Unbekannter/alter rOtring

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penpiper
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Unbekannter/alter rOtring

Beitrag von penpiper »

Guten Morgen liebe Mit-Sammler,

gestern habe ich einen rOtring Kolbenfüler "gefunden", der Preis war derart, dass auch ich als Pelikanese nicht nein sagen konnte.

Allerdings kann ich das Modell und den etwaigen Herstellungszeitraum nicht bestimmen, wer kann da helfen?

Der Korpus ist aus Acryl (o.ä.), das Federelement ist wie bei Pelikan dreiteilig und geschraubt. Interessant ist die Feder mit 2 Löchern, aber nur bis zum ersten Loch geschlitzt.

Der Füller schreibt gut und flüssig, die vergoldete Stahlfeder in M kratzt ein wenig (wird noch geändert), allerdings scheint der Füller inkontinent zu sein, nach den ersten schwarzen Fingern nach der Reinigung und Wieder-Erstfüllung konnte ich einen Haar-Riß am Griffstück erkennen :(

Aber dennoch: Was für ein Modell ist das?
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Viele Grüße

Holger
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TomSch
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Re: Unbekannter/alter rOtring

Beitrag von TomSch »

Hi.

Das Modell nannte sich "Renaissance" und wurde bis zum Ende der Rotring-Füller-Ära 1990 hergestellt.
Der Schliff ist ein Italic, probiere es einmal mit einer flacheren Füllerhaltung, dann dürfte nichte "kratzen".

Tüss, Thomas
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HeKe2
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Re: Unbekannter/alter rOtring

Beitrag von HeKe2 »

Hallo zusammen!

Ich habe von derartigen Vintage-Füllern (noch) gar keine Ahnung, aber mir geistern zu dem Füller zwei Fragen durch den Kopf. Vielleicht kann man mir die ja mal gleich mitbeantworten und mich etwas schlauer machen?
  1. Ich kenne Füller mit derartigen Federn als Durchschreibfüller für die Buchhaltung. Ist dieses auch so ein Duchschreibfüller oder ist das bei diesem Modell nur ein besonderer Gag?
  2. Wenn es ein Durchschreibfüller ist, welchen Sinn hat dann ein Italic-Schliff? Die eignen sich nicht wirklich zum Durchdrücken und eine flachere Haltung passt dann auch nicht so recht.
Beste Grüße
Hermann
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TomSch
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Re: Unbekannter/alter rOtring

Beitrag von TomSch »

Hallo Hermann,

diese Renaissance hatten zum Großteil bei den Federn mit Italic-Schliff das Doppel-Lüftungsloch, weil durch den Schliff eine stärkere Tintenanforderung vorliegt. Solche Federn wie hier haben durchaus eine gewisse Weichheit vorzuweisen (s.o.). ;)

In diesem Fall handelt es sich nicht um eine Durchschreibfeder, die ich z.B. für einen Pelikan Ibis oder einen alten 400er oder 400N bzw. NN kenne (meist mit dem Kürzel "D" versehen). Die Dinger waren Stock-steif. Deren Funktion war früher ähnlich den Kugelschreibern, womit man auch mehrere Lagen Durchschriften in der Buchhaltung "erledigen" konnte, ohne dass die Feder Schaden nahm. :mrgreen:

Tüsskess, Thomas
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HeKe2
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Re: Unbekannter/alter rOtring

Beitrag von HeKe2 »

Herzlichen Dank für die ausführliche Erklärung. Da bin ich jetzt tatsächlich ein Stückchen schlauer. :D
Beste Grüße
Hermann
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