Tauchen statt tanken

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Philipp R.
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Tauchen statt tanken

Beitrag von Philipp R. » 12.05.2022 9:43

Aufgrund des zu niedrigen Tintenstands in einem meiner Tintengläser, konnte ich meinen Füller nicht mehr befüllen. Also der Kolben hat nichts angesaugt. Aber es befand sich ja genug Tinte an der Feder und am/im Tintenleiter, so dass ich den Vergleich alte gegen neue 4001 blau-schwarz durchführen konnte. Ich hätte eigentlich nur Tinte für zwei bis drei Sätze gebraucht, aber diese eine Tauchung der Feder in Tinte hat für mindestens eine DIN A4 Seite gereicht. Geschrieben mit Pelikan M200 mit M-Feder. Das Reinigen des Füllers war auch denkbar rinfach: Feder mit Tintenleiter herausschrauben und unter fließendem Wasser abspülen. Da der Füller ja nicht betankt war, war da ja auch nichts drin.

Ich überlege nun, öfters zu tauchen statt zu tanken.
Eine Tauchung reicht für mindestens eine DIN A4 Seite, die Füller Reinigung gestaltet sich wesentlich schneller und einfacher, Tinten Wechsel geht schneller.

Wenn man u. B. nur einen Brief mit einer bestimmten Tinte schreiben möchte, braucht man dafür nicht extra den Füller betanken.

Das ist eine Marktlücke : Tauchfedern mit Tintenleiter.

V-Li
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Re: Tauchen statt tanken

Beitrag von V-Li » 12.05.2022 9:45

Es gibt Tauchfedern mit einer Art Reservoir und auch Glasfedern, die ein gewisses Volumen halten können....aber ja, Tintenleiter gibt es so nicht.

SpurAufPapier
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Re: Tauchen statt tanken

Beitrag von SpurAufPapier » 12.05.2022 9:55

MarkIV hat sich Halter für Bock-Federn machen lassen, um sie als Tauchfedern zu verwenden, den Beitrag müsste ich aber suchen.
Grüße
Vikka

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V-Li
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Re: Tauchen statt tanken

Beitrag von V-Li » 12.05.2022 10:38

SpurAufPapier hat geschrieben:
12.05.2022 9:55
MarkIV hat sich Halter für Bock-Federn machen lassen, um sie als Tauchfedern zu verwenden, den Beitrag müsste ich aber suchen.
viewtopic.php?f=6&t=27559

Chia
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Re: Tauchen statt tanken

Beitrag von Chia » 12.05.2022 11:00

Philipp R. hat geschrieben:
12.05.2022 9:43
Ich hätte eigentlich nur Tinte für zwei bis drei Sätze gebraucht, aber diese eine Tauchung der Feder in Tinte hat für mindestens eine DIN A4 Seite gereicht. Geschrieben mit Pelikan M200 mit M-Feder. Das Reinigen des Füllers war auch denkbar rinfach: Feder mit Tintenleiter herausschrauben und unter fließendem Wasser abspülen. Da der Füller ja nicht betankt war, war da ja auch nichts drin.
Aber war der Tintenfluss gleichmäßig?

Außerdem: Bei Kolbenfüllern mit ausschraubbarer Federeinheit finde ich die Reinigung der Tintenkammer nicht übermäßig aufwendig (ausgenommen vielleicht richtig alte Kolbenfüller bei denen die Tinte schon halb hinter den Kolben gekrabbelt ist).
Ich finde am meisten Reinigungsaufwand benötigt meist der Tintenleiter. Vielleicht ging es bei dir einfacher, weil der Kontakt mit der Tinte zeitlich nur recht kurz war, aber grundsätzlich bin ich eher skeptisch, ob Abspülen allein ausreicht Tinte zuverlässig aus dem Tintenleiter zu entfernen - ich denke es sollte schon (zumindst auch) durchgespült werden.

Ne, ich denke ich bleibe lieber beim 'Füll' in Füllfederhalter ;)

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Re: Tauchen statt tanken

Beitrag von SpurAufPapier » 12.05.2022 11:03

Chia hat geschrieben:
12.05.2022 11:00
Aber war der Tintenfluss gleichmäßig?

Außerdem: Bei Kolbenfüllern mit ausschraubbarer Federeinheit finde ich die Reinigung der Tintenkammer nicht übermäßig aufwendig (ausgenommen vielleicht richtig alte Kolbenfüller bei denen die Tinte schon halb hinter den Kolben gekrabbelt ist).
Ich finde am meisten Reinigungsaufwand benötigt meist der Tintenleiter. Vielleicht ging es bei dir einfacher, weil der Kontakt mit der Tinte zeitlich nur recht kurz war, aber grundsätzlich bin ich eher skeptisch, ob Abspülen allein ausreicht Tinte zuverlässig aus dem Tintenleiter zu entfernen - ich denke es sollte schon (zumindst auch) durchgespült werden.

Ne, ich denke ich bleibe lieber beim 'Füll' in Füllfederhalter ;)
Das geht mir ganz genauso, sowohl beim Tintenfluss als auch bei der Reinigung.
Grüße
Vikka

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Re: Tauchen statt tanken

Beitrag von Philipp R. » 12.05.2022 12:17

Der Tintenfluss war gleichmäßig.

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Re: Tauchen statt tanken

Beitrag von MarkIV » 12.05.2022 12:21

Chia hat geschrieben:
12.05.2022 11:00
Aber war der Tintenfluss gleichmäßig?
Ja, ist er. Ich schreibe mittlerweile sehr viel und sehr gern mit dem Halter. Immer noch sehr gern mit Füllhaltern, besonders dann, wenn sie nicht mit einem Bock Triple bestückt sind. Aber die Halter sind sehr praktisch und absolut einfach zu handhaben

In dem oben verlinkten Faden habe ich auch eine Seite drin, die ich mit einem Mal dippen geschrieben habe.

Bild
So weit die Tinte reicht, Clairefontaine A4 Collegeblock, 90g/m²

Ohne die vier Halter die ich habe, hätte ich meine 365 Tinten letztes Jahr nicht schreiben können. Anfangs habe ich da auch noch gemischt, habe mich aber so ab der Hälfte für ein Pärchen aus einer Stub und einer Titan Feder eingerichtet. Ich habe Abends immer mit einem Halter und den beiden Federn geschrieben, die Federn danach gereinigt, Aufwand ~5 Minuten und sie dann auf Haushaltsrolle trocknen lassen. Bei hartnäckigen Tinten habe ich dann auch über das Ultraschallbad nachgeholfen.

Die Bock 250er Plattform ist da wirklich eine riesige Hilfe, der Rest des Triples, also alles abseits der Feder ist sehr leicht zu bekommen und so gut wie jede 6er Feder lässt sich in die Kombo einpassen. Ich habe da Laban Gold, Conway Stewart (sehr alt, sehr schön weich), Noodlers, Conklin, Visconti Palladium, alles in die 250er Hülse eingepasst. Am Schreibtisch ziemlich perfekt.
Chia hat geschrieben:
12.05.2022 11:00
Ne, ich denke ich bleibe lieber beim 'Füll' in Füllfederhalter ;)
Das ist für mich sehr philosophisch und am Ende entscheidet da eher der praktische Bezug. Am Schreibtisch schreibe ich aktuell mit einem Micartahalter und einem Gemisch aus einer Titan F und einer 0.9er Stub, beides Bock, beides sehr praktisch. Ich könnte mit vielen verschiedenen Tinten schreiben, tatsächlich schreibe ich im Alltag im Grunde nur mit zwei oder drei verschiedenen Tinten.
Zum Testen möchte ich um die Halter gar nicht mehr herumkommen, da kann ich mit drei oder vier verschiedenen Federn schreiben und habe ich über die Zeit ein sehr schön vergleichbares Spektrum an Ergebnissen, da ich immer initial die gleichen Federn verwende.
Aktuell immer noch Titan M, 2.1mm Stub, beide Bock, Visconti Palladium 23kt M und Laban 18k F

Abseits meines eigenen Schreibtisches habe ich mich ziemlich reduziert, da ich da gar nicht mehr so viel brauche, mein Pelikan 100 F ist da ganz weit vorn, ein Namisu N1 mit Titan F, gern ein 149 Hamburg und ein M805 Stresemann (die graue Eminenz). Es wird immer weniger und immer mehr reduziert auf spezielle Stifte.
Na ja, die Tinten sind mir halt wichtiger als die Füllhalter. Daher steht bei mir entweder die Langfristigkeit im Vordergrund, denn in meinen Tankstiften wechsel ich kaum die Tinten, jeder hat da so eine Tinte, mit der er ideal funktioniert. Oder die Flexibilität, denn ein 149 wäre mir für die ständigen Tintenwechsel viel zu schade. Da tun es die Halter extrem viel besser.

Ich denke da findet schon jeder was für sich.

M
Man muss die Steine, über die man schreibt, angefasst haben!
Hildegard Maria Rauchfuß


www.tintanium.de/@tintan.ium

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Re: Tauchen statt tanken

Beitrag von hoppenstedt » 15.05.2022 23:10

Sehr coole Idee!

Momentan bin ich mit den technischen Details noch leicht überfordert, finde die Idee aber einfach super interessant und auch in sich logisch.

Warum heißt es z. B. "Bock 250 Triple"? Und kann man ggf. die vorgestellten Federhalter auch fertig erwerben, ggf. mit verschiedenen Federn...?

Nur so am Rande; ich bin grundsätzlich zufrieden mit meinen konventionellen Füllfederhaltern und wechsle so im Alltag die Tinten auch selten bis nie. Bei mir wäre es beispielsweise eher der Reiz, "meine" womöglich schon Jahre bis Jahrzehnte :o genutzten Tinten "mal eben schnell" mit verschiedenen Federbreiten schreiben zu können...
Zuletzt geändert von hoppenstedt am 15.05.2022 23:35, insgesamt 1-mal geändert.

DESAFINADO!

Grüße von Alfred

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Re: Tauchen statt tanken

Beitrag von JulieParadise » 15.05.2022 23:17

hoppenstedt hat geschrieben:
15.05.2022 23:10
Warum heißt es z. B. "Bock 250 Triple? Und kann man ggf. die vorgestellten Federhalter auch fertig erwerben, ggf.mit verschiedenen Federn...?
Es heißt Triple, weil es auch drei Teilen besteht: Feder + Tintenleiter + Kragen/Ring/Einfassung (wie auch immer man die "Hülle" um Feder + Tintenleiter nennen mag).
Sina / Julie Paradise julieparadise.de | @wwwjulieparadisede

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Re: Tauchen statt tanken

Beitrag von hoppenstedt » 15.05.2022 23:34

@Sina: Danke vielmals für die schnelle Erklärung :) :idea:

(Mir bleibt dennoch eine ganz leise Unklarheit, denn warum heißt es dann nicht auch z. B. Pelikan Triple? Die Einheiten von Pelikan sind doch auch dreiteilig nach dem von dir erläuterten Muster...) :?:

DESAFINADO!

Grüße von Alfred

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Re: Tauchen statt tanken

Beitrag von bella » 16.05.2022 6:43

vermutlich aus dem gleichen Grund warum BMW den Allrad xdrive nennt, Audi quattro und VW 4motion ….
Es muss schon eigenständig sein.
Man kann es Triple nennen oder Einheit oder einfach Feder, auch wenn es ja mehr als nur die Feder ist

Thom

Re: Tauchen statt tanken

Beitrag von Thom » 16.05.2022 7:08

Philipp R. hat geschrieben:
12.05.2022 9:43
... Das ist eine Marktlücke : Tauchfedern mit Tintenleiter.
Gab es früher auch schonmal, ich muss mal schauen, ob noch jemand einen Sengbusch Dipaday hat. https://www.ebay.com/itm/313993976052?h ... SwJ91iYg2W
Aber wie Präsident Obama schon sagte, wir haben jetzt auch weniger Kavallerie, wir haben jetzt Flugzeugträger und Atom-U-Boote.

V.G.
Thomas

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Re: Tauchen statt tanken

Beitrag von Zollinger » 16.05.2022 7:22

...oder der Esterbrook "Dip Less"

Bild

Im Grunde ist das auch ein Federhalter mit einer eingeschraubten Federeinheit und einem dazugehörigen Tintenglas, welches gleichzeitig auch als Halter dient.
Zuletzt geändert von Zollinger am 16.05.2022 8:04, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Tauchen statt tanken

Beitrag von Zollinger » 16.05.2022 7:22

doppelt
Zuletzt geändert von Zollinger am 16.05.2022 8:03, insgesamt 2-mal geändert.

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