Meine Füllerfamilie, und ihr Besuch von der Verwandschaft

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The Rob
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Meine Füllerfamilie, und ihr Besuch von der Verwandschaft

Beitrag von The Rob » 12.05.2021 14:23

Ich möchte hier mal "meine" Füller vorstellen. Bei einigen davon weiss ich nicht, um was es sich handelt, deshalb habe ich diesen Bereich gewählt.
Eine Sammlung ist das noch lange nicht, aber alle Füller aus der näheren Umgebung zusammengeklaubt ist es zumindest eine Anhäufung.
Zunächst mal ein Bild von fast allen gemeinsam.
Füller (Large).jpg
Füller (Large).jpg (202.85 KiB) 4119 mal betrachtet
Von links nach rechts:
  • Lamy Nexx, von meiner Freundin
    Vor ein paar Jahren gekauft, um damit auf Chinesisch in ein Tagebuch für besondere Anlässe zu schreiben. Eine M ist dafür zu breit und bei Kaufhof hat er ohne Aufpreis eine Feder F bekommen. So kauft man doch gerne im Laden.
    Tintenverbrauch liegt bei ca. einer Patrone pro Anlass, die eingetrocknete alte Lamy schwarzblau ließ sich bisher immer hervorragend auswaschen. Letzte Woche hat er einen Konverter bekommen, da meine Freundin ob der seit kurzem vorhandenen Auswahl an schönen Fasstinten die auch alle ausprobieren will.
  • Pelikan M200
    Den bekam mein Vater zum 25jährigen Betriebsjubiläum, packte ihn in die Schublade, und ich bekam ihn zur bestandenen Bachelorarbeit. Der war der Auslöser, dass ich jetzt hier bin.
  • Pelikan M400 oldstyle W.Germany, von meiner Mutter
    Ich führte meinen Eltern natürlich den M200 vor, und meine Mutter erinnerte sich daran, dass sie auch noch ein paar Füller in der Schublade hat. Den M400 bekam sie vor bald 30 Jahren zu einem runden Geburtstag, benutzt hat sie ihn nie. Mit Edelstein Tanzanite schreibt er ganz hervorragend.
  • Irgendein MB
    Kein Witz, meine Mutter hat diesen Füller auf der Straße gefunden. Genau so sieht der Füller leider auch aus, das scheint jemandes Arbeitstier gewesen zu sein. Viele Kratzer, Schleifspuren der Kappe am Schaft, Clip ausgeleiert. Es ist Tinte drin und die ist natürlich völlig eingetrocknet. Bis jetzt habe ich noch gar nichts gemacht, werde es aber wohl nach dieser Methode probieren. Außer dem Logo und dem MB-Schriftzug konnte ich keine Beschriftung entdecken, habe aber außer Kappe abschrauben noch nichts zerlegt.
    Die Feder ist eine Goldfeder, eine Oblique (?), ich kenne mich damit aber ebenfalls nicht aus.
  • Irgendein Parker
    Meine Mutter kaufte ihn zu Beginn (oder Abschluss) ihrer Ausbildung, sie weiss es nicht mehr so genau. Es war keine Patrone drin, die Reste von schwarzer Tinte lösten sich problemlos heraus, nachdem ich ihn kurz in 4001 königsblau gedippt hatte. Er schrieb einen Satz blau, dann kam schwarz. Mir gefällt diese Form überhaupt nicht, und das Griffstück sieht auch nicht mehr schön aus, aber die Feder schreibt gut. Aufgeführt habe ich ihn nur der Vollständigkeit halber.
  • Pelikan M805 Stresemann (nicht im Bild)
    Mein eigener, weil mir der geschenkte M200 leider zu klein ist, und auch farblich nicht passt.
Parker (Large).jpg
Parker (Large).jpg (182.1 KiB) 4119 mal betrachtet
MB (Large).jpg
MB (Large).jpg (203.41 KiB) 4119 mal betrachtet
MB Feder (Large).jpg
MB Feder (Large).jpg (153.61 KiB) 4119 mal betrachtet
Kann jemand was zu dem MB sagen? Ich wüsste gern, was das für einer ist, damit ich passend damit umgehen kann. Ich las etwas von Korkdichtungen bei alten Füllern, die deutlich empfindlicher sind als Gummidichtungen. Deswegen habe ich den erstmal noch nicht eingeweicht.

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Re: Meine Füllerfamilie, und ihr Besuch von der Verwandschaft

Beitrag von Gelehrsammer » 12.05.2021 14:46

Hallo, schön wie du deine Stücke beschrieben hast.

Ich würde gerne wissen wie lang die Kappe des MB ist. Und sitzt sie ordentlich auf dem füller bzw lässt sie sich super supt aufdrehen oder scheint da etwas nicht zu passen?
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Re: Meine Füllerfamilie, und ihr Besuch von der Verwandschaft

Beitrag von Gelehrsammer » 12.05.2021 14:46

Super soft....
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Re: Meine Füllerfamilie, und ihr Besuch von der Verwandschaft

Beitrag von K15 » 12.05.2021 14:50

Ich habe das Gefühl, dass Dein MB noch viel älter ist als mein MB 3-42. Da ist das Wechselbad-Wässern vielleicht keine gute Idee? Ich habe ja nur die Erfahrung mit dem Wässern von einem einzigen Füller...

Viele Grüße, Daniel

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Re: Meine Füllerfamilie, und ihr Besuch von der Verwandschaft

Beitrag von Gelehrsammer » 12.05.2021 14:52

Ich bin noch nicht all zu lange dabei ich danke aber in meinem Jugendlichen Leichtsinn das die Kappe auf ein früheres bzw zusätzlich anders Modell gehört.
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The Rob
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Re: Meine Füllerfamilie, und ihr Besuch von der Verwandschaft

Beitrag von The Rob » 12.05.2021 16:29

Gelehrsammer hat geschrieben:
12.05.2021 14:46
Ich würde gerne wissen wie lang die Kappe des MB ist. Und sitzt sie ordentlich auf dem füller bzw lässt sie sich super supt aufdrehen oder scheint da etwas nicht zu passen?
Die Kappe ist 61mm lang und etwa 13mm im Durchmesser. Ich habe keinen Messschieber zur Hand. Der Schaft des Füllers ist 101mm lang, die Feder kommt mit 19mm dazu.
Ich habe mal versucht ein Foto der Kappe von innen zu machen. Ist das normal, dass man da so viele Gewindegänge sieht/hat?
Die Kappe sitzt nicht so schön perfekt wie bei meinen Pelikanen, aber bis jetzt kam ich gar nicht auf die Idee, dass es die falsche Kappe sein könnte. Ich kann nicht einschätzen woran das schlechtere Gefühl liegt, ob an Alterserscheinungen, Dreck, Aufrauhungen durch Dreck, oder falscher Passform weil falsche Kappe.
MB Kappe innen.jpg
MB Kappe innen.jpg (107.28 KiB) 4038 mal betrachtet
K15 hat geschrieben:
12.05.2021 14:50
Ich habe das Gefühl, dass Dein MB noch viel älter ist als mein MB 3-42. Da ist das Wechselbad-Wässern vielleicht keine gute Idee? Ich habe ja nur die Erfahrung mit dem Wässern von einem einzigen Füller...
Wasserbad ganz allgemein scheint ja eine gängige Methode zu sein, und der gleiche Gedanke wie dir auch kam mir ebenfalls schon: Wie soll denn das Wasser zum Baden da rein, wenn der Kolben sich gar nicht bewegt?
Ich glaube mit den von dir gewählten Temperaturen 42°C bis >0°C muss man sich keine Sorgen machen. Wenn der Füller allgemein Wasser abkann, dann sollten auch diese Temperaturen passen.
Wie alt ist dein Füller? Ich habe gerade eben nochmal meine Mutter gefragt, wann sie den Füller gefunden hat. Sie schätzt, dass es acht bis zehn Jahre her ist. Der Füller kann also auch jünger als 20 Jahre sein.

JohannesG
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Re: Meine Füllerfamilie, und ihr Besuch von der Verwandschaft

Beitrag von JohannesG » 12.05.2021 18:33

Bei so alten Stücken wären mir Wechselbäder - gerade was den Tieftemperaturhub im TK-Fach angeht - viel zu riskant. Stell den Füller mit der Feder nach unten in ein Glas und füll lauwarmes Wasser soweit auf, bis außer der Feder noch 1 cm mehr am Schaft im Wasser steht. Lauwarmes Wasser einmal täglich wechseln, beim Wechseln jedesmal einen genauen Blick aufs Tintensichtfenster werfen. Nach einigen Tagen wirst du sehen, daß "von alleine" langsam auch Wasser in den Füller steigt. Die normalen Luftdruckschwankungen im Verlaufe einer Woche machen in Verbindung mit den Kapillarkräften den "von alleine"-Effekt. Dann meldest du dich hier noch mal, und die anderen Experten hier werden schon Rat wissen, wie du das Federaggregat raus bringst. Du brauchst gaaanz viel Ruhe und Zeit für so ein Schätzchen, bitte ja nichts mit der Brechstange versuchen. Und auf keinen Fall Temperaturschocks mit Kälte!
Gutes Gelingen! das wird schon.
JohannesG

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The Rob
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Re: Meine Füllerfamilie, und ihr Besuch von der Verwandschaft

Beitrag von The Rob » 12.05.2021 18:40

JohannesG hat geschrieben:
12.05.2021 18:33
Bei so alten Stücken wären mir Wechselbäder - gerade was den Tieftemperaturhub im TK-Fach angeht - viel zu riskant. [...] Du brauchst gaaanz viel Ruhe und Zeit für so ein Schätzchen, bitte ja nichts mit der Brechstange versuchen.
Ne, Gefrierfach war nicht vorgesehen. Da hätte ich die gleiche Angst wie du. Gut Wasserhahn-warm bis kühlschrankkalt wäre der Temperaturbereich, den ich nutzen würde. So habe ich das auch aus dem anderen Thread herausgelesen.
Geduld wird nicht das Problem sein, ich will da auf jeden Fall auf Nummer sicher gehen. Genau deswegen habe ich bis jetzt auch gar nichts gemacht.

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Re: Meine Füllerfamilie, und ihr Besuch von der Verwandschaft

Beitrag von K15 » 12.05.2021 20:48

Hallo JohannesG,

das mit dem Tiefkühlfach fand ich im Nachhinein auch keine gute Idee :) Deine Anleitung werde ich das nächste Mal probieren.

Viele Grüße, Daniel

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Re: Meine Füllerfamilie, und ihr Besuch von der Verwandschaft

Beitrag von stift » 14.05.2021 6:27

Montblanc 234,5 G 1952-54 hat noch einen Korkkolben und gehört von vorne repariert also Mundstück runter drehen .Und für so einen Füller gehört nur "normales Leitungswasser"!!!! zum Reinigen.
Möglicherweise zieht der Kolben noch aber egal, wie er gehört erneuert,den irgendwann gibt der Kork den Geist auf.Und dann rinnt die Tinte hinten in die Mechanik hinein,auch nicht gerade schmackhaft.
LG
Harald
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Re: Meine Füllerfamilie, und ihr Besuch von der Verwandschaft

Beitrag von Zollinger » 14.05.2021 8:18

stift hat geschrieben:
14.05.2021 6:27
Montblanc 234,5 G 1952-54 hat noch einen Korkkolben und gehört von vorne repariert also Mundstück runter drehen...


Hallo Harald
Da hast Du recht, aber von einem 234 1/2 ist nur die Kappe. Der Füller ist ein späterer 342 mit Kunststoffdichtung
Z.

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Re: Meine Füllerfamilie, und ihr Besuch von der Verwandschaft

Beitrag von The Rob » 14.05.2021 15:25

Okay, ein 342 (Gummidichtung) mit der Kappe eines 234,5.
Dieser Info entnehme ich, dass absolut gar nichts gegens Einweichen spricht, also habe ich jetzt damit begonnen.
Die Tinte ist definitiv wasserlöslich, da tat sich sofort was. Auch erste Schreibversuche waren sofort möglich.
Die Schrift sieht schön aus (die meiner Freundin in den unteren Zeilen zumindest), aber wir finden beide das Schreibgefühl komisch.
Ich werde weiter berichten!
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Re: Meine Füllerfamilie, und ihr Besuch von der Verwandschaft

Beitrag von The Rob » 17.05.2021 14:14

Hier jetzt noch der Abschlussbericht zum MB 342.
Es ging deutlich schneller als erwartet, noch am selben Tag war ein Tropfen Wasser in der Kammer, und der hat schon gereicht, dass der Kolben sich sofort bewegen ließ, ganz ohne Kraft und vollkommen geschmeidig.
Befüllt habe ich ihn dann mit Pelikan Edelstein Topaz, Schreibprobe anbei.
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Re: Meine Füllerfamilie, und ihr Besuch von der Verwandschaft

Beitrag von hoppenstedt » 18.05.2021 21:27

Sehr schönes Ergebnis, Danke für die Rückmeldung! :)

(Kann es „zu nasse“ Füller geben :?: ;) )

DESAFINADO!

Grüße von Alfred

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Re: Meine Füllerfamilie, und ihr Besuch von der Verwandschaft

Beitrag von The Rob » 19.05.2021 0:25

Nach 20s ist die Tinte überwiegend trocken, um sicher zu sein muss ich eine Minute warten. Das ist schon eher wenig alltagstauglich. Sieht aber echt schön aus, wenn die Tinte direkt nach dem Schreiben wirklich merklich dreidimensional auf dem Papier ist.

Und leider ist mir der Füller auch wieder von der Größe zu klein. Und das ist echt schade, bei dem könnte ich meine Mutter wahrscheinlich dazu überreden, dass ich ihn bekomme...

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