Thoms Eisengallus blau und rot

Moderatoren: desas, MarkIV, Linceo, Lamynator, JulieParadise, HeKe2

Antworten
Thom

Re: Thoms Eisengallus blau und rot

Beitrag von Thom »

ai19 hat geschrieben:
15.06.2022 13:45
Fairerweise muss ich zugestehen, dass es hierzulande sehr wohl ziemlich viele Dichter gibt ...
Also, ich weiß nicht. Ich finde, wir dichten und wir denken, klingt ein bisschen nach dem Werbeslogan einer Bauklempnerei. :)

V.G.
Thomas
Downfall
Beiträge: 294
Registriert: 22.07.2017 11:53

Re: Thoms Eisengallus blau und rot

Beitrag von Downfall »

ai19 hat geschrieben:
15.06.2022 13:41
maggutefueller hat geschrieben:
14.06.2022 20:44
Welche kwz ig konkret ?
Die IG Blue #5.

Wie bereits erwähnt, braucht man dafür gutes Papier, sowas wie Rhodia/Oxford/Clairefontaine, aber dann sieht sie in meinen Augen phantastisch aus.

Was aber nicht heißt, dass sie anderen dann auch gefallen muss. :)
Ich mag ja die IG Blue Black extrem gerne, der Farbton beim Schreiben ist ein sehr helles Blau, nach einigen Tagen Oxidationszeit wird die wirklich fast nahezu schwarz und hat nur noch leichte Einschläge ins Blaue.
Aber ja, wie du schon schriebst, man braucht gutes Papier. Die Blue Black ist zwar wirklich extrem wasserfest, die hat ja auch einen höheren EG-Gehalt als die anderen Tinten von KWZ, aber auch diese Tinte ist sehr fließfreudig und funktioniert nicht auf schlechtem Papier.
Und gerade das ist mittlerweile eine Eigenschaft, die für mich wirklich wichtig ist. Deshalb steht Thoms Nachtblaue für mich gerade auf Platz 1.

Nachtrag: Ich finde im Übrigen, dass sich Thoms Tinten extrem angenehm schreiben und auch sehr gut fließen, gerade im Vergleich zu den anderen EG Tinten wie Salix oder Diamine.
maggutefueller
Beiträge: 600
Registriert: 30.11.2016 10:41
Wohnort: Thüringen

Re: Thoms Eisengallus blau und rot

Beitrag von maggutefueller »

ich hatte mich ma in die #3 verguggt aufgrund der nähe zur diamine oxford. aber denke, ob blue black, #3 oder #4...nur nuancen im farbton. Ig türkis war eine enttäuschung von anfang an

bitte vergesst die nachtrot nicht, auch wenn man kein rot will, nen ticken eisengalligere eigenschaften und derzeit meine lieblingstauchfedertinte.
maggutefueller
Beiträge: 600
Registriert: 30.11.2016 10:41
Wohnort: Thüringen

Re: Thoms Eisengallus blau und rot

Beitrag von maggutefueller »

Funktioniert nicht auf schlechtem papier= gute haarlinien aufgrund der fliesszusätze auch auf gutem papier nicht drin... ist aber bei federbreiten dt F und aufwärts egal, eh alles breit
ai19
Beiträge: 626
Registriert: 23.12.2018 9:50
Wohnort: Rheinland

Re: Thoms Eisengallus blau und rot

Beitrag von ai19 »

maggutefueller hat geschrieben:
15.06.2022 18:56
Funktioniert nicht auf schlechtem papier= gute haarlinien aufgrund der fliesszusätze auch auf gutem papier nicht drin... ist aber bei federbreiten dt F und aufwärts egal, eh alles breit
Ich hatte die Nachblau einmal in einem Pilot Desk Pen EF.

Das war eine ganz neue Dimension feiner Haarlinien. Ich glaube, ich hatte das damals dem Thom sogar begeistert direkt geschrieben.

Ich bin die ganze Zeit am Überlegen, ob ich nicht einen 743 PO besorgen soll, um ihn mit der Nachtblau zu befüllen. Da wäre man dann in Bereichen Jetstream 0.5mm, eine Mine, die auch schon sehr feine, tiefschwarze Linien gibt.

Mein 912 PO hat die Sailor Kiwaguro intus, und die beiden werden sich wohl nie mehr trennen, solange es die Kiwaguro gibt und der Füller mir gehört. :)
Thom

Re: Thoms Eisengallus blau und rot

Beitrag von Thom »

In Sachen Beständigkeit ist die Kiwaguro auch überlegen, mit Füller-Eisengallustinten ist das einfach nicht zu machen. Das ginge vielleicht mit Eisengallus-Ruß-Tinten, aber das wird im Füller nichts.

V.G.
Thomas
Downfall
Beiträge: 294
Registriert: 22.07.2017 11:53

Re: Thoms Eisengallus blau und rot

Beitrag von Downfall »

Ich hab die Nachtblaue schonmal in dem 912 mit FA Feder gehabt, da macht es auch Spaß. Die Tinte fließt auch gut genug in dem Halter. Mit der Salix wurde das nix. Aber die FA taugt nicht für sehr feine Linien, die ist prinzipiell schon zu breit und wird schon durch simplen Kontakt zum Papier breiter. Die Feder ist in meinen Augen schon zu weich für das Eigengewicht des Halters, wobei ich aber sagen muss, zum normalen Schreibgebrauch macht mir gerade dieses Verhalten sehr viel Spaß.

Habe auch noch einen Justus, da war aber bisher nur Pilot Schwarz drin. Im Übrigen auch eine recht tolle Tinte, wenn man Schwarz mag - und extrem wasser- und lichtfest. Die hatte ich für zwei Monate auf einem Blatt Papier auf dem Balkon liegen, also wirklich extreme Bedingungen. Die Tinte sah nach der Zeit fast aus wie frisch geschrieben, ich habe den Test aber abgebrochen, weil das Papier (Japan Post) den ständigen Wechsel zwischen Regen und Augustsonne nicht länger mitmachen wollte. Mein Klingelschild an der Haustür habe ich damit auch beschriftet, und da scheint schon seit fast zwei Jahren die Sonne drauf. Da tut sich gar nix.
Man könnte fast meinen, die Tinte sei pigmentiert. Aber da Pilot ja jetzt auch eine pigmentierte Schwarztinte auf uns losgelassen hat, bezweifle ich das.

Thoms Rote macht mir bisher am meisten Spaß in BB-Federn.

ai19,
die PO interessiert mich auch schon länger, da ich bis auf den Justus auch nichts wirklich feines habe. Kannst du etwas dazu sagen, wie sich die PO Feder so macht, eventuell im Vergleich zu FA, Waverly oder Justus, falls du eine Feder davon besitzt?
maggutefueller
Beiträge: 600
Registriert: 30.11.2016 10:41
Wohnort: Thüringen

Re: Thoms Eisengallus blau und rot

Beitrag von maggutefueller »

ich hau mal eine sef falcon in den ring, könnte aber sein, dass tintenfluss zu schwach für eg. von der fa bin ich zugunsten des falcons schnell wieder abgekommen

falls jemand tatsächliches interesse hat, kann ich nachtrot mal mittels spritze in leere patrone tun für schreibbeispiel

leute die tintenehrgeizig sind, sind ggf auch schreibergebnis affin und brauchen hardware, die das befördert. ist bloss ein 2facher kompromiss= 1. Füller, 2. Füllergeeignete tinten. Jedoch= sef in der füllerwelt kleiner kompromiss und 2. Toms nachtrot auch.
Thom

Re: Thoms Eisengallus blau und rot

Beitrag von Thom »

maggutefueller hat geschrieben:
15.06.2022 21:17
... falls jemand tatsächliches interesse hat, kann ich nachtrot mal mittels spritze in leere patrone tun für schreibbeispiel ...
Das hatte ich auf die Schnelle hingekritzelt mit dem Eversharp Skyline mit feiner geschliffener Feder und dann gleich fotografiert.
Also die hat da schon nichts mehr mit Rot zu tun und die dunkelt noch deutlich nach.

Bild

V.G.
Thomas
maggutefueller
Beiträge: 600
Registriert: 30.11.2016 10:41
Wohnort: Thüringen

Re: Thoms Eisengallus blau und rot

Beitrag von maggutefueller »

fast wie mein m200 xxxf
ai19
Beiträge: 626
Registriert: 23.12.2018 9:50
Wohnort: Rheinland

Re: Thoms Eisengallus blau und rot

Beitrag von ai19 »

Downfall hat geschrieben:
15.06.2022 21:00
Habe auch noch einen Justus, da war aber bisher nur Pilot Schwarz drin. Im Übrigen auch eine recht tolle Tinte, wenn man Schwarz mag - und extrem wasser- und lichtfest. Die hatte ich für zwei Monate auf einem Blatt Papier auf dem Balkon liegen, also wirklich extreme Bedingungen. Die Tinte sah nach der Zeit fast aus wie frisch geschrieben, ich habe den Test aber abgebrochen, weil das Papier (Japan Post) den ständigen Wechsel zwischen Regen und Augustsonne nicht länger mitmachen wollte. Mein Klingelschild an der Haustür habe ich damit auch beschriftet, und da scheint schon seit fast zwei Jahren die Sonne drauf. Da tut sich gar nix.
Man könnte fast meinen, die Tinte sei pigmentiert. Aber da Pilot ja jetzt auch eine pigmentierte Schwarztinte auf uns losgelassen hat, bezweifle ich das.
Deinem Lob der Pilot Black kann ich mich nur anschließen. Diese sehr gute Lichtbeständigkeit war mir gar nicht bewusst, und ich nehme das freudig zur Kenntnis.

Es ist gar nicht mehr so einfach, japanische Händler zu finden, die nach Deutschland liefern wollen, weil vermutlich die europäische Pilot-Vertretung da Ärger macht. Es war dementsprechend nicht so einfach, an die begehrten 350ml-Flaschen zu kommen.

Da ich dem fiesen Papier abgeschworen habe, steht die Pilot Black bei mir wieder ganz hoch im Kurs. Eine ganz hervorragende schwarze Tinte, läuft problemlos aus jedem Füller, zieht aber eben stark ein und braucht deswegen vernünftiges Papier.

Ich habe vor ein paar Monaten einmal zum Spaß meine gängigen Tinten in Javelle-Lauge getestet, ein recht scharfes Reinigungsmittel, mit dem man aber allerhand Dreck wegbekommt. Da taten sich dann allerdings Abgründe auf :)

Die Kiwaguro und die Platinum Carbon Ink sahen so aus, als wäre nichts gewesen, die Pilot Black und Pilot Blue Black sind komplett verschwunden. Von der MB Blue Permanent blieb ein hellblauer Strich. Die MB Blue Permanent ist aber so schwierig in der Handhabung, dass sie meiner Entnervung zum Opfer fällt und leergeschrieben nicht wieder neu angeschafft wird, wie die Souboku.

Der andere Punkt, in dem die Kiwaguro der Carbon Ink und Pilot Black überlegen ist, ist das Verhalten auf schlechtem Papier. Sie drückt überhaupt nicht durch, außer bei ganz schlechten Papieren.

In diesem Sinne ist für mich die Sailor Kiwaguro das absolute Nonplusultra der schwarzen Tinten, aber eben auch relativ umständlich zu beschaffen und sehr teuer.

Aber in alltäglichen Schreibereien wirken sich die Vorteile der Kiwaguro gegenüber der Pilot Black nicht aus (ich übergieße selten meine Aufzeichnungen mit Chlorbleiche, aber Wasser kommt schon häufiger mal dran), sodass die Pilot Black inzwischen meine erste Wahl bei schwarzen Tinten ist. Super Tinte!
Downfall hat geschrieben:
15.06.2022 21:00
die PO interessiert mich auch schon länger, da ich bis auf den Justus auch nichts wirklich feines habe. Kannst du etwas dazu sagen, wie sich die PO Feder so macht, eventuell im Vergleich zu FA, Waverly oder Justus, falls du eine Feder davon besitzt?
Im Vergleich zu den genannten Federn kann ich gar nichts sagen, da ich von denen nur gelesen habe.

Ich kann nur einleitend sagen, dass wenn ich zufällig direkt am Anfang an die Pilot PO geraten wäre, ich mir viel Kummer und Geld gespart hätte. Es ist die nahezu perfekte Feder für meine Bedürfnisse.

Wie man an den Bildern von der Feder sieht, ist sie leicht nach unten gebogen. Das machte mich anfangs skeptisch, aber es bewirkt nur, dass das Schreibkorn senkrecht auf dem Papier aufsetzt. Dadurch verheddert man sich bei raueren Papieroberflächen nicht so leicht in Fusseln und Fasern. Die Feder ist hart wie ein Nagel, lässt aber satt die Tinte durchlaufen.

Trotzdem ist die Federspitze selbst ganz glatt und schreibt butterweich, wie man das von Pilot in dieser Füllerklasse kennt.

Das Ergebnis sind feine, sattschwarze Linien, wie man sie z.B. mit einer 0.5mm Jetstream-Mine hinbekommt.

Das ist genau der Füller, den ich als Student hätte haben müssen. Den hätte ich über alles geliebt. Stattdessen hatte ich die meiste Zeit den 0.3mm rotring Tikky - eine Schande, dass ich den Pentel Orenz 0.2mm nicht kannte.

Es war ein bisschen Pech für mich, dass ich auf die Marketing-Maschine von Platinum hereingefallen bin mit deren UEF-Federn, aber nach meinem persönlichen Geschmack können sich die Federn und Tintenleiter von Platinum nicht mit denen von Pilot messen.

Ob die PO für Dich das Richtige ist, kann ich natürlich unmöglich sagen, aber wenn Du eine harte aber glatte Spitze suchst, die sehr fein schreibt, dann ist das schon eine ganz hervorragende Feder. Für mich übertrifft das Schreibgefühl dieser Feder jeden feinen Kugelschreiber und jeden Fineliner und jeden feinen Gelroller um mehrere Klassen, und mit der Kiwaguro ist die Schrift am Ende genauso dauerhaft und wasserfest wie die aus einem Gelroller oder Kugelschreiber.

Die 3.7mm-Lineatur mit den Karos aus Japan ist dann eine ganz entspannte Schreibgröße. :)
Thom

Re: Thoms Eisengallus blau und rot

Beitrag von Thom »

ai19 hat geschrieben:
15.06.2022 23:44
... und mit der Kiwaguro ist die Schrift am Ende genauso dauerhaft und wasserfest wie die aus einem Gelroller oder Kugelschreiber ...
Es ist ein Koloss auf tönernen Füßen.

Bild
(Quelle: https://www.planet-wissen.de/gesellscha ... miumxl.jpg)

V.G.
Thomas
ai19
Beiträge: 626
Registriert: 23.12.2018 9:50
Wohnort: Rheinland

Re: Thoms Eisengallus blau und rot

Beitrag von ai19 »

Bei Dir klingt das immer so, als sei die Dauerhaftigkeit einer Tinte ein Argument dagegen. :)
Thom

Re: Thoms Eisengallus blau und rot

Beitrag von Thom »

Es ist eine Frage der Zweckmäßigkeit und der Einsatzbedingungen. Was schreibst Du denn Bedeutendes? :)

V.G.
Thomas
Thom

Re: Thoms Eisengallus blau und rot

Beitrag von Thom »

Solange Arda seine Zettel durchsucht, lege ich schonmal was für die Eisengallus-Fraktion vor.

"... Aber wenn eine lange Reihe von Missbräuchen und Übergriffen, die stets dasselbe Ziel verfolgen, die Absicht erkennen lässt,
sie unter absoluten Despotismus zu unterwerfen, ist es ihr Recht, ist es ihre Pflicht, eine solche Regierung abzuschütteln
und neue Wächter für ihre künftige Sicherheit bereitzustellen. ..."

Bild
(Quelle: https://upload.wikimedia.org/wikipedia/ ... ration.jpg)
Antworten

Zurück zu „Die Tinte und der Tintenfluss / Ink and the ink flow“