Alte 4001 Pelikantinten

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Thom

Re: Alte 4001 Pelikantinten

Beitrag von Thom »

vanni52 hat geschrieben:
03.11.2023 10:51
... Den roten Farbstoff Eosin gibt es in zwei Versionen: Eosin Y (Yellowish) und Eosin B (Blueish).
In den Chromatogrammen zeigt sich das Eosin im mittleren Bereich, bei der alten Version mit der typischen Farbe des Eosin Y, bei der neuen Version der Tinte wird eine Mischung aus Eosin Y und Eosin B verwendet.
Das hängt auch immer von der Farbstoffmenge ab, wo ist hier nochmal der Nib Creaper.

Bild

Das ist Eosin Y und wenn man den Farbstoffgehalt um 30% erhöht, dann sieht das so aus wie auf Deiner linken Chromatographie.

V.G.
Thomas
Thom

Re: Alte 4001 Pelikantinten

Beitrag von Thom »

Die Fluoreszenz von roten Eosintinten, ich überlege, ob ich da eine separate UV-Quelle im Einsatz hatte, es sieht aber aus wie meine Büro-Leuchtstofflampe, man müsste es einfach reproduzieren können. Farbstoffe wirken normalerweise als selektive Wellenlängenfilter im sichtbaren elektromagnetischen Spektrum, also dem Licht. Die filtern einzelne Wellenlängenbereiche heraus, indem bestimmte Elektronen des Moleküls diese Energie aufnehmen und einen höheren energetischen Zustand einnehmen. Für alle anderen Wellenlängen des Lichtes ist die Farbstoffschicht nahezu transparent, solange sie nicht zu dick ist. Also weißes Licht dringt durch die Farbstoffschicht und wird vom Papier dahinter reflektiert (deshalb sind Farbstofftinten auf schwarzem Papier alle schwarz), dabei werden einzelne Wellenlängenbereiche entfernt und das Ergebnis ist farbiges Licht. Die nun höherenergetischen Elektronen des Farbstoffmoleküls halten dieses Niveau aber nicht stabil, sondern gehen schnell wieder auf ihren ursprünglichen Zustand zurück. Und dabei geben sie die Energie (die auch im UV-Bereich absorbiert sein kann) als elektromagnetische Strahlung im sichtbaren Wellenlängenbereich wieder ab, beim Eosin als gelbgrünes Licht.

Bild

V.G.
Thomas
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vanni52
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Re: Alte 4001 Pelikantinten

Beitrag von vanni52 »

Thom hat geschrieben:
09.11.2023 10:48
…solange sie nicht zu dick ist.
Hallo Thomas,
hierzu habe ich eine Frage und würde gerne Deine Expertise in Anspruch nehmen:
Es geht um die Pelikan Edelstein Rose Quartz, die ihre rosapinke Farbe zeigt, solange sie (in einem Behältnis bei Verdünnung) lichtdurchlässig ist. Im Tintenfass erscheint die Tinte grün.
Hast Du eine Erklärung?
LG
Heinrich
Thom

Re: Alte 4001 Pelikantinten

Beitrag von Thom »

vanni52 hat geschrieben:
09.11.2023 11:21
... Hast Du eine Erklärung?
Nicht wirklich. Das mit der zu dicken Schicht bezog sich zunächst mal auf diese Geschichten, bei denen bei einer roten Tinte schwarze Bereiche bei den Schriftzügen auftreten. Wenn kein Licht mehr durchgeht, dann geht an der Stelle halt nichts mehr durch. Die dritte Form ist die Reflexion an der Farbstoffoberfläche bei einer dicken Schicht und Schräglicht, sheent mir. Bei so einer roten Tinte wäre aber Fluoreszenz auch im Flakon möglich, diese Fluoreszenzfarbstoffe werden ja in der Hydrologie verwendet um Wasserverläufe sichtbar zu machen.

V.G.
Thomas
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vanni52
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Re: Alte 4001 Pelikantinten

Beitrag von vanni52 »

Thom hat geschrieben:
09.11.2023 12:17
Bei so einer roten Tinte wäre aber Fluoreszenz auch im Flakon möglich, diese Fluoreszenzfarbstoffe werden ja in der Hydrologie verwendet um Wasserverläufe sichtbar zu machen.
Danke für die Antwort.
Da werde ich mal recherchieren, welcher rote Farbstoff diese fluoreszierende Eigenschaft besitzt.
LG
Heinrich
Thom

Re: Alte 4001 Pelikantinten

Beitrag von Thom »

vanni52 hat geschrieben:
09.11.2023 13:18
... Da werde ich mal recherchieren, welcher rote Farbstoff diese fluoreszierende Eigenschaft besitzt.
Sulforhodamin B wäre auch eine Möglichkeit. https://www.worlddyevariety.com/acid-dy ... ed-52.html
Der wird auch als Billigmagenta im Tintenstrahldruck verwendet (und ich hatte damit mal Gold gemacht :) ).

V.G.
Thomas
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vanni52
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Re: Alte 4001 Pelikantinten

Beitrag von vanni52 »

Pelikan 4001 Apricot (ca. 1996)


Ein Foto der Schachtel der Apricot (weiter oben) ist von Angelika zur Verfügung gestellt worden, wie auch die Tinte.

Von Norbert kommt das folgende Foto wie auch die dann verwendete Patrone:

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IMG_8533.png (761.35 KiB) 1523 mal betrachtet
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IMG_8539.jpeg (714.07 KiB) 1523 mal betrachtet

Die Tinte der zu ca. 3/4 gefüllten Patrone ist unverdünnt mit einem Pelikano (M Feder) aufgetragen worden und zeigt sich mit einem hellen gelborangenen Farbton, mMn gerade noch ausreichend für eine ausreichende Lesbarkeit. Vielleicht wäre hierzu ein reinweißes Papier besser geeignet als das verwendete TR (das zwar die Bezeichnung „white“ besitzt, aber bekanntlich cremefarben ist).

IMG_8543.jpeg
IMG_8543.jpeg (449.95 KiB) 1523 mal betrachtet

Mit einem dezenten Shading und einer präzisen Randschärfe. Der Fluss aus dem Pelikano im Durchschnitt.
Nicht so einfach einzuschätzen ist bei einer Patrone, die ca. 25% des Inhaltes verloren hat, die Sättigung der Tinte, die mMn unterdurchschnittlich ist. Hilfreich hierbei der oben (S.5) verlinkte Pentrace Beitrag von 2003, in dem Michael Richter die Apricot als „very light orange with a slightly beige-yellow hint“ beschreibt.

Bei den alten 4001 Pelikantinten gibt es in diesem gelborangenen Spektrum noch die Helianthe und die Orange:

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IMG_7221.jpeg (670.86 KiB) 1523 mal betrachtet

Wobei mir die Orange und insbesondere die Helianthe besser gefallen. Die geringere Leuchtkraft der 4001 Apricot passt allerdings durchaus zur Farbe Apricot, die einen eher pastelligen Farbton besitzt.


Fazit:
Die 4001 Apricot zeigt sich nach diesen fast 30 Jahren in einem sehr guten Erhaltungszustand.
Einer der Gründe dürfte der geringe Wasserverlust im Vergleich zu den bisher behandelten alten 4001 Tinten sein. (Welche Rolle hierbei die längere Patrone spielt (GTP/5 statt TP/6), kann ich nicht beurteilen).
Bemerkenswert beim Erhaltungszustand ist die Tatsache, dass es hier um einen gelben Farbstoff geht, zumal gerade gelbe Farbstoffe, auch die in orangenen oder roten Tinten enthaltenen, oft problematisch sind, wenn sie z.B. auskristallisieren.
Die Apricot ist somit ein weiteres Beispiel dafür, dass die Pelikan 4001 Tinten äußerst langlebig sind.
LG
Heinrich
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vanni52
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Re: Alte 4001 Pelikantinten

Beitrag von vanni52 »

Pelikan 4001 Flieder



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IMG_8557.png (557.32 KiB) 1451 mal betrachtet


Auch diese Patrone incl. Foto hat Norbert zur Verfügung gestellt, lieben Dank dafür.
Und wie schon bei der Patrone der Apricot mit einem für dieses Alter von 25 Jahren erstaunlichen Füllstand von ca. 75%,
und entsprechend wieder ohne Verdünnung in das Schreibgerät.

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IMG_8552.jpeg (764.98 KiB) 1451 mal betrachtet

Was für eine wunderschöne Tinte! Mit einem rotvioletten Farbton, den ich definitiv mit der Farbe des Flieders verbinde. Harmoniert perfekt mit dem cremeweißen Papier.

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IMG_8554.jpeg (457.33 KiB) 1451 mal betrachtet

Auch das Shading überzeugt, sehr dezent und bleibt ganz klar innerhalb des fliederfarbenen Spektrums. Das Thema Sättigung ist aufgrund der Diffusion eines Wasseranteiles aus der Patrone schwer einzuschätzen, was aber feststeht, der Zustand der Tinte ist klasse, auch an der Randschärfe abzulesen. Wie auch am Tintenfluss, dieser im mittleren Bereich, unterstützt durch Füller und Papier.

Ich war mal so frei und habe einen Extratropfen der kostbaren Tinte in das Thema Sheen investiert:

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IMG_8555.jpeg (440.92 KiB) 1451 mal betrachtet


Beim Thema Farbstoffzusammensetzung zeigen sich im Chromatogramm Blau und Pinkrosa.

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IMG_8556.jpeg (756.06 KiB) 1451 mal betrachtet

Ob es sich bei diesem blauen Farbstoff um Methylblau handelt, lässt sich anhand der Löschbarkeit überprüfen:

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IMG_8553.jpeg (392.63 KiB) 1451 mal betrachtet

Der Test zur Löschbarkeit in der Mitte, und es sieht nicht danach aus, dass der blaue Anteil fehlt, also kein Methylblau.
Links der Wassertest, der zeigt, dass es nicht zu einer Lesbarkeit reicht.

Also, eine wunderschöne Tinte, ein klasse Erhaltungszustand, die 4001 Flieder ist ganz dicht an meiner Lieblingstinte in diesem Faden, der 4001 Moosgrün, dran.

Aber noch ist der Zeitpunkt einer abschließenden Bewertung nicht gekommen, denn es fehlt noch eine Tinte, und zwar die Pelikan 4001 Cyanblau. Die übrigens noch gesucht wird.
LG
Heinrich
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vanni52
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Re: Alte 4001 Pelikantinten

Beitrag von vanni52 »

Als Ergänzung zur Pelikan 4001 Apricot eine Schreibprobe, die im Vergleich zur weiter oben gezeigten näher an die Realität herankommt. Das jetzt verwendete Clairefontaine Papier liegt näher an einem reinen Weiß als das oben verwendete Tomoe River Papier.


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IMG_8602.jpeg (603.9 KiB) 1319 mal betrachtet
LG
Heinrich
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vanni52
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Re: Alte 4001 Pelikantinten

Beitrag von vanni52 »

Pelikan 4001 Blau-Schwarz Patrone (alt)

Norbert hat eine weitere Patrone der Pelikan 4001 Blau-Schwarz zur Verfügung gestellt, lieben Dank.
Im Gegensatz zur oben gezeigten Blau-Schwarz aus der kurzen Patrone jetzt eine lange Patrone, die ca. zur Hälfte gefüllt ist. Der Patroneninhalt wird nicht verdünnt.

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IMG_8736.jpeg (225.4 KiB) 1204 mal betrachtet
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IMG_8732.jpeg (364.62 KiB) 1204 mal betrachtet

Keine Spur von einem blauen Farbstoff, dies hat die Probe mit der aus der kurzen Patrone gemeinsam.
Allerdings schaut es im Hinblick auf Fluss und Sättigung etwas besser aus, aber dennoch sehr weit entfernt von dem, was man z.B. bei der Blau-Schwarz aus dem Glas gesehen hat (s. oben).
Interessant die fast vollständige Wasserresistenz. Und unerwartet das Ergebnis zur Überprüfung der Löschbarkeit, immerhin ist vom eigentlich in einer Blau-Schwarz enthaltenen Farbstoff Methylblau keine Spur zu sehen, auch nicht im Chromatogramm:



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Tja, was gibt es zum schwarzen Farbstoff zu sagen. Das Ergebnis des Wassertests spricht vielleicht für Eisengallus, aber im Chromatogramm findet normalerweise eine Verankerung des Eisen-III-Gallats unmittelbar am Auftragspunkt in der Mitte des Filterpapieres statt.

Mal ein genauerer Blick auf die Tintenfront:

IMG_8734.jpeg
IMG_8734.jpeg (400.07 KiB) 1204 mal betrachtet

Deutlich zu sehen sind schwarze Verklumpungen. Vielleicht Reste von EG, aber auch Ausfällungen eines wasserlöslichen schwarzen Farbstoffes kommen infrage.

Abschließend noch eine Vergrößerung des Ausstriches:

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IMG_8738.jpeg (319 KiB) 1204 mal betrachtet

Auch hier weit entfernt von einer noch verwendbaren Tinte.

Unter dem Strich ergibt sich für diese Probe aus der alten Patrone der 4001 Blau-Schwarz ein unzureichender Erhaltungszustand, am deutlichsten zu sehen am nicht mehr vorhandenen blauen Farbstoff.
LG
Heinrich
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vanni52
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Re: Alte 4001 Pelikantinten

Beitrag von vanni52 »

vanni52 hat geschrieben:
14.11.2023 17:34

Aber noch ist der Zeitpunkt einer abschließenden Bewertung nicht gekommen, denn es fehlt noch eine Tinte, und zwar die Pelikan 4001 Cyanblau. Die übrigens noch gesucht wird.
Tja, die Pelikan 4001 Cyanblau (Patrone) fehlt leider noch in diesem Faden, immerhin sind von den insgesamt 28 alten Pelikan 4001 Tinten 27 zusammengetragen und gezeigt worden.
Also, vielleicht ist ja jemand beim Stöbern oder Aufräumen über die Feiertage auf eine Patrone oder diese Schachtel gestoßen:

7F3C880E-1251-4FD6-8339-DEF3C3A6AE3E.png
7F3C880E-1251-4FD6-8339-DEF3C3A6AE3E.png (389.88 KiB) 879 mal betrachtet

Wäre klasse, wenn wir dann dieses Thema vervollständigen könnten, mit einer Schreibprobe oder einem Chromatogramm.
LG
Heinrich
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vanni52
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Re: Alte 4001 Pelikantinten

Beitrag von vanni52 »

Seit dem letzten Update vom 6.7.2023 hat sich einiges getan, daher eine Aktualisierung der Übersicht:


Seite 1: Orange, Senf
Seite 2: Rosa, Pink
Seite 3: Violett, Hellgrün
Seite 4: Menthe
Seite 5: -
Seite 6: Grau, Silbergrau
Seite 7: Brillant-Schwarz
Seite 8: Brillant-Grün, Khaki
Seite 9: Brillant-Braun, Umbra, Helianthe, Türkis
Seite 10: Moosgrün
Seite 11: Apfelsinenrot, Brillant-Rot
Seite 12: Brillant-Blau, Blau-Schwarz (Glas)
Seite 13: Königsblau
Seite 14: TG 22 Orange, Calligraphy Inks Rehbraun, Korallenrot, Farngrün und Indigoblau
Seite 15: Fount India, Kirschrot, Aubergine, Blau-Schwarz (Patrone), Pastellgrün
Seite 16: Aprikot, Flieder, Blau-Schwarz (Patrone)


Von den insgesamt 28 alten 4001 Pelikantinten sind bis jetzt 27 zur Verfügung gestellt worden und hier gezeigt und besprochen worden.
Es fehlt nur noch die Pelikan 4001 Cyanblau, ein Foto der Schachtel (TP/6) ist im Beitrag direkt vor dieser Übersicht zu sehen.
Diese letzte Lücke könnte mit einer Schreibprobe, aus einem alten Schulheft, Brief, o.ä., geschlossen werden. Auch eine aktuelle Schreibprobe oder ein Chromatogramm, selbst mit einem Tintenrest aus einer eingetrockneten Patrone, wären hilfreich.

Und dann noch der Hinweis auf einen Beitrag von Fritz im Faden „Blaue Tinte in alten Patronen“ zur 4001 Königsblau, inclusive Chromatogramm. Die Königsblau ist hier bisher nur in der Glasversion thematisiert worden.
LG
Heinrich
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mondindianer
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Re: Alte 4001 Pelikantinten

Beitrag von mondindianer »

Bei der Untersuchung von königsblauen Tinten in Patronen (in diesem Tintenfaden) bin ich auf eine Pelikan-Patrone mit brillant-schwarzem Inhalt gestoßen. Chromatogramm und Tintenkarte sehen so aus:
TP_6 Pelikan 4001 sw klein.jpg
TP_6 Pelikan 4001 sw klein.jpg (668.99 KiB) 429 mal betrachtet
Mit Hilfe eines Ausschnitts kann ich folgende Farben finden (von links=innen nach rechts):
TP_6 Pelikan 4001 sw detail.jpg
TP_6 Pelikan 4001 sw detail.jpg (351.05 KiB) 429 mal betrachtet
(grau oder Resttinte), zitronengelb, rosa, cyan und violett. Das Orange und das Grün in der Mitte entstehen durch die Überlagerung (=mangelnde Trennung) von Rosa und Cyan mit einem (weiteren?) Gelbton.
Ich meine, diese Tinte stellt eine Version von vor 1984 dar, denn die Patronen aus dem Jahrgang zeigen die schon von Daniel präsentierte Zusammesetzung: der schwarze Farbeindruck ergibt sich aus einem Gelb, einem Blau und einem Rot-Violett, zusammen mit einem schwarzen Grundton (der leider das gesamte Chromatogramm überlagert).
Ich vermute, dass es sich bei meinem Fund um die gleiche Tinte handelt, die Heinrich besprochen hat. Wenn ich ein Chromatogramm mit Wasser als Laufmittel herstelle, zeigen sich ebenfalls das gelb-orange- und das cyan-farbene Band mit einem breiten violetten Feld (aufsteigende Methode, um 90° gedreht, Startlinie ist links):
TP_6 21 w vertikal.jpg
TP_6 21 w vertikal.jpg (39.77 KiB) 429 mal betrachtet
Viele Grüße
Fritz
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vanni52
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Re: Alte 4001 Pelikantinten

Beitrag von vanni52 »

mondindianer hat geschrieben:
15.02.2024 16:41

Mit Hilfe eines Ausschnitts kann ich folgende Farben finden (von links=innen nach rechts):
TP_6 Pelikan 4001 sw detail.jpg
(grau oder Resttinte), zitronengelb, rosa, cyan und violett. Das Orange und das Grün in der Mitte entstehen durch die Überlagerung (=mangelnde Trennung) von Rosa und Cyan mit einem (weiteren?) Gelbton.
Das Chromatogramm zeigt eindrucksvoll, dass Wasser nicht immer das Laufmittel der Wahl ist. Darf man fragen, welches Du hier verwendet hast?
Ich hatte übrigens vor einiger Zeit in einem Datenblatt der Pelikan 4001 Brillant-Schwarz gesehen, dass u.a. neben einem schwarzen Chromkomplex-Azofarbstoff der rosarote Farbstoff Erythrosin eingesetzt wird.
LG
Heinrich
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mondindianer
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Re: Alte 4001 Pelikantinten

Beitrag von mondindianer »

vanni52 hat geschrieben:
16.02.2024 11:50
Das Chromatogramm zeigt eindrucksvoll, dass Wasser nicht immer das Laufmittel der Wahl ist. Darf man fragen, welches Du hier verwendet hast?
Ups - tut mir leid - glatt vergessen: das Laufmittel war eine Mischung aus 2 Teilen Propan-1-ol (C3 ;) ) und 1 Teil Wasser.
vanni52 hat geschrieben:
16.02.2024 11:50
Ich hatte übrigens vor einiger Zeit in einem Datenblatt der Pelikan 4001 Brillant-Schwarz gesehen, dass u.a. neben einem schwarzen Chromkomplex-Azofarbstoff der rosarote Farbstoff Erythrosin eingesetzt wird.
Interessant. Kannst du sagen, welches brillant-schwarz das war - alt oder neu?
Viele Grüße
Fritz
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