Gelminen?

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Gast
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Gelminen?

Beitrag von Gast »

Hallo,

ich wollte mir mal wieder einen neuen Kugelschreiber zulegen und für meinen Parker Frontier eine neue Mine kaufen.

Da lese ich nun was von "Gelminen". Habe davon noch nicht gehört, treten die an, um die traditionellen Kugelschreiberminen abzulösen? Inwiefern sind die besser?
"Gel" klingt nach höherer Viskosität, sind die tintenähnlich? Wie fühlt sich das Schreiben damit an? Fragen über Fragen...;-)

viele Grüße
hcpluemer
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Beitrag von hcpluemer »

Also ich habe mir neulich eine dieser großartige angepriesenen Gelminen von Parker gekauft. Ich war enttäuscht: schlechter Tintenfluß, magere Deckung, geringe Intensität der Farben. Vielleicht habe ich ja ein schlechtes Exemplar erwischt, aber ich würde sagen: glatter Fehlkauf.
h-cp
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St1
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Beitrag von St1 »

Der Vorteil der von mir benutzten Gelmine (von Senator) ist, daß sie als Alternative zu dem Standard der internationalen Großraumminen benutzt werden kann.
Die Farbintensität bei Blau ist sehr hoch.
Gegenüber der Kugelschreibermine ist ein wesentlich schnelleres und flüssigeres Schreiben möglich.
Der Tintenfluß ist prinzipiell sehr gut.

Nachteile sind jedoch, daß der Tintenfluß nicht unbedingt konstant sehr gut ist, sondern es auch (zwar evtl. selten) zu lästigen Schlierenbildungen bzw. Aussetzern kommen kann, bei dem die Mine einen höheren Anteil unsichtbare Gelflüssigkeit und einen geringeren Anteil Tinte freigibt.
Das ist mir häufiger bei der Gelmine für den kleinen Cross Ion aufgefallen, d.h. es war sichtbar noch Tinte in der Mine, es kam aber keine Tinte sondern nur unsichtbares Gel aus der Mine.

Zwar hat die Gelmine mit der Kugelschreibermine den Hauptvorteil, daß sie prinzipiell ohne Kappe nicht austrocknen, jedoch trocknet die Geltinte sehr langsam und neigt sehr zum Schmieren. Man kann also -meiner Erfahrung nach- schon mehrere Sätze geschrieben haben und trotzdem durch eine ungeschickte Handbewegung alles noch in einen Schmierschleier hüllen...

...da trocknen selbst Capless-Rollerballminen schneller. Diese schreiben zwar nicht ganz so flüssig wie die Gelminen und passen meiner Kenntnis nach nicht in Kugelschreiber.

Schmierneigung haben aber bei geringer Feuchtigkeit Capeless- oder auch Euroformat- Rollerballminen, Füllertusche (z.B. Fount India in Pelikan 200 bzw Rotring Renaissance Kolbenfüllern, Farbe zudem nicht tiefschwarz, sondern matt gräulich-schwarz) und Gelminen.
Kugelschreiber-Minen schmieren dazu im Vergleich fast nicht.

Für mich erstaunliche Variante sind aber Tombow Tintenrollerminen (haben Metallkugel). Leider sind diese wohl nur in Tombow Schreibgeräten zu benutzen.
Diese ermöglichen sehr schnelles, flüssiges (bei "fine" sehr guter, satter Tintenfluß; andere Minen hatte ich noch nicht) Schreiben. Die Farbdeckung ist sehr hoch (schwarz!!!). Die Tinte oder Tusche (??) trocknet schneller als Rollerball, Gelminen, Füllertinte oder -tusche. Sie schmiert in der sehr kurzen Zeit der Trocknung minimal und ist dann so gut wie wasserfest auf Papier. Einziger einmal aufgetretener Nachteil war aber eine leicht quietschende Mine. Ob die Minen kompatibel zu anderen Schreibern sind bzw. die Schreibeigenschaften auch bei den sogenannten Liquid-Ink-Minen zu finden sind, kann ich nicht sagen.

Viele Grüße,

Stefan

P.S: Schade, daß man so wenig über schöne Kugelschreiber im Internet lesen und sehen kann. (In den 80er Jahren gab es von Montblanc z.B. einen schlichten modernen Kugelschreiber mit dem Namen Leonardo...)
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Tenryu
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Beitrag von Tenryu »

Ich habe mir zwei Gelminen von Parker gakauft. Die eine hatte die erwähnten Aussetzer und schreibt nicht gut, die andere schreibt perfekt. Der Tintenfluß ist sehr gut, sie schmiert nicht und schreibt sehr angenehem flüssig und leicht. Ich bin sehr begeistert davon. Leider passen sie nicht in Caran d'Ache-Kulis (man kann aber ein Stück von dem Zackenkranz aus Plastik am Ende abschneiden, dann geht es.)

Der einzige Nachteil gegenüber Kugelschreiber-Tinte, ist daß Geltinte nicht wasserfest ist.

Bei der Lichtbeständigkeit ist die schwarze Gelmine (von Parker) besser als jede von mir getestete Kugelschreibermine.
Dieter N
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Beitrag von Dieter N »

Ich habe inzwischen zwei Parker Gel-Minen leer geschrieben, die dritte in Arbeit und bin absolut zufrieden. Die schwarze Farbe deckt sehr gut und die Mine schreibt leicht und flüssig. Aussetzer an sich kenne ich nicht, aber eine Mine war etwas empfindlich gegen starke Neigungen, dann schrieb sie unwillig. Aber diese Haltung muss ja nicht sein.

Der große Vorteil für mich ist jedoch, dass ich so eine Möglichkeit habe, wie mit einem Kugelschreiber zu schreiben, aber ein Schriftbild wie beim Füller mit M-Feder zu erhalten. Die Tinte ähnelt dabei sehr meiner Montblanc-Tinte in schwarz, aber sie verläuft bei ungünstigem Papier nicht wie beim Füller. Und welcher Füller ist schon durchschreibefähig - über längere Zeit :twisted:
Michael Weise
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Beitrag von Michael Weise »

Bei mir war es so das die Parker Mienen ein wunderbares Schriftbild lieferten. Ich war mehr als zufrieden und wollte schon eine größere Menge ordern als nach etwa 3 Wochen die Miene wie ausgetrocknet war. Zuerst dachte ich es wäre ein Mangelexemplar aber es passierte bei 2 anderen ebenfalls. Ich bin mir nicht sicher ob es an Temperaturunterschieden lag (damals war Winter) oder ob es einfach pech mit einer charge war. Jedenfalls habe ich es seitdem (etwa 2 jahre her) nicht mehr versucht.

regards
Mike
Dieter N
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Beitrag von Dieter N »

Ich nutze die Minen schon seit vielen Monaten in einem offenen Kugelschreiber. Ein Schutz durch eine Kappe o.ä. fehlt also. Trotzdem hatte ich noch nie Probleme mit ausgetrockneten Minen.
Das letzte Mal habe ich damit vor Weihnachten geschrieben und ... moment ... er schreibt wie immer. Diese 2,5 Wochen waren zumindest bei meiner Mine schadlos.
Allerdings scheint es, wenn man den Thread so betrachtet, doch Unterschiede zu geben.
Thomas Baier
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Beitrag von Thomas Baier »

... auch ich habe die Parker Gelminen ausprobiert, die blauen schreiben beide sehr gut, eine ist inzwischen leer. Die Ökonomie ist letztlich das Hautpmanko dieser Gelminen. Sie sind im tgl. Einsatz zu teuer. Zwei rote hatten beide schon nach eingen Metern ein dürres blutleeres Schriftbild.

Die Pilot Gelminen sind ähnlich gut, schmieren ein bißchen mehr, aber man hat eine Restmengenkontrolle und die Minen sind preislich günstiger.

Viel Grüße
Euer Thomas Baier
absia
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Alternative

Beitrag von absia »

Hallo miteinander!

Ich kann mich Thomas' Ansicht anschließen, was die Pilot-Minen angeht. Die Pilot G2-Minen passen in erstaunlich viele Nicht-Pilot-Stifte, d.h. andere Gelschreiber; notfalls mit kleinen selbstgebastelten Verlängerungseinsätzen aus alten Füllertintenpatronen, wenn die Mine mal etwas zu kurz sein und klappern sollte. Ob es davon schon Kuliminenvaranten gibt, weiß ich allerdings nicht. Das Schriftbild wirkt selbst bei feiner Strichstärke eher mittel und satt und trocknet schnell. Ich nehme meine Pilots immer dann gerne, wenn ich zu faul bin, einen Füller auszupacken oder wenn's mal schnell gehen muss.

Von den Parker Gelminen für Kugelschreiber dagegen bin ich bisher sehr enttäuscht. Das gilt für alle drei Farben (rot, blau, schwarz). Da muss ich mich in die Riege derer einreihen, die wohl beim Kauf an die erste Testserie geraten sind, die noch nicht ausgereift war. Die Schneider-Minen sollen da erheblich besser sein, hört - und liest (s.o.) - man ja auch.

Auf Wiederschreiben
Peter
Schuttwegraeumer
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Beitrag von Schuttwegraeumer »

Tenryu hat geschrieben:Der einzige Nachteil gegenüber Kugelschreiber-Tinte, ist daß Geltinte nicht wasserfest ist.
Gelminen sind im Prinzip Tintenroller dessen Tinte eingedickt sind.
Kugelschreibertinten (Pasten) sind ölbasiert.

Ich war von den Gelschreibern im Geschäft nicht wirklich erbaut.
Meist zu viel Schreibwiderstand, verwende jetzt wenn ich keine Füllfeder verwende preiswerte Gelschreiber von Uniball.
Ich habe aber den Eindruck dass Geslchreiber die die Paste satt auftragen sehr schnell leer werden, bei Meinem sieht man den Stand der Farbpaste und gerade beim Blaue welchen ich eine zeitlang doch sehr stark benützt habe ist schon deutlich weniger Inhalt sichtbar.
Allerdings hat der Stift vor allem anfangs doch auffällig satt geschrieben, es hat inzwischen etwas nachgelassen.

Schutti
hcpluemer
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Beitrag von hcpluemer »

Ich muss mein obiges Urteil revidieren. Vorgestern habe ich mir eine weitere Parker-Gelmine gekauft. Diese funktionbiert wirklich hervorragend-gar kein vergleich mit der neulich erworbenen. Mal schauen, wie lange das Glück anhält. Hoffentlich erkauft man die hohe deckung nicht mit einem sich sehr schnell verbrauchenden Inhalt der Mine. Hat Parker vielleicht Probleme mit einer großen Streuung der Produktqualität?
h-cp
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Tenryu
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Beitrag von Tenryu »

Anscheinend gibt es bei Gelminen sehr große Qualitätsunterschiede.
Ich habe neulich einen biligen Gelkugelschreiber der Fa. Herlitz ausprobiert. Die Mine hat hervorragend geschrieben, war aber nach 18 Seiten DIN-A4 leer. Die Minen von Parker sind zu 40% Schrott und unbrauchbar. Wenn man aber eine funktionstüchtige erwischt, ist sie ebenfalls sehr angenehm zu schreiben und reicht für rund 28 Seiten.

Das ist natürlich im Vergleich zu herkömmlichen Kugelschreiber-Minen sehr wenig. Aber wenn man, so wie ich, Kugelschreiber nur für Notizen oder für unterwegs verwendet, ist das durchaus ausreichend und eine gute Alternative zu den Kugelschreiber-Minen, mit denen ich gar nicht gut schreiben kann. Zu Hause am Schreibtisch bevorzuge ich ohnehin den Füllfederhalter.
altes Brot
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Beitrag von altes Brot »

ich besitzte einen Lamy-Al Star Kugelschreiber und würde in diesem gerne eine Gelmine nutzen. Nun gibt es von Lamy selber keine Gelminen. In diesem Model werden glaub ich auch Lamy spezifische Minen genutzt so dass ich mir schwerlich vorstellen kann das es eine andere Firma gibt die Minen für dises Modell porduziert.
Aber vllt hat ja jemand von euch Ahnung ob es trotzdem möglich ist in diesem Kullie eine Gelmine zu betreiben...

altes Brot
Das Leben is ne Reise der Weg ist immer das Ziel und wenn ich irgendwo anhalt verpass ich viel zu viel. Ich muss noch soviel machen, ich muss noch soviel sehn und wenn irgendwo nichts passiert dann muss ich gehn...
G-H-L
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Gelminen

Beitrag von G-H-L »

Hallo,

ich bisher nur eine einzige blaue Parker-Gelmine ausprobiert. Meine anfängliche Begeisterung legte sich bald, als die anfänglich beinahe zu breite Strichbreite sehr schnell immer dünner wurde und relativ schnell entgültig versiegte.

Weitere Tests habe ich mir damit erspart.

Ich habe aber auch schon eine Zeitlang die BIC Cristal Gel-Stifte in Gebrauch. Da sieht man wenigstens wieviel noch drin ist, aber auch die sind relativ schnell leer.

Gruß
Gerhard
Gruß
Gerhard

Nein, das ist keine unleserliche Handschrift!
Der Text ist nur analog verschlüsselt! :)
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