Nun habe ich seit ewigen Zeiten nicht mehr mit Eisengallus geschrieben, aber seitdem mich der Füllervirus wieder gepackt hat, schiele ich immer wieder auf mein seit Jahren vernachlässigtes Gläschen Pelikan Eisengallus, das in seiner Schublade vor sich hin dämmert. Gestern habe ich einen Versuch gewagt und einen Safetypen befüllt, alles fließt im wahrsten Sinne des Wortes bestens. Und so recht habe ich das ganze Für und Wider nie so recht verstanden, warum denn Eisengallus dem Füller schaden soll. Schließlich hat es doch früher nichts anderes gegeben als Eisengallustinte, oder? Wo liegt denn die Grenze, ab welchem Jahr bzw. mit welchem Füllsystem können Probleme auftreten? Ich habe meinen alten Pelikan 400 immer mit Eisengallus benutzt und nie ein Problem gehabt, bis ich ihn vernachlässigt habe und letztendlich völlig eingetrocknet vorfand. Mit meinem damaligen (Nicht)-Wissen habe ich ihn dann endgültig ins Jenseits befördert, was ich aber nicht der Tinte anlaste.

Und nun besitze ich einiges an Vintagefüllern, die wieder geschrieben werden wollen, und Eisengallustinte hat nach wie vor den Farbton, den ich sehr schätze, von der Dauerhaftigkeit ganz zu schweigen. Da ist z.B. ein Neuerwerb, ein Pelikan 100 mit CN-Feder, tolle Feder, die mich sehr an meinen alten 400er erinnert und förmlich nach Eisengallus lechzt!
Eine Recherche im www hat z.B. auch Schulprojekte ans Tageslicht befördert, in deren Rezeptur Salzsäure auftauchte!? Dass diese einer Feder schaden kann, leuchtet ja ein, aber andere Varianten mit Essig halte ich für weniger riskant. Wer weiß denn Bescheid über die Abarten von Eisengallus, und was man beherzigen sollte? Was gibt es an Alternativen bei modernen Tinten, die auch die lange Beständigkeit bieten? Ich bin für jeden Tipp dankbar!
Grüße von Klaus