Schaum und Schimmel

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antigone
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Schaum und Schimmel

Beitrag von antigone » 29.11.2005 11:52

Hallo liebes Forum!

Ich hoffe, ihr als Experten könnt mir vielleicht bei der ein oder anderen Sache weiterhelfen...

1.: Ich habe mehrere Füller mit Tintenkonvertern. Das Befüllen funktioniert auch immer tadellos, außer bei einem - der zieht jedesmal mehr Luft als Tinte, so dass der Konvertertank hinterher zum größten Teil mit Tintenschaum oder Tintenluftblasen gefüllt ist. Egal, wie weit ich die Feder ins Glas tauche oder wie oft ich die Tinte rein- und wieder rausziehe. Liegt das am Füller oder mache ich irgendwas falsch? Wäre es eine Lösung, den Konverter separat zu befüllen und ihn dann erst wieder in den Federhalter einzusetzen?

2.: Ich habe ein paar kleine Glasfläschchen mit Korkverschluss. Vor einiger Zeit habe ich zwei davon befüllt, eines mit Zeichentusche (schellackhaltig) und eines mit Füllertinte. So weit ich das beurteilen kann, waren beide Fläschchen Luft- und Wasserdicht. Nach ca. einem Monat habe ich jedoch festgestellt, dass die Korken beider Behälter auf der Unterseite (also dem Ende, das in das Fläschchen hineinragt) mit einer dicken Schicht Schimmel belegt sind! Die Tinten selbst sahen wie immer aus (ist natürlich trotzdem alles zusammen in die Tonne gewandert). Aber wie um alles in der Welt ist der Schimmel da rein gekommen? Ist sowas unvermeidlich?

Ich freue mich über jede Hilfe uns Aufklärung.

Atlan
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Re: Schaum und Schimmel

Beitrag von Atlan » 29.11.2005 12:56

antigone hat geschrieben:.... eines mit Zeichentusche (schellackhaltig) und eines mit Füllertinte. ....
Soweit mir bekannt ist, schädigt Tusche einen Füllhalter dauerhaft. Also nicht in einem Füllhalter verwenden. :!: :!:

Gruß, Atlan

antigone
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Beitrag von antigone » 29.11.2005 13:44

Ja, weiß ich doch... Die Tusche war ja auch im Fläschchen, nicht im Füller. Ich hab sie auch nur erwähnt, um zu zeigen, dass es nicht an der Füllertinte gelegen haben kann (der Schimmel kann also nicht von der vorverschimmelten Tinte auf den Korken übergegriffen haben).

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Tenryu
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Beitrag von Tenryu » 29.11.2005 19:55

Möglicherweise war der Korken infiziert. Erfahrungsgemäß neigt schwarze Tinte eher zum Verschimmeln als blaue. Wenn es sich um spezielle Tinten (Kalligraphietinte usw.) handelt, können organische Stoffe in der Tinte eine Schimmelbildung begünstigen.

Ich würde auf Korkstopfen verzichten. Oder wenn es unbedingt sein muß, den Kork vorher in Alkohol (Brennsprit o. dgl.) einlegen zur Desinfektion. U.U. könnte man auch ein paar Tropfen Alkohol in die Tinte geben. (Aber damit habe ich noch nicht experimentiert.)

Dieter N
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Beitrag von Dieter N » 29.11.2005 21:46

Hallo, antigone,

wenn ich mich recht erinnere, mag Schimmel eine feuchte Umgebung. Ich vermute, dass der am Korken bereits vorhandene Pilz durch die Feuchtigkeit aus der Tinte ein brauchbares Klima vorfand.

Ob sich Schimmel von Alkohol abschrecken lässt, weiß ich nicht. Ich könnte mir vorstellen, dass ein erstes Befüllen der Gläser mit banalem Wasser aufzeigt, ob sie schimmeln möchten oder nicht. Und wenn nicht ist der Weg für die Tinte geebnet.

Zu den Konvertern: Ich habe auch Füller, bei denen es nicht reicht, die Feder einzutauchen. Bei ihnen muss ich den Füller bis zur Federhalterung in die Tinte stecken. Offensichtlich ziehen sie sonst zu viel Luft durch den Bereich für den Druckausgleich.

Ich lebe damit, weil ich ein separates Befüllen der Konverter nicht mag. Ich lasse die Tinte dann etwas "intensiver" abtropfen, weil sie ja in alle Ecken eingedrungen ist. Das funktioniert gut. Problematisch ist nur ein niedriger Tintenstand im Glas.

Bevor ich Konverter einzeln befülle, könnte ich mir vorstellen, den Weg unseres Forums-Arztes zu nehmen und leere Patronen mit einer Spritze zu befüllen. Bei einem Lamy Studio mache ich es z.Z. so, weil ich immer noch keinen passenden Konverter gekauft habe :oops:

Auf jeden Fall passt in eine große Patrone deutlich mehr Tinte als in den Konverter, der ja auch noch die Mechanik beherbergt.

Viele Grüße

Dieter N.

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Beitrag von Schuttwegraeumer » 04.12.2005 3:36

Nun ja.
Tinten enthalten immer auch ein Mittel gegen Verderben.
Früher war es formaldehyd, heute nimmt man was anderes.
Nur kommt der Korken ja nicht damit in Berührung und das Fungizid kann nicht wirken.
Alle ernstzunehmenen Verschlüsse waren nicht aus Naturmaterialien.
Meist Kunststoff, bei höherwertigen Fläschchen aus klassischem Bakelit.

Schutti

antigone
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Beitrag von antigone » 04.12.2005 19:11

Dann werd ich wohl auf meine hübschen Fläschchen verzichten müssen...
und mit dem Konverter werd ich auch noch mal gucken müssen. Ich habe letztens den Rat von Dieter N. befolgt und die Feder beim Befüllen bis zum Schraubgewinde eingetaucht - trotzdem gabs hinterher wieder mehr Luft als Tinte im Konverter. Da muss wohl der Konverter selbst undicht sein (obwohl da keine Tinte ausläuft).
Trotzdem vielen Dank für die Hilfe!

Gruß,
Antigone.

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Beitrag von Janus » 05.12.2005 16:09

Hallo antigone

Ist der Konverter auch der richtige für den Füller? Manche Füller (z.b. Waterman) haben einen kleineren Dorn im Füller und da schließt z.B. ein Pelikan Konverter möglicherweise nicht sauber und beim Befüllen zieht der Konverter da dann Luft. Vielleicht solltest da dann mal den Konverter prüfen und ggf. durch einen neuen, passenden ersetzen.

Abgesehen davon sollte es auch kein Problem sein, den Konverter rauszunehmen und dann direkt im Tintenglas zu befüllen. Er sollte dabei nicht ganz gefüllt werden, sonst drückt es die Tinte raus, wenn er wieder in den Füller gesteckt wird.

Ciao
Janus

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