grundsätzlich kein Problem an sich. Man sollte diese Tinten nur nicht allzu lange unbenutzt im Füller lassen. Sonst setzen sich die Metallteilchen mit der Zeit im Tintenleiter ab. Dann muss man mit etwas höherem Reinigungsaufwand rechnen, weil sich das Gold oder Silber eben nicht in Wasser löst.
Also Füller auftanken, Grußkarten etc. schreiben und danach den Füller spätestens nach ein paar Tagen wieder leeren und gut mit Wasser durchspülen oder (wenn man oft genug dazu kommt) regelmäßig mit dem Füller schreiben bis er leer ist und dann gründlich reinigen.
gruß
stephan

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vanni52
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Re: Rote Tinte - Problematisches Eisenoxid?

Beitrag von vanni52 »

Wood and Steel hat geschrieben:
18.12.2021 0:55

irgendwie habe ich mich bislang noch nicht an das Thema rote Tinte herangetraut.
Zwar bin ich als Lehrer ein Korrekturmonster, das eine gute rote Tinte bräuchte, aber habe ich dazu bislang immer irgendwelche roten Stifte verwendet, weil sich irgendwann einmal bei mir eingebrannt hat, dass rote Tinte Eisenoxid enthält und man insbesondere bei hochwertigeren Füllern damit aufpassen sollte.

Die Frage ist, ob man moderne Tinte wie die Sailor Okuyama problemlos nutzen kann. Man möchte seine Füller ja auch erhalten :)
Zur Frage, ob eine rote Tinte das rote Eisenoxid enthält, hat Daniel die entsprechenden Chromatogramme zur Überprüfung vorgeschlagen.
Ich habe mal einige der hier diskutierten Tinten aus dem Tintenchromatogramme-Faden hierhin kopiert. Sollte das rote Eisenoxid enthalten sein, müsste es sich aufgrund der Wasserunlöslichkeit in der Nähe des Startpunktes zeigen, also in der Mitte.


Sailor Okuyama:

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Sailor Yodaki:

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3B33E028-536D-4831-8877-40C0443DE62A.png (541.52 KiB) 1082 mal betrachtet


Pelikan Edelstein Star Ruby:

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141078E8-DA68-48CC-9367-CB150D6794A5.png (434.38 KiB) 1082 mal betrachtet


Pelikan Edelstein Garnet:

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00C738B2-621B-40EA-B1B9-FAB3D39E288C.png (731.37 KiB) 1082 mal betrachtet

Keine der vier Tinten enthält das rote Eisenoxid.
LG
Heinrich
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