Erbitte Erleuchtung: Eisengallus-Tinte

Moderatoren: desas, MarkIV, Linceo, Lamynator, JulieParadise, HeKe2

Antworten
Benutzeravatar
HeKe2
Beiträge: 1940
Registriert: 21.03.2018 23:31

Re: Erbitte Erleuchtung: Eisengallus-Tinte

Beitrag von HeKe2 »

Ich hätte da mal eine kleine Zwischenfrage aus der Rubrik "Theoretiker sucht Hilfe beim Praktiker :D ":

Thomas (Thom) hatte mir ja empfohlen, mal mit der Diamine Registrars Ink anzufangen. Die funktioniert auch ganz gut und ich habe sie im täglichen Einsatz in meinem Lindauer Füller (Kolbenfüller mit herausschraubbarem Federaggregat). Einzig: Man muss den Füller sehr häufig, nach jeder Füllung, reinigen, weil sich sehr schnell Ablagerungen am Tintenfenster bilden. Nun ist der Lindauer Füller sicher nicht der Wertigste unter den Füllern, aber total verdrecken lassen will man den ja auch nicht. Man kann theoretisch bei dem Füller auch mit einem Q-Tip in den Tintentank, aber dort erreicht man nicht alle Stellen. Der Kolben lässt sich, so wie es aussieht, nicht so einfach demontieren. Ich traue mich nicht, kräftig über die Sperre hinwegzudrehen. Mit Ascorbinsäurelösung klappt die Reinigung ganz gut, wenn auch langsam. Der Belag ist dann nach einer halben Stunde weg.

Nun die Frage an die Parktiker: Gibt es bessere Lösungen?

Ich konnte hier im Forum noch keinen Thread über die Reinigung von Eisengallustinten aus Füllern finden. Wahrscheinlich wird es einen geben, nur ich habe ihn nicht gefunden. Ich hoffe daher mal, ein wissender Forist kann mir in diesem Punkt Erleuchtung erleuchtung verschaffen.
Beste Grüße
Hermann
agathon
Beiträge: 2648
Registriert: 11.01.2009 13:09

Re: Erbitte Erleuchtung: Eisengallus-Tinte

Beitrag von agathon »

Ich weiß noch, dass wir bei der roten und grünen auch erst ganz lange unzufrieden waren und erst spät gemerkt haben, dass die doch ziemlich gut ist. Wenn's um die Farbe geht, fände ich ja einen kupferfarbenen Einschlag nicht schlecht.

Grüße

agathon
agathon
Beiträge: 2648
Registriert: 11.01.2009 13:09

Re: Erbitte Erleuchtung: Eisengallus-Tinte

Beitrag von agathon »

Herrmann,

bei regelmäßigem Reinigen hat bei mir eigentlich immer Spülen gereicht und bei hartnäckigen Ablagerungen kam wie bei dir die Ascorbinsäure zum Einsatz. Hatte ich das Gefühl, dass sich der Tintenleiter zugesetzt haben könnte, habe ich immer zwischendurch ein paar Füllungen Königsblau verschrieben.

Grüße

agathon
Thom

Re: Erbitte Erleuchtung: Eisengallus-Tinte

Beitrag von Thom »

Citronensäure müsste auch funktionieren.
Mit der roten und der grünen bin ich immernoch unzufrieden, das sind Deine Spielsachen. :)

V.G.
Thomas
Benutzeravatar
HeKe2
Beiträge: 1940
Registriert: 21.03.2018 23:31

Re: Erbitte Erleuchtung: Eisengallus-Tinte

Beitrag von HeKe2 »

Dann nehme ich lieber die Ascorbinsäure, da komme ich weitaus günstiger dran. :D

Blau ist komischerweise bei mir immer noch die beliebteste Farbe. Da bin ich wohl etwas altmodisch.

Trotzdem Danke für den Hinweis. Dann muss ich mich eben weiter in Geduld üben. Vielleicht sollte man das sowieso mehr üben.
Beste Grüße
Hermann
Thom

Re: Erbitte Erleuchtung: Eisengallus-Tinte

Beitrag von Thom »

Das ist gar nicht wegen der Farbe. Eisengallat ist einfach nicht rot, das beißt sich regelrecht. Um das sowas ähnliches wie rot zu kriegen, muss man mit dem EG soweit runter, dass sie weder vergleichbar wasser- noch lichtbeständig ist. Und richtig rot
ist sie auch nicht.
agathon
Beiträge: 2648
Registriert: 11.01.2009 13:09

Re: Erbitte Erleuchtung: Eisengallus-Tinte

Beitrag von agathon »

Deswegen trauere ich ja immer noch ein wenig der Besten nach. Irgendwie war das die "richtigste" Tinte. (Trotzdem will ich rot und grün und blau nicht missen, die haben alle ihre ganz eigenen Anwendungsgebiete gefunden.)

Grüße

agathon
Thom

Re: Erbitte Erleuchtung: Eisengallus-Tinte

Beitrag von Thom »

Das war schon eine Forschungsreise. Martins Tinte hier oben ist z.B. tatsächlich aus Galläpfeln gemacht.
Ich würde mal sagen, 400 Jahre Eisengallustinte in 4 Jahren. :)

V.G.
Thomas
agathon
Beiträge: 2648
Registriert: 11.01.2009 13:09

Re: Erbitte Erleuchtung: Eisengallus-Tinte

Beitrag von agathon »

So seh ich‘s auch. Zur Zeit schreibe ich mal wieder mit einer Nicht-EG. Grauselig ist das. Irgendwie sind die EG‘s einfach auch verlässlich.

Grüße

agathon
Huly
Beiträge: 139
Registriert: 20.01.2018 23:27

Lamy-Benitoite: Eisengallus-Tinte?

Beitrag von Huly »

Hallo, liebe Eisengallus-Experten und -liebhaber!

Ihr habt möglicherweise schon die neuen Lamy-Tinten gesehen.
viewtopic.php?f=22&p=233316#p232956
Auf dem Bild wird eine blaugraue Tinte, genannt Benitoite, als Dokumentenecht bezeichnet. Die Farbe erinnert mich stark an die EG-Farbe, die ich bei Pelikan b-s und Salix kennengelernt habe.
Das führt zu der Frage: führt Lamy die EG-Tinten wieder ein? oder haben sie eine neumodische Dokumententinte entwickelt, die sich an die klassischen Blauschwarzen anlehnt.

Was meint ihr?
Thom

Re: Erbitte Erleuchtung: Eisengallus-Tinte

Beitrag von Thom »

Da kann man jetzt nur spekulieren. Als Lamy würde ich eher eine DIN-zertifizierte in's Sortiment nehmen.

V.G.
Thomas
agathon
Beiträge: 2648
Registriert: 11.01.2009 13:09

Re: Erbitte Erleuchtung: Eisengallus-Tinte

Beitrag von agathon »

Ich weiß nichts Genaues, tippe aber mal auf die neumodische Variante ohne EG. (Ich würde mich freilich freuen, irrte ich.)

Grüße

agathon
Thom

Re: Erbitte Erleuchtung: Eisengallus-Tinte

Beitrag von Thom »

Huly, ich finde momentan auch beim besten Willen nichts Aufschlussreicheres. Ein Tipp wäre Bleichmittel, fällt die Tinte da durch, bestände sie auch nicht die Normen für dokumentenechte Kulis und Tintenroller. Das ist wieder das alte Thema der nichtvorhandenen DIN für dokumentenechte Füllertinten. Ich könnte das auf die Nachtblau auch draufschreiben, mache ich aber nicht.

V.G.
Thomas
Benutzeravatar
thewritingsonthewall
Beiträge: 318
Registriert: 19.11.2016 12:19
Wohnort: Lüneburg

Re: Erbitte Erleuchtung: Eisengallus-Tinte

Beitrag von thewritingsonthewall »

Das schöne ist doch dass es bei Tinten nach der DONot reicht wenn sie handelsüblich als urkunden- oder dokumentenecht bezeichnet sind.
Das sollte bei EG Tinte wohl der Fall sein.
Habe dieses Jahr mehrere Unterschriften beim Notar geleistet und da gab es keine Probleme.
Möge der Saft mit dir sein :mrgreen:
Thom

Re: Erbitte Erleuchtung: Eisengallus-Tinte

Beitrag von Thom »

Ja, mit ausreichend starken EG geht das auf alle Fälle.

"§ 29 DONot – Herstellung der Urschriften, Ausfertigungen und beglaubigten Abschriften

(1) Urschriften, Ausfertigungen und beglaubigte Abschriften notarieller Urkunden sind so herzustellen, dass sie gut lesbar, dauerhaft und fälschungssicher sind.

(2) Es ist festes holzfreies weißes oder gelbliches Papier in DIN-Format zu verwenden. Es dürfen ferner nur verwendet werden:

- blaue oder schwarze Tinte und Farbbänder, sofern sie handelsüblich als urkunden- oder dokumentenecht bezeichnet sind, z.B. auch unter Einsatz von Typenradschreibmaschinen oder Matrixdruckern (Nadeldruckern),
- blaue oder schwarze Pastentinten (Kugelschreiber), sofern Minen benutzt werden, die eine Herkunftsbezeichnung und eine Aufschrift tragen, die auf die DIN 16 554 oder auf die ISO 12757-2 hinweist, ..."

Die DIN-zertifizierten sind auch nicht 100 Pro fälschungssicher. Man könnte mit derselben Charge z.B. dazu schreiben
"ich war das gar nicht". :)
Antworten

Zurück zu „Die Tinte und der Tintenfluss / Ink and the ink flow“