Montblanc Safety Filler: Modell und Reparatur?

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Leuphant
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Montblanc Safety Filler: Modell und Reparatur?

Beitrag von Leuphant » 17.12.2018 22:33

Liebe "Penexchanger",

nach doch einiger Zeit des stillen Mitlesens, wodurch sich der/die ein oder andere Füller/Tinte zu mir verirrt hat
(ok ok, es sind mittlerweile etwa 50 :shock:. Aber ich benutze sie ja auch irgendwie alle und bin auf keinen Fall Sammler...),
möchte ich aus aktuellem Anlass meinen ersten Beitrag schreiben. Schlimmer kann es ja nicht mehr werden, oder? :lol:

Ich habe von einem Bekannten einen Montblanc/Simplo Safety Filler bekommen, um mir diesen (als vermeintlich Füller-Verrückter) doch einmal genauer anzusehen und evtl. herauszufinden um was für ein Modell es sich dabei handelt. Leider sind nur etwa eine Hand voll meiner eigenen Füller wirklich älteren Datums und mit dem Starwalker findet sich nur ein Montblanc in der Samml... (äh, Arbeitsgruppe!).

Aufgrund des Aussehens und der Feder, hätte ich zunächst auf einen Montblanc Safety No.1 (aus den 1920ern?) getippt. Nur passt das Exemplar nicht ganz mit den Maßen auf einschlägigen Seiten überein
http://www.collectiblestars.com/epages/ ... SY-BLC-X-X.

Die Prägung auf dem Gehäuse ist leider kaum mehr vorhanden, man kann jedoch noch mit viel Mühe den Schriftzug "Simplo Original [Montblanc]" erkennen. Der Mechanismus zum Versenken der Feder sowie die Dichtung funktionieren noch überraschend flüssig bzw. gut und am hinteren Drehmechanismus ist die Prägung "1 M" erkennbar. Die eingesetzte Feder ist ebenfalls eine #1 in 14kt, die für eine medium jedoch relativ fein schreibt. Die Kappe hat leider schon eine Menge mitmachen müssen, wahrscheinlich auch ein etwas ausgiebigeres Bad im Wasser. Zudem "sifft" der Gute aus einem Haarriss am Tintenbehälter...

Würdet Ihr meine Modelleinschätzung so unterschreiben, oder bin ich damit komplett "auf dem Holzweg"?
Und vielleicht noch eine Frage, die der Eigentümer am Ende natürlich für sich selbst beantworten muss.
Meint Ihr, dass eine Reparatur hier sinnvoll wäre?
Leider weiß ich nicht, welchen ideellen Wert der Füllhalter für die Person besitzt. Eine neue Kappe müsste sicherlich her, plus eventuell der Korpus (ich meine hier (oder im FPN?) einmal gelesen zu haben, dass sich Risse in Hartgummi nicht wirklich gut reparieren lassen).

Um das Ganze etwas anschaulicher zu gestalten, nachfolgend noch ein paar (leider nicht ganz optimale) Bilder.
Erst einmal ganz herzlichen Dank an alle, die mir hier ein Stückchen weiter helfen können und mögen :-).

Viele Grüße
Lorenz
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Leuphant
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Re: Montblanc Safety Filler: Modell und Reparatur?

Beitrag von Leuphant » 17.12.2018 22:34

Und der Rest:
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stift
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Re: Montblanc Safety Filler: Modell und Reparatur?

Beitrag von stift » 19.12.2018 3:16

So weit ich sehe wir das schon passen(1920-1929,nur der ist für mich gesehen nur mehr als Bestandteil zu verwenden.
Wenn der Schaft auch einen Riss hat ist es sowieso vorbei,den wichtig ist bei einen Saftey das er dicht ist und das wäre dann nicht mehr gegeben.

Ich habe schon sehr viele Montblanc Sicherheitshalter restauriert und kann dazu nur sagen das zahlt sich bei diesen MB nicht aus.
Warten bis man einen auf Ebay findet oder auf dem Flohmarkt wo man dann die Teile brauchen kann.

Ansonsten sind die recht angenehm zu restaurieren da der Splint am Drehknopf sitzt.

Vor kurzem habe ich erst einen 1er in 585 Karat Gold restauriert viewtopic.php?f=18&t=22542

Liebe Grüße
Harald
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Matthias MUC
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Re: Montblanc Safety Filler: Modell und Reparatur?

Beitrag von Matthias MUC » 19.12.2018 5:44

Vielleicht kommt da aber doch ein ideeller Wert z.B. wegen einer Vorgeschichte mit dem Wunsch, ihn zu restaurieren, zusammen.

Keine Chance, den Riß im Schaft abzudichten (dünnflüssiger Sekundenkleber, ggf. nach Zerlegung appliziert)?

Die Kappe wäre "nur" Schönheitsfehler, nehme ich an? >> Wenn das so zutrifft, und der Schaden an der Kappe einfach zur Historie des Füllers gehört und der Schreibbarkeit keinen Abbruch tut, würde das dem ideellen Wert auch keinen Abbruch tun.

lG Matthias

PS.: Mein Beispiel, ob sich was lohnt oder nicht: Die restlichen Korrosionsspuren und verbliebenen Flecken durch Mäusepisselagerung (viele Jahre zusammen mit angefressenen alten Dokumenten in einer Garage) bei meinem alten MB 224 gehören zur Historie, und ich hab den Füller genau wegen diesem Fundkontext inzwischen zu 99,9% meinem Großvater zuordnen können. Handelswert wahrscheinlich nix, aber umso höherer ideeller Wert. Wurde zerlegt, schonend/sparsam aufpoliert und v.a. neubesackt, und schreibt jetzt wieder wie ein junger Gott...

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stift
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Re: Montblanc Safety Filler: Modell und Reparatur?

Beitrag von stift » 19.12.2018 6:21

Ein MB 224 ist kein Sicherheitshalter das möchte ich hier einmal feststellen.
Da ist es nicht getan einen neuen Tintensack hinein zu stecken und der Füller funktioniert wieder,oder oder oder.....

Ich meine wenn ich etwas dazu schreibe hat das glaube ich einen Sinn!!!


Ja sicher kann man den richten,machen kann man alles,nur ob man gewillt ist die Kohle zu zahlen ist eine andere Frage.

Den das was du bezahlst bekomme ich einen fix und fertig,den die sind preislich nicht so hoch,werden auch auf den Pen Shows nicht so hoch gehandelt.

Gruß Harald
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stift
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Re: Montblanc Safety Filler: Modell und Reparatur?

Beitrag von stift » 19.12.2018 7:47

Hier ein 2er aus der gleichen Zeit,damit du sehen kannst wie ein Safety aussehen soll nach dem Restaurieren.
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Grüße Harald
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patta
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Re: Montblanc Safety Filler: Modell und Reparatur?

Beitrag von patta » 19.12.2018 9:16

stift hat geschrieben:
19.12.2018 6:21
...den die sind preislich nicht so hoch,werden auch auf den Pen Shows nicht so hoch gehandelt.
Danke, Harald, für die fundierten Erläuterungen.
Mir gefällt der restaurierte Stift gut und wenn sie nicht so hoch gehandelt werden ...

Tadaa, ich eröffne die Wunschliste für 2019 :D

Gruß patta

Die Hälfte dessen, was man schreibt, ist schädlich, die andere Hälfte unnütz. - Friedrich Dürrenmatt

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Re: Montblanc Safety Filler: Modell und Reparatur?

Beitrag von Leuphant » 19.12.2018 14:30

Ganz herzlichen Dank Dir, Harald, für die fachkundige Einschätzung :-).
Nach dem, was ich bis dahin gelesen hatte, habe ich schon vermutet, dass es in diese Richtung gehen könnte.
Nun ja, die Entscheidung muss letztlich der Eigentümer des Halters treffen. Und wenn er eben erst einmal
wieder als Erinnerungsstück in der Schublade landet, bis sich eventuell mal ein zweites Exemplar bzw. Teile
für einen Neuaufbau finden.

Der goldene #1 ist mir bei meiner Recherche auch schon über den Weg gelaufen. Da hast Du wirklich
einen richtigen Schatz ausgegraben, der ist wunderschön. Ehrlich gesagt habe ich mich bisher kaum mit
den Montblancs beschäftigt, da mir die meisten heutigen Modelle und das "Gesamtkonzept" der Marke
nicht so zusagen. Aber vielleicht riskiere ich nach dieser Erfahrung beim nächsten Penport doch mal einen
Blick auf die "günstigeren" Safeties.

Herzliche Grüße
Lorenz

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