Tintenringe

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vanni52
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Re: Tintenringe

Beitrag von vanni52 »

vanni52 hat geschrieben:
27.10.2023 8:52
Bei meiner Vermutung bin ich davon ausgegangen, dass man dieses Phänomen mit der Beziehung zwischen Kapillarität und Oberflächenspannung erklären kann, die bei Wasser bzw. wässrigen Lösungen umgekehrt proportional ist. Was für die Tinte in der Röhre bedeutet, daß die Kapillarität, also der Anstieg der Tinte, umso höher ausfällt, je niedriger die Oberflächenspannung der Tinte ist.
Meine Vermutung ziehe ich zurück und gehe jetzt von einer direkten Proportionalität aus.
LG
Heinrich
G-H-L
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Re: Tintenringe

Beitrag von G-H-L »

Pen-Tagon hat geschrieben:
02.04.2024 16:57

Und jetzt? Jetzt kommt der Dorn des Tintenleiters (hier von unten) und drückt die Kugel nach oben. Da die Kugel nicht wie von Geisterhand auf dem Dorn balancieren wird, wird sie, auch unterstützt durch die schräge Schreibhaltung, zur Seite rollen Richtung Konverterwand, und die Tinte fließen lassen. Das ist alles eine Frage der Konstruktion. Länge Dorn, Durchmesser Kugel, Innendurchmesser (besser Radius) Patrone/Konverter,... Da die Patrone, der Konverter, sich nach vorne verjüngen, ist der Durchmesser der (Verschluss-)Kugel auch deutlich kleiner, als der (Innen-)Durchmesser des Konverters etwas weiter hinten. Genug Platz für die Kugel, nicht weiter zu stören. Früher waren die Kügelchen meist auch aus Glas. Klein genug um nichts zu blockieren, schwer genug um die Tinte im hinteren Teil der Patrone wieder zum fließen zu bewegen.

Wie ich in meinem Beitrag vor Deinem schon schrieb, hat der Minikonverter von Online die Kugel schon von Haus aus.
Also, ich hab Faber-Castell-Konverter mit und ohne Federeinsatz. Bemerke da keinen großen Unterschied.
Wobei ich aber auch schon beobachtet habe, dass die Tinte im Konverter mit dem Federeinsatz oben blieb, also nicht nach unten geflossen ist. Erst durch klopfen auf den Konverter folgte der Federeinsatz der Schwerkraft und fast zeitgleich auch die Tinte.

Bei leeren Patronen rollt auch die Kugel nicht umher. Vielmehr klebt die mit Tintenresten irgendwo an der Innenwand.
Da muß man schon kräftig schütteln um die Kugel zu bewegen.

Und nicht zu vergessen, es gab und gibt Marken, die auf solche Kugeln in den Patronen verzichten.
Z.B. Geha, Parker, Lamy usw.
Auch bei den Online-Kombi-Patronen kommt die Kugel nicht zum Einsatz, wenn die Patrone in einem Lamy eingesetzt wird.
Bei den Parker-Patronen wird sogar die Adhäsionskraft der Tinte genutzt, damit am Ende der Patrone eine kleine Reserve zurückbleibt.

Und so ganz nebenbei: Bei den Federkonvertern von TWSBI kann man wunderbar sehen, wie die Tinte zwischen den Federwindungen und der Konverterwandung hängen bleibt. Man sieht dann keine Tintenringe, sondern vielmehr eine Tintenspirale.
Gruß
Gerhard

Nein, das ist keine unleserliche Handschrift!
Der Text ist nur analog verschlüsselt! :)
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