Artus Füller entdeckt

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StephanHX
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Artus Füller entdeckt

Beitrag von StephanHX » 07.10.2018 18:24

Hallo zusammen,

die ostwestfälischen Flohmärkte geben im Moment echt schöne Dinge für mich her. Entschuldigt, ich bins schon wieder 😏

Aber hier benötige ich wieder Hilfe. Ich habe heute einen Artus Füller gefunden, den ich vom Muster her megaschön finde. Oben am Clip leses ich „Orthos“??? Gibt es den? So ist mir zu Artus nichts bekannt, geht eher in Richtung noname, oder? Feder geschmückt mit einem Elefanten? Stark 😀 Aber sieht etwas hinüber aus.

Kolben undicht, ok, muss man ran. Habt Ihr mir ja schon beim Kaweco verklickert. Aber wie kann ich dieses Modell überhaupt demontieren? Ich finde keine Verschraubung, einen Spalt oder ähnliches. Habt Ihr Rat?

Weiterhin: Am Drehrädchen des Füllknopfes ist der Kopf oben offen, ich kann die Spindel des Kolbens drehen sehen. Ist das normal oder vermutet Ihr, dass da die Abdeckung abhanden gekommen ist?

Freue mich wie immer über Rat und danke Euch vorab.

Gruß,
Stephan
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Grüße.
Stephan

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StephanHX
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Re: Artus Füller entdeckt

Beitrag von StephanHX » 07.10.2018 18:25

und Teil 2 der Fotos
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StephanHX
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Re: Artus Füller entdeckt

Beitrag von StephanHX » 07.10.2018 18:26

und noch eins
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Stephan

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stift
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Re: Artus Füller entdeckt

Beitrag von stift » 07.10.2018 19:01

Ich habe schon ein paar Artus Füller reparieren wollen,also einen neuen Kolben............unmöglich.
Und von vorne öffnen ist auch nicht möglich da wie ich gesehen und vermute ist da Gewinde des Mundstückes verklebt.
Schade wären tolle Füller gefallen mir immer wieder.
Schlauchfüller von Orthos sind kein Problem aber schon Jahre keinen mehr gesehen.Wenn ich wieder einen bekomme werde ich noch einmal einen Versuch starten.
Liebe Grüße
Harald
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Re: Artus Füller entdeckt

Beitrag von newlife » 07.10.2018 20:01

Ich hatte vor einiger Zeit einen Füller, dessen Mechanik innen mit einer an den Seiten geschlitzten Mutter verschraubt war. Da habe ich mir mit einem Spezialdübel aus Metall beholfen, dem ich per Feilen an den Seiten zwei Nasen verpasst habe, die in die Schlitze der Mutter griffen. Hat geklappt. Man könnte auch an ein Aluröhrchen oder einen ausgedienten Kuli :x denken, alles, was zwischen den Drehstift und die Außenwand passt und stabil genug ist. Vorausgesetzt, da sind Löcher oder Schlitze erkennbar. :?
Grüße von Klaus!

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stift
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Re: Artus Füller entdeckt

Beitrag von stift » 07.10.2018 20:09

Ich habe die Teile noch und muss nachschaun.
Harald
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Re: Artus Füller entdeckt

Beitrag von StephanHX » 07.10.2018 21:53

Danke soweit - war nicht wirklich teuer aber halt optisch wunderschön. Ich werd den Artus dann wohl erstmal zur Seite legen und auch mal überlegen, ob, wann und wie ich da drangehen möchte.
Grüße.
Stephan

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Re: Artus Füller entdeckt

Beitrag von StephanHX » 08.10.2018 11:14

Harald,

der Hinweis von Klaus ist mal wieder Gold wert.

Ins Gewinde eingebracht sind zwei um 180 Grad versetzte Nuten, ca. 1,2 - 1,4mm breit.

Mit einer gebastelten Hülse und zwei reingefeilten Nasen habe ich das Gewinde herausgedreht bekommen. Allerdings sind die in die Hülse gefeilten Nasen dabei kaputt gegangen, hatte mich für die Kugelschreiber-Kunststoff-Hülse entschieden. Hält nicht lange, geht aber wohl am Schnellsten und hatte hier keine anderen Mittel. Zum Reindrehen werde ich sie wohl neu feilen müssen. Die Hülse selbst habe ich mit 9,20mm Außendurchmesser und 7,50mm Innendurchmesser gestaltet.

Klaus, Dir danke für den Hinweis! Wie immer top!
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Grüße.
Stephan

Matthias MUC
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Re: Artus Füller entdeckt

Beitrag von Matthias MUC » 08.10.2018 12:52

Wenn das Werkzeug kaputtgeht, aber dabei das Werkstück gerettet wird, dann war's ja goldrichtig. Andersrum ist der worst case.
Soweit zerlegt ist das wahrscheinlich dann mindestens die halbe Miete, den Füller dicht und schreibend zu bekommen. Scheint ja, von der Kolbendichtung selber abgesehen, komplett zu sein. Aber vorher: Ich würde mal schauen, entweder gedippt, oder mit einem Schluck Tinte hinten eingefüllt und offen gelassen, ob er schreibt, ob der Tintenleiter durchgängig ist und wenn das soweit paßt, ob Dir die Feder zusagt. Wenn das alles gut ist oder zumindest machbar ausschaut, ab dann würde ich Energie reinsetzen (lassen), den Füller wieder dicht zu bekommen.
Schönheit: Flecken, Kratzer etc. tragen Füller mit Würde, spiegeln sie doch das Leben als Gebrauchsgegenstand wider.

lG Matthias

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Will
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Re: Artus Füller entdeckt

Beitrag von Will » 08.10.2018 14:26

StephanHX hat geschrieben:
07.10.2018 18:24
... Ich habe heute einen Artus Füller gefunden, den ich vom Muster her megaschön finde. Oben am Clip leses ich „Orthos“??? Gibt es den? So ist mir zu Artus nichts bekannt, geht eher in Richtung noname, oder? Feder geschmückt mit einem Elefanten? ...
Hallo Stephan,

Artus und Orthos wurden von Lamy produziert, also kein Noname. Die Umfirmierung von Orthos in Lamy erfolgte erst 1948.

Beim vorliegenden Artus würde ich annehmen, dass es sich um einen Füllhalter aus der Produktionszeit des 2. Weltkriegs handelt.

Das Muster wurde über eine Maschine in die Füllhalter geschnitten oder nennt sich Guilloche.

Herzliche Grüße aus der Pfalz

Gerd
Blauer Hautausschlag, erhöhte Temperatur, Bewusstseinstrübungen - oh Gott, das muss Flexfieber sein!

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StephanHX
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Re: Artus Füller entdeckt

Beitrag von StephanHX » 08.10.2018 15:00

Hallo Matthias, stimme Dir vollkommen zu. Ich reinige die Füller zwar meist nach dem Flohmarkt oder poliere Klemm & Ko., aber die „ramponierte“ Feder finde ich z.B. einfach „echt“. Ich werd mich jetzt nach und nach mal mit dem Nötigsten ausstatten und dann mal in Richtung Korkkolben gehen, es wird mehr. Der Kaweco wartet ja auch noch. Aber es drängt ja keiner 😃

Hier nochmal Details von Schreibprobe und Federspitze. So schlecht finde ich es gar nicht.
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Grüße.
Stephan

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Re: Artus Füller entdeckt

Beitrag von StephanHX » 08.10.2018 15:07

Will hat geschrieben:
08.10.2018 14:26

Das Muster wurde über eine Maschine in die Füllhalter geschnitten oder nennt sich Guilloche.
Hallo Gerd,
danke für die Info, auch für das zeitliche Eingrenzen. Ich mag es nicht unbedingt wertvoll, dafür gerne alt 😃

Ist es dann normal, das an einem Füller sowohl Artus als auch Orthos graviert ist?

Ich verstehe die Guilloche dann als eine Art Rändelung, korrekt? Oder sagt Guilloche noch mehr aus?

Grüße aus Ostwestfalen in die Pfalz.
Grüße.
Stephan

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stift
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Re: Artus Füller entdeckt

Beitrag von stift » 08.10.2018 15:10

Hier meine Artus Teile,ich habe alles probiert was ich nur machen konnte,ohne Erfolg.
Meiner Meinung ist die Mechanik ein gepresst,und von vorne geht auch nichts den beim An wärmen reist dann der Füller beim Sichtfenster.
Obwohl mir die Füller gefallen sind die nicht zu reparieren,oder ich mache da einen Fehler.
Liebe Grüße
Harald
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newlife
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Re: Artus Füller entdeckt

Beitrag von newlife » 08.10.2018 15:20

Hallo Stephan,

Die Feder sieht ja recht mitgenommen aus, und ich könnte wetten, dass der Teil, der sich im Griffstück befindet, noch mehr angegriffen ist als die sichtbare Oberfläche. Ich habe letztlich beim Durchforsten alter Posts hier die Anmerkung gelesen, dass gegen Kriegsende der Stahl derart schlechte Qualität hatte, dass es zur Oxidation kam, besonders in dem Bereich, wo Hartgummi und Metall in Kontakt kommen. Ich habe auch schon einige solcher Federn erlebt, hatte aber bisher keine Erklärung für dieses Phänomen. Gut, habe ich jetzt im Detail auch nicht, aber wenigstens ist der Stahl als Bösewicht identifiziert.

Dass das Korn so abgeschrieben ist, kann durchaus an schlechter, rauher Papierqualität liegen, die im Krieg ebenso gelitten haben dürfte wie der Stahl. Die rauhe Spitze rund zu schleifen und zu glätten lohnt auf jeden Fall, wenn du die Feder behalten möchtest.
Grüße von Klaus!

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Re: Artus Füller entdeckt

Beitrag von Matthias MUC » 08.10.2018 15:30

Ist auszuschließen, daß diese Spitze so gehört (B in "Oblique" = schräg geschliffen)?

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