Klausur in der Uni -> Füller akzeptabel ?

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PEOPLES
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Klausur in der Uni -> Füller akzeptabel ?

Beitrag von PEOPLES »

Guten Abend,

wie der Titel vermuten lässt, frage ich mich, ob ich auf der Uni (ich habe vor im März nächsten Jahres ein Fernstudium zu beginnen) in der Wahl der Schreibmittel beschränkt bin.

Ich würde einfach gerne mit dem Füller schreiben, Tintenroller und Kuli liegen mir nicht, ich finde, die gleiten "zu schwer" über das Papier, wenn ich mehr zu schreiben habe, dann nehmen ich ohnehin immer einen Füller.

Man hört/liest ja verschiedene Dinge im Internet, das Klausuren "Dokumentenecht" geschrieben werden müssen/sollten. Per Definition ist alles außer Eisengallus-Tinte (wenn man bei Tinten bleibt) nicht dokumentenecht, in der Realität lässt sich alles außer Königsblau aber auch nicht "killern" ist quasi auch permanent oder ist es in Wirklichkeit völlig wurscht und alles außer Bleistift (Skizzen ausgenommen) erlaubt.

Habt schon mal vielen Dank
Fiamma
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Re: Klausur in der Uni -> Füller akzeptabel ?

Beitrag von Fiamma »

also ich schreibe meine Klausuren mit Füllfeder. Der Prof meinte das letzte Mal, dass "dokumentenechte Stifte, also Füllfeder oder Kugelschreiber, blau oder schwarz" zu verwenden sind. ( :wink: )
Wichtig wäre wohl, dass die Tinte nicht löschbar ist, aber da es zwischen 4001 Königsblau und Eisengallus ja doch einiges gibt, sollte das nicht zu schwer sein.

Ich denke, dass die meisten Vortragenden eine eher weiter gefasste Definition von "dokumentenecht" haben.
Rene
Beiträge: 375
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Re: Klausur in der Uni -> Füller akzeptabel ?

Beitrag von Rene »

Hallo PEOPLES.

Wenn Du Pech hast, dann nimmt es einer ganz genau - und das bedarf dann viel Überzeugungsarbeit, dass die Tinte ggf. dokumentenecht ist und was Dokumentenechtheit überhaupt heißt. Dann gibt es noch DIN-Normen... . Erkläre das mal einem Außenstehenden :D Ich weiß wovon ich rede.
Es soll bei Klausuren verhindert werden, dass nachträglich Korrekturen oder Änderungen erfolgen.
Eine farbige Tinte kann man z.B. nicht ohne weiteres mit einem Tinten-Pirat (oder wie die Dinger heißen) korrigieren. Aber sie können verwaschen wenn Wasser drauf kommt.
Mein Tipp: Sprich mit Deinem Prof. und frage ihn. Weise ihn auf dokumentenechte Tinten hin.
Dokumentenechte Tinten gibt es, neben Schwarz, in verschiedenen Farben. Für welchen Füllhalter sie geeignet sind (hier sollte man drauf achten), kann Dir jeder renomierte Händler sagen der ein gut sortiertes Tintensortimen, einschl. der doku-echten Tinten, führt.


Viele Grüße

René
Josh
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Re: Klausur in der Uni -> Füller akzeptabel ?

Beitrag von Josh »

Zu meiner Uni-Zeit war Füllfederhalter selbst mit königsblau, also theoretisch löschbar, kein Problem.

Für eine jüngst zu schreibende Klausur (ja, ich bilde mich auch im fortgeschrittenen Berufs-Alter noch weiter :-) war blaue oder wahlweise schwarze Schriftfarbe vorgeschrieben, bei einer etwas zurückliegenden Klausur schwarze Schrift. Die Wahl des Schreibgeräts war dabei jeweils nicht eingeschränkt.

In manchen Fällen werden Klausuren auch durch das Klausur stellende Institut vor der Korrektur fotokopiert, beispielsweise, weil die Klausuren von mehreren Korrektoren unabhängig voneinander bewertet werden. In diesen Fällen erscheint mir nachvollziehbar, dass auf Dokumentenechtheit im engeren Sinne oftmals kein Wert gelegt wird.

Neben Eisengallus-Tinten (beispielsweise Rohrer & Klinger "Salix" und "Scabiosa" oder Montblanc "Midnight Blue") gibt es übrigens auch noch andere dokumentenechte Tinten - teils auch mit entsprechendem Zertifikat, wie beispielsweise de Atramentis / Manufactum Dokumententinte. Diese verfügen über "Nano-Partikel", welche sich unlöschbar in den Tiefen des Schreibpapiers "verankern". Von beispielsweise Sailor gibt es ähnlich funktionierende Tinten ("Kiwa Guro" und eine Variante in Blau), beide allerdings ohne besagtes Zertifikat. Schließlich gibt es auch Tinten aus den USA, etwa von Private Reserve oder Noodlers mit dem Prädikat "bullet proof", die faktisch auch (annähernd) dokumentenecht sind. Aber auch beispielsweise Pelikan 4001 schwarz oder Montblanc schwarz sind nach meinen Erfahrungen nicht ohne Weiteres rückstandsfrei zu löschen und sollten daher ebenfalls akzeptabel sein.

Offen gestanden kann ich mir aber beim besten Willen auch nicht vorstellen und habe auch noch nie von einem Fall gehört, dass ein Professor / Assistent einen Dokumentenechtheits-Test durchgeführt hätte respektive ein Prüfling an fehlender Dokumentenechtheit gescheitert wäre.

Ich denke daher, mit schwarzer Füllfederhalter solltest Du auf der sicheren Seite sein. Solltest Du eine der genannten "Spezial-" Tinten (Eisengallus, Nanopartikel, ...) in Betracht ziehen, rate ich dringend, diese vorher ausgiebig zur Probe zu schreiben, da sie teilweise deutlich andere Schreibeigenschaften (teils zähflüssiger, mit "Schmierwirkung", ...) als herkömmliche Tinten aufweisen.

Viele Grüße
Josh
Thomas Baier
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Re: Klausur in der Uni -> Füller akzeptabel ?

Beitrag von Thomas Baier »

Ich habe noch nie gehört, daß da sich jemand beschwert oder eine Arbeit ablehnt. Selbst in Berufen wie meinem nicht. Dennoch kann man mit dem Label "dokumentenecht" im Zweifelsfall jeden belehren und die Sache lösen. Dann ist es mit der MB Midnight Blue am einfachsten, weil es auf der Packung steht, daß sie dokumentenecht ist. Da sie auch noch sehr gut fließt, ist das eine sichere Sache. Meine Meinung. VG Thomas
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Tombstone
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Re: Klausur in der Uni -> Füller akzeptabel ?

Beitrag von Tombstone »

Auch ich hatte nie Probleme mit Füller - Kuli war für mich schon damals inakzeptabel.

Ok, ist inzwischen auch schon 20 Jahre her... wobei, fast 25...

:shock:

PS: es handelte sich um Maschinenbau...
Ciao - Peter

Handle stets so, dass die anderen sich wundern, warum sie Dir noch keine reingehauen haben...
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Faith
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Re: Klausur in der Uni -> Füller akzeptabel ?

Beitrag von Faith »

Ich bin zwar auch kein Experte, kann aber vielleicht noch ein paar Infos liefern.

Auf einer Klausur stand bei mir mal drauf, dass mit Kuli geschrieben werden muss. Auf meine Nachfrage, war Füller aber auch in Ordnung.
Die Pelikan 4001 Brillant-Schwarz lässt sich, geschrieben mit meinem satt schreibenden Sheaffer 300, besser kopieren als jeder Kugelschreiber. Sie ist auch bis zu einem gewissen Grad wasserfest, je nach Papier, da sie eingesaugt wird. Dies gilt aber für alle Tinten.
Achtung: Wenn kein eigenes Papier verwendet werden darf, könnte man mit zu stark saugendem Papier dort sitzen, für den Notfall also immer einen anständigen Kugelschreiber einpacken. Sonst hat man dick ausgefranste Balken auf der Klausur, statt leserlicher Schrift.

Löschbares Königsblau würde ich auf keinen Fall verwenden, um Schwierigkeiten von vornherein aus dem Wege zu gehen. Ein Bekannter erzählte mir mal, er darf gar nicht mit Füller schreiben, warum auch immer.
Den Prüfer fragen ist immer die sichere Methode.

ABER:
In den meisten Fällen wissen die Prüfer auch nicht so recht, wie das gehandhabt werden muss. Mein Informationsstand ist, dass im Falle einer rechtlichen Klage wegen irgendwelchen Nachteilen oder so, das Schriftdokument mit dokumentenechter Farbe geschrieben sein muss. Ob Kugelschreiber oder Tinte, dürfte egal sein.
Was manche nicht wissen: Auch Kugelschreiber sind nicht immer dokumentenecht, ebenso Rollerbälle.
Wer nicht klagen will, findet eine Einigung mit seinem Prof., das sollte ausreichen.
Viele Grüße
Faith

Meine Blog: www.tintenpfote.de
ralph
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Re: Klausur in der Uni -> Füller akzeptabel ?

Beitrag von ralph »

Hallo,
also ich kann sagen, dass die MB Midnight Blue im Fass (nicht als Patrone) dokumentenecht ist, dies habe ich mir auch nochmals zusätzlich von der Zentrale in HH tel. bestätigen, da ich die Tinte im Notariat täglich verwende. Dabei bin ich hingewiesen worden, dass dies nur auf die Tinte im Fass zutrifft und nicht die gleichnamigen Patronen.
Und was fürs Notariat gilt muss auch für die Uni gelten.
Gruß
Ralph
Juli407
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Re: Klausur in der Uni -> Füller akzeptabel ?

Beitrag von Juli407 »

Also das Problem hatten wir noch nicht.
Bei der richtig wichtigen Klausur wurde gesagt, dass man eher etwas "nicht-killerbares" verwenden sollte. Ich hab 2 Füller mitgehabt und beide waren mit Blau befüllt, das aber nicht wegzukillern war. Weiß gar nicht mehr, welches es war.
Wir dürfen allerdings nur mit schwarz oder Blau schreiben. Grün und rot sind Tabu (obwohl die Korrektoren mit Kuli oder Bleistift schreiben)
Viele Grüße,
Julia

http://penandpaperpassion.de
PEOPLES
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Re: Klausur in der Uni -> Füller akzeptabel ?

Beitrag von PEOPLES »

Dann danke ich mal recht herzlich für die netten Antworten,

ich hab mir eigentlich schon gedacht, dass es nicht per Definition der DIN "Dokumentenecht" in solchen Klausuren sein muss, sondern "nur" nachträglich nicht veränderbar (ohne das man es sehen würde) und danke auch für den "Tipp" mit der dokumentenechten Tinte (die wie ich ergooglet habe, aber dennoch Eisen-Gallus enthält).

Wird das Midnight Blue den in einem herkömmlichen Füller benutzt (also sowas wie nen 0815 Lamy oder eben meinem Kaweco Lilliput)? Bin bisher davon ausgegangen, dass sich EisenGallusTinte und Füller ausschliessen.
Wie lange kann man den solch ein Füller liegen lassen, ohne eine "Generalüberholung" durchführen zu müssen, bzw. wie pflegeleicht ist eine solche Tinte ?

Gruss Michael
Thomas Baier
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Re: Klausur in der Uni -> Füller akzeptabel ?

Beitrag von Thomas Baier »

Hallo Michael,

das sind ja gemäßigte Tinten, die wenig Eisengallus enthalten. Hauptvorteil ist die Ästhetik mit dem gestochen scharfen Schriftbild und der Papierunempfindlichkeit.

Folgende Dinge muß man berücksichtigen:
Keinen Füller nehmen, bei dem die Tinte leicht eintrocknet (NO GO!!!)
Keinen Füller eintrocknen lassen.
Regelmäßig ausspülen, je nach Verwendung, bei der Neufüllung. Wer immer mit solchen Tinten schreibt und den Halter jeden Tag benutzt, der kann auch nach Wochen ausspülen. Ich spüle zumindest alle 2-3 Wochen nach einer Neufüllung mit Wasser durch.
Bitte keine Nachfüllung von Tintenpatronen nach der Arztmethode (Nadel und Spritze) ohne Ausspülen. Also mit Konverter oder Kolbenmechanik o. ä. einsetzen. Daher enthält die Patronentinte von MB kein Eisengallus (bei der Lamy war es auch so).

In einem Lamy läuft die Tinte problemlos.

Im Zweifelsfall muß man das für sich selber checken, ob man eine Tinte dieses Kalibers nimmt oder z. B. eine etwas resistente Pelikan Tanzanite, die minimal breiter läuft, aber ein exzellentes Schriftbild ermöglicht und einen sehr guten Tintenfluß hat oder ob man eine Nano-Technologie-Tinte wie von de Atramentis bevorzugt, die eindeutig breiter läuft und keine Strichvariation hat. Das ist alles Ansichts- und Geschmackssache und ist keinesfalls einfach so festzulegen. Das muß man im Zweifelsfall selber probieren.

Ich kann mir aber umgekehrt nicht vorstellen, daß jemand bei Einsatz einer Waterman Floridablau oder Pelikan Königsblau maulen wird.

VG Thomas
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