Melbi 376 - Drehkratzstift?

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Chia
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Melbi 376 - Drehkratzstift?

Beitrag von Chia » 28.12.2021 12:43

Hallo liebes Forum,
Ich habe nun auch mal eine was-für-Stift-ist-das? Frage.
Nicht nach dem Modellname/-nummer -das steht drauf, denke ich- sondern was für eine Art Stift das überhaupt ist? 🤔

Es geht um diesen Stift hier:

20211228_121712.jpg
20211228_121712.jpg (343.66 KiB) 1651 mal betrachtet
Im unteren Bereich ist auf der einen Seite eine Inschrift mit Logo und "Melbi", auf der gegenüberliegenden Seite "376".

Ich hatte zunächst gedacht, es wäre ein Drehbleistift. Und tatsächlich: wenn man hinten dreht, kommt vorne was raus das auf den ersten Blick nach Bleistiftmine aussieht.

20211228_121553.jpg
20211228_121553.jpg (435.29 KiB) 1651 mal betrachtet
ABER: Sie schreibt nicht. Keinerlei Graphitabrieb. Man kann das Papier mit dem Stift verkratzen, aber das wars dann auch.

Abgesehen von ihrer Nichtschreibfähigkeit fällt mir zur Mine noch auf, dass sie leicht scharfkantig wirkt - an der einen Seite ist evtl. ein kleines Stückchen abgebrochen -, ansonsten aber relativ stabil scheint. Außerdem reagiert sie deutlich auf Magneten.

Hat jemand eine Idee was für eine Art Stift das ist? Was könnte sein Einsatzzweck gewesen sein?
🤔🤷🏼‍♀️



(P.S.: Ein Füller ist es natürlich offensichtlich nicht - falls der Thread deshalb besser im 'Andere Schreibgeräte' Unterbereich aufgehoben sein sollte, bitte verschieben :) )

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Will
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Re: Melbi 376 - Drehkratzstift?

Beitrag von Will » 28.12.2021 12:58

Hallo Chia,

das ist ein ganz normaler Drehbleistift. Der Metalldorn befördert durch Drehen die Bleistiftmine nach vorne. Hier ist eben keine mehr drin und der Dorn ist ganz herausgedreht. Schüttel den Stift mal, wenn ein leises Klackern zu hören ist, gibt es einen Schacht mit Ersatzminen, in dem noch welche bevorratet sind. Vorteil des Drehbleistifts ist, dass die Länge der hervorstehenden Mine individuell einstellbar ist. Bei einer Druckmechanik wird die Mine immer in gleicher Länge herausgedrückt. Wenn einem diese nicht zusagt, ist das etwas Gefrickel, um die Mine so weit wieder reinzuschieben, bis es für einen passt. Ich wünsche Dir viel Freude mit dem alten Stück.

Herzliche Grüße aus der Pfalz

Gerd
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Chia
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Re: Melbi 376 - Drehkratzstift?

Beitrag von Chia » 28.12.2021 13:14

Hallo Gerd,
danke für die schnelle Antwort.
Das würde mich freuen, wenn es doch ein Drehbleistift ist, denn er hat eine für mich angenehme (kleine) Größe und liegt mir gut in der Hand.

Man kann beim Schütteln auch tatsächlich was klackern hören, allerdings finde ich den Zugang zu diesem Minenfach nicht... Müssten die Minen sich dann nicht eigentlich in dem von mir abgeschraubten Vorderteil befinden? (und eher ziemlich kurz sein, so dass sie vor die Schiebestange/Dorn passen? 🤔)

Irgendwie habe ich das Gefühl, ich stehe grad ein bisschen auf dem Schlauch.

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Re: Melbi 376 - Drehkratzstift?

Beitrag von rubicon » 28.12.2021 13:27

Normalerweise sind die hinten unter einer Kappe. Bei meinem Silberdrehbleistift läßt sich die Kappe abschrauben, da ist dann das Minenfach. Ist manchmal etwas schwergängig.
LG
Andrea

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Re: Melbi 376 - Drehkratzstift?

Beitrag von Chia » 28.12.2021 13:37

rubicon hat geschrieben:
28.12.2021 13:27
Normalerweise sind die hinten unter einer Kappe.
So kenne ich das auch von einem alten Pelikan Druckbleistift :)
Hier scheint das jedoch nicht so zu gehen (behaupte ich mal unter Vorbehalt, vielleicht hab ich's auch bislang nur übersehen (siehe auch unten..)...)

Nach genauer Betrachtung unter der Schreibtischlampe habe ich nun festgestellt, dass der Boden der Vorderkammer einen kleinen Ausschnitt besitzt aus dem sich bei richtiger Haltung tatsächlich Minen herausschütteln ließen :D
Eine davon habe ich nun auch in die Spitze eingesetzt :) - wobei die Art und Weise des Einsetzens vielleicht nicht ganz im Sinn des Erfinders war und ich leider dabei auch ein kleines Stück der Mine abgebrochen habe.
Naja, jetzt schreibt er jedenfalls :)

Trotzdem noch eine kleine Frage: Belässt man bei Drehbleistiften die Mine nach dem Schreiben im herausgedrehten Zustand? (bei Druckbleistiften drücke ich sie nach dem Schreiben immer wieder zurück)

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Re: Melbi 376 - Drehkratzstift?

Beitrag von rubicon » 28.12.2021 13:48

Kommt darauf an, warum du die Mine zurückdrückst.
Soll sie nicht abbrechen? Die vom Drehbleistift ist dicker, ich vermute 1,18 mm - die bricht nicht so schnell ab.
Soll sie nichts dreckigmachen, dann auch hier eindrehen und zurückstupsen.
:P
LG
Andrea

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Re: Melbi 376 - Drehkratzstift?

Beitrag von Chia » 28.12.2021 14:02

Der Sauberkeit wegen! ☝️ :geek:
(und bei den dünneren wegen der Pieksigkeit)

Aber vielleicht bekommt der Stift ne Heimat in nem "richtigen" Etui statt nem Schlamplerle - da kann die Mine dann ausgefahren bleiben.

(das Abbrechen der Melbi-Mine gerade war übrigens durch Rückdruckversuch verursacht :cry: )

Und ja, ich denke ähnlich dick wie die in den alten Pelikanen:
20211228_135242_compress51.jpg
20211228_135242_compress51.jpg (459.59 KiB) 1599 mal betrachtet

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Re: Melbi 376 - Drehkratzstift?

Beitrag von Will » 28.12.2021 14:12

Hallo Chia,

freut mich, dass es geklappt hat. Die meisten alten Dreh- und Druckbleistifte mit einer Stärke von 1,18 mm haben recht kurze Minen. Die Standardlänge beträgt ca. 3 cm. Bei Drehbleistiften wird die neue Mine meist von hinten in die abgeschraubte Spitze eingeführt und danach mit dem Dorn herausgedreht. Zum Einfahren der Mine (Zurückdrücken) muss erst der Dorn wieder ein Stück hochgedreht werden. Ohne das Hochdrehen des Dorns bricht die Mine beim Versuch, diese wieder hineinzudrücken, ab.

Die original Pelikan Bleistiftminen der alten Druckbleistifte haben ebenfalls die Stärke von 1,18 mm, diese sind allerdings deutlich länger als 3 cm, können aber auch mit kürzeren Minen befüllt werden.

Herzliche Grüße aus der Pfalz

Gerd
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