DIY Reisetintenfass für Pilot Capless?

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Mr.Eyedropper

DIY Reisetintenfass für Pilot Capless?

Beitrag von Mr.Eyedropper » 04.07.2014 0:31

An anderer Stelle habe ich ja bereits geschrieben, dass ich das Drückerprinzip und die Federn des Pilot Capless total liebe und der Capless inzwischen unangefochten mein Lieblingsfüllhalter ist. Einzig, was mich wirklich stört, ist der viel zu kleine Konverter. Schreiben mit dem Capless ist irgendwie wie Elektroauto... ständig Reichweitenangst ;)

Neulich bin ich auf das Visconti Reisetintenfass gestoßen - und das war irgendwie wie eine Erleuchtung. Es wäre eigentlich perfekt, ein Reisetintenfass zu haben, das sich wie ein normaler Füllhalter im Stiftetui mittransportieren lässt.

Meine spontane Idee war jetzt, einen Lamy Vista Rollerball zu nehmen und ihn entsprechend abzudichten. Der Vista könnte ja so ca. 4ml Tinte "tanken", sodass 3-4 Befüllungen locker drin wären.

Hat jemand von Euch vielleicht schon einmal sowas zusammengebastelt?

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wesohm
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Re: DIY Reisetintenfass für Pilot Capless?

Beitrag von wesohm » 04.07.2014 12:50

Hallo!

Das mit dem Vista hab ich hier schon mal irgendwo gesehen...

lg, Werner

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stefan-w-
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Re: DIY Reisetintenfass für Pilot Capless?

Beitrag von stefan-w- » 04.07.2014 22:59

also mir wäre das mit dem vista rb zu aufwendig und zu unsicher, da kann eine ziemliche sauerei rauskommen, wenn der undicht ist. :?

ich würde einen tintenproben-behälter nehmen...so ähnlich wie die in hessis iroshizuku ink drop (siehe hierforums), allerdings in qualitativ besserer ausführung.

falls du solche behälter benötigst, schick mir ne pn, dann sag ich dir, wo du die bekommen kannst. ;-)
liebe grüße,

stefan.

sollten die hier abwesenden versalien zu unwohlsein führen, empfehle ich, diesen beitrag zu überlesen.

(Th)Inktank
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Re: DIY Reisetintenfass für Pilot Capless?

Beitrag von (Th)Inktank » 05.07.2014 15:05

Gebastelt? Jein...
Ich bin an ein längeres Experiment dran.

Vor ein paar Wochen hatte ich mir einen Think mit Converter zugelegt, und fand auch dass der Inhalt vielleicht etwas klein war. Eine Möglichkeit zum Füllen wäre mit eine Spritze, aber die sind nicht gerade Reisetauglich.
So fiel mir den hier auf:

Bild

13cm Lang, Durchmesser an der dickste Stelle ist 15mm, somit nur unwesentlich grösser als ein normaler Feder.
Durchmesser von der Spitze ist 2.5mm, und passt somit gut in den Converter.
Inhalt wäre knapp 15ml, reicht also eine weile.
Je eine Dichtung an der obere und untere Kappe haltet alles sauber (war bei mir eine zeitlang in der Fototasche drin).

Was mir bis jetzt aufgefallen ist (hatte es gefüllt mit Waterman Violett):
Innerthalb eine Woche waren keine Probleme festzustellen.
Danach verfärbte sich das Alu.
Nach zwei Wochen war der Spitze verstopft, konnte aber mit Spülen wieder freigemacht werden.

Also, mein Fazit: Wenn ich es nur für unterwegs brauche, reicht das vollkommen aus. Ich sollte es Zuhause nur immer wieder ausleeren, reinigen und trocknen.
Als Dauer-Tintenfass aber nicht geeignet.
Eventuelle Schreibfehler am Bildschirm mit Tipp-Ex ausbessern, bitte.
Grüssli,
René
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YETI
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Re: DIY Reisetintenfass für Pilot Capless?

Beitrag von YETI » 05.07.2014 15:32

Hallo Renè,
so einen Tropföler hatte ich mal in der einfachen Ausführung mit Kunststoffgehäuse und Massingmechanik. Befüllt hatte ich ihn mit Balistol Öl. Das leif lange Zeit sehr gut. Aber irgendwann kam kein Öl mehr, weil sämtliche Messingteile mit einer dicken Schicht Grünspan überzogen waren.
Das ist das große Problem, wenn Metallteile längere Zeit Kontakt mit agressiven Flüssigkeiten haben.
Ein guter Behälter für unterwegs ist das Rotring Tuschefläschchen. Das ist sogar für Füller gedacht.

Gruß

Andreas
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Mr.Eyedropper

Re: DIY Reisetintenfass für Pilot Capless?

Beitrag von Mr.Eyedropper » 05.07.2014 17:26

@YETI & Thinktank

Tolle Ideen, auf die Präzisionsöler bin ich gar nicht gekommen! Das mit der Korrosion von metallischen Oberflächen ist in der Tat ein Problem, darum taugen auch Füllhalter mit Metallkorpus auch nicht als Eyedropper.

Eventuell könnte eine mehrfache Beschichtung mit Acryl-Medium das Problem lösen - das gibts im Malereifachhandel. Also Acryl-Medium in den Korpus gießen, schön schwenken, abgießen, wieder schwenken, damit es überall hinkommt, trocknen lassen. Diesen Vorgang dann mehrfach wiederholen, bis sich eine schöne Schicht auf dem Aluminium befindet und die Tinte gar nicht mehr direkt mit dem Metall in Kontakt kommt.

Eine andere Idee, die mir gekommen ist, ist die Verwendung von Insulin-Pens. Die arbeiten mit Insulin-Patronen, die man reinigen und mit Tinte auffüllen könnte. Die Pens gibt es rezeptfrei in schicken Designs, sind allerdings recht teuer. Die Patronen sind standardisiert und aus Glas, eine chemische Reaktion ist also nicht zu erwarten. Allerdings bräuchte man für die Patronen einen Diabetiker als Quelle.

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Re: DIY Reisetintenfass für Pilot Capless?

Beitrag von (Th)Inktank » 05.07.2014 20:57

@Mr.Eyedropper
An eine Beschichtung hatte ich auch schon gedacht. Nur könnte es mit eine mehrfach Acryl-Beschichtung sehr eng werden in der Spritze. Immerhin ist 2.5mm die Aussendurchmesser...
Ich tendiere dazu das Innenleben direkt zu vergolden, dann ist der Schicht nicht so dick dass es die Funktionalität beeinflusst. Und sieht gleich edler aus :mrgreen: .

Einen Insulinpen wäre kein schlechter Idee, mir begeistert die Gedanke an eine medizinische Nadel in der Brusttasche aber nicht. Gibt es da Spülnadeln als Aufsatz?
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Grüssli,
René
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bella
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Re: DIY Reisetintenfass für Pilot Capless?

Beitrag von bella » 05.07.2014 21:24

Ein Insulinpen kostet rund 80 Euro, ja der ist rezeptfrei, aber die Patronen natürlich nicht mehr.
Die Nadel des Pens ist in jedem Fall viel viel viel zu fein um (dauerhaft) Tinte durchzulassen, wenn es überhaupt funktioniert.
Eben diese Patronen sind aber nicht mehr rezeptfrei….. die muss man sich dann zum entsprechenden Pen bei einem Anwender im Familien/Bekanntenkreis organisieren.

Der Pen selber ist somit nur eine Umhüllung, weil man mit der Funktion selber nichts anfangen kann.
Inhalt sind im Schnitt 3ml, also auch nicht gerade für 2Wochen+ Urlaube geeignet.

Da ist wohl das bielgepriesene Visconti-Reisetintenfass mit irgendwas zwischen 40 und 50 Euro die kostengünstigere, komfortablere und kompaktere Lösung.

Und gegen die 80 Euro eines Pens gerechnet ….. da kann man sehr viele Laborbehältnisse oder auch einfach die kleinsten Tinteneinheiten (z.B. Diamine mit 30ml zu 3.95) kaufen.

Mr.Eyedropper

Re: DIY Reisetintenfass für Pilot Capless?

Beitrag von Mr.Eyedropper » 05.07.2014 21:33

Ich denke, eine Innenbeschichtung löst schonmal das größte Problem der Punktölflasche - die Kanüle selbst kommt ja nur mit einer extrem geringen Menge an Tinte in Berührung. Stahlfedern beispielsweise kommen ja auch mit Tinte in Kontakt und rosten nicht ... Alternativ gibts auch Punktölflaschen aus Kunststoff, habe ich bei Amazon gesehen.

Die medizinische Nadel im Insulin-Pen halte ich für sehr viel weniger gefährlich als die langen Nadeln einer Ölflasche. Man kann im Pen die Schutzkappe der Nadel auf der Nadel selbst lassen, sodass die Nadel doppelt geschützt ist: Durch die Kappe des Pens und durch die Kappe auf der Nadel darunter. Das sollte auch zweifach gegen Auslaufen schützen. Und bei Wechsel der Tinte spart man sich obendrein die Putzerei. Ich muss sagen, ich finde die Idee immer besser ;)

@Bella

Das mit der Nadeldicke müsste man mal ausprobieren. Bei Tinten wie dem Rouge Hermatite von Herbin könnte es da möglicherweise Probleme geben, bei "flüssigen" Tinten wie beispielsweise dem von mir benutzten Private Reserve Supershow Blue sehe ich da weniger Probleme. Das Reisetintenfass von Visconti ist leider für den Pilot Capless ungeeignet. Der Konverter fasst 0,6ml - immerhin wären das bei 3ml 5 Füllungen.

gerh-hofm
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Re: DIY Reisetintenfass für Pilot Capless?

Beitrag von gerh-hofm » 04.09.2019 15:52

Nachdem ich bis jetzt immer nur passiver Leser war, kommt jetzt mein erster Beitrag.

Seit 2014 ist ja Zeit vergangen und das Rauchen wurde elektrisch (wer es braucht und mag ... ).

Zur Versorgung der elektrischen Zigaretten gibt es Nachfüllbehälter aus Edelstahl mit Dosiermöglichkeit und einer kurzen dicken Nadel um ohne zu kleckern in diesen Verdampfer einfüllen zu können. Die Dinger heißen Ucan oder Uwell Juicebank. Den Abmessungen nach wäre es als Reisetintenfaß zu gebrauchen.

Hat jemand von euch sowas im Einsatz, bzw. Erfahrung damit?

Viele Grüße
Gerhard

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Re: DIY Reisetintenfass für Pilot Capless?

Beitrag von Tintania » 04.09.2019 18:02

Hallo Gerhard,

herzlichen Willkommen im Forum!

Über das U-Can wurde hier schon mal berichtet.

Ich hatte es selber ein paar Monate erfolgreich im Einsatz, ausschließlich mit eisengallushaltiger Tinte. Auf Dauer ging es leider schief und wir wieder getrennte Wege.

Gruß,
Anja
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Thom

Re: DIY Reisetintenfass für Pilot Capless?

Beitrag von Thom » 04.09.2019 18:15

Hallo Anja,

wenn man keinen güldenen Becher hat, ist ein Metallbehälter und Eisengallustinte nicht unproblematisch. Auch Edelstahl ist nicht gleich Edelstahl. Was genau ging denn schief?

V.G.
Thomas

Tintania
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Re: DIY Reisetintenfass für Pilot Capless?

Beitrag von Tintania » 04.09.2019 18:32

Hallo Thomas,

unfachmännisch würde ich es als Korrosion bezeichnen…
Es gibt in dem Thread Fotos von Freddy, so sah meins am Ende dann auch aus. Ich glaube, sogar das Röhrchen verstopfte.

Es hat mich nicht überrascht, wurde ja da schon diskutiert. Schade fand ich es dennoch, da ich den Behälter schön fand. Jetzt bin ich auf Plastik umgestiegen. Eine güldene Variante hatte ich gerade nicht zur Hand ;)

Gruß,
Anja
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Re: DIY Reisetintenfass für Pilot Capless?

Beitrag von gerh-hofm » 04.09.2019 18:52

Hallo Anja,

den anderen Faden habe ich mir eben durchgelesen. Und wieder was gelernt: Eisen-Gall-Tinte und Edelstahl kann schwierig werden.
Probleme mit der Dichtigkeit oder dem Handling hattest Du aber keine?

Viele Grüße
Gerhard

Thom

Re: DIY Reisetintenfass für Pilot Capless?

Beitrag von Thom » 04.09.2019 19:10

Mit Messing oder Kupfer würde das auch nichts werden. Aber bevor wieder die Eisengallus - Panik durch's Land jagt,
es kommt auch auf den Edelstahl an (und im Grunde auch auf die Tinte, die hier gebräuchlichen sind aber unverdächtig).

V.G.
Thomas

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