Schreibt ihr regelmäßig mit EG-Tinten?

[lion]

Hier im Forum habe ich schon viele hilfreiche Informationen über Eisengallustinten gefunden, das ist toll. Heute bin ich einfach nur mal neugierig.
Wer von euch schreibt denn regelmäßig mit solchen Tinten? Was ist eure Lieblingstinte in diesem Segment? Was mögt ihr besonders an diesen Tinten? Hattet ihr schon mal Probleme bei der Verwendung?
Fragen über Fragen

Ich fange mal an:
Ich nutze EG-Tinten im Büro und das dort nahezu ausschließlich.
Mein Favorit ist die R&K Salix, im M805 „Stresemann“, Modell von 2017, F-Feder. Die Kombination nutze ich für Notizen, schnelle Mitschriften (soweit die nicht im Computer gemacht werden müssen), Unterschriften.
Daneben nutze ich auch täglich die R&K Scabiosa, im Pelikan 100, Modell von ca. 1933, KF-Feder. Diese Kombination nutze ich, um „auf Papier zu denken“ und oft auch für Unterschriften.

Diese Tinten mag ich wegen der Randschärfe und weil sie wirklich auf allen Papieren sehr gut funktionieren, in der Regel ohne durchzudrücken (bei Ausdrucken für Unterschriften kann ich mir das Papier nicht aussuchen). Außerdem finde ich es toll, wie die Farben mit der Zeit nachdunkeln. Dass die EG-Tinten auch noch ziemlich wasserfest sind, ist nett, spielt aber keine entscheidende Rolle. Die Lichtfestigkeit ist für die von mir verwendeten Zwecke ausreichend, schließlich hänge ich die Unterschriftseiten von Verträgen nicht an das sonnige Fenster.

Weitere sind Bürotinte blau, Akkerman IJzer-Galnoten, TWBSI Blauschwarz, Pelikan Blauschwarz - die ich in verschiedenen Füllern ausprobiere, für dies und das … . Meistens nutze ich da Füller mit einem guten Tintenfluss, dann passt das. Die Füller haben mir mit diesen Tinten bisher keine großen Probleme gemacht - ab und zu reinigen ist sicher sinnvoll, viel mehr Aufwand habe ich da über die letzten Jahre aber nicht betrieben.

Ich bin gespannt auf eure Erfahrungen.

[vanni52]

Moin Sebastian,

schöne Idee, auch mal eine Gelegenheit zu persönlichen Einschätzungen zu haben.

Neben den schon von Dir genannten Vorzügen schätze ich auch bei der einen oder anderen EG Tinte den besonderen Farbton. Wie etwa den der Scabiosa mit einem Changieren zwischen Grauviolett und Schwarzviolett.

Aufmerksam geworden auf das Thema bin ich hier im Forum durch diese zahlreichen Diskussionen zu technischen bzw. chemischen Hintergründen. Und hierzu habe ich für mich entdeckt, dass man den Prozess des Nachdunkelns sehr schön mit Chromatogrammen nachvollziehen kann.

[HeKe2]

Hallo Sebastian!

Ich habe auch schon einige EG-Tinten beruflich durchprobiert. Die R&K Scabiosa und die Pelikam 4001 Blau-Schwarz waren mir irgenwie zu blass. Auch ich bevorzuge es etwas kräftiger. Diamine Registrars Ink fand ich "zickig". Ständig fiel irgendwas aus der Tinte aus. Relativ problemlos mit sehr gutem Fluss war KWZ Blue N°3. Zurzeit habe ich die Eisengallustinte Blau von Thom in Gebrauch. Dunkelt sehr schön nach, macht auch keinen Ärger und fließt etwas weniger kräftig als die KWZ, was in meinem Füller (Noodler's Triple Tail) ein Vorteil ist.

[Crovax]

Für meine Arbeitsnotizen benutze ich inzwischen immer eine EG-Tinte (oder eine der Noodler's Bulletproof-Tinten). Mir ist letztes Jahr mal Wasser auf eine offene Seite gekleckert und hat die Notizen recht unleserlich gemacht. Die waren glücklicherweise nicht so wichtig aber daraufhin habe ich dann doch mal nachgedacht und mich für wasserfeste Tinten in dem Bereich entschieden.
Zur Zeit verwende ich die R&K Scabiosa, weil mir dieses Schwarzviolett als Endprodukt recht gut gefällt. Ansonsten habe ich noch die R&K "Salix", die Pelikan "4001 Blau-Schwarz", die Noodler's "El Lawrence" und die Noodler's "54th Massachusetts" im Einsatz. Alle sehr wasserfest und im Gegensatz zur Scabiosa auch recht lichtstabil wobei das Violett der Scabiosa eben nicht völlig verschwindet sondern dieses extrem dunkle Violett ergibt. Das hat so etwas "Gothic"-Mäßiges an sich, was mir vor allem auf dem cremefarbenen Papier meiner Clairfontaine-Notizbücher sehr gefällt.
Die o.g. Noodler's-Tinten sind wohl keine EG-Tinten, aber man kann das Papier einige Sekunden nach dem Schreiben in ein Wasserglas werfen und da passiert absolut nichts mehr mit der Tinte. Die Pelikan 4001 Blau-Schwarz bleibt sehr viel länger blau-grau, wird dann aber auch wegen des EG-Anteils langsam schwärzer.
Als nächstes will ich mich mal mit den KWZ EG-Tinten beschäftigen.

[maggutefueller]

Thoms rotfliessende EG! Feinster Stoff. und ich bin pingelig und die Hardware ( gillott 291, 303 ) zickig

[pejole]

@maggutefueller

Warum tust du dir diese zickigen Federn an wo es doch so viele angenehm zu schreibenden Federn gibt?

[maggutefueller]

haarlinien.... snapback und minimaler druck zum flex. vorteil= is wie trabant fahren, kannste den fahren, kriegste alles andere auch bewegt

[Thom]

Genau, Autos aus Pappe brauchen Fahrer aus Stahl. Aber was ist denn das überhaupt für eine rhetorische Frage,
schreibt ihr regelmäßig mit EG-Tinten?

V.G.
Thomas

[V-Li]

EG-Tinten sind aus meinem Reportoire ausgeschieden...ich mag die Farbe einfach gar nicht und die Fließeigenschaften zu trocken.

[Chia]

Ich habe 1 oder 2 Tintengläser mit EG-Tinten: Die Pelikan 4001 Blau-Schwarz und ein altes Liegefass mit Geha Blau-Schwarz - bei letzterer bin ich mir aber nicht ganz sicher ob die eisengallig ist
Ansonsten noch ein paar Pröbchen: R&K, Platinum, Lamy, Akkerman - von denen hab ich aber die meisten noch nicht ausprobiert.

Zur Zeit in Füllern hab ich davon:
- die Pelikan 4001 Blau-Schwarz; die ist quasi Dauerbewohnerin in einem Pelikan 100N
- die Platinum Classic Citrus Black; die möchte ich irgendwann mal auch als Glas - die Farbveränderung da ist schon beeindruckend; allerdings muss ich für sie erst noch einen passenderen Füller finden, mit dem Garant Nilor in dem sie sich gerade befindet schreibt sie sich nicht so ganz angenehm

Schreiben tu ich damit natürlich auch allerdings nicht unbedingt regelmäßig und auch nicht wirklich oft - zum Glück neigen beide Füller nicht zum Eintrocknen.