Sieger

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TomSch
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Re: Sieger

Beitrag von TomSch »

Hallo zusammen, "Hallo Günter!" in den Pott.
hotap hat geschrieben:Es ist allerdings sehr schlimm, wenn ich dann einen Füllfederhalter ebendieser Marke finde und ihn mir dann auch zulege – obwohl ich doch „eigentlich“ damit aufhören wollte.
Sorry, aber den letzten Satz hast du doch nicht wirklich ernst gemeint? Oder! :twisted: :mrgreen:

P.S. Zwei tolle Teile, die beiden Sieger, und zu beglückwünschen die beiden von ihnen Besiegten! :lol:

Tschö, woll, Thomas
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Edelweissine
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Re: Sieger

Beitrag von Edelweissine »

Wie schön, hier einem "Sieger-Treffen" beizuwohnen! Diese Füllfederhalter gefallen mir sehr. Danke, Else-Marie, Holger, Katharina und Günter fürs Teilhabenlassen!
Gruß,
Heike
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HeKe2
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Re: Sieger

Beitrag von HeKe2 »

Hallo liebes Forum!

Ich hole diesen alten Faden mal wieder hoch, weil ich einen dieser Sieger-Füller aus der Bucht geangelt habe. Ich dachte mir schon, dass mit dem einiges nicht so recht stimmt, aber ich wollte mal mit dem Restaurieren anfanen, und so kam der mir gerade recht. Es geht um diesen Füller:
Ganz-A.jpg
Ganz-A.jpg (679.16 KiB) 3251 mal betrachtet
Kappe-A.jpg
Kappe-A.jpg (613.56 KiB) 3251 mal betrachtet
---

Im Gegensatz zu den vorher in diesem Faden gezeigten Füllern ist er ein Kolbenfüller, allerdings läßt sich der Kolben nicht richtig bewegen. Er bewegte sich nicht, nach längerem Baden kurz, das war es dann aber auch obwohl sich der Knopf leicht drehen läßt. Fast schon zu leicht. Ausgestattet ist er mit einer Degussa-Feder, die den vorher gezeigten ähnelt, aber eben anders geprägt ist.
Feder-A.jpg
Feder-A.jpg (653.08 KiB) 3251 mal betrachtet
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Restaurieren gut und schön, aber ganz so einfach ist das nicht. Am oberen Ende des Füllers befindet sich eine Blindkappe unter der sich der Drehknopf für den Kolben verbirgt:
Kopf-A.jpg
Kopf-A.jpg (402.63 KiB) 3251 mal betrachtet
Ganz offensichtlich hat da schon jemand versucht, mit einer Zange das Problem zu lösen. Die Druckmarken im Gewinde lassen das vermuten. Wie komme ich nun an die Mechanik heran? Als sich der Kolben das eine mal bewegen ließ (Es ging wirklich leicht), konnte man sehen, dass er nicht zieht. Man muss also so oder so an die Mechanik heran. Nur wie bekommt man die heraus? Erwärmen? Das Material des Füllers scheint Zelluloid oder Ebonit zu sein. Das braune Tintensichtfenster spricht eher für Zelluloid.

Mit Sicherheit ist das jetzt nicht der wertvollste Füller, er hat ja auch keine Unsumme gekostet, er hat aber eine sehr schön weich schreibende Feder, um die wäre es schade. Deshalb wäre es schön, wenn man den Füller wieder zum Leben erwecken könnte.

Was ich bisher versucht habe ist folgendes:
  1. Kolben bewegt sich nicht
  2. Wasser durch die Feder in den Tintentank sickern lassen. (hat funktioniert)
  3. Ultraschall.
  4. Kolben lässt sich einmal hrunter und herauf bewegen, zieht aber nicht.
  5. Kolben bewegt sich nicht mehr.
Ich möchte dem Füller nur ungern zuviel Gewalt antun und wäre daher für Hinweise zur Vorgehenseise dankbar. Vielleicht weiß jemand, wie der Füllmechanischmus befestigt ist, geschraubt (Links/rechts) oder gesteckt, verklebt oder nicht?


P. S.:
Falls der guten Ordnung halber hierfür ein neuer Faden aufgemacht werden soll, bitte ich die Moderatoren, den Beitrag an die entsprechende Stelle zu verschieben. Ich selbst weiß gerade nicht, wie ich die Fotos mit umziehen lassen kann.
Zuletzt geändert von HeKe2 am 18.02.2020 14:52, insgesamt 1-mal geändert.
Beste Grüße
Hermann
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TomSch
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Re: Sieger

Beitrag von TomSch »

Hallo Hermann,

auf deinem letzten Bild sieht es so aus, als ob es zwischen dem Gewinde für die Blindkappe und der Mechanik einen kleinen Absatz zum Korpus gibt. Schau einmal nach, ob du an diesem Absatz zwei Einbuchtungen erkennen kannst. Ich dachte an meine Artus-Füller, bei denen ist die Mechanik mit einer flachen Metallschraube im Korpus fixiert. Diese Metallschraube von maximal 0,4mm Tiefe weist zwei Einbuchtungen, Nuten, auf. In die kann man perfekt mit einer Pinzette hineinfassen, um die Mechanik zu entfernen. 8-)

Ich vermute, dass die Mechanik von hinten eingeschraubt und evtl. mit Shellac geklebt ist.
Thomas
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HeKe2
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Re: Sieger

Beitrag von HeKe2 »

Danke Thomas für deine Antwort.

Ich habe mir gleich einmal eine starke Lupe aus dem Betrieb geholt und nachsehen. Eine eine ringförmige Nut zwischen dem Schaft und dem Mechanismus ist zu erkennen, aber keine Vertiefungen, in die man mit einer Pinzette eingreifen könnte. Dafür konnte ich einen Gewindeansatz erkennen, eindeutig ein Rechtsgewinde. Der Mechanismus ist also eingeschraubt. Nur wie bekomme ich ihn heraus, ohne das andere Gewinde zu demolieren? Zwei flache Muttern auf dem anderen Gewinde kontern klingt gut, nur habe ich die Muttern nicht. Zuviel Gewalt ist auch hinderlich. Nebenbei vermutest du ja noch eine Verklebung. Also warm machen! Was empfiehlst du einem Anfänger? Föhn oder heißes Wasser? Und wenn letzteres: Wie heiß? 70 bis 80°C habe ich gelesen. Ich frage deshalb so, weil ich immer noch nicht genau weiß, woraus der Schft besteht. Wie bekomme ich das heraus?
Beste Grüße
Hermann
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TomSch
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Re: Sieger

Beitrag von TomSch »

Hallo Hermann,

ich würde es zunächst ohne Wässern und Hitze mit einem Stück Fahrradschlauch und händischem Schrauben versuchen. Damit vermeidest du u.U. aufgrund des unbekannten Materials Irritationen. Ich tippe auch auf Zelluloid oder - im besten Fall - Spritzguss.

Viel Erfolg, Thomas
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HeKe2
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Re: Sieger

Beitrag von HeKe2 »

Fein, dass gleich hier um die Ecke jemand Fahrräder repariert. 😉
Beste Grüße
Hermann
Thom

Re: Sieger

Beitrag von Thom »

Hallo Hermann,

wie sieht's aus, Füller kaputt dafür Fahrrad fast neuwertig? :) Temperaturen habe ich sukzessiv soweit erhöht, bis es ging, normalerweise im Wasserbad. Bei Drehbewegungen jeglicher Art war ich aber auch, zumindest zur Fixierung, der Zange nicht abgeneigt. Für Füller-Mundstücke u.ä. gibt es Spezialzangen, ich tendierte zur Rohrzange (man muss aber was zwischenlegen).
Fragte mich jemand generell, wie soll ich anfangen, wäre meine Antwort: mit Hebelfüllern.

V.G.
Thomas
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HeKe2
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Re: Sieger

Beitrag von HeKe2 »

So, die Reparatur des Füllers hatte ich ja zwischenzeitlich in einen anderen Faden ausgegliedert. Da dieses aber ein Identifizierungsfaden ist, jetzt also die Frage: Was habe ich da überhaupt für einen Füller?

Er scheibt sehr schön und mit viel Flex. Es ist ein Kolbenfüller aus Zelluloid, die Haltevorrichtung der Mechanik ist aus Aluminium. Die Feder ist eine Degussa Goldfeder mit 14 Karat. Weiß jemand hier zufällig den Modellnamen und den Produktionszeitraum dieses Füllers? Ich fände es interessant, das in Erfahrung zu bringen. Wie schon erwähnt unterscheidet sich mein Füller von den hier vorgenannten dadurch, dass meiner ein Kolbenfüller ist.
Beste Grüße
Hermann
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Wrighter
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Re: Sieger

Beitrag von Wrighter »

Nun hatte ich schon gedacht, auch etwas zum Thema Sieger beitragen zu können, aber beim Nachsehen stellte sich heraus, dass mein Vollmetallfüller, nicht Sieger, sondern Original SIEGERT heißt.

Schade, ich hatte gehofft, vielleicht auch ein wenig über diesen besonderen Füller zu erfahren. Oder kennt den vielleicht doch jemand?
Herzliche Grüße
Ralf
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Michael Kieber
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Re: Sieger

Beitrag von Michael Kieber »

Hallo, ich bin neu hier und dies ist meine erste Nachricht. Ich habe vor ca. 2 Jahren angefangen Füller aus Deutschland zu sammeln. Zeitraum 1920 bis 1980. Jetzt habe ich einen tollen Sieger Kolbenfüller ersteigert. Mit klarem Tintenfenster und Mechanik aus Metall. Auch der Korpus des Füllers ist schwarz lackiertes Metall. Leider finde ich außer dem Bild zu Sieger (1905 ) hier keinerlei Informationen zu den Füllern. Auch nicht wie lange die Firma existiert hat und bis wann sie Füller produzierte. Gibt es hierzu weitere Links, Bilder, Tabellen zu den Sieger Füllern? Mit besten Grüßen Michael Kieber
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