Tintenfluss - nass oder trocken?
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Tintenfluss - nass oder trocken?
Gerne poste ich hier im Deutschsprachigen Forum, was ich über mehr als ein Jahr lang im Englischen Forum stückweise ausgearbeitet, ausgeführt und gepostet habe.
Es geht darum, welche Eigenschaften einer Tinte bestimmen, ob sie eher "nass" oder "trocken" anzusprechen ist - (EN) ink wetness.
Ungefähr zu Beginn 2021 hat es mir keine Ruhe gelassen, dass so viele Menschen, die häufig mit Feder und Tinte schreiben, immer auf empirische Beobachtungen angewiesen sind, um herauszufinden bzw. eben nicht vor einem Fehlversuch gewusst haben, dass bestimmte Tinten in Kombination mit bestimmten Füllfedern auf bestimmten Papieren nicht funktionieren. Lästig sind Ausfasern und Durchschlagen, aber auch überraschend blasse Linien sind letztlich unangenehm.
Also habe ich eine Messserie gestartet, wo ich essentielle physikalische Parameter der Tinte mit dem Tintenverbrauch je Meter (bzw. Kilometer) Linie verglichen und letztlich mittels statistischer Auswertung korreliert habe. Für die Variation habe ich jede Tinte mit zwei Füllfedern auf zwei unterschiedlichen Papieren durchgemessen. Zu Beginn waren es drei Federn auf drei Papieren, aber je eines davon hat sich rasch als unnötig herausgestellt.
Letztlich habe ich den Datenfriedhof durchgerechnet, in diverse Diagramme gepackt und, aus Spaß an der Freude, einer wissenschaftlichen Zeitschrift (Material & Design) geschickt. Zu meiner Überraschung wollten die das (fast) auf Anhieb haben. Nun ist es publiziert, als open access: https://doi.org/10.1016/j.matdes.2022.110739
(Die Publikation ist auf Englisch)
Die Essenz ist, dass eine Füllfeder umso mehr Tinte aufs Papier bringt, je niedriger die Oberflächenspannung der Tinte ist. Andere Tinteneigenschaften haben ebenfalls Einfluss, allerdings gleich um eine Zehnerpotenz geringeren. Und natürlich saugt ein faseriges (billiges, schlechtes) Papier mehr Tinte aus der Feder als ein sogenanntes tintenfreundliches.
Ich habe natürlich die Eigenschaften von mehr Tinten gemessen als in der Publikation vorkommen (nur von 49 habe ich die Verbräuche bestimmt) und in einer Tabelle zusammengefasst. Die Tabelle enthält Daten von derzeit 93 Tinten.
"Und was habe ich davon?"
Es gibt nass schreibende Füllfedern (Feuerwehrschläuche, viele Pelikane, manche Montblancs, beinahe alle Viscontis, alle meine Stipulas, etc...) und eher trocken schreibende Füllfedern (die meisten Watermans, alle meine Auroras, und generell viele EF Federn). Allerdings sind nicht alle Füllfedern eines Herstellers genau gleich! Nasse Feder mit nasser Tinte zu kombinieren ist das beste Rezept für Chaos auf dem Papier und trockene Federn mit trockener Tinte macht eben diese blassen Handschriften. Vielleicht ist das ja eh erwünscht, das ist in Ordnung (es gibt kein Richtig und kein Falsch), aber mit Kenntnis der Grundsätze muss es nicht mehr zu Überraschungen oder Enttäuschungen kommen. Letztlich lässt sich in jeder Kategorie eine blaue, eine rote und eine grüne Tinte finden!
Das ist die Idee.
Und genau so mache ich es selber auch. Meine Tinten habe ich alle vermessen und meine Füllfedern kann ich schon nach der ersten Befüllung einschätzen. Maximal einmaliges Chaos mit einer neuen Füllfeder - und dann nie wieder!
Und das ist nun die Tabelle: Ich würde mich freuen, wenn das hilfreich war.
Gerne können wir hier auch über die Details diskutieren!
Es geht darum, welche Eigenschaften einer Tinte bestimmen, ob sie eher "nass" oder "trocken" anzusprechen ist - (EN) ink wetness.
Ungefähr zu Beginn 2021 hat es mir keine Ruhe gelassen, dass so viele Menschen, die häufig mit Feder und Tinte schreiben, immer auf empirische Beobachtungen angewiesen sind, um herauszufinden bzw. eben nicht vor einem Fehlversuch gewusst haben, dass bestimmte Tinten in Kombination mit bestimmten Füllfedern auf bestimmten Papieren nicht funktionieren. Lästig sind Ausfasern und Durchschlagen, aber auch überraschend blasse Linien sind letztlich unangenehm.
Also habe ich eine Messserie gestartet, wo ich essentielle physikalische Parameter der Tinte mit dem Tintenverbrauch je Meter (bzw. Kilometer) Linie verglichen und letztlich mittels statistischer Auswertung korreliert habe. Für die Variation habe ich jede Tinte mit zwei Füllfedern auf zwei unterschiedlichen Papieren durchgemessen. Zu Beginn waren es drei Federn auf drei Papieren, aber je eines davon hat sich rasch als unnötig herausgestellt.
Letztlich habe ich den Datenfriedhof durchgerechnet, in diverse Diagramme gepackt und, aus Spaß an der Freude, einer wissenschaftlichen Zeitschrift (Material & Design) geschickt. Zu meiner Überraschung wollten die das (fast) auf Anhieb haben. Nun ist es publiziert, als open access: https://doi.org/10.1016/j.matdes.2022.110739
(Die Publikation ist auf Englisch)
Die Essenz ist, dass eine Füllfeder umso mehr Tinte aufs Papier bringt, je niedriger die Oberflächenspannung der Tinte ist. Andere Tinteneigenschaften haben ebenfalls Einfluss, allerdings gleich um eine Zehnerpotenz geringeren. Und natürlich saugt ein faseriges (billiges, schlechtes) Papier mehr Tinte aus der Feder als ein sogenanntes tintenfreundliches.
Ich habe natürlich die Eigenschaften von mehr Tinten gemessen als in der Publikation vorkommen (nur von 49 habe ich die Verbräuche bestimmt) und in einer Tabelle zusammengefasst. Die Tabelle enthält Daten von derzeit 93 Tinten.
"Und was habe ich davon?"
Es gibt nass schreibende Füllfedern (Feuerwehrschläuche, viele Pelikane, manche Montblancs, beinahe alle Viscontis, alle meine Stipulas, etc...) und eher trocken schreibende Füllfedern (die meisten Watermans, alle meine Auroras, und generell viele EF Federn). Allerdings sind nicht alle Füllfedern eines Herstellers genau gleich! Nasse Feder mit nasser Tinte zu kombinieren ist das beste Rezept für Chaos auf dem Papier und trockene Federn mit trockener Tinte macht eben diese blassen Handschriften. Vielleicht ist das ja eh erwünscht, das ist in Ordnung (es gibt kein Richtig und kein Falsch), aber mit Kenntnis der Grundsätze muss es nicht mehr zu Überraschungen oder Enttäuschungen kommen. Letztlich lässt sich in jeder Kategorie eine blaue, eine rote und eine grüne Tinte finden!
Das ist die Idee.
Und genau so mache ich es selber auch. Meine Tinten habe ich alle vermessen und meine Füllfedern kann ich schon nach der ersten Befüllung einschätzen. Maximal einmaliges Chaos mit einer neuen Füllfeder - und dann nie wieder!
Und das ist nun die Tabelle: Ich würde mich freuen, wenn das hilfreich war.
Gerne können wir hier auch über die Details diskutieren!
Ich schreibe also bin ich.
Re: Tintenfluss - nass oder trocken?
Hallo Ines, Glückwunsch zur Publikation.
Ich hatte Deine Versuchsreihe eher lose verfolgt, aber jetzt alles zusammengefasst vorliegen zu haben, ist richtig gut. Danke für den Input. Es war ja zu erwarten, dass es die Oberflächenspannung ist, wer kennt nicht den erhöhten Fluss nach nicht vollständig ausgewaschenem Tensidwaschgang? Aber so wurde es sauber mit Daten untermauert.
Jetzt könnte man sich noch Modelltinten mischen... aber das geht dann wohl zu weit...
Egal, jetzt ist Lesezeit.
Ich hatte Deine Versuchsreihe eher lose verfolgt, aber jetzt alles zusammengefasst vorliegen zu haben, ist richtig gut. Danke für den Input. Es war ja zu erwarten, dass es die Oberflächenspannung ist, wer kennt nicht den erhöhten Fluss nach nicht vollständig ausgewaschenem Tensidwaschgang? Aber so wurde es sauber mit Daten untermauert.
Jetzt könnte man sich noch Modelltinten mischen... aber das geht dann wohl zu weit...
Egal, jetzt ist Lesezeit.
Grüße, Matthias
--
Man kann durchaus zu viele Füller, Papiere und Tinten haben - aber niemals genug.
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Man kann durchaus zu viele Füller, Papiere und Tinten haben - aber niemals genug.
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- Beiträge: 335
- Registriert: 24.04.2021 13:25
- Wohnort: Berlin, Schönfließ
Re: Tintenfluss - nass oder trocken?
Okay, das ist schon abgefahren. Das hilft auf jeden Fall, da ich höchstens Wert auf einen satten Tintenfluss lege. Vielen Dank dafür!
Mit besten Grüßen
René
René
- Edelweissine
- Beiträge: 2517
- Registriert: 08.01.2016 18:32
Re: Tintenfluss - nass oder trocken?
Großartig!
So etwas hatte ich schon immer zusammengefasst haben wollen, ich suche mir meine Daten krümelweise anhand eigener Schreibproben zusammen.
Weitere Ergebnisse von Diaminetinten würden hier sicher auch noch sehr gerne gesehen...
So etwas hatte ich schon immer zusammengefasst haben wollen, ich suche mir meine Daten krümelweise anhand eigener Schreibproben zusammen.
Weitere Ergebnisse von Diaminetinten würden hier sicher auch noch sehr gerne gesehen...
Gruß,
Heike
Heike
Re: Tintenfluss - nass oder trocken?
Hallo Ines!
Eine wirklich interessante Tabelle. Natürlich war schon vorher klar, dass die Oberflächenspannung einen entscheidendwn Einfluss hat, aber so eine Korrelation wie hier ist schon interessant. Außerdem hilft deine Tabelle, bei bestimmten Schreibproblemen nicht nur wild verschiedene Tinten zu probieren, sondern gezielt eine definiert nasse oder trockenere auszuwählen. Man muss dazu nur einige der Tinten aus deiner Liste sein Eigen nennen. Ich z.B. habe die Schimpf Morgenröte bisher gar nicht als trochen empfunden, weil ich sie nur in Feuerwehrschläuchen benutzt hatte. Mit meiner Titanfeder will die Tinte aber nicht so recht. Bisher hatte ich das immer auf die Feder geschoben, aber jetzt werde ich es mal mit einer der nasseren Tinten aus deiner Tabelle versuchen.
Vielen Dank für die Arbeit.
Eine wirklich interessante Tabelle. Natürlich war schon vorher klar, dass die Oberflächenspannung einen entscheidendwn Einfluss hat, aber so eine Korrelation wie hier ist schon interessant. Außerdem hilft deine Tabelle, bei bestimmten Schreibproblemen nicht nur wild verschiedene Tinten zu probieren, sondern gezielt eine definiert nasse oder trockenere auszuwählen. Man muss dazu nur einige der Tinten aus deiner Liste sein Eigen nennen. Ich z.B. habe die Schimpf Morgenröte bisher gar nicht als trochen empfunden, weil ich sie nur in Feuerwehrschläuchen benutzt hatte. Mit meiner Titanfeder will die Tinte aber nicht so recht. Bisher hatte ich das immer auf die Feder geschoben, aber jetzt werde ich es mal mit einer der nasseren Tinten aus deiner Tabelle versuchen.
Vielen Dank für die Arbeit.
Beste Grüße
Hermann
Hermann
Re: Tintenfluss - nass oder trocken?
Echt coole Sache
Danke fürs teilen! Ich muss das noch ein paar Mal lesen. Es ist spät und für ein einfaches Gemüt wie mich nicht alles auf Anhieb verständlich. Aber ich freue mich meinen Horizont erweitern zu können.
Eine Frage hätte ich jedoch zu der Versuchsreihe. Bei der Oberflächenspannung wurde, wenn ich es richtig verstanden habe, die Tropfengröße ermittelt. Höhere Oberflächenspannung ergeben größere Tropfen sagt mir mein einfacher Verstand. Jetzt frag ich mich wie das Tropfenvolumen gemessen wurde? Ich hätte jetzt einmal vermutet, dass statt des Volumens eventuell das Gewicht der Tropfen gemessen wurde (Tropen fallen auf Waage darunter), aber da bin ich mir unsicher.. Vielleicht kannst du mich kurz erhellen
Danke fürs teilen! Ich muss das noch ein paar Mal lesen. Es ist spät und für ein einfaches Gemüt wie mich nicht alles auf Anhieb verständlich. Aber ich freue mich meinen Horizont erweitern zu können.
Eine Frage hätte ich jedoch zu der Versuchsreihe. Bei der Oberflächenspannung wurde, wenn ich es richtig verstanden habe, die Tropfengröße ermittelt. Höhere Oberflächenspannung ergeben größere Tropfen sagt mir mein einfacher Verstand. Jetzt frag ich mich wie das Tropfenvolumen gemessen wurde? Ich hätte jetzt einmal vermutet, dass statt des Volumens eventuell das Gewicht der Tropfen gemessen wurde (Tropen fallen auf Waage darunter), aber da bin ich mir unsicher.. Vielleicht kannst du mich kurz erhellen
Liebe Grüße Roman
"Life is the art of drawing, without using an eraser"
https://www.fountainpencompanion.com/users/43465
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Re: Tintenfluss - nass oder trocken?
Ich weiß ja nicht, was Ines so treibt, aber bei mir ist sowas Teil der Berufsausbildung. De facto gehört es aber nicht mehr zu meinen Tätigkeiten. Ich müsste ein wenig üben, dann könnte ich im Labor wieder sowas machen. Irgendwie muss Ines ja auch Zugriff auf die nötigen Aparaturen haben, um so eine Tabelle aufstellen.
Das Gerät, das du suchst, heißt Stalagmometer. Gemessen wird die Zahl der Tropfen die es braucht, um ein bestimmtes Volumen aus einem genormten Rohr herauslaufen zu lassen oder das Volumen, das eine bestimmte Anzahl Tropfen enthält. Da mit höherer Oberflächenspannung die Tropfen größer werden, braucht man mit steigender Oberflächenspannung weniger Tropfen für ein bestimmtes Volumen..
Das Gerät, das du suchst, heißt Stalagmometer. Gemessen wird die Zahl der Tropfen die es braucht, um ein bestimmtes Volumen aus einem genormten Rohr herauslaufen zu lassen oder das Volumen, das eine bestimmte Anzahl Tropfen enthält. Da mit höherer Oberflächenspannung die Tropfen größer werden, braucht man mit steigender Oberflächenspannung weniger Tropfen für ein bestimmtes Volumen..
Beste Grüße
Hermann
Hermann
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- Beiträge: 343
- Registriert: 27.02.2020 14:07
Re: Tintenfluss - nass oder trocken?
Oh. Wunderbar.
Herzlichen Glückwunsch zur Veröffentlichung!
Und vielen Dank für die Tabelle, da werde ich mich die Tage mal hineinversenken.
Herzlichen Glückwunsch zur Veröffentlichung!
Und vielen Dank für die Tabelle, da werde ich mich die Tage mal hineinversenken.
Current favourite ink: Writers Blood in Pilot E95
Favourite Pen: mehrere
Favourite Pen: mehrere
Re: Tintenfluss - nass oder trocken?
Eine großartige Arbeit!
Diskussionen über den Einfluss verschiedener Tinteneigenschaften auf den Tintenfluss bzw. die aufgetragene Tintenmenge gab es hier schon des öfteren, allerdings nur auf der Basis subjektiver Eindrücke.
Diskussionen über den Einfluss verschiedener Tinteneigenschaften auf den Tintenfluss bzw. die aufgetragene Tintenmenge gab es hier schon des öfteren, allerdings nur auf der Basis subjektiver Eindrücke.
LG
Heinrich
Heinrich
Re: Tintenfluss - nass oder trocken?
Auch von mir ein herzliches Dankeschön!
Grandios und verdammt nützlich, zumal einige der von mir favorisierten Tinten vertreten sind.
Die pH-Werte mit in der Tabelle zu haben ist ein sehr willkommener Bonus.
Grandios und verdammt nützlich, zumal einige der von mir favorisierten Tinten vertreten sind.
Die pH-Werte mit in der Tabelle zu haben ist ein sehr willkommener Bonus.
- Black Betty
- Beiträge: 205
- Registriert: 17.01.2022 7:12
- Wohnort: Norddeutschland
Re: Tintenfluss - nass oder trocken?
Ganz herzlichen Dank für diese fantastische Tabelle! Den entsprechenden Artikel werde ich mir auf jeden Fall auch noch durchlesen. Es ist sehr spannend, subjektiven Eindrücken die fundierte wissenschaftliche Auswertung gegenüber zu sehen. Da hast Du sicher etliches an Zeit und Arbeit hinein gesteckt, wow!
Viele Grüße,
Betty
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There's a million ways to see the things in life
A million ways to be the fool
In the end of it, none of us is right
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- Entschleuniger
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Re: Tintenfluss - nass oder trocken?
Phantastisch, Ines vielen Dank.
Dieser Beitrag ist es Wert oben angepinnt zu werden.
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- Biedermeier
- Beiträge: 320
- Registriert: 07.12.2012 17:22
Re: Tintenfluss - nass oder trocken?
Auch von mir ganz herzlichen Dank für die Hingabe an diese großartige Arbeit!
Re: Tintenfluss - nass oder trocken?
Herzlichen Dank für dieses Angebot.
Bei dieser großen Datenmenge schaue ich auch auf Werte, die stark vom Durchschnitt abweichen.
Und hier fällt die Diamine Green Black auf, bei der der Wert zur elektrischen Leitfähigkeit mit 48 mS/cm deutlich über dem Durchschnitt liegt. Der Mindestwert liegt bei 1,5 mS/cm und der Höchstwert bei 58,6 mS/cm.
Ergänzend zur (für mich) besseren Einordnung die Werte von Leitungswasser (ca. 0,5 mS/cm) und Meerwasser
(ca. 50 mS/cm). Dies deutet bei der Diamine Green Black auf eine recht hohe Salzkonzentration hin.
Allgemein zum Thema Salze in Tinten ist zu sagen, dass es sich i.d.R. um Salze von Farbstoffen handelt.
Daher ein Blick auf die Einzelfarbstoffe:
Und hier fällt auf, dass die Diamine Green Black einen Farbstoff enthält ( der beigefarbene direkt an der Startlinie), der zumindest bei den hier chromatographierten grünen Tinten nicht vorkommt.
Und dazu eine grundsätzliche Frage, inwieweit Farbstoffe bei Deiner bisherigen Arbeit miteinbezogen wurden?
LG
Heinrich
Heinrich
Re: Tintenfluss - nass oder trocken?
Hallo Heinrich!
Mit hoher Wahrscheinlichkeit ist einer der Farbstoffe recht polar bzw. gut polarisierbar, wodurch die hohe Leitfähigkeit dann erklärt ist. Wie es aussieht, hat das aber mehr oder weniger keinen Einfluss auf das Fließverhalten der Tinte, sodass ich davon ausgehe, dass die verwendeten Farbstoffe hier nur in so weit eine Rolle spielen, als dass die fertige Farbmischung mit Hilfe weiterer Hilfsstoffe auf die gewünschte Oberflächenspannung gebracht wird, soweit das möglich ist.
Mit hoher Wahrscheinlichkeit ist einer der Farbstoffe recht polar bzw. gut polarisierbar, wodurch die hohe Leitfähigkeit dann erklärt ist. Wie es aussieht, hat das aber mehr oder weniger keinen Einfluss auf das Fließverhalten der Tinte, sodass ich davon ausgehe, dass die verwendeten Farbstoffe hier nur in so weit eine Rolle spielen, als dass die fertige Farbmischung mit Hilfe weiterer Hilfsstoffe auf die gewünschte Oberflächenspannung gebracht wird, soweit das möglich ist.
Beste Grüße
Hermann
Hermann