Günstiges Blau auch gut?

[Usefine]

Liebe Forumsmitglieder!

Es gibt ja immer wieder diese Schraubgläser mit 50 oder sogar 100 Tintenpatronen in Blau im Angebot. Gekauft habe ich soetwas bislang noch nie und stattdessen für meine diversen Patronenfüller auf die gute alte 4001 von Pelikan zurückgegriffen. Aber reizen tun mich diese Noname Patronen irgendwie schon, zumal ja die Möglichkeit besteht daß auch diese von einem renommierten Hersteller (Pelikan, Schneider, Online, Herlitz,...) fabriziert werden und sich deren Inhalt vielleicht garnichtmal so sehr von den teuren Markenpatronen unterscheidet.
Darum frage ich hier mal in die Runde: Gibt es Erfahrungen mit solchen Noname Patronen in blau bezüglich Qualität und Haltbarkeit des Geschriebenen? Wie verhält sich diese Tinte im Füller bezüglich Schreibfluß, ist sie beim Farbwechsel leicht auswaschbar?
Wer kann hierzu etwas berichten - auf Eure Beiträge bin ich gespannt.


Liebe Grüße,
Usefine

[Barbara HH]

Hallo Usefine,

ich hatte mir vor über zehn Jahren mal so ein Glas Billigpatronen gekauft, und leider die Erfahrung gemacht, dass die Tinte furchtbar schnell verblasst ist.

Ob man daraus jetzt verallgemeinernde Rückschlüsse auf Billigtinten generell ziehen kann, weiss ich nicht. Es sind sicherlich verschiedene Sorten im Handel und vielleicht sind ja einige davon sehr gut.

Ich selbst habe jedoch die Konsequenz daraus gezogen, dass es am falschen Ende gespart ist, Billigpatronen zu kaufen, weil das Risiko zu groß ist, welche mit "Zaubertinte" zu erwischen. Bei der Pelikan 4001 z.B. weiss man, was man hat und sie ist wirklich nicht teuer. Wenn man wirklich viel schreibt und die Tintenkosten senken will, würde ich eher die Pelikan im großen Glas oder sogar der 1l Flasche kaufen und dann mit Konverter verwenden.

LG,
Barbara

[Faith]

Kommt drauf an wofür man sie nutzen möchte. Ich habe die Toppoint Patronen, der Fluss ist gut, aber kopieren oder scannen lässt sich nichts. Normal geschrieben gibt es keine Schwierigkeiten, aber für die Technik scheint sie dann doch zu blass zu sein.
Wie lange sie überdauert weiß ich nicht, meine Uni-Mitschriften von vor 4 Jahren kann ich noch lesen, sie sind dunkel gelagert worden.
Für kurzzeitige Notizen, die nicht wasserfest sein müssen sicher eine problemlose Tinte.

Im Zweifelsfall würde ich aber auch lieber auf bewährte Tinten zurückgreifen.

[Tenryu]

Ich habe vor einigen Jahren auch mal solche billigen No-name-Patronen gekauft und konnte nur einen ganz minimalen Unterschied zu den Pelikan-Patronen feststellen.

Die chemische Zusammensetzung dürfte ziemlich gleich sein, da sich alle diese Tinten auch mit Tintenkiller löschen lassen. Als Schultinte darf sie auch keine giftigen Stoffe enthalten.
Ich gehe auch davon aus, daß es nicht so viele Hersteller von Tinte gibt. Und daß die Qualität sich auch nicht großartig unterscheiden wird. Ich denke, es wird ähnlich wie beim Benzin sein. Da kann man den Unterschied zwischen Shell und Aral auch nur im Labor feststellen.

Für normalen Alltagsgebrauch in der Schule o.ä. kann man sie bedenkenlos verwenden.

Das einzige Problem sehe ich darin, daß man eben nie genau weiß, was man bekommt. Bei no-name-Produkten wird gerne mal der Lieferant gewechselt. Andererseits ist nicht viel Geld verloren. Kaputt macht man seinen Füller sicher nicht damit. Der größte Unterschied (wenn überhaupt feststellbar) dürfte im Tintenfluß und in der Licht/Alterungsbeständigkeit liegen.
Letztere ist bei allen löschbaren königsblauen Tinten nicht sehr groß, was ja zu den erwünschten Eigenschaften gehört. Schließlich ist sie als Schultinte konzipiert und Tintenflecke auf Fingern und Kleidung sollten ja leicht auswaschbar sein.

[Dieter I.]

Ich kann vor Billig-Patronen nur warnen.
Die Eintragungen meiner Kinder in den Schulheften verblassen nach ca. 3-4 Jahren ins Unleserliche - die Tochter, die 3 Schuljahre "jünger" ist als der Sohn, möchte in seinen Heften das Eine oder Andere hin und wieder gerne nachlesen.
Die mit billigen Patronen geschriebenen Seiten sind kaum noch lesbar - die mit normalen Patronen geschriebenen Seiten noch ohne Einschränkungen.
Wir kaufen keine No-Name-Patronen mehr.
Viele Grüße
Dieter

[Der Torben]

Ich habe mal so ein Glas von Staples gekauft. 50 oder 100 Stück oder noch mehr? Ich weiß es nicht mehr, habe irgendwann wohl das Etikett entfernt weil es mich genervt hat. Keine Ahnung ob es eine Eigenmarke oder sonst etwas war. (Mit kaputtem Daumen zu tippen ist doof =( ) Hat ungefähr 3 Euro gekostet hat jetzt 6 Jahre lang gehalten und sind noch ca 15 Patronen vorhanden. Damals zu meiner Abizeit war es mir eigentlich relativ egal mit was ich schreibe, hauptsache ich kam gut damit klar.
Mit meinem Lamy 26P, welcher eher die Tendenz hat relativ nass zu schreiben waren diese Patronen super und die Tinte ist bis heute kaum verblasst. Bin also relativ überrascht gerade nach euren Erfahrungen.
Mittlerweile befülle ich meinen Lamy mit Konverter, habe aber immer als Notfalllösung, gerade zu Klausuren noch ein Zwei Patronen dabei.
Grundsätzlich würde ich mir wieder welcher kaufen, da ich sie nur noch in Notfällen oder Klausuren benutze, die ich mir eh nie wieder anschaue Und wahrscheinlich ist es so, dass "Billig-Tinte" in trocken schreibenden Füllern, was wie ich finde gerade Schulfüller oft sind (würde für mich auch Sinn ergeben) nicht so gut Funktioniert wie in Füllern mit gutem Fluss

Gruß Torben

Wenn ich wieder daheim bin scan ich euch mal etwas ein.

[Fiamma]

Kommt drauf an wofür man sie nutzen möchte. Ich habe die Toppoint Patronen, der Fluss ist gut, aber kopieren oder scannen lässt sich nichts.

ich hab grad mit der königsblauen 4001er Probleme beim Kopieren. Sollte das normal sein?

[Faith]

Könnte daran liegen, dass die 4001 Königsblau auch eher zu den blassen Vertretern gehört.
Mein Online Update, der die Billigpatronen bekommen hatte, schreibt eher satt. Trotzdem war es mit Scannen oder Kopieren schwierig, wobei die Originale absolut kein Problem sind.

[Tenryu]

Das kann auch an dem Kopierer liegen. Je nachdem was für ein Licht der benutzt, können entweder blaue oder rote/orangene Farben schlecht erfaßt werden.

[Faith]

Oh, das ist ein interessanter Hinweis. Danke Tenryu.

[G-H-L]

Hallo,

also ich hab hier zwei Gläser mit je 100 Patronen. Auf dem Deckel ist zu lesen Kreuzer Produktion + Vertrieb GmbH, 30102 Hannover, Postfach 11 07 55. Bei meiner Recherche über Google bin ich dabei immer auf die Fa. Pelikan in Hannover gestoßen.

Gruß
Gerhard

[Tenryu]

Viele bekannte Markenhersteller produzieren auch no-Name-Produkte für Supermärkte und Discounter. Oft unterscheiden sie sich nicht einmal groß in der Zusammensetzung. Als Konsument bezahlt man beim Markenartikel in der Regel vor allem den Namen und die teuere Reklame.

[Juli407]

Ich hab mir auch mal so ein Glas mit 100 Patronen gekauft, ist einige Jahre her.

Ich konnte in der 13. Klasse meine Unterlagen aus der 10. nicht mehr lesen, da waren nur noch leichte Schimmer auf den Seiten.
Ich hab das Glas noch da stehen, sind bestimmt noch 60 Patronen drin... Sie wandern irgendwann mal in den Müll. Hab auch aktuell keine Füller mehr, in die sie passen würden.

[Tenryu]

Das ist eben das Risiko bei no-Name-Produkten: man bekommt entweder echten Mist, oder echt gute Sachen für wenig Geld.
Meine billigen Patronen haben mich nicht enttäuscht.
Jedoch benutze ich diese Tinte meist auch nur für Notizen und Texte, die ich nicht aufhebe.
Für meine Manuskripte verwende ich die türkisene von Waterman.
Die hält sich recht gut. Ich habe noch Hefte von 1992, die sehen noch frisch aus.

@ Juli:
Werfe sie nicht alle weg. Du könntest sie ja mal im direkten Vergleich zur Marken-Tinte testen: Schriftproben in doppelter Ausführung anfertigen. Die einen ans Fenster heften oder auf die Fensterbank legen, wo die Sonne hinscheint, die anderen in einen dunklen Schrank. Und dann nach ein paar Wochen vergleichen.

So etwas habe ich auch mal vor einiger Zeit gemacht. Ich finde solche Experimente höchst interessant.

[Juli407]

Ich hab aber keine Füller mehr, in die diese Patronen passen. Hab schon überlegt, sie zu verschenken, aber wem? Kinder von Bekannten ist vielleicht nicht so gut, falls sie ihre Aufzeichnungen nach ein paar Jahren nochmal brauchen können...