Hallo zusammen!
Ich habe mir vor kurzem eine Probe der Tinte "Noel" von Diamine gekauft. Die Farbe an sich gefällt mir extrem gut. Dennoch habe ich sie nun schon mehrfach wieder aus dem Warenkorb gekickt. Warum? Nun, seht selbst:
Roter Oktober - Frisch geschüttelt, nicht gerührt:
Fünf Minuten später:
Zehn Minuten später:
Eine Stunde später:
Über eine Woche später:
Mit den ausflockenden Partikeln noch unappetitlicher als Ortloffs Kölsche in Marks Röhrchen. Und verfärbte Silikonschläuche bei TomSch beruhigen mich nun auch nicht gerade.
Kurzum: Bisher hab ich die Tinte nur an meine Tauchfedern gelassen, nicht aber an meine Füller.
Nun sind Probenröhrchen und Silikonschläuche aber nicht gleich Füller, daher Frage in die Runde:
Hat die Tinte bei euren Füllern schon permanente Spuren hinterlassen, oder mache ich mir da umsonst Sorgen?
Besonders wertvoll wäre die Information für mich bei weißen TWSBI Ecos, aber auch Erfahrungen bei anderen Modellen aus Kunststoff und Kunstharz wären interessant (ich liebäugele gerade bspw. mit einem weißen Ystudio Resin).
Viele Grüße
Anja
Diamine Noel: Rote Karte wegen Verfärbungs-Foul?
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Re: Diamine Noel: Rote Karte wegen Verfärbungs-Foul?
Oha... mir wäre auch nicht Wohl bei dem Gedanken den Füller vor gebrauch zu schütteln wie einen Lackstift
LG Martin
LG Martin
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Re: Diamine Noel: Rote Karte wegen Verfärbungs-Foul?
Hallo Anja,
an Spuren in einem Füller kann ich mich jetzt nicht erinnern, allerdings spüle ich bei diesen Problemtinten sofort nach der Benutzung durch. Deine Fotos zeigen ja sehr deutlich, dass ein oder mehrere Farbstoffe ausgefallen sind. Beim Blick auf den Hals meines Tintenfasses kann ich aber nichts in dieser Richtung erkennen.
Die Noel wird ja vom Hersteller als Sheentinte bezeichnet, und dies wohl mit einer enormen Sättigung erkauft. Und offensichtlich geht man hier sehr dicht an die Sättigungsgrenze heran, sodass leichte Veränderungen, etwa durch eine höhere Temperatur oder höheren Luftkontakt (gerade bei Proben) schon ausreichen und die Grenze dann überschritten wird.
Wie hoch konzentriert die Noel ist, kann man übrigens sehr schön an einer kleinen Schreibprobe sehen, bei der eine eher trockene Feder verwendet wird (auf TR 52):
Kein Shading, eine überdurchschnittlich lange Trocknungszeit und im Ausstrich steht auch eine Stunde später noch diese Pfütze.
LG
Heinrich
Heinrich
Re: Diamine Noel: Rote Karte wegen Verfärbungs-Foul?
Ich teile Heinrichs Meinung. Wenn aber die Sättigungsgrenze Ursache des Phänomens ist, dann besteht eine gewisse Hoffnung, dass sich die Ausflockungen, hoffentlich auch noch nachdem sie angetrocknet sind, mit etwas Wasser wieder auflösen lassen. Bevor die Tinte bei mir in einen Füller käme, müsste ich dazu aber schon Geweissheit haben. Vielleicht habt Ihr ja eine Möglichkeit, die Tinte in ein anderes Röhrchen umzugießen, das alte offen stehen zu lasse und nachdem die Tinte ordentlich angetrocknet ist, zu versuchen, das Ganze mit Wasser wieder aufzulösen?
Beste Grüße
Hermann
Hermann
Re: Diamine Noel: Rote Karte wegen Verfärbungs-Foul?
Eine Übersättigung könnte auch durch Abkühlung einer gesättigten Lösung erfolgen, dazu könnte Anja vielleicht etwas sagen.
( Und um die Frage im Thema zu beantworten, eine gelbe Karte reicht mMn aus ).
LG
Heinrich
Heinrich
Re: Diamine Noel: Rote Karte wegen Verfärbungs-Foul?
Technisch betrachtet sind die Sheentinten nicht wirklich übersättigt, sie sind aber hochgesättigt. Übersättigt sind die nach Thoms optimaler Tintendefinition, aber die Probleme solcher Farbstoffmengen, wie z.B. verschmieren, etc., sind ja auch hinlänglich bekannt.
V.G.
Thomas
Re: Diamine Noel: Rote Karte wegen Verfärbungs-Foul?
Hallo zusammen!
Danke für die rege Beteilung zum Thema.
Mir geht es v.a. um das Risiko dauerhafter Verfärbungen und weniger um die Partikelrückstände an sich. Denn wie hier schon richtig vermutet wurde: Beim Schütteln scheinen die Bröckchen sich wieder aufzulösen, soweit ich das erkennen kann. Ich glaube also nicht, dass hier permanent etwas als Blockade im Füller zurückbleiben würde. Diese Bröckchen an der Kunststoffwand sehen eben nur sehr unschön aus, v.a. bei Demonstratoren. Daher wollte ich die Eigenschaft zumindest nicht unerwähnt lassen.
Danke für die rege Beteilung zum Thema.
Mir geht es v.a. um das Risiko dauerhafter Verfärbungen und weniger um die Partikelrückstände an sich. Denn wie hier schon richtig vermutet wurde: Beim Schütteln scheinen die Bröckchen sich wieder aufzulösen, soweit ich das erkennen kann. Ich glaube also nicht, dass hier permanent etwas als Blockade im Füller zurückbleiben würde. Diese Bröckchen an der Kunststoffwand sehen eben nur sehr unschön aus, v.a. bei Demonstratoren. Daher wollte ich die Eigenschaft zumindest nicht unerwähnt lassen.
Bei jedem Tintenwechsel mache ich das auch, aber nach jeder Benutzung wäre mir das zu lästig, vor allem bei Kolbenfüllern.
Das stimmt, nur sagt die Sättigung alleine leider noch nichts darüber aus, ob die verwendeten Farbstoffe dauerhafte Verfärbungen hinterlassen, oder ob sich etwaige Spuren wieder rückstandsfrei durch Wasser und ggf. Spüli rentfernen lassen.
Aktuell leider nicht, da ich gerade nur gefüllte Röhrchen habe. Ich hole das gerne nach, sobald ich wieder neue Röhrchen habe oder eine der vielen Proben leer ist. Das kann aber noch ein Weilchen dauern. Eventuell probiere ich die Noel demnächst auch einfach mal in einem Billig-Füller aus, falls ich sie mir trotz der Vorbehalte nicht aus dem Kopf schlagen kann. In dem Fall würde ich dann hier noch mal berichten.