Erbitte Erleuchtung: Eisengallus-Tinte

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Thom

Re: Erbitte Erleuchtung: Eisengallus-Tinte

Beitrag von Thom »

Downfall hat geschrieben:
15.08.2021 21:49
... Wenn du über kurz oder lang auch noch eine richtige Federtinte ins Sortiment aufnehmen solltest bin ich definitiv dabei.
Im Prinzip habe ich die schon, die will aber niemand haben. Ich verwende die im Boots, weil die anderen Tinten dafür einen zu hohen Tintenfluß haben.

V.G.
Thomas
Downfall
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Re: Erbitte Erleuchtung: Eisengallus-Tinte

Beitrag von Downfall »

Da wäre ich prinzipiell auch dran interessiert, vielleicht können wir ja was deichseln, wenn ich wieder bei dir bestellen sollte.

Ich hab vor Jahren mal mit American Business Penmanship angefangen (hier sieht man ganz gut, wie das so aussieht: https://www.youtube.com/watch?v=o0JZYUTiaYs), da geht es ja eher um sehr feine Linien. Ich hab das allerdings immer mit geradem Halter gemacht, nicht wie der gute Mann im Video mit schrägem Federhalter. Benutzt hab ich Federn wie die Hunt 101 oder Gillott 303, also schon sehr fein und sehr flexibel. Die Gillott hat mir vom Schreibverhalten am besten zugesagt, auch wenn die Qualitätskontrolle da anscheinend nicht wirklich gut ist, da waren einige Federn mit schon ab Werk nicht wirklich parallelen Federschenkeln dabei. Dementsprechend sind einige Exemplare sehr empfindlich gewesen was die "aufsteigenden" Linien angeht. Von Brause hatte ich auch mal so ne Stenofeder, die war auch ganz gut. Die Gillott ist aber auch eine der wenigen, die noch heute in Produktion ist.

Naja, jedenfalls hab ich das die letzten Monate wegen recht viel Stress nicht mehr wirklich ernsthaft geübt und bin deshalb von Federhalter auf die FA-Feder von Pilot umgestiegen, da mich das Vorbereiten der Feder undso immer etwas demotiviert hat. Das geht auch halbwegs, da die FA-Feder auch recht flexibel ist (die Flexibilität der Feder braucht man bei diesem Schreibstil da man jeglichen Druck vermeiden möchte - und die flexible Feder zeigt nunmal recht gut, wenn man zu feste drückt). Mit Füller ist das aber auch nix halbes und nix ganzes, daher wollte ich wieder auf Feder umsteigen. Die Striche mit Füller sind einfach zu breit und da die FA-Feder im Füller eben ein Korn hat "rutscht" die zu gut übers Papier.
Was mich an der Spitzfeder aber am meisten gestört hat war, dass ich mit keiner Tinte so wirklich zufrieden war. Ich hab aber auch nie so richtige Federtinte wie z.B. die Blots oder sowas ausprobiert. Von R&K hab ich mal die schwarze Tusche gehabt, die war aber vom Fließverhalten teilweise recht stark und hat mir die Linien zu sehr verbreitert. Am ehesten war ich noch mit der Salix zufrieden, aber ich glaube, das geht auch noch besser.
Tigrib
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Re: Erbitte Erleuchtung: Eisengallus-Tinte

Beitrag von Tigrib »

Thom hat geschrieben:
15.08.2021 22:45
Downfall hat geschrieben:
15.08.2021 21:49
... Wenn du über kurz oder lang auch noch eine richtige Federtinte ins Sortiment aufnehmen solltest bin ich definitiv dabei.
Im Prinzip habe ich die schon, die will aber niemand haben. Ich verwende die im Boots, weil die anderen Tinten dafür einen zu hohen Tintenfluß haben.

V.G.
Thomas
Ich hatte Anfang Juli ebenfalls die beiden "Füller"-EGs bestellt, die bei mir aber (bisher?) nicht im Füller gelandet sind, da habe ich doch genügend andere. Ich habe die beiden Tinten bisher nur mit Spitzfedern geschrieben. Dass sie für Füller geeignet sind, macht sie meiner Meinung nach für die Federn nicht untauglich. Allerdings ist beim Schreiben mit der Feder dann nicht lange etwas von Nachdunkeln zu sehen, die Tinte ist innerhalb weniger Minuten - um nicht zu sagen Sekunden - schwarz. :)
Lieben Gruß
Birgit
Downfall
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Re: Erbitte Erleuchtung: Eisengallus-Tinte

Beitrag von Downfall »

Ja, dann müsste ich nur umfüllen, wenn ich da mit der Feder rangehe sehe ich die Gefahr die Tinte zu kontaminieren.

Die blaue ist bei mir aber in beiden Füllern auch sehr schnell extrem dunkel, innerhalb von 30 Sekunden ist die schon eher schwarz als blau. Die kommt aber auch aus beiden Füllern schon sehr dunkel heraus, das war frisch nach dem Befüllen noch nicht ganz so stark. Ich vermute aber auch schon seit längerem, dass der Platinum 3776, in dem die blaue ist, ein Problem mit der Kappe hat...die leichten Anschreibprobleme heute morgen bestärken den Verdacht. Der Pilot hat die Probleme jedenfalls nicht gehabt, die Feder ist aber auch generell fließfreudiger.
Tigrib
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Re: Erbitte Erleuchtung: Eisengallus-Tinte

Beitrag von Tigrib »

Downfall hat geschrieben:
16.08.2021 15:02
Ja, dann müsste ich nur umfüllen, wenn ich da mit der Feder rangehe sehe ich die Gefahr die Tinte zu kontaminieren.
Ich habe die Tinten auch in kleine Probegläser umgefüllt, das mache ich aber immer (für Patronen- / Konverterfüller in Nadelfläschchen - danke Sina!). Die EG will ich auch nicht länger als nötig geöffnet herumstehen haben, schon deshalb ist mir eine kleine Menge für die Tauchfeder lieber.
Downfall hat geschrieben:
16.08.2021 15:02
Ich vermute aber auch schon seit längerem, dass der Platinum 3776, in dem die blaue ist, ein Problem mit der Kappe hat...die leichten Anschreibprobleme heute morgen bestärken den Verdacht. Der Pilot hat die Probleme jedenfalls nicht gehabt, die Feder ist aber auch generell fließfreudiger.
Die Platinum 3776 schreiben wohl eher trocken (mein UEF sowieso, der trocknet auch sehr gerne in kurzen Schreibpausen aus), die Kapppen gelten normalerweise als sehr dicht. Kaputt können sie natürlich trotzdem sein...
Die Piloten, die ich kenne, sind eher auf der nassen Seite.
Lieben Gruß
Birgit
Downfall
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Re: Erbitte Erleuchtung: Eisengallus-Tinte

Beitrag von Downfall »

Ja, die 3776 sind trockener als die Pilotfüller. Ich habe aber mit der roten bzw. blauen zwei von den 3776 im Einsatz, und die Probleme mit der Kappe hat nur der eine. Aber, wie gesagt, das vermute ich schon seit längerem und das ist mir auch schon mit anderen, gerade EG-Tinten, aufgefallen.

Ich muss gestehen, ich bin generell nicht so der Umfüll-Typ, ich nutze die Tinten gerne direkt aus dem Glas :D
Thom

Re: Erbitte Erleuchtung: Eisengallus-Tinte

Beitrag von Thom »

Tigrib hat geschrieben:
16.08.2021 14:07
... Ich habe die beiden Tinten bisher nur mit Spitzfedern geschrieben. Dass sie für Füller geeignet sind, macht sie meiner Meinung nach für die Federn nicht untauglich. ...
Jaa, nur weil ich sage, das sind Füllertinten, heißt das noch lange nicht, dass sie nicht trotzdem für Feder geeigneter sind als viele andere. :) Zuviel Luft (offener Flakon) ist zumindest nicht optimal, verkeimen ist aber kein Thema.

V.G.
Thomas
maggutefueller
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Re: Erbitte Erleuchtung: Eisengallus-Tinte

Beitrag von maggutefueller »

zwischenmeldung:

bitte für business-penmenship obliquehalter verwenden wie im video.

Gillott 303 ist scheinbar alternativlos bei dem heutigen Angebot

FA. Hab' ich mir auch mit großen Erwartungen gekauft ... viel zu dicker Strich

ich schreibe Copperplate mit geradem Halter und 303 sowie einer unten reingedrehten Kulifeder. So hat man fast einen Füller ;-). Nur wenn ich unterwegs bin, schreibe ich mit einem auf xxxf heruntergeschliffenen M200. Ein Pilot 74 EF ist im Anrollen.

Tinten. Schwarze Eisengallus - nicht füllergeeignet - die so fruchtig riecht (nach Galläpfeln?) - ist schon der Knaller, was Haarlinien und Kontrast anbetrifft.

Mccaffery blau. zu blaß

Maccaffery redviolet. stinkt und klebt bißl und man muß mal anfang 24 h der Luft aussetzen (sonst zu blaß), aber das geht schon... mischung aus grau/rot/violett. Keine Leuchtfarbe.

Kuretake vermillion. knallorange. aber Tintenfluß stockt.

Walnußtintenkristalle. obwohl nicht so ganz feine Haarlinien und null wasserfest, ist es für die Schnelle mit das schönste Ergebnis und Tintenfluß und "Schmierung" paßt auch.
Downfall
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Re: Erbitte Erleuchtung: Eisengallus-Tinte

Beitrag von Downfall »

Wieso empfiehlst du den schrägen Halter für BP?

Jegliche Bücher, von Tamblyn über Zaner bis zu Palmer, weisen ausdrücklich darauf hin, dass man einen geraden statt schrägen Halter verwenden soll?
Thom

Re: Erbitte Erleuchtung: Eisengallus-Tinte

Beitrag von Thom »

Beim Obliquefederhalter geht's einfach darum, bei einer schrägen Schwellzugschrift die Federhaltung an die Schriftneigung anzupassen.viewtopic.php?f=6&t=18773&start=75#p193652

V.G.
Thomas
maggutefueller
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Re: Erbitte Erleuchtung: Eisengallus-Tinte

Beitrag von maggutefueller »

Downfall hat geschrieben:
17.08.2021 16:34
Wieso empfiehlst du den schrägen Halter für BP?

Jegliche Bücher, von Tamblyn über Zaner bis zu Palmer, weisen ausdrücklich darauf hin, dass man einen geraden statt schrägen Halter verwenden soll?
Sorry. schreibe leider nicht bp.
habe nur was von pascribe aufgeschnappt

da ich bp und oder spencerian irgendwann lernen möchte, bin ich an infos zu gerade oder oblique interessiert.

die meinung zu= copperplate nur gerader halter ....teile ich jedoch aus persönlicher erfahrung. man bekommt mit geradem halter es besser hin. Pascribe hat dazu im handbuch mal vergleich gemacht: schriftbild mit geradem halter und mit schrägem
Downfall
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Re: Erbitte Erleuchtung: Eisengallus-Tinte

Beitrag von Downfall »

Thomas,

ja, allerdings ist dies bei business penmanship praktisch durch die korrekte Haltung des Federhalters gegeben (das fühlt sich anfangs auch wirklich komisch an, man dreht die Hand wirklich ein wenig nach rechts raus). Bei Spencerian schreibt zumindest Tamblyn, dass aufgrund der Schwellzüge der Schreibende frei entscheiden soll, welchen Halter er verwendet. Bei business penmanship soll aber ausdrücklich ohne jeden Druck gearbeitet werden, sodass ausschließlich nahezu Haarlinien entstehen. Daher ist das hier auch nicht ganz so problematisch mit der Orientierung der Feder. Das ist auch schon so ziemlich der größte Unterschied zwischen BP und Spencerian, die Formen sind von den Schwellzügen her abgesehen weitestgehend gleich.
maggutefueller hat geschrieben:
17.08.2021 17:48
Sorry. schreibe leider nicht bp.
habe nur was von pascribe aufgeschnappt

da ich bp und oder spencerian irgendwann lernen möchte, bin ich an infos zu gerade oder oblique interessiert.

die meinung zu= copperplate nur gerader halter ....teile ich jedoch aus persönlicher erfahrung. man bekommt mit geradem halter es besser hin. Pascribe hat dazu im handbuch mal vergleich gemacht: schriftbild mit geradem halter und mit schrägem
Mit Copperplate kenne ich mich nicht aus, ich habe vor vier oder fünf Jahren mal BP aufgegriffen, da ich eigentlich meine Handschrift verbessern wollte und mir das sehr alltagstauglich erschien. Gerade deshalb, weil es sehr schnell geschrieben wird.

Paul Antonio ist ein extrem talentierter Mensch, ich bin mir aber nicht sicher, ob ich bisher was über BP von ihm gesehen habe.
Was BP und diese ganze "Arm Movement Writing"-Geschichte angeht, ich hab da sehr viel Material über die Jahre gesammelt und alle möglichen Bücher gelesen. Das kann ich gern hier auch mal zur Verfügung stellen (oder eröffne gleich mal einen entsprechenden Thread).
Wenn du das lernen möchtest, dann würde ich das Buch "Arm Movement Method of Rapid Writing" von Zaner empfehlen. Und der einzige Rat, den ich geben kann, ist: Mach es von Beginn an richtig und schreibe ausschließlich mit dem Arm. Es dauert lange, bis man das wirklich beherrscht, aber das ist der einzig richtige Weg für diese Schrift. Gutes Material dazu findet man bei Marcus Carlini (der einzige Mensch, der diese Schrift heute glaub ich noch WIRKLICH beherrscht), aber der scheint sein einigen Jahren von der Bildfläche verschwunden zu sein...

Aber jetzt kehren wir vielleicht einfach wieder zu den EG-Tinten zurück. Hatte heute keine Anschreibprobleme beim 3776. War vielleicht auch einfach nur Zufall. Aber die Farbe ist toll, kann mir die blaue definitv als neue Haupttinte vorstellen.
Thom

Re: Erbitte Erleuchtung: Eisengallus-Tinte

Beitrag von Thom »

Downfall hat geschrieben:
17.08.2021 18:04
Thomas,

ja, allerdings ist dies bei business penmanship praktisch durch die korrekte Haltung des Federhalters gegeben (das fühlt sich anfangs auch wirklich komisch an, man dreht die Hand wirklich ein wenig nach rechts raus). ...
Man könnte auch den Schreibtisch drehen, die Federbacken sollten nur beim Schwellzug möglichst gleichmäßig belastet werden. Wenn der rechte Federbacken "hüpft", sieht man das an den Schriftzügen und außerdem ruiniert man die Feder (was bei Tauchfedern aber nicht so dramatisch wäre, wie bei so einem alten Füller).

V.G.
Thomas
maggutefueller
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Re: Erbitte Erleuchtung: Eisengallus-Tinte

Beitrag von maggutefueller »

Zeig ma das blau nach 24h 😅
maggutefueller
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Re: Erbitte Erleuchtung: Eisengallus-Tinte

Beitrag von maggutefueller »

Wenn mein pilot 74 ef da is und mir zu breit schreibt 😅 muss thoms füllerEG ran.

die kwz ig sind übrigens breitschreibend und irgend ein zusatz überdeckt da eg charakteristik

Darf ich wissen, ob thom galläpfel benutzt?
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