Erbitte Erleuchtung: Eisengallus-Tinte

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agathon
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Re: Erbitte Erleuchtung: Eisengallus-Tinte

Beitrag von agathon » 12.03.2020 20:12

Ich bin da gnadenlos.

Grüße

agathon

Thom

Re: Erbitte Erleuchtung: Eisengallus-Tinte

Beitrag von Thom » 27.03.2020 21:30

Ich habe hier mal etwas für's Protokoll im Zusammenhang mit (zertifizierter) Dokumentenechtheit (oder eben nicht). Wegen einer aktuellen Diskussion habe ich verdünnte Salzsäure auf Eisengallusschriftzüge einwirken lassen und dann mit Papier abgetupft.

verdünnte Salzsäure auf EG-Tinte.JPG
verdünnte Salzsäure auf EG-Tinte.JPG (180.17 KiB) 5827 mal betrachtet
Die verdünnte Säure hat das EG wieder wasserlöslich gemacht, die EG-Tinte verhält sich dann in dieser Phase wie eine einfache wasserlösliche Tinte, etwas vom Hilfsfarbstoff ist noch sichtbar. Hermanns Test mit dem Bleichmittel Natriumhypochlorit hänge ich auch nochmal an, da ist der Hilfsfarbstoff gleich mit weg. Und wir wissen ja, dass Salzsäure- und Bleichmittelbeständigkeit zu den Echtheitskriterien der Normen für dokumentenechte Kugelschreiber und Tintenroller gehören.

Bleichtest.jpg
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Thomas

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vanni52
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Re: Erbitte Erleuchtung: Eisengallus-Tinte

Beitrag von vanni52 » 15.05.2020 15:27

B514A855-BCE7-4407-9151-4EB9FCC57C88.jpeg
B514A855-BCE7-4407-9151-4EB9FCC57C88.jpeg (69.84 KiB) 5532 mal betrachtet
Ich finde, gerade dort macht es Sinn.
So gab es nach vier Jahren Dauerbetrieb der 4001 schwarz/blau im M605 noch keine Probleme.
LG
Heinrich

ai19
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Re: Erbitte Erleuchtung: Eisengallus-Tinte

Beitrag von ai19 » 15.05.2020 19:34

Ich schreibe mit Thoms Nachtblau in einem Pelikan M605 und Platinum Blue Black in einem Waterman Carène.
Diamine Registrar's Ink in einem Parker Premier.

Downfall
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Re: Erbitte Erleuchtung: Eisengallus-Tinte

Beitrag von Downfall » 27.05.2020 10:26

Vielleicht sollte ich es auch einfach riskieren. Letztendlich bereitet mir das Schreiben mit der Kombination aus EG Tinte und gutem Füller ja doch die meiste Freude. Und die Dinge sind ja schließlich da, um sich daran zu erfreuen.

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vanni52
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Re: Erbitte Erleuchtung: Eisengallus-Tinte

Beitrag von vanni52 » 27.05.2020 12:54

Im Grundsatz gebe ich Dir Recht, Johannes. Allerdings zeigen meine Probleme mit der MB Elixir Calligraphy Black, daß man nicht unbedingt alle EG-Tinten über einen Kamm scheren kann.
Ich bin froh, daß ich den mit ziemlichem Aufwand gereinigten MB 149 Calligraphy jetzt mit geeigneteren Alternativen
betanken und benutzen kann.
LG
Heinrich

Thom

Re: Erbitte Erleuchtung: Eisengallus-Tinte

Beitrag von Thom » 27.05.2020 15:37

Also nochmal und auch auf die Gefahr mich zu wiederholen. Ich sehe bis jetzt noch keinen Hinweis darauf,
dass die Montblanc Elixir Calligraphy Black eine Eisengallustinte ist.

V.G.
Thomas

Downfall
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Re: Erbitte Erleuchtung: Eisengallus-Tinte

Beitrag von Downfall » 27.05.2020 15:45

Wäre mir jetzt auch neu.

Was ich bisher nur mit EG-Tinten hatte, war ein leichter Grauschleier in Konvertern oder auf der Feder (die KWZ Tinten haben einen etwas höheren pH-Wert von ca. 3,0, wodurch die auch schonmal mehr Rückstände auf Feder und Tintenleiter zurücklassen, zumindest nehme ich an, dass das der Grund ist). Das hab ich alles immer problemlos und auch rückstandsfrei mit Vitamin C Pulver wegbekommen (wie ja sicher jeder hier weiß).

Was ich nicht weiß, ist, welches Material Pilot beim Custom 845 für das Gewinde im Griffstück verwendet hat, wo der Konverter auch drin sitzt. Es ist auf jeden Fall von goldener Farbe, könnte mir vorstellen, dass es vergoldeter Edelstahl ist. Die "kleineren" Custom haben da alle Edelstahl soweit ich das erkennen kann. Würde halt ungern Korrosion an der Stelle provozieren, dort sieht man halt schlecht hin.
Der Con-70 sollte das mitmachen und wird im Zweifelsfall ausgetauscht, und der 18k-Feder ist das sowieso wurscht. Nur diese Materialstelle hält mich noch von der EG-Verwendung ab.

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Re: Erbitte Erleuchtung: Eisengallus-Tinte

Beitrag von vanni52 » 27.05.2020 15:46

Die Gefahr ist bei mir nicht minder groß, denn ich bat höflichst um „Erleuchtung“ zum von MB erwähnten
Sediment🙂
Gibt es denn grundsätzliche andere Hypothesen?
LG
Heinrich

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Re: Erbitte Erleuchtung: Eisengallus-Tinte

Beitrag von JulieParadise » 27.05.2020 15:57

Vielleicht stehe ich ja auf dem Schlauch, aber: Wird nicht aus den sogar von Dir, vanni52, beigebrachten Abbildungen deutlich, dass es sich um eine (Rußpartikel-/)Pigmenttinte handelt?
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vanni52
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Re: Erbitte Erleuchtung: Eisengallus-Tinte

Beitrag von vanni52 » 27.05.2020 16:00

...ich zitiere noch einmal aus dem MB-Text: „...Ruß und Sediment...“
LG
Heinrich

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Re: Erbitte Erleuchtung: Eisengallus-Tinte

Beitrag von JulieParadise » 27.05.2020 16:02

vanni52 hat geschrieben:
27.05.2020 16:00
...ich zitiere noch einmal aus dem MB-Text: „...Ruß und Sediment...“
Kein Widerspruch, hatte Thom oben auch bereits erwähnt: Ruß = Pigment Black 7 (schwarz) --> https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der ... te#Schwarz ;)

PS: Den Terminus "Sediment" finde ich für eine Tinte ja eher beunruhigend; was die also damit meinen ... klingt einfach nach Schmodder (Feststoffe, wenn man es eleganter formulieren mag), der sich gern mal absetzt. Nicht gut.
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Re: Erbitte Erleuchtung: Eisengallus-Tinte

Beitrag von vanni52 » 27.05.2020 16:07

...ich auch...
MB geht davon aus, daß sich ZWEI verschiedene Feststoffe im Tintenleiter absetzen können....
LG
Heinrich

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Re: Erbitte Erleuchtung: Eisengallus-Tinte

Beitrag von vanni52 » 27.05.2020 16:20

...danke für den link, wo ja zahlreiche Hypothesen aufgelistet sind...
LG
Heinrich

Thom

Re: Erbitte Erleuchtung: Eisengallus-Tinte

Beitrag von Thom » 27.05.2020 16:22

Ich habe mich gerade mal mit Montblanc unterhalten, da ist man der Meinung, dass es keine Eisengallustinte ist. Da ich aber gerne relativ sicher bin, müssen dort auch mal die Fachleute ran, was aber nicht so schnell geht.

V.G.
Thomas

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