Ein Pelikan 140 mit alter Kappe von 1932 ?

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meinauda
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Ein Pelikan 140 mit alter Kappe von 1932 ?

Beitrag von meinauda »

Es hat sich rumgesprochen, dass ich mich für Füllhalter interessiere. " Ich habe auch noch so einen alten von meinem Vater", höre ich des Öfteren, wie auch vorgestern auf meinem AB. "Bring ihn vorbei", und hier ist er nun.
Ein kurzes warmes Bad erweckte ihn schnell wieder aus seiner verkrusteten Starre. Feder ließ sich rausdrehen, Kolben bewegte sich wieder, ließ aber nach wie vor eine kleine Spalte zwischen Schaft und Drehknopf. Der Tintenleiter ist leider zur Hälfte abgebröckelt, aber er lässt sich befüllen, hält die Tinte und die Goldfeder OB schreibt recht ordentlich.
Nur, was ist es für einer? Geschlossen sieht er ein wenig unproportioniert aus.

Die Kappe wie eine vom Pelikan 100
aber ohne Clip
Prächtig die Marke, von O.H.W.Hadanck 1932, vier Küken und dann noch mit dem aufwändigen Nest
Keine Goldringe, aber ein eingestanztes Muster wie die ersten 100er
Oben an der Kappe: Pelikan Günther Wagner Germany

Aber der Halter ist meines Erachtens kein Pelikan 100, sondern ein Pelikan 140.
Eine Kappe von einem meiner 140er passt perfekt und die Proportionen stimmen.

Nun hoffe ich auf lesende Experten, die mir da weiter helfen, um dem Kollegen sagen zu können, was ihm sein Vater vererbt hat.
Mein Rat gestern war auch, ihn mal zum Pelikanservice zu schicken, um den Tintenleiter erneuern zu lassen und die Drehmechanik überholen zu lassen.
Und nun die Fotos:
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meinauda
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Re: Ein Pelikan 140 mit alter Kappe von 1932 ?

Beitrag von meinauda »

Und nun die OB-Feder ( links B)
Rechts der zerbröselte Tintenleiter (mit einem Tintenleiter von meinem 140er),
der Korpus im Vergleich neben einem 140er
.
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meinauda
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Re: Ein Pelikan 140 mit alter Kappe von 1932 ?

Beitrag von meinauda »

Oh, ich hatte gehofft, dass die Pelikankenner mir ein wenig behilflich sein können und mich in meiner Annahme korrigieren oder bestätigen. Bitte schaut doch mal!
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Wolle_F
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Re: Ein Pelikan 140 mit alter Kappe von 1932 ?

Beitrag von Wolle_F »

Ob ich schon ein "Pelikankenner" bin, weiß ich nicht ... Aber ich sehe das auch so, dass der Füller selbst eindeutig ein Pelikan 140 ist. Wäre er größer bzw. länger als Dein 140er, wäre das ein Pelikan 400NN. Die Kappe gehört somit, wie Du schon geschrieben hast, nicht zu diesem Füller, sondern zu einem älteren Pelikanmodell.

Glückauf
Wolfgang
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agathon
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Re: Ein Pelikan 140 mit alter Kappe von 1932 ?

Beitrag von agathon »

Hallo Else Marie,

die Kappen meiner Pelikan 100er passen nicht auf meine 140er und umgekehrt klappt es auch nicht. Vielleicht muss es doch eine andere Erklärung für deinen Fund geben.


Grüße

agathon
meinauda
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Re: Ein Pelikan 140 mit alter Kappe von 1932 ?

Beitrag von meinauda »

Danke für die Draufsicht, Post und PN.
Hat jemand eine 140er Kappe übrig ?
meinauda
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Re: Ein Pelikan 140 mit alter Kappe von 1932 ?

Beitrag von meinauda »

@agathon, auf einem meiner 140ger passt die Kappe auch nicht, ist zu locker und sperrt! Aber auf den beiden anderen kann ich die Kappe richtig fest drehen.
Bei diesem vermeintlichen 140er passt die Kappe so, dass man sie, zwar nicht so geschmeidig, festdrehen kann.
Eine 140er Kappe passt . Meine 100erKappe kann ich auf alle 140er aufstecken, nicht schrauben und sie bleiben sitzen.
agathon
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Re: Ein Pelikan 140 mit alter Kappe von 1932 ?

Beitrag von agathon »

meinauda hat geschrieben:Meine 100er Kappe kann ich auf alle 140er aufstecken, nicht schrauben und sie bleiben sitzen.
Genauso ist es bei mir auch. Ich kann sie zwar überstülpen, aber sie lassen sich nicht schrauben, weil das Gewinde nicht greift. Es fehlen ein paar entscheidende Millimeter.


Grüße

agathon
meinauda
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Re: Ein Pelikan 140 mit alter Kappe von 1932 ?

Beitrag von meinauda »

Ich habe jetzt mal die vermeintliche 100erKappe auf meinen eigenen 100er gesteckt.
Passt gar nicht, ist viel zu locker.
Ich nehme den Füllhalter mal mit zum Hub nach Hannover,
vielleicht ist wieder jemand von den Experten dabei, (vielleicht sogar Herr Dittmer?)
agathon
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Re: Ein Pelikan 140 mit alter Kappe von 1932 ?

Beitrag von agathon »

Deine Kappe sieht auch aus wie eines der Kriegsmodelle zwischen 1940 und 1942, bei denen aus Gründen der Materialknappheit auf die Zierringe verzichtet wurde und stattdessen ein Muster eingestanzt wurde. Der Kappenkopf aber scheint aus früheren Zeiten zu sein. Für mehr als diese Vermutungen reicht mein Wissen aber leider nicht.

Grüße

agathon
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Will
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Re: Ein Pelikan 140 mit alter Kappe von 1932 ?

Beitrag von Will »

Liebe Else Marie,

mir geht es wie agathon, ich kenne auch nur die 100er Kriegsversion ohne Kappenringe und mit Rändelung. Die Rändelung sieht aber anders aus als bei Deiner Kappe. Darüber hinaus sollte der Kappenkopf sauber mit der Kappenhülse abschließen, dass ist bei Deiner Kappe allerdings auch nicht der Fall. Damit lässt dies für mich nur den Schluss zu, dass die Kappenhülse nicht original und auch die Kappe zusammengebastelt ist.

Herzliche Grüße aus der Pfalz

Gerd
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Linceo
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Re: Ein Pelikan 140 mit alter Kappe von 1932 ?

Beitrag von Linceo »

Gerds Eindruck kann ich nur bestätigen, habe eben das Pelikanbuch konsultiert und die Rändelungen, die dort abgebildet sind, sehen anders aus. Vermutlich ist nur der Kappenabschluss original.

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stift
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Re: Ein Pelikan 140 mit alter Kappe von 1932 ?

Beitrag von stift »

Bei uns sagt man eine Wiener Melange ist zusammen gesteckt worden.
Ich werde einmal schauen ob ich etwas finde für dich.
Liebe Grüße
Harald
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meinauda
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Re: Ein Pelikan 140 mit alter Kappe von 1932 ?

Beitrag von meinauda »

Ich hab noch keine Antwort, was gemacht werden soll, außer, dass er wieder schreiben können soll
und das kann er.
Er ist befüllt, hält trotz des Spaltes zwischen Drehknopf und Schaft die Tinte
und schreibt sogar mit dem abgebröckelten Tintenleiter.
Ich weiß nicht wie 'heilig' der Familie der Mix -Füllhalter des Vaters ist.
Ich würde zumindest einen 140er daraus machen.
Ich bin gespannt auf den Rückruf.

:D Danke, euch für die Recherche. :D

Vielleicht kann ich den Kappenabschluss erwerben, wenn sie eine 140er Kappe nehmen :wink:

:D Danke Harald fürs Nachschauen, ob Du was hast. :D

Vielleicht wandert der Mix aber doch noch zu Herrn Fiebig.
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Will
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Re: Ein Pelikan 140 mit alter Kappe von 1932 ?

Beitrag von Will »

Liebe Else Marie,

noch ein, zwei Hinweise ...

Ich würde mich wundern, wenn der Pelikanservice einen alten Ebonittintenleiter hätte, aber ich mag mich täuschen. Ein neuer Plastiktintenleiter harmoniert jedenfalls nicht gut mit der alten Feder. Der Tintenfluss ist zu schwach. Der neue Tintenleiter müsste modifiziert werden und wird am Ende dennoch nicht so gut sein, wie der alte. Habe ich schon versucht und wurde nicht damit glücklich. Darum würde ich empfehlen nur ein altes Original als Ersatz für den Tintenleiter zu verwenden.

Der Spalt zwischen Drehknopf und Korpus kann nach meiner Erfahrung zwei Ursachen haben:
1. Die Mechanik wurde etwas aus dem Korpus gedrückt. Kommt manchmal vor und ist leicht zu beheben, indem man die Mechanik einfach wieder in den Korpus hineindrückt. Der Korpus sollte dazu etwas erwärmt werden.
2. Die Mechanik ist nicht richtig zusammengesetzt worden. Der Kolben schlägt quasi schon an, bevor die Drehschraube mit dem Korpus abschließt. Um das zu beheben muss die Mechanik ausgebaut, zerlegt und wieder korrekt zusammengesetzt werden. Einen Wellensprung schließe ich aus, da das eigentlich nur bei gerissener Kolbenstange vorkommt und die Mechanik ja in Ordnung zu sein scheint.

Für 140er habe ich leider keine Ersatzteile, doch hoffe ich, dass Harald fündig wird und Dir aushelfen kann.

Schöne Grüße in die Nacht

Gerd
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