Tag, Moin, grüß Gott...
Aber (natürlich "aber" :
(zugegeben, habe mich auch extra für diese Frage hier angemeldet)
Bevor ich ein älteres, unbekanntes Schreibgerät einfach entsorge, möchte ich gern wissen, worum es sich handelt.
- der Füller ist (m.E.) mindestens 40 Jahre alt oder älter
- es handelt sich um einen manuell betankbaren Füller
- er hat aber keinen (für mich sichtbaren) Kolben zum "Aufziehen" (wie geht das dann?)
- scheint qualitativ nicht so hochwertig zu sein (etwas Rost am Clip)
- Kappe geschraubt
- es gibt keine Beschriftung (Typ oder Hersteller)
- die Feder läßt sich nur teilweise ablesen (Kratzer): EXCELSIOR/3/60 D??ATED/GERMANY
Fotos, so gut es mir z.Z. möglich war:
https://www.dropbox.com/sh/j6y8miy8n073 ... epnqa?dl=0
Kennt jemand diese Art Füllfederhalter (Tank, aber kein Kolben) oder weiß vielleicht sogar, um welchen Hersteller/Typ es sich hier handelt?
Vielen Dank an die Fachleute!
Robert
sry, daß ich hier so 'reinplatze [unbekannter, alter Füller]
Moderatoren: desas, MarkIV, Linceo, Lamynator
Re: sry, daß ich hier so 'reinplatze [unbekannter, alter Füller]
Hallo Robert,
dass man mit solchen Fragen hier "reinplatzt", ist genau der Sinn eines solchen Forums.
Die Feder wiederum hat vorn keinen Iridiumpunkt zum Schreiben, sondern die Federspitzen der Schenkel sind rechtwinklig gebogen, um eine Schreib"kugel" zu erhalten. Das hat man hauptsächlich in den Jahren des Weltkrieges II und in der unmittelbaren Nachkriegszeit bis zum Ende der 1950er praktiziert, da die Benutzung höherwertiger Materialien verboten oder zu kostenintensiv war.
Kappe und Clip erinnern mich an eine Marke Namens "Princess".
Weiter zum Schaft. Ich meine auf den Bildern 2ff. eher Richtung Mitte eine Naht zu erkennen. Die müsste sich (vorsichtig) aufdrehen lassen. Da es nicht nach einen Kolbenfüllsystem aussieht, vermute ich darunter eine Gummiblase. Die ist wahrscheinlich hinüber, lässt sich aber leicht reparieren. Zum Füllen wurde früher der Stift normal mit der Feder ins Tintenfass gehalten, mit der Gummiblase ein Unterdruck erzeugt. Beim Loslassen saugt der Unterdruck Tinte in den Korpus. Dieses einfache und kostensparende System nannte sich Bulbfiller.
Tschö, Thomas
dass man mit solchen Fragen hier "reinplatzt", ist genau der Sinn eines solchen Forums.
heißt eigentlich "Goldplated", also eine vergoldete Stahlfeder.3/60 D??ATED
Die Feder wiederum hat vorn keinen Iridiumpunkt zum Schreiben, sondern die Federspitzen der Schenkel sind rechtwinklig gebogen, um eine Schreib"kugel" zu erhalten. Das hat man hauptsächlich in den Jahren des Weltkrieges II und in der unmittelbaren Nachkriegszeit bis zum Ende der 1950er praktiziert, da die Benutzung höherwertiger Materialien verboten oder zu kostenintensiv war.
Kappe und Clip erinnern mich an eine Marke Namens "Princess".
Weiter zum Schaft. Ich meine auf den Bildern 2ff. eher Richtung Mitte eine Naht zu erkennen. Die müsste sich (vorsichtig) aufdrehen lassen. Da es nicht nach einen Kolbenfüllsystem aussieht, vermute ich darunter eine Gummiblase. Die ist wahrscheinlich hinüber, lässt sich aber leicht reparieren. Zum Füllen wurde früher der Stift normal mit der Feder ins Tintenfass gehalten, mit der Gummiblase ein Unterdruck erzeugt. Beim Loslassen saugt der Unterdruck Tinte in den Korpus. Dieses einfache und kostensparende System nannte sich Bulbfiller.
Tschö, Thomas
Sei nicht so; sei anders.
Re: sry, daß ich hier so 'reinplatze [unbekannter, alter Füller]
Hi...
naja, ich hab' sonst nichts mit Füllfederhaltern zu tun - hab' mich nur wegen der Frage im Forum angemeldet...
Aber (wie immer ein "aber"
Mit dem Hinweis auf die Naht in der Mitte (das waren rundum Kratzer) habe ich mir nochmal die stärkste Lupe ausgeliehen, die ich bekommen konnte; die wirkliche Rille ist so fein, daß ich sie selbst mit meiner beleuchteten Platinenlupe nicht gesehen hatte, da mußte schwereres Gerät her, und selbst damit konnte man sie nur erahnen.
Der Füller hat einen Kolben, das Schaftende ließ sich - nach etwas einweichen in Wasser - zuerst sehr schwer - drehen (inzwischen geht's etwas leichter):
https://www.dropbox.com/s/6sxsk4ly2di75 ... 6.jpg?dl=0
Daß die Feder vergoldet ist, sieht man übrigens ganz gut, einige Stellen sind abgenutzt.
Alles in allem ein alter Füller - was mache ich jetzt damit (außer schreiben, dafür ist das bei mir "Perlen vor die ..." usw.)?
Mir reichen Tastatur, Bleistift, Kugelschreiber und Textmarker...
Vielen Dank für die Antwort!
thx
RR
naja, ich hab' sonst nichts mit Füllfederhaltern zu tun - hab' mich nur wegen der Frage im Forum angemeldet...
Aber (wie immer ein "aber"
Mit dem Hinweis auf die Naht in der Mitte (das waren rundum Kratzer) habe ich mir nochmal die stärkste Lupe ausgeliehen, die ich bekommen konnte; die wirkliche Rille ist so fein, daß ich sie selbst mit meiner beleuchteten Platinenlupe nicht gesehen hatte, da mußte schwereres Gerät her, und selbst damit konnte man sie nur erahnen.
Der Füller hat einen Kolben, das Schaftende ließ sich - nach etwas einweichen in Wasser - zuerst sehr schwer - drehen (inzwischen geht's etwas leichter):
https://www.dropbox.com/s/6sxsk4ly2di75 ... 6.jpg?dl=0
Daß die Feder vergoldet ist, sieht man übrigens ganz gut, einige Stellen sind abgenutzt.
Alles in allem ein alter Füller - was mache ich jetzt damit (außer schreiben, dafür ist das bei mir "Perlen vor die ..." usw.)?
Mir reichen Tastatur, Bleistift, Kugelschreiber und Textmarker...
Vielen Dank für die Antwort!
thx
RR
-
- Beiträge: 1295
- Registriert: 07.11.2017 11:07
Re: sry, daß ich hier so 'reinplatze [unbekannter, alter Füller]
Feine Nähte am Korpus: KÖNNEN Gewinde zum Zerlegen sein, kann aber auch gesteckt auf Presspassung und/oder geklebt mit Schellack oder anderem sein, d.h. wenn es nicht leicht aufgeht, bevor man ein verbackenes Gewinde oder eine Klebstelle aufbricht, lieber lassen. Hier im Forum gibt es genügend Mitforisten, die Können und Nerv und Material haben, solche Füller zu zerlegen, ggf. zu restaurieren und sie schreibbar zu machen, egal ob das Ding nun einen realen oder ideellen Sammlerwert hat.
Was damit machen: Warum nicht wieder schreiben? Mein Tipp wäre: Teste mal mit Eindippen der Feder so á la Tauchfeder/Gänsekielmethode, ob Feder/Füller Dir schreibmäßig liegen (kratzen, Linienbreite, Schreibgefühl überhaupt), wenn ja, lohnt es sich evtl. durchaus, den Füller wieder betriebsfähig zu machen.
Solche alten Schätzchen, egal ob real oder ideell wertvoll bieten beste Voraussetzungen sich rasch und chronisch mit dem Füllervirus zu infizieren. Auf jeden Fall herzlich willkommen im Forum unter Leidensgenoss*innen
lG Matthias,
über einer Nachlassauflösung mit zahlreichen solchen alten "Gurken" mit teilweise historischem Familienbezug zum Füllersammler geworden...
PS.: "mit meiner beleuchteten Platinenlupe" hallo, Fachkollege (Elektronik, Leiterplattenbestückung/-layout)?
Was damit machen: Warum nicht wieder schreiben? Mein Tipp wäre: Teste mal mit Eindippen der Feder so á la Tauchfeder/Gänsekielmethode, ob Feder/Füller Dir schreibmäßig liegen (kratzen, Linienbreite, Schreibgefühl überhaupt), wenn ja, lohnt es sich evtl. durchaus, den Füller wieder betriebsfähig zu machen.
Solche alten Schätzchen, egal ob real oder ideell wertvoll bieten beste Voraussetzungen sich rasch und chronisch mit dem Füllervirus zu infizieren. Auf jeden Fall herzlich willkommen im Forum unter Leidensgenoss*innen
lG Matthias,
über einer Nachlassauflösung mit zahlreichen solchen alten "Gurken" mit teilweise historischem Familienbezug zum Füllersammler geworden...
PS.: "mit meiner beleuchteten Platinenlupe" hallo, Fachkollege (Elektronik, Leiterplattenbestückung/-layout)?
Zuletzt geändert von Matthias MUC am 18.08.2018 14:46, insgesamt 1-mal geändert.
Re: sry, daß ich hier so 'reinplatze [unbekannter, alter Füller]
Hallo.
Naja, "was mache ich jetzt damit" ist eine gute Frage. Mir fielen da verschiedene Möglichkeiten ein:
man könnte ihn zu verscherbeln versuchen, in die Tonne kloppen, aus ihm einen chiquen Zahnstocher schnitzen. Man könnte auch die Kappe als extravagante Blumenvase nutzen, auf die Feder einen Zettel pieksen, auf dem der Name der Blume steht.
Lass einfach deiner Phantasie freien Lauf, dir fällt bestimmt was tolles ein!
Tschö, Thomas
Naja, "was mache ich jetzt damit" ist eine gute Frage. Mir fielen da verschiedene Möglichkeiten ein:
man könnte ihn zu verscherbeln versuchen, in die Tonne kloppen, aus ihm einen chiquen Zahnstocher schnitzen. Man könnte auch die Kappe als extravagante Blumenvase nutzen, auf die Feder einen Zettel pieksen, auf dem der Name der Blume steht.
Lass einfach deiner Phantasie freien Lauf, dir fällt bestimmt was tolles ein!
Tschö, Thomas
Sei nicht so; sei anders.
Re: sry, daß ich hier so 'reinplatze [unbekannter, alter Füller]
"[...] Elektronik, Leiterplattenbestückung/-layout [...]"
Jau, aber kaum noch - hab' nach E-Technik noch Informatik gemacht und bin "IT-ler"
Die Zeiten, in denen man noch Zeit für sowas hatte, sind vorbei
Manchmal kann man noch ein liebgewonnenes, altes Schätzchen reparieren oder ein AddOn für einen Raspberry bauen, das war's dann auch schon...
Vielen Dank nochmal für die Infos.
RR
Jau, aber kaum noch - hab' nach E-Technik noch Informatik gemacht und bin "IT-ler"
Die Zeiten, in denen man noch Zeit für sowas hatte, sind vorbei
Manchmal kann man noch ein liebgewonnenes, altes Schätzchen reparieren oder ein AddOn für einen Raspberry bauen, das war's dann auch schon...
Vielen Dank nochmal für die Infos.
RR
Re: sry, daß ich hier so 'reinplatze [unbekannter, alter Füller]
Hallo, nochmal...
Der Stift kommt erstmal wieder in die Schublade - irgendwann findet sich jemand ein, der Spaß daran hat.
Danke
Bis denn...
RR
Der Stift kommt erstmal wieder in die Schublade - irgendwann findet sich jemand ein, der Spaß daran hat.
Danke
Bis denn...
RR