Erbitte Erleuchtung: Eisengallus-Tinte

[Tenryu]

Die schauen aus wie Pflaumen! (Ja, ich weiß, ich bin ein Stadtkind ^^")

[Thom]

Nach dem ersten Frost gehen die Gerbsäuren futsch. Gut für Kormoranfeder, schlecht für Schaumburger.

V.G.
Thomas

[Thom]

-Thread beamen und das hier nochmal in alter Frische aufnehmen. Bei geringen Mengen "vorläufigem Farbstoff" (wie man das früher nannte) kann das EG (bei ausreichender Menge) wie ein wasserfestes Bindemittel den wasserlöslichen Farbstoff nahezu vollständig fixieren (Martinas Foto, Thoms Eisengallus schwarz). In vielen heute handelsüblichen Füller-EG ist der Farbstoff dafür aber zuviel und das EG zuwenig, da funktioniert das nicht.

image1.jpeg (451.48 KiB) 5568 mal betrachtet

V.G.
Thomas

[Kormoranfeder]

Die schauen aus wie Pflaumen! (Ja, ich weiß, ich bin ein Stadtkind ^^")

Schlehen sind eine Wildform, quasi die Oma der Zwetschgen. Gut beobachtet Stadtkind

[Thom]

So, jetzt habe ich in meinem spektakulären Vergleich, Füller-Eisengallustinte vs. Pentel Gelroller-Tinten permanent und nichtpermanent auf Brunnen Grüner Block (60g/m2), nach dem Trockenwischtest nach 12 Stunden

Pentel Gelroller.JPG (687.13 KiB) 5059 mal betrachtet

Pentel Gelroller 2.JPG (743.44 KiB) 5059 mal betrachtet

den Zettel ca. 1 Stunde im Wasser versenkt

Pentel Gelroller 3.JPG (566.06 KiB) 5059 mal betrachtet

und mit dem Wasserhahne auch mal Windstärke 5 simuliert, falls mal etwas rauhere See ist

Pentel Gelroller 4.JPG (398.23 KiB) 5059 mal betrachtet

und ich muss sagen

Pentel Gelroller 5.JPG (536.32 KiB) 5059 mal betrachtet

zumindest auf Schreibpapier mit einer schnellen EG-Bildung kann die Großmutter der Tinten
durchaus noch mit ihren Enkelinnen mithalten.

V.G.
Thomas

[tintin]

Für die Alchemisten:

Eichen-Gallus.jpg (132.9 KiB) 4657 mal betrachtet

Gruß
tintin

[Schaumburger]

Für die Alchemisten:
Eichen-Gallus.jpg

Gruß
tintin

Moin,

ja, genau. Jetzt sind sie frisch...

Beste Grüße
Jens

[Thom]

Der Gerbsäuregehalt ist zu niedrig, da muss die Menge rauf. Früher waren die Besten türkische Galläpfel, allerdings war die "Türkei" noch größer. Im Wesentlichen kamen die aus der Levante.

V.G.
Thomas

[agathon]

Hier mal zwei Fotos zur Lichtechtheit unterschiedlicher EG-Tinten, die ich in den Jahren 2016 bzw. 2017 aufs Papier gebracht habe. Durchaus interessant, wie ich finde.

Grüße

agathon

[Thom]

Danke, für mich ist es auf alle Fälle interessant! Ich glaube, das ist die Eisenlast, das wird wahrscheinlich auch ohne Licht passieren. Deshalb habe ich die Besten verworfen, die werden zwar anfangs superschwarz, liefern aber keine stabilen Schriftzüge.

V.G.
Thomas

[agathon]

Ich habe auch ein paar Proben, wo die Beste nicht so verloren hat. Da hatte ich interessanterweise mit breiterer Feder geschrieben. Gut lesbar ist es aber in allen Varianten immer noch gut und problemlos. Die grüne und die rote sind übrigens auch immer noch top nach all den Jahren und bei der blauen sieht man die Entwicklung.

Grüße

agathon

[Thom]

Ja, das ist eigentlich auch noch beständig, das Eisen ist im und auf dem Papier und man könnte die Schriftzüge auch wieder deutlicher machen. Was mich da mehr gestört hat, das ist ein Indikator für den Überschuss an Eisenionen und das macht die Tinte aggressiver zum Papier. Die Tinte wird mit größerer Wahrscheinlichkeit fressen als eine ausgewogenere (wie z.B. die Nachtblau) und im nächsten Jahrhundert geht dann die Prammelei los.

V.G.
Thomas

[agathon]

Na ja: Ich komponier‘ halt auch keine Sinfonien oder Streichquartette. Man müsste mal überlegen, wie das mit Hadernpapier aussähe.

Grüße

agathon

[Thom]

Das aktuelle Papier mit Alkalireserve ist vielleicht gar nicht so schlecht, da wird es praktisch kaum echte Erfahrungen geben, weil die Zeitspanne zu kurz ist. Und wieso komponierst Du keine Streichquartette?

V.G.
Thomas

[agathon]

Wir könnten ja anfangen, es auszuprobieren. Nachkommen für die Endkontrolle wären vorhanden und zum Komponieren findet sich bestimmt auch noch jemand.

Grüße

agathon