Erfahrungswerte mit Baystate Blue

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Downfall
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Erfahrungswerte mit Baystate Blue

Beitrag von Downfall »

Guten Morgen,

ich hatte früher mal eine Probe von der Noodler's Baystate Blue. Den Farbton fand ich wirklich toll, die Schrift sprang einen richtig von der Seite aus an. Ein ähnlicher Eindruck ergibt sich mit Eclat de Saphir oder auch Asa Gao, aber bei Weitem nicht so extrem wie bei der BSB.
Jetzt spiele ich mit dem Gedanken, mir davon eine Flasche zuzulegen. Was mich jedoch früher gewaltig an der Probe gestört hat, war, dass die Tinte auch auf Clairefontaine etc. zum Ausfedern geneigt hat. Ist das "Problem" eventuell mittlerweile behoben worden, weiß das jemand?

Ansonsten ist die Tinte ja sehr wasserfest, die Lichtechtheit muss aber problematisch sein. Bedeutet das, dass die Tinte auch so ein Kandidat ist, die gerne mal in geschlossenen Heften verschwindet, so wie das einige löschbare Tinten gerne tun?

Schönen Sonntag :)
Thom

Re: Erfahrungswerte mit Baystate Blue

Beitrag von Thom »

Moin! :) Bei löschbaren Tinten liegt das an der pH-Empfindlichkeit. Damit würde ich bei der Baystate Blue nicht rechnen, das ist ein nicht sehr lichtbeständiger Farbstoff.

V.G.
Thoma
Downfall
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Re: Erfahrungswerte mit Baystate Blue

Beitrag von Downfall »

Moin Thomas,

danke dir! Heißt also, solange ich meine poetischen Ergüsse nicht für jedermann ans Fenster klebe, sollte da nichts passieren :)

Viele Grüße
Daniel
Thom

Re: Erfahrungswerte mit Baystate Blue

Beitrag von Thom »

Man kann bei den löschbaren Verschwundenen natürlich wieder alle möglichen Hypothesen aufstellen z.B. über Bleichmittelreste im Papier, die aber so schwach sind, dass sie erst nach 20 Jahren zuschlagen. Aber wahrscheinlich ist es der basische pH-Wert des Papieres, der den Farbstoff langsam in den Leukofarbstoff umkippt. Man könnte das auch überprüfen, indem man den pH-Wert wieder sauerer macht. Ist der Farbstoff ausgeblichen, bleibt er weg, ist es der Leukofarbstoff, geht das Molekül wieder in seine planare Form und der Farbstoff wird wieder hergestellt. Wahrscheinlich ist es aber der pH-Wert, dieses Problem sollte die Baystate Blue nicht haben. Allerdings weiß ich nicht, ob das für Deine poetischen Ergüsse vorteilhaft ist. :)

V.G.
Thomas
Jan Mathijs Rijck

Re: Erfahrungswerte mit Baystate Blue

Beitrag von Jan Mathijs Rijck »

Downfall hat geschrieben:
17.07.2022 10:56
Was mich jedoch früher gewaltig an der Probe gestört hat, war, dass die Tinte auch auf Clairefontaine etc. zum Ausfedern geneigt hat. Ist das "Problem" eventuell mittlerweile behoben worden, weiß das jemand?
Vorweg: Ich mag Baystate Blue sehr gerne!

Das Problem des Ausfederns / Verlaufens / Durchschlagens ist bei meiner Flasche sehr deutlich vorhanden (habe ich vor ca. 4 Jahren bei GPC in den USA bestellt); ich glaube auch nicht, das die Rezeptur von Nathan Tardiff verändert wurde seit dem.
Ich benutze Baystate Blue daher vorzugsweise mit feiner Feder oder auf Tomoe River und ähnlich gut imprägniertem Papier. Ich benutze die Tinte sogar als Test, wenn ich ein neues Papier ausprobieren möchte. Blutet Baystate Blue durch oder nicht? Wenn nicht, kann ich auch mit jeder anderen Tinte (die ich besitze) doppelseitige Briefe schreiben.
mirosc
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Re: Erfahrungswerte mit Baystate Blue

Beitrag von mirosc »

Ich schreibe immer noch gerne mit BSB und habe sie immer vorrätig. Eine Veränderung der Rezeptur habe ich nicht in den Foren verfolgt, beim Schreiben allerdings auch nicht festgestellt: es fasert immer noch gerne aus, verblasst im Buch nicht (nur im Sonnenlicht), arbeitet sich jedoch ein bisschen durch das Papier durch - sprich: es ist nach ein paar Jahren auf der Rückseite recht gut zu erkennen, dass mit BSB geschrieben wurde. Jetzt nicht jeder Buchstabe, aber durchaus ein ausgeprägter blauer Schatten (Clairefontaine)
Gruß, Michael
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Pelikan-Fan
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Re: Erfahrungswerte mit Baystate Blue

Beitrag von Pelikan-Fan »

Downfall hat geschrieben:
17.07.2022 10:56
Was mich jedoch früher gewaltig an der Probe gestört hat, war, dass die Tinte auch auf Clairefontaine etc. zum Ausfedern geneigt hat.
Ich habe die Tinte zum ersten mal vor rund einem Jahr ausprobiert, und mir ist das Problem sofort aufgefallen - und zwar auf verschiedenen Papiersorten, die normalerweise als sehr füllerfreundlich gelten. Tomoe River ist das einzige Papier, bei dem es besser war.
Viele Grüße

Thorsten
GinTonic
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Re: Erfahrungswerte mit Baystate Blue

Beitrag von GinTonic »

Ich besitze eine Flasche Baystate Blue, die ein paar Jahre alt ist. Also ja, sie neigt zum Ausfedern und Durchbluten. Aber ich verwende sie ausschließlich in schmalen Federn, bislang v.a. Platinum. Also Platinum 3776 und Preppies in F und EF. Und in der Kombi finde ich sie durchaus alltagstauglich. Mit normal füllertauglichen Papieren keine nennenswerten Probleme. Die ausgeprägten Schmiereigenschaften kommen diesen nicht sehr nassen Federn auch entgegen. Und leuchten tut die Tinte auch in der Kombi. Also mir gefällt es. Ich habe eher das Problem mit dem schnellen Eintrocknen. Aus einem Lamy AL Star habe ich sie aus dem Grund schnell wieder verbannt. Bei Platinum kein Problem.
Thom

Re: Erfahrungswerte mit Baystate Blue

Beitrag von Thom »

Poeten aller Länder vereinigt Euch. Lichtecht ist die Tinte überhaupt nicht, aber bei mäßiger Lichtexpositon hält die schon durch. Poesie ist aber nix für Zartbesaitete, im Zweifelsfalle hilft da nur noch abstreiten. Bild

V.G.
Thomas
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HeKe2
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Re: Erfahrungswerte mit Baystate Blue

Beitrag von HeKe2 »

Das mit der Lichtechtheit hatte ich ja auch schon ausprobiert. Man sagt der Tinte ja nach, das Herr Tardiff die Tinte, weil sie an fast jedem Kunststoff zu Verfärbungen führt, dadurch entschärft hätte, dass er sie oxidationsempfindlich machte. So wäre dann die Lichtempfindlichkeit logisch. Auf Papier ohne Oxidantien und im Dunkeln sollte sie also stabil sein. Das Einzige, was mich bei dieser Erklärung stutzig macht ist, dass in meinem Bleichtest die Tinte gar nicht so schlecht abgeschnitten hat.

Ansonsten finde ich die Farbe der Tinte schön, allerdings finde ich sie auch kaum nutzbar, gerade wegen des Ausfransens und des problematischen Verhaltens den Füllern gegenüber.
Beste Grüße
Hermann
Thom

Re: Erfahrungswerte mit Baystate Blue

Beitrag von Thom »

HeKe2 hat geschrieben:
20.07.2022 1:06
... Das Einzige, was mich bei dieser Erklärung stutzig macht ist, dass in meinem Bleichtest die Tinte gar nicht so schlecht abgeschnitten hat. ...
Hermann, wenn ich so eine Tinte gemacht hätte, würde ich auch sagen, das war Absicht. :)

V.G.
Thomas
Downfall
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Re: Erfahrungswerte mit Baystate Blue

Beitrag von Downfall »

So, danke für eure zahlreichen Antworten. Also geordert habe ich sie bisher noch nicht, aber ich denke, das werde ich dann bald tun. Als Quelle habe ich hier in Europa allerdings nur stiloestile in Italien gefunden; hat da jemand noch eine andere Idee?

Ansonsten muss ich sagen, ich schreibe generell nicht so gerne mit feinen Federn, ich mag es lieber medium und aufwärts. Ich werde dann aber versuchen, die Tinte nur auf Japan Post oder Clairefontaine C zu verwenden; die scheinen beide nochmal ein gutes Stück tintenverträglicher zu sein als das normale Collegeblock Papier von Clairefontaine. Vielleicht reicht das ja, ansonsten werde ich mit feinen Federn da ran gehen.

Wahrscheinlich werde ich mit der Tinte auch nichts wichtiges schreiben, sondern mich eher an der strahlenden Farbe erfreuen. Falls es wirklich permanent werden soll, dann gehe ich sowieso mit EG an die Sache ran 8-)

Als Halter wird mir ein guter alter TWSBI 580 dienen. Den habe ich mal zwei Jahre lang mit Salix vergessen, was er gut vertragen hat. Und den hatte ich auch schon früher mal mit BSB befüllt, der ging problemlos mit Spülmittel und ein bisschen Handarbeit mit Küchenpapier sauber.

Nachtrag: Ich habe auch darüber nachgedacht, die Tinte einfach mal zu verdünnen. Ich hab öfter gelesen, dass das wohl das Problem mit dem Ausfedern minimieren würde. Aber ich kann mir nicht so recht vorstellen, dass es die Farbe nicht beeinflusst (was man auch immer liest).
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Black Betty
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Re: Erfahrungswerte mit Baystate Blue

Beitrag von Black Betty »

In der Bucht hatte ich schon öfter bei einem Verkäufer aus Deutschland die Noodler's Tinten bestellt, das hatte immer sehr schnell und gut geklappt. Nur als ich jetzt eben nachsah, weil ich hier den link posten wollte, war dessen Sortiment auf Null. Vielleicht lohnt es sich trotzdem, gelegentlich mal in die Bucht zu schauen. Ich habe aber auch mit Stiloestile sehr gute Erfahrungen gemacht, das geht sehr fix.
Viele Grüße,
Betty

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Downfall
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Re: Erfahrungswerte mit Baystate Blue

Beitrag von Downfall »

Danke dir! Ja, die Bucht war auch meine erste Idee, aber da hatte ich leider auch nur internationale Angebote gefunden.
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mbf
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Re: Erfahrungswerte mit Baystate Blue

Beitrag von mbf »

Ja, es war "think*ink" (da hatte ich auch schon erfolgreich bestellt), aber der hat gerade nix drin. :?
Grüße, Matthias

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Man kann durchaus zu viele Füller, Papiere und Tinten haben - aber niemals genug.
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