Erbitte Erleuchtung: Eisengallus-Tinte

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Thom

Re: Erbitte Erleuchtung: Eisengallus-Tinte

Beitrag von Thom » 15.11.2022 15:58

vanni52 hat geschrieben:
15.11.2022 12:38
Die Diskussion zwischen Fritz und Dir hat mich neugierig gemacht auf diese Thematik. Ich bin erstaunt, wie viele Fachbeiträge, u.a. einige Diplomarbeiten, sich im Netz dazu finden lassen.
Und ich teste und bespiele gerade Eisengallustinten, deren Designer/Koch hier Mitforist ist und der vielleicht bereit ist, Fragen etwa zur Rezeptur zu beantworten.🙂
Wenn hier jemand tatsächlich Rezepte von aktuell noch hergestellten Tinten, wie es ja bei der Pelikan Blauschwarz oder R&K Salix der Fall ist, veröffentlichen sollte, weiß er genau, dass er massiven Ärger mit mir kriegt. :)

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Thomas

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vanni52
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Re: Erbitte Erleuchtung: Eisengallus-Tinte

Beitrag von vanni52 » 15.11.2022 21:51

Wie schon gesagt, ich will ja nur spielen.🙂

Für eine zweidimensionale Chromatographie habe ich als erstes Laufmittel Wasser vorgesehen, für den zweiten Teil dann Essigsäure. Ok für Dich?
LG
Heinrich

Thom

Re: Erbitte Erleuchtung: Eisengallus-Tinte

Beitrag von Thom » 15.11.2022 23:40

vanni52 hat geschrieben:
15.11.2022 21:51
... Ok für Dich?
Ich kenne gar keine Probleme. Historische Rezepturen sind immer noch eine andere Sache. Es gab hier aber schon 1-2 Fälle, bei denen es um relevante Rezepturen ging. Die Leute sehen dann aber schon ein, dass wir das nicht machen können.

V.G.
Thomas

Thom

Re: Erbitte Erleuchtung: Eisengallus-Tinte

Beitrag von Thom » 17.11.2022 0:51

Ich werde jetzt mal was für die Hartgesottenen machen, da muss man aber wirklich hartgesotten sein.

Library of Congress - New Research on Iron Gall Ink

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Downfall
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Re: Erbitte Erleuchtung: Eisengallus-Tinte

Beitrag von Downfall » 25.03.2023 13:28

Ich bin fast bestürzt zu sehen, dass dieser Thread hier auf Seite 2 der Tintensektion gelandet ist. Wir müssen den EG-Spirit aufrecht erhalten!

Ich habe jetzt mal ein anderes Experiment gewagt: Ich habe die Nachtblau in einen Visconti HS gefüllt. Nebenbei habe ich auch mal Visconti angeschrieben, da das Griffstück im Inneren aus Metall besteht. Mich würde interessieren, ob es, ähnlich wie der Stab des Füllmechanismus, aus Titan besteht, oder ob es sich dabei um Edelstahl handelt.

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Re: Erbitte Erleuchtung: Eisengallus-Tinte

Beitrag von maggutefueller » 26.03.2023 10:30

Tja, leider nach 4 wochen bereits das blühende Leben.
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Re: Erbitte Erleuchtung: Eisengallus-Tinte

Beitrag von JulieParadise » 26.03.2023 10:35

Das mag ja sein, und solche Beobachtungen sind ja auch für andere interessant, aber Rückschlüsse auf etwaige Fehler in der Rezeptur bzw. Herstellung der jeweiligen Charge kann man erst dann treffen, wenn sie gehäuft und auch bei anderen Nutzern auftreten. Die Kontamination kann ja auch durch (Luft)Verschmutzungen beim Anwender auftreten.

Wenn sowas öfter bei den eigenen Tinten vorkommt, sollte man evtl. mal prüfen, ob etwas mit der Raumluft nicht stimmt (Schimmel im Haus).
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Robin

Re: Erbitte Erleuchtung: Eisengallus-Tinte

Beitrag von Robin » 26.03.2023 14:38

maggutefueller hat geschrieben:
26.03.2023 10:30
Tja, leider nach 4 wochen bereits das blühende Leben.
Was genau blüht denn da? Ich meine, dass man Schwarz-Schimmel bei der Tinte ja gar nicht auf Anhieb erkennen würde. Danach sieht es wohl eher nicht aus. Irgendwo hier hatte ich mal gelesen, dass die Mönche in den Klöstern früher den Schimmel von der Tinte einfach abschöpften und diese dann weiter nutzten. Mir wär das nicht recht. Ich denke, ich würde die Tinte entsorgen und mir eine andere suchen.

Thom

Re: Erbitte Erleuchtung: Eisengallus-Tinte

Beitrag von Thom » 26.03.2023 16:04

Robin hat geschrieben:
26.03.2023 14:38
... dass die Mönche in den Klöstern früher den Schimmel von der Tinte einfach abschöpften und diese dann weiter nutzten.
Das war das Beste vom Besten, weil der Schimmelpilz einen Teil der Tannine zu Gallussäure und Zucker aufspaltete.
Ich würde in der Schenkschen vielleicht nicht unbedingt rumstochern, sondern eine geringe Menge in ein verschließbares Gläschen zum Tauchfedern umfüllen und nicht wieder zurück gießen.

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Re: Erbitte Erleuchtung: Eisengallus-Tinte

Beitrag von Downfall » 26.03.2023 21:26

Wir hatten hier ja schon mehrfach das Thema mit beschichteten Goldfedern, vor allem Rhodium. Wie sieht es mit Ruthenium aus? Ist Ruthenium ebenfalls korrosionsbeständig?

Thom

Re: Erbitte Erleuchtung: Eisengallus-Tinte

Beitrag von Thom » 27.03.2023 7:49

Downfall hat geschrieben:
26.03.2023 21:26
... Wie sieht es mit Ruthenium aus? Ist Ruthenium ebenfalls korrosionsbeständig?
Ich wusste bis jetzt gar nicht, dass es das gibt. :) Die Frage bei beschichteten Goldfedern ist ja nicht, ob wirklich die Feder korrodiert, das macht die nicht, sondern ob die Beschichtung hält oder wie bei den vergoldeten Edelstahlfedern im ungünstigen Falle abgelöst werden könnte. Aber nochmal zu der Schimmelangelegenheit. Die Tinte ohne irgendwelche Parameter nachzukonservieren, wäre ein bisschen ein Schuss in's Blaue. Es ist eigentlich auch nicht empfehlenswert eine fertige Eisengallustinte stark zu erhitzen. Das ist aber eine einfache Federtinte, da könnte man es mal im Wasserbad machen. In einem geeigneten Glas im Wasserbad bis auf Kochtemperatur des Wassers. Die Tinte wird vermutlich stärker oxidieren und stärker pigmentieren, das macht die mit der Zeit aber sowieso und dann muss man die aufschütteln.

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Re: Erbitte Erleuchtung: Eisengallus-Tinte

Beitrag von Downfall » 27.03.2023 8:20

Thomas,

zum Beispiel bei diesem Kamerad hier:
https://www.fineobjects.de/visconti-fue ... k-age.html

Ich las von dem Menschen, der die Classic EG Tinten für Platinum entwickelt hat, dass er für EG Tinten hauptsächlich Goldfedern empfiehlt, entweder unbeschichtet oder rhodiumbeschichtet, da Ruthenium problematisch sein könnte. Aber das klingt auch sehr vage.

Ich weiß, dass die Feder aber völlig funktional bleibt, es ist nur eine optische Sache. Irgendwo ging ich aber davon aus, dass sowohl Ruthenium als auch Rhodium völlig unproblematisch sein sollten. Rhodium habe ich mit der Nachtblau aber sehr oft verwendet, im Montblanc 146 und im Pilot Custom 74, der auch eine rhodinierte Feder hat. Das gab nie Probleme. Auch nicht über längere Zeiträume.

Thom

Re: Erbitte Erleuchtung: Eisengallus-Tinte

Beitrag von Thom » 27.03.2023 10:51

Downfall hat geschrieben:
27.03.2023 8:20
Ich las von dem Menschen, der die Classic EG Tinten für Platinum entwickelt hat ...
Ja, das ist pgary, der war da im Vorfeld auch schon mit den Eisengallustinten im FPN zugange. :)
Wir wissen's definitiv bei den goldbeschichteten Edelstahlfedern, wenn die Tinten sich lange Zeit aufkonzentrieren. Ich selbst bin da gar nicht so pingelig diese Rhodiumangelegenheiten betreffend. Aber wenn ich jetzt sage, das ginge problemlos und dann löst sich jemand die Beschichtung ab, was meinst Du, was ich mir dann wieder anhören kann. :)

V.G.
Thomas

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Re: Erbitte Erleuchtung: Eisengallus-Tinte

Beitrag von Downfall » 27.03.2023 10:58

Natürlich, das verstehe ich absolut :)

Bei Rhodium bin ich auch gar nicht ängstlich. Irgendwie ging ich nur davon aus, dass sich Ruthenium genau so verhält.

Thom

Re: Erbitte Erleuchtung: Eisengallus-Tinte

Beitrag von Thom » 27.03.2023 12:24

Downfall hat geschrieben:
27.03.2023 10:58
... Bei Rhodium bin ich auch gar nicht ängstlich. Irgendwie ging ich nur davon aus, dass sich Ruthenium genau so verhält.
Das theoretisch vorauszusagen, letztendlich müsste ich's auch probieren.

V.G.
Thomas

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