Konverter - Tinte hinter dem Kolben

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Pen Freak
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Konverter - Tinte hinter dem Kolben

Beitrag von Pen Freak »

Hallo liebe Forumsmitglieder,
Ich habe das Problem, dass häufig Tinte HINTER den Kolben des Konverters dringt. Auch nach dem Reinigen verbleibt dort oftmals etwas Feuchtigkeit.
Ich ziehe die Tinte beim Befüllen nur über die Feder hoch, beim Reinigen tauche ich den Konverter normalerweise nicht unter, sondern spüle ihn durch direktes Aufziehen von Wasser. Nur bei hartnäckigen Tinten "bade" ich den Konverter für kurze Zeit.... Da dies bei Konvertern der verschiedensten Marken passiert, mache ich offensichtlich irgendwas falsch. Könnt ihr weiterhelfen? Welche Konverter lassen sich aufschrauben?
Vielen Dank
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Edelweissine
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Re: Konverter - Tinte hinter dem Kolben

Beitrag von Edelweissine »

Moin,
Konverter benutze ich grundsätzlich weniger gern, da die Tinte häufig am Material des Kunststoffzylinders anhaftet und ohne Agitator nicht nachfließt. Das ist jedoch ein anderes Thema.
Wenn ich einen Konverter nach der Nutzung spüle, ziehe ich ihn nicht mit Wasser auf, sondern spritze ihn aus, indem ich eine Kanüle auf eine Einwegspritze setze. Damit befülle ich auch geleerte Tintenpatronen - und manchmal eben auch Konverter. Das ist eine saubere Sache.
Tinte hinter dem Kolben kenne ich überhaupt nicht bei dieser Vorgehensweise.
Vielleicht löst Dein Baden des Konverters die Dichtigkeit auf?
Gruß,
Heike
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wajos
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Re: Konverter - Tinte hinter dem Kolben

Beitrag von wajos »

Glück Auf,

das Problem hatte ich bisher bei einigen Lamy-Konvertern sowie beim Kaweco Sport-Konverter. An der von Dir beschriebenen Prozedur zur Befüllung erscheint nichts falsch. Mehr als Aufziehen kannst Du ja nicht (abgesehen von Befüllung per Spritze). Vielleicht hilft es zumindest, nach dem befüllen wieder einige Tropfen Tinte (3-4) herauszudrücken, damit der Konverter nicht randvoll wird. Die Reinigung per Wasser aufziehen nehme ich ebenso vor wie von Dir beschrieben.

Ansonsten vermute ich eher, dass die Kolben der Konverter nicht mehr richtig abdichten und so Tinte hinter den Pfropfen gelangt. Da hilft Demontage und nachfetten mit Silikonfett. Welche Konverter sich aufschrauben lassen, kann ich dir nicht genau sage. Ich kenne folgende: Sailor, Platinum, Diplomat, Kaweco Sport. Bei den Lamy-Konvertern muss mit etwas Kraft der Metallring abgezogen werden, dann lassen sich die Konverter komplett zerlegen, reinigen und warten.

Wenn ich die oben genannten Konverter mit ein wenig Silikonfett bearbeitet habe, gab es danach keine Probleme mehr.
LG
Joseph
G-H-L
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Re: Konverter - Tinte hinter dem Kolben

Beitrag von G-H-L »

In vielen Konvertern bleibt die Tinte wie ein Film an der Innenwand haften. Bei mehrmaliger Betätigung des Kolbens wird dieser Film meistens, aber nicht immer, wieder weggewischt. Das ignoriere ich!

Ein einziges mal habe ich es geschafft, tatsächlich Tinte hinter den Kolben zu bringen.
Das war, als ich einen Füller mit Konverter in einem Pineider-Reisetintenfass (dummerweise Überkopf) entleeren wollte.
Da über das Tintenfass kein Druckausgleich stattfand, entwich halt die Tinte an der Dichtung vorbei hinter den Kolben.

Der Konverter konnte aufgeschraubt werden. Damit war die Reinigung überhaupt kein Problem mehr.
Vor dem Zusammenbau, die Dichtung mit Rhizinusöl bestrichen und seitdem ist der Konverter wieder dicht.

Ansonsten kommt nur Flüssigkeit hinter den Kolben, wenn der undicht, spröde oder defekt ist.
Oder aber, wenn der Konverter komplett in Flüssigkeit getaucht wird. Noch schlimmer, wenn der Kolben dabei bewegt wird.
Gruß
Gerhard

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SteamDevil
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Re: Konverter - Tinte hinter dem Kolben

Beitrag von SteamDevil »

Pen Freak hat geschrieben:
12.04.2024 9:07
Welche Konverter lassen sich aufschrauben?
Es gibt eigentlich nur 2 Arten, die Konverter "verschlossen" werden:
  1. Geschraubt
  2. Gesteckt
Um beider zu öffnen benutze ich z.B. 2 Stücke Gummi von sog. Thera-Bändern. Die geben einen sehr guten Gripp, auch beim ziehen von Federn etc.

Bei geschraubten Konvertern ist das Vorgehen ja quasi schon selbsterklärend. Aufschrauben, zerlegen, reinigen, schmieren, zusammenbauen, zuschrauben, fertig.
Grundsätzlich gleich geht es mit den gesteckten Konvertern auch.
Lediglich bei "Köpfen" muß man eben oft mit etwas Zug und Anstrengung den Kolben vom Tank trennen. Und eben auch wieder mit entsprechender Anstrengung beides wieder zusammenfügen.
Pen Freak hat geschrieben:
12.04.2024 9:07
Da dies bei Konvertern der verschiedensten Marken passiert, mache ich offensichtlich irgendwas falsch. Könnt ihr weiterhelfen?
Hat eigentlich nichts mit Dir oder bestimmter Hersteller zu tun, sondern eher mit einfacher Physik.

Ich habe festgestellt, je langsamer ich beim Befüllen des Konverters vorgehe, desto eher kann es passieren das Tinte hinter die Dichtung kommt.
Lieg wohl daran, daß bei längerem Kontakt mit den Fingern das Material sich leicht erwärmt und minimal ausdehnt. So entsteht in wenigen Fällen wohl eine kleine Undichtigkeit, welche es der Tinte erlaubt hinter den Kolben zu kriechen.
Auch größere Temperaturschwankungen können Ursache dafür sein.

Jetzt könnte man meinen, dann müsste sich der Kolben ja auch mit ausdehnen und es sollte dadurch dicht bleiben.
Das Problem liegt aber daran, es stehen 2 verschiedene Materialien in Kontakt zueinander, die schon von der Materialdichte her unterschiedliche thermische Eigenschaften haben und sich daher auch unterschiedliche stark bzw. schnell ausdehnen oder zusammenziehen.

Hinzu kommt dann auch die Bauart des "Stöpsels" am Kolben.
Ist es ein massiver Gummiblock ohne Dichtungslippe? Hat er 1 oder gar 2 Dichtungslippen?
Das sind alle Faktoren, die da auch noch mitspielen.

Übrigens:
So etwas passiert nicht nur bei Konvertern, sondern auch bei manchen Kolbenfüllern.

Darum sollten diese "Stöpsel" in regelmäßigen Abständen immer einer Pflegebehandlung unterzogen werden (reinigen & neu Fetten).
Tut man das nicht, kann auch Gummi auf Dauer hart und/oder porös werden und sich zusammenziehen.
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Re: Konverter - Tinte hinter dem Kolben

Beitrag von G-H-L »

SteamDevil hat geschrieben:
12.04.2024 15:01

Ich habe festgestellt, je langsamer ich beim Befüllen des Konverters vorgehe, desto eher kann es passieren das Tinte hinter die Dichtung kommt.
Lieg wohl daran, daß bei längerem Kontakt mit den Fingern das Material sich leicht erwärmt und minimal ausdehnt. So entsteht in wenigen Fällen wohl eine kleine Undichtigkeit, welche es der Tinte erlaubt hinter den Kolben zu kriechen.
Auch größere Temperaturschwankungen können Ursache dafür sein.
Also das verstehe ich nun gar nicht!
Wird der Konverter ins Tintenglas getaucht und der Kolben hochgezogen, entsteht ein Unterdruck und die Tinte wird hochgezogen.
Ist die Kolbendichtung undicht, dann wird weniger oder gar keine Tinte hochgezogen. Nur, wie kommt die Tinte dann hinter den Kolben?
Anders sieht es aus, wenn bereits Tinte im Konverter ist. Wird dann der Kolben heruntergedrückt und die Einfüllöffnung verschlossen, dann kann Tinte an der Kolbendichtung vorbeigedrückt werden.

Oder habe ich da einen Gedankenfehler?
Gruß
Gerhard

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Re: Konverter - Tinte hinter dem Kolben

Beitrag von SteamDevil »

G-H-L hat geschrieben:
13.04.2024 10:23
Also das verstehe ich nun gar nicht!
Wird der Konverter ins Tintenglas getaucht und der Kolben hochgezogen, entsteht ein Unterdruck und die Tinte wird hochgezogen.
Ist die Kolbendichtung undicht, dann wird weniger oder gar keine Tinte hochgezogen. Nur, wie kommt die Tinte dann hinter den Kolben?
Anders sieht es aus, wenn bereits Tinte im Konverter ist. Wird dann der Kolben heruntergedrückt und die Einfüllöffnung verschlossen, dann kann Tinte an der Kolbendichtung vorbeigedrückt werden.

Oder habe ich da einen Gedankenfehler?
Nein, hast Du nicht.

Es kommt aber auch vor, daß Menschen wie ich, den Füller/Konverter nach oben halten, um restliche Luft nach oben raus zu drücken um einen "Superfill" zu bekommen. Und auch da kann es passieren, daß sich Tinte hinter die Dichtung setzt.
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Re: Konverter - Tinte hinter dem Kolben

Beitrag von G-H-L »

SteamDevil hat geschrieben:
14.04.2024 21:04
Nein, hast Du nicht.

Es kommt aber auch vor, daß Menschen wie ich, den Füller/Konverter nach oben halten, um restliche Luft nach oben raus zu drücken um einen "Superfill" zu bekommen. Und auch da kann es passieren, daß sich Tinte hinter die Dichtung setzt.
Mache ich ja auch!
Bei Konvertern mit zwei Dichtlippen kommt da schonmal Tinte hinter die erste Dichtlippe. Aber nicht hinter die zweite Dichtlippe.

Sollte tatsächlich mal Tinte hinter den Kolben gelangen, wird der Konverter zerlegt, gereinigt und die Dichtung mit Rhizinusöl gefettet.
Gegenenfalls wird die Mechanik mit etwas Schmierfett versehen.
Wenn das nicht hilft, wird der Konverter eben erneuert.
Gruß
Gerhard

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Re: Konverter - Tinte hinter dem Kolben

Beitrag von SteamDevil »

G-H-L hat geschrieben:
15.04.2024 10:15
Mache ich ja auch!
Dann gehen wir beide ja grundsätzlich vom gleichen Ansatz aus.

Das "große" Problem sind daher wohl die Konverter mit nur einer oder gar ohne Dichtungslippe. Denn da ist die Tinte dann sofort hinten mit in der Mechanik.
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Re: Konverter - Tinte hinter dem Kolben

Beitrag von G-H-L »

Bisher musste ich nur zwei Konverter entsorgen.
Einen Waterman-Konverter, der an der Einfüllöffnung einen Riß hatte.
Der andere Konverter war noch ein Geha-Konverter. Da war der Konverter selbst geplatzt, bzw. hatte einen Riß.
Gruß
Gerhard

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Re: Konverter - Tinte hinter dem Kolben

Beitrag von Pen Freak »

Ganz vielen Dank an alle!!
Ich habe jetzt ein paar Ideen bekommen, worauf ich achten kann und welche Konverter wie zerlegt werden können. Damit habt ihr mir sehr geholfen.
Gruß
Hildburg
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