Erbitte Erleuchtung: Eisengallus-Tinte

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Thom

Re: Erbitte Erleuchtung: Eisengallus-Tinte

Beitrag von Thom » 09.02.2022 9:36

ai19 hat geschrieben:
08.02.2022 21:50
- und schon ist das Gerücht nicht mehr totzukriegen.
Ich muss Dir ja nicht erklären, dass die Vorgänge in echt komplizierter sind. Schon eine unterschiedliche Papierleimung könnte z.B. die beste Eisengallustinte beim Schreiben "chromatographisch" trennen. Das wäre auch eine mögliche Erklärung beim Super-V.
Falls Du Informationen für das 24.Jh. hast, würde ich die Nanotinten nehmen. :)

V.G.
Thomas

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ai19
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Re: Erbitte Erleuchtung: Eisengallus-Tinte

Beitrag von ai19 » 09.02.2022 10:39

Das sind Fragen, die man eigentlich nur mit geeigneten Computermodellen untersuchen kann - die Betonung liegt auf "geeignet" - da die Zeitskalen, auf denen sich die Schriftveränderungen abspielen, nur schwer von der Lebensspanne eines Wissenschaftlers abgedeckt werden können.

Aber spannend ist das allemal!

Was die Nanopigmenttinten angeht: Ich habe lange damit gehadert, mit teurer Tinte auf billiges Papier zu schreiben, obwohl es aber neben den EG-Tinten gerade die MB Blue Permanent ist, mit der man sehr gut auf minderwertiges Papier schreiben kann. Nimmt man preisgünstige Farbstofftinten, braucht man wieder teures Papier von Oxford o.ä.

Papier ist nicht nur geduldig, sondern auch ironisch.

Deswegen habe ich mir irgendwann gesagt: Ich schreibe mit Nanopigmenten, weil ich's kann, und nicht, weil ich dringende Informationen für das 24. Jh. hätte :)

Aber überleg mal, wieviel von unserem Wissen tatsächlich dauerhaft gespeichert ist, auf irgendwelchen Festplatten in Datacenters auf dem ganzen Globus...

Wenn das technische Wissen einmal weg ist, was wird man dann von unserer Zeit tatsächlich wissen? Das ganze Wissen über Tinten und Füller, das hier zusammengetragen wurde, einfach weg...

Thom

Re: Erbitte Erleuchtung: Eisengallus-Tinte

Beitrag von Thom » 09.02.2022 11:38

Auch mit diesem Thema haben sich hier schon führende Kapazitäten befasst. viewtopic.php?f=8&t=8142&p=82682&hilit= ... lis#p82682 :)

V.G.
Thomas

ai19
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Re: Erbitte Erleuchtung: Eisengallus-Tinte

Beitrag von ai19 » 09.02.2022 12:52

Da habe ich nichts wesentlich neues beizutragen.

Vielleicht bestelle ich bei Dir mal ein Pergament und schreibe da mit der Carbon Ink die Grundgleichungen der Physik mit ein paar Erläuterungen drauf, nur für den Fall, dass es kein anderer tut :)

Thom

Re: Erbitte Erleuchtung: Eisengallus-Tinte

Beitrag von Thom » 11.02.2022 19:42

Ja, die Eisengallus-Philosophen. Schreibe Deinen Kumpels aus dem 24.Jh., die Antwort auf ihre Frage lautet:
Wir wussten nicht, wann man aufhören muss. :)

V.G.
Thomas

ai19
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Re: Erbitte Erleuchtung: Eisengallus-Tinte

Beitrag von ai19 » 11.02.2022 19:53

Thom hat geschrieben:
11.02.2022 19:42
Ja, die Eisengallus-Philosophen. Schreibe Deinen Kumpels aus dem 24.Jh., die Antwort auf ihre Frage lautet:
Wir wussten nicht, wann man aufhören muss. :)
Das ist ja auch schwierig zu wissen. Ich für meinen Fall weiß z.B. nicht, wann ich damit aufhören soll, Tinten, Füller und Papiere auszuprobieren. :) Es könnte ja immer noch etwas besseres geben!

agathon
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Re: Erbitte Erleuchtung: Eisengallus-Tinte

Beitrag von agathon » 11.02.2022 19:57

Wenn man‘s dann weiß, kann man aber schon aufhören.

Grüße

agathon

Paperclip
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Re: Erbitte Erleuchtung: Eisengallus-Tinte

Beitrag von Paperclip » 23.03.2022 8:45

Thom hat geschrieben:
15.11.2021 2:38
Paperclip, danke! Du bräuchtest aber etwas Kontext, sonst weiß keiner mehr, was Du da machst (außer mir :) ).

V.G.
Thomas
Mutmaßlich das letzte Update: Es ist soweit, die Tinte schwächelt. Die Tinte kommt jetzt schon relativ dunkel aus der Feder und wird dann richtig schwarz. Außerdem fließt sie eher trocken. Die Feder quietscht beim schreiben. Funktioniert noch, macht aber beim schreiben nicht mehr so wirklich Spaß. Angeschafft hab ich die ESSRI Ende Februar 2018. Man kann also grundsätzlich sagen, dass es sich zumindest bei der ESSRI lohnt, sie von Sauerstoff fern zu halten. Die ursprünglich Haltbarkeitsprognose war, soweit ich mich erinnere, ein halbes Jahr.

Herzlicher Gruß

Paperclip

Thom

Re: Erbitte Erleuchtung: Eisengallus-Tinte

Beitrag von Thom » 23.03.2022 13:34

Danke! Ein bisschen länger als ein halbes Jahr gebe ich der Tinte schon. Früher waren aber bei amtlichen Ausschreibungen größerer Lieferaufträge durchaus quartalsweise Teillieferungen nicht ungewöhnlich. Bei so einem 100ml Gebinde ist das Aufteilen in kleinere Glasfläschchen eine gute Idee, deshalb bin ich bei der Nachtblau auch von 100ml auf die 30ml umgestiegen, weil ich gesehen habe, die Luftmenge (und die Zeitdauer) wird einfach zu groß.

V.G.
Thomas

Downfall
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Re: Erbitte Erleuchtung: Eisengallus-Tinte

Beitrag von Downfall » 28.03.2022 15:01

Die ESSRI wollte ich mir auch immer mal wieder anschauen, nebst der Akkerman #10 (wobei es hier ja das Gerücht gibt, dass das einfach nur die Diamine Registrar's ist - und die hat mich nicht so richtig überzeugt). Aber jetzt, da ich mit Thoms Tinten schreibe, brauche ich das alles nicht mehr. Höchstens eine Grüne wäre zwischendurch noch nett.

Was machen wir nur, wenn der gute Thomas beschließen sollte, aus dem Tintengeschäft auszusteigen?

Nachtrag: Welche Füller benutzt ihr eigentlich so für EG? Mit Thoms Tinten kann ich auch gut mit meinen Pilot-Füllern schreiben, weil die Tinten nicht so trocken laufen. Die Piloten sind eher so im mittleren Segment, was den Fluss angeht.
Ich habe seit Längerem überlegt, mir einen etwas älteren Halter zuzulegen, der vielleicht fein und flexibel ist...meistens kennen die EG ja sowieso aus dem Kindergarten und haben auch etwas üppigeres Fließverhalten. Vielleicht so ein alter Pelikan 140?

agathon
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Re: Erbitte Erleuchtung: Eisengallus-Tinte

Beitrag von agathon » 28.03.2022 15:35

Die alten Pelikane sind ideal, ich befülle meine schon seit, ungelogen, Ewigkeiten mit Thoms Tinte. Und noch was: Eine grüne fehlt tatsächlich … (Thom weiß aber Bescheid, er kennt die Klage.)

Grüße

agathon

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Re: Erbitte Erleuchtung: Eisengallus-Tinte

Beitrag von Downfall » 28.03.2022 15:52

Mir gefallen die neueren Pelikane zwar besser, weil die Enden flach sind und der Halter nicht so zigarrenförmig ist, aber die haben alle diese doofen Zierringe am Grifstück...wobei der 140 auch der einzige mit flexibler Feder zu sein scheint.

Thoms Tinte ist super. Ich schreibe echt gern mit beiden.

agathon
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Re: Erbitte Erleuchtung: Eisengallus-Tinte

Beitrag von agathon » 28.03.2022 16:26

Du kannst auch einen alten 400er nehmen, die gehen natürlich ganz genauso.

Thom

Re: Erbitte Erleuchtung: Eisengallus-Tinte

Beitrag von Thom » 28.03.2022 19:32

Wenn ich die grüne so stark mache, ist die dann nur noch grau (und schwächer mache ich die aus Prinzip nicht Bild).
Die Eisengallustinten sind stichprobenweise mit Füllern aus den vergangenen 100 Jahren getestet (deshalb habe ich u.a. extra 1 Jahr mit dem Herbin für 9€ geschrieben). Nur in diesem Swan habe ich noch die "Mary Shelley" im Einsatz, die ist ja eigentlich für Tauchfeder gemacht. Diese alten Eyedropper kriegen einen richtig üblen Tintenfluß sobald die halb leer sind, das liegt wahrscheinlich an der sich ausdehnenden Luft, da sollte man dann nachfüllen.

V.G.
Thomas

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Re: Erbitte Erleuchtung: Eisengallus-Tinte

Beitrag von Downfall » 28.03.2022 20:14

Wo wir gerade beim Nachfüllen sind: In der Regel schreibe ich meine Füller leer und tanke dann frisch aus dem Glas nach. Während des Schreibens sammelt sich in der Feder ja bestimmt einiges an Papierfasern an, die Tinte trocknet an, man tatscht eventuell mal mit den Fingern an der Feder rum und hinterlässt dann dort Fette oder irgendwelche Verunreinigungen...ist das schlimm, die Feder in diesem Zustand ins Glas zu tunken? Oder würdest du sagen, es ist wurscht?

Ich meine, bei 30ml ist das vermutlich nicht so tragisch, die sind ja etwas flotter aufgebraucht...aber diese Frage beschäftigt mich schon seit Längerem. Gerade bei den Konvertern von Pilot mit der Druckmechanik "pustet" man bestimmt so einiges ins Glas rein beim Befüllen...

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