Tintenringe

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Edelweissine
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Tintenringe

Beitrag von Edelweissine »

Schon wieder sind sie mir begegnet, die mysteriösen Tintenringe.
Diesmal sind sie in der Narwhal Orchid Flower aufgetaucht, woanders hatte ich sie auch schon beobachtet.
Wer kann mir ihr Zustandekommen erklären?
20231026_130054_copy_1224x1632.jpg
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Gruß,
Heike
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vanni52
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Re: Tintenringe

Beitrag von vanni52 »

Nur eine Vermutung, vielleicht eine eher hohe Oberflächenspannung. Könnte man aber leicht mit einem Hauch von Spülmittel überprüfen.
LG
Heinrich
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vanni52
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Re: Tintenringe

Beitrag von vanni52 »

vanni52 hat geschrieben:
26.10.2023 13:24
vielleicht eine eher hohe Oberflächenspannung.
Bei meiner Vermutung bin ich davon ausgegangen, dass man dieses Phänomen mit der Beziehung zwischen Kapillarität und Oberflächenspannung erklären kann, die bei Wasser bzw. wässrigen Lösungen umgekehrt proportional ist. Was für die Tinte in der Röhre bedeutet, daß die Kapillarität, also der Anstieg der Tinte, umso höher ausfällt, je niedriger die Oberflächenspannung der Tinte ist. Ich bin mir allerdings nicht sicher, ob man dies auch auf das Abreißen der Tintensäule übertragen kann. Wie auch immer, ist jedenfalls ein sehr spannendes Rätsel.
LG
Heinrich
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Edelweissine
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Re: Tintenringe

Beitrag von Edelweissine »

Lie
vanni52 hat geschrieben:
27.10.2023 8:52
Wie auch immer, ist jedenfalls ein sehr spannendes Rätsel.
Lieber Heinrich,

das sehe ich auch so - nur vermag ich es mit meinen Kenntnissen nicht zu lösen.
Das Phänomen der Ringbildung ist mir schon häufiger aufgefallen, wenn ich Patronen wiederbefüllt habe. Der Bereich, der mittels Oberflächenspannung überbrückt werden muss, ist ja dann verhältnismäßig klein; in Kolbenfüllern oder Proberöhrchen habe ich so eine Entwicklung noch nicht beobachten können.
Wie auch immer, einige Tinten zeigen dieses Verhalten, und das wirkt sich auf ihr Fließverhalten aus. Manchmal müssen sie dann geschüttelt werden, um mit ihnen weiterschreiben zu können. Der Vorgang wiederholt sich dann aber. Möglicherweise hilft ein Fließverstärker? Benutzt habe ich so etwas noch nie.
Gruß,
Heike
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vanni52
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Re: Tintenringe

Beitrag von vanni52 »

Edelweissine hat geschrieben:
27.10.2023 9:05

Wie auch immer, einige Tinten zeigen dieses Verhalten, und das wirkt sich auf ihr Fließverhalten aus. Manchmal müssen sie dann geschüttelt werden, um mit ihnen weiterschreiben zu können. Der Vorgang wiederholt sich dann aber. Möglicherweise hilft ein Fließverstärker? Benutzt habe ich so etwas noch nie.
Liebe Heike,

einen Fließverstärker habe ich auch noch nie verwendet.
(Ist mir eine Tinte zu trocken, steige ich auf einen nasseren Füller um oder tausche sie gegen eine andere aus. Habe ja genug davon🙂).
LG
Heinrich
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Orlando1212
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Re: Tintenringe

Beitrag von Orlando1212 »

Die Lösung: manche Tinten-Konverter beinhalten eine kleine Spiralfeder und die hebt die Oberflächenspannung im Konverter-Tintenraum wirklich auf. Seitdem kaufe ich nur solche Konverter mit kleinen Federchen im Tintenraum und nun ist aber Ruhe!

Bei älteren Konvertern, die man mit "kleiner Gewalt" öffnen kann, habe ich eine auf 1/3 der Länge mit einem Saitenschneider gekürzte Kugelschreiber-Minen-Feder eingelgt! Das funktioniert eben auch, um die Oberflächenspannung der Tinte zu reduzieren.

Dagegen funktioniert eine kleine Kugel einzubauen (z.B. aus Tinten-Patronen) nicht, weil sie den Tintenauslass aus dem Konverter in den Tintenleiter behindern würde!
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Querkopf
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Re: Tintenringe

Beitrag von Querkopf »

Orlando1212 hat geschrieben:
01.04.2024 11:47
...Bei älteren Konvertern, die man mit "kleiner Gewalt" öffnen kann, habe ich eine auf 1/3 der Länge mit einem Saitenschneider gekürzte Kugelschreiber-Minen-Feder eingelgt! Das funktioniert eben auch, um die Oberflächenspannung der Tinte zu reduzieren. ...
Jein. Kugelschreiber-Federn sind offenbar nicht korrosionsfest, und Tinten sind chemisch durchaus nicht inaktiv... In einem Konverter, in dem ich es mit der Federchen-Methode versucht hatte, war nach einem knappen Jahr die Feder in Einzelteilchen zerlegt, im Konverter entstand eine Art Schmodder, der die Tinte am Fließen hinderte (statt sie im Fluss zu halten) und sich auch - dauerhaft, nicht entfernbar - an der Innenwand des Konverters ablagerte. Nach einem Konverterwechsel (jetzt ohne Federchen drin) fließt's wieder, der betreffende Füller schreibt ohne Mucken. Mit exakt derselben Tinte.

Hat mit dem Rätsel der "Tintenringe" aber wohl nicht unbedingt zu tun.
Schöne Grüße
Doris
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mondindianer
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Re: Tintenringe

Beitrag von mondindianer »

Querkopf hat geschrieben:
01.04.2024 14:29
[[...]Hat mit dem Rätsel der "Tintenringe" aber wohl nicht unbedingt zu tun.
Aber mit der Lösung desselben :)
Ich verwende nach japanischem Muster Edelstahl(!)-Kugeln in selbst befüllten Patronen (bevorzugt) oder Konvertern. Hilft gegen Tintenringe (nicht beobachtet) und gehinderten Tintenfluss in jeglicher Patrone von oben nach unten (belegt).
Viele Grüße
Fritz
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Orlando1212
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Re: Tintenringe

Beitrag von Orlando1212 »

Danke dür den Hinweis, der sich "selbst zerstörenden Kugelschreiber-Federn"! Ich kenne das nicht. weil meine wohl Edelstahl waren und sind ...

Aber bei allen Konvertern mit Federn gibt es bei mir keine Tintenaussetzer wegen Haftung der Tinte innerhalb der Konverter-Tankwand ... vielleich kiegt es auch an der Tinte??
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Re: Tintenringe

Beitrag von G-H-L »

Diese Tintenringe finden sich auch gelegentlich in Tintenpatronen wieder. Vor allem wenn die Patrone mit anderer Tinte nachgefüllt wurde.

Auch in Konvertern, egal ob mit oder ohne Kugeln, bilden sich immer wieder kleine Luftbläschen.
Sieht dann eher aus, wie Schaum.
Gruß
Gerhard

Nein, das ist keine unleserliche Handschrift!
Der Text ist nur analog verschlüsselt! :)
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sommer
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Re: Tintenringe

Beitrag von sommer »

Orlando1212 hat geschrieben:
01.04.2024 11:47
Dagegen funktioniert eine kleine Kugel einzubauen (z.B. aus Tinten-Patronen) nicht, weil sie den Tintenauslass aus dem Konverter in den Tintenleiter behindern würde!
Wieso passiert das bei Patronen nicht, was ist hier anders als beim Konverter?
Axel
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Pen-Tagon
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Re: Tintenringe

Beitrag von Pen-Tagon »

Versteh ich auch nicht. Ich benutze für meine Kaweco Sport den Mini Konverter von Online. Da wird das Kügelchen schon in der Fabrik reingemacht.
Gruß
Knut
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Re: Tintenringe

Beitrag von G-H-L »

sommer hat geschrieben:
02.04.2024 12:40
Orlando1212 hat geschrieben:
01.04.2024 11:47
Dagegen funktioniert eine kleine Kugel einzubauen (z.B. aus Tinten-Patronen) nicht, weil sie den Tintenauslass aus dem Konverter in den Tintenleiter behindern würde!
Wieso passiert das bei Patronen nicht, was ist hier anders als beim Konverter?
Das wird wahrscheinlich verständlich, wenn man sich das Prinzip bei den Akkermann Tintengläsern mal anschaut.
https://akkermandenhaag.com/collections/akkerman-ink

Die Kugeln aus den Tintenpatronen funktioniert deshalb nicht, weil diese Kugeln aus sehr leichtem Kunststoff sind. Die bleiben sehr häufig mit der Tinte an der Patronenwand im innern kleben.
Außer bei den Pilot-Konvertern sind bei den meisten Konvertern Spiralfedern oder hohle Röhrchen eingesetzt.
Die verschließen daher auch den Tintenleiter nicht.
Gruß
Gerhard

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Der Text ist nur analog verschlüsselt! :)
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Orlando1212
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Re: Tintenringe

Beitrag von Orlando1212 »

Tintenpatronen, auch die leeren, die man selber mit seiner Lieblingstinte füllt, bestehen aus völlig anderem Kunststoff, als die Tintentank-Kunststoffe in Konvertern. Das ganze Problem ist ein enges Zusammenspiel von statischer Elektrizität UND adhäsiven Kräften zwischen Tinte und Kunststoff-Wandung! Gerade was die statische Aufladung angeht, gibt es Riesenunterschiede zwischen den einzelnen Kunststoffsorten. Daher werden ja in Laboren auch viel lieber Glasröhrchen und Reagenzgläser aus Glas und eben nicht aus Kunststoff eingesetzt!
Wie oben geschrieben wird, sind verschiedene Tinten auch intern verschieden "aktiv", aber mir sind noch keinen selbst eingefügten Kugelschreiberfedern "zersetzt" worden.

Wir haben doch hier im Forum eine sehr engagierte Tinten-Spezialistin, die wir zu speziellen "Tinten-Problemen" mal befragen sollten!
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Pen-Tagon
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Re: Tintenringe

Beitrag von Pen-Tagon »

G-H-L hat geschrieben:
02.04.2024 15:22
Die verschließen daher auch den Tintenleiter nicht.
Tun Kugeln in Konvertern, richtig konstruiert, auch nicht.

Ich nehme an, die Kugel, die die Akkermann Flasche verschließt, damit die Tinte nicht wieder abfließen kann, soll in Deinen Augen die Patrone/den Konverter darstellen, bei dem die Kugel dann den Tintenfluss zum versiegen bringt.

Und jetzt? Jetzt kommt der Dorn des Tintenleiters (hier von unten) und drückt die Kugel nach oben. Da die Kugel nicht wie von Geisterhand auf dem Dorn balancieren wird, wird sie, auch unterstützt durch die schräge Schreibhaltung, zur Seite rollen Richtung Konverterwand, und die Tinte fließen lassen. Das ist alles eine Frage der Konstruktion. Länge Dorn, Durchmesser Kugel, Innendurchmesser (besser Radius) Patrone/Konverter,... Da die Patrone, der Konverter, sich nach vorne verjüngen, ist der Durchmesser der (Verschluss-)Kugel auch deutlich kleiner, als der (Innen-)Durchmesser des Konverters etwas weiter hinten. Genug Platz für die Kugel, nicht weiter zu stören. Früher waren die Kügelchen meist auch aus Glas. Klein genug um nichts zu blockieren, schwer genug um die Tinte im hinteren Teil der Patrone wieder zum fließen zu bewegen.

Wie ich in meinem Beitrag vor Deinem schon schrieb, hat der Minikonverter von Online die Kugel schon von Haus aus.

Hier auch lesenswert ab dem zweiten Beitrag (zufriedene Nutzer mit Kugeln in Konvertern :D)

viewtopic.php?t=6720
Zuletzt geändert von Pen-Tagon am 02.04.2024 17:01, insgesamt 2-mal geändert.
Gruß
Knut
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