Tinten im Grenzbereich zwischen Petrol und Türkis

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vanni52
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Re: Tinten im Grenzbereich zwischen Petrol und Türkis

Beitrag von vanni52 »

Bei der Rohrer&Klingner Smaragdgrün stellt sich die Frage, ob die Zulassungskriterien für diesen Faden überhaupt erfüllt sind.
Den Farbton der Tinte würde ich weder als Türkis noch als Petrol bezeichnen. Und sie liegt auch nicht sehr nah an der idealtypischen Grenze zwischen Blau und Grün.

Vielleicht ist ein Vergleich mit einer mittelgrünen Tinte hilfreich.

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Durch den Vergleich mit der OMAS Green lässt sich bei der Smaragdgrün immerhin ein deutlicher Blaustich nachvollziehen.

Und nebenbei bemerkt, beiden Tinten ist die subtraktive Farbmischung gemeinsam, und die Streifenchromatogramme zeigen sehr schön, wie man mit dem Verhältnis Blau zu Gelb spielen kann. (Erinnert mich an die Farbkästen aus der Grundschulzeit, mit diesen Mischtöpfen an der Innenseite des Deckels).
LG
Heinrich
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vanni52
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Re: Tinten im Grenzbereich zwischen Petrol und Türkis

Beitrag von vanni52 »

Während die Rohrer&Klingner Smaragdgrün noch im grünen Spektrum liegt, trifft dies für die Graf von Faber Castell Deep Sea Green wohl nicht mehr zu. Für mich eine blaue Tinte mit einer Petrolnote. Zur besseren Einschätzung der Vergleich mit einer mittelgrünen Tinte, der GvFC Moss Green:

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Das Chromatogramm der Deep Sea Green zeigt einen dominanten türkisblauen Einzelfarbstoff, dann einen roten (mit einem geringeren Anteil) und ein Schwarz zur Abdunkelung der Tinte.
Bei der Moss Green die klassische subtraktive Farbmischung aus Blau und Gelb, wobei letzterer ganz nach außen wandert.
LG
Heinrich
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Querkopf
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Re: Tinten im Grenzbereich zwischen Petrol und Türkis

Beitrag von Querkopf »

vanni52 hat geschrieben:
17.04.2024 17:51
Bei der Rohrer&Klingner Smaragdgrün stellt sich die Frage, ob die Zulassungskriterien für diesen Faden überhaupt erfüllt sind...
Nur dann, wenn du vom Chromatogramm ausgehst :).
Aber die dort sichtbaren Einzelfarbstoffe sagen ja wenig darüber, wie eine Tinte im Schriftbild wirkt.
R&K Smaragdgrün würde ich "kaltgrün" nennen, das Omas-Grün "warmgrün", das gräfliche Moosgrün einfach "dunkelgrün" :) ...
Schöne Grüße
Doris
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vanni52
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Re: Tinten im Grenzbereich zwischen Petrol und Türkis

Beitrag von vanni52 »

Querkopf hat geschrieben:
18.04.2024 12:21
Nur dann, wenn du vom Chromatogramm ausgehst :).
Aber die dort sichtbaren Einzelfarbstoffe sagen ja wenig darüber, wie eine Tinte im Schriftbild wirkt.
Darüber könnte man diskutieren, auch weil „wenig“ sehr dehnbar ist.
Die Mehrheit der Tintenfarben bzw. der Farbeindrücke im Schriftbild resultiert aus subtraktiven Farbmischungen, neben Grün etwa Violett oder Orange. Und man sollte berücksichtigen, dass hier seit mehr als 10 bis 12 Jahren Chromatogramme erstellt und ausgewertet werden, und die damit verbundenen Erfahrungen zu Aussagen, auch in beide Richtungen, führen können.
Und natürlich gibt es auf der anderen Seite auch Tinten wie z.B. schwarze Farbstofftinten, bei denen alles möglich ist.
LG
Heinrich
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vanni52
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Re: Tinten im Grenzbereich zwischen Petrol und Türkis

Beitrag von vanni52 »

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Mit der Montblanc Petrol Blue und der Montblanc Leo Tolstoy zwei schöne Tinten, wobei die Tolstoy bereits im blauen Spektrum liegt.
LG
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vanni52
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Re: Tinten im Grenzbereich zwischen Petrol und Türkis

Beitrag von vanni52 »

Wenn es um das petroligste Petrol geht, dann ist die Saarpen Eberstein Petrol meine erste Wahl.

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Viele petrolfarbene Tinten zeigen ein ausgeprägtes Shading, von einem dunklen Petrol bis zu einem hellen, leuchtenden Türkis. Bei der Eberstein fällt das Shading deutlich dezenter aus, die Shadingbereiche bleiben im petrolfarbenen Spektrum und die Helligkeitsstufen unterscheiden sich nur minimal. Unter dem Strich eine ausgesprochen schöne Tinte.
Und sie besteht den Briefträgertest, da der schwarze Einzelfarbstoff stehenbleibt.
LG
Heinrich
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vanni52
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Re: Tinten im Grenzbereich zwischen Petrol und Türkis

Beitrag von vanni52 »

Bei der Pilot Iroshizuku Ama-Iro stellt sich die Frage, ob es sich um eine blaue Tinte mit türkisem Einschlag handelt oder um eine türkisfarbene Tinte. Nicht so einfach, hängt wohl, wie so oft, von der Menge der aufgetragenen Tinte ab.

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Ein Vergleich mit zwei weiteren Iroshizukutinten, aus anderen Bereichen des blauen Spektrums.

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LG
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vanni52
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Re: Tinten im Grenzbereich zwischen Petrol und Türkis

Beitrag von vanni52 »

Mit der Apatite ist weiter oben schon eine Pelikan Edelsteintinte gezeigt worden. Als Ergänzung die Jade, die nicht sehr weit entfernt ist, mit einem etwas höheren Grünanteil.

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vanni52
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Re: Tinten im Grenzbereich zwischen Petrol und Türkis

Beitrag von vanni52 »

Eine weitere grünblaue Tinte, nicht so leuchtend wie die Iroshizuku Ama-Iro, und mit einer leicht grauen Note, die Kyo No Oto Hisoku.

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