Benutzt oder unbenutzt/ unbeschrieben, woran erkenne ich es?

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Glanzjagd
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Benutzt oder unbenutzt/ unbeschrieben, woran erkenne ich es?

Beitrag von Glanzjagd »

Hallo,

ich bin mir nicht sicher,, ob ich in diesem Unterforum richtig bin, mit dem was ich wissen möchte.

Die Frage ist die, ich schaue gerne nach neuen Montblanc Schreibgeräten. Da viele interessante Schreibgeräte nicht direkt beim Händler verfügbar sind (da keine aktuelle Kollektion und ausverkauft), würde ich mich am liebsten zurück versichern können, woran man erkennen kann, dass bspw. ein Kugelschreiber/ Füllfederhalter noch absolut unbeschrieben sind. (abgesehen davon, dass sie vom äußeren Zustand her noch wie neu aussehen - was auch aufbereitet sein kann)

Danke für jeden Tipp und Trick.

Grüße
Jannis
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TomSch
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Re: Benutzt oder unbenutzt/ unbeschrieben, woran erkenne ich es?

Beitrag von TomSch »

Hallo Jannis,

eine ähnliche Frage haben wir schon häufiger diskutiert. Dabei kam unter anderem heraus, dass man keine allgemein gültige Antwort finden kann. Das ist eine Frage der Definition. Ist z.B. gedippt, um eine Schreibprobe machen zu können, benutzt/beschrieben oder nicht? Wenn ich mit einem Kugelschreiber, der eigentlich (im Alltag) nicht benutzt ist, einen Strich gemacht habe, ist der dann beschreiben? Im engeren Sinne sicherlich. :lol:

Du willst sicherlich ausschließen, dass ein von dir als unbenutzt gekaufter MB tatsächlich doch "beschrieben" wurde. Das wirst du nicht können. Ein profesioneller Restaurator kann einen Stift so gut reinigen und wieder herstellen, dass man es bei normaler Betrachtung nicht bemerkt. Vetrauen oder nicht, wird da eher die Frage sein. :P

Ist der Stift in der ungeöffneten OVP, wird er in deinem Sinne "neu" sein.

Tschö, Thomas
Sei nicht so; sei anders.
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Killerturnschuh
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Re: Benutzt oder unbenutzt/ unbeschrieben, woran erkenne ich es?

Beitrag von Killerturnschuh »

Um 100% sicher zu gehen einen absolut jungfräulichen Montblanc zu kaufen hilft nur eines, den Stift ausschließlich direkt bei Montblanc bestellen oder in einer MB Boutique kaufen.

Bei Artisan und kleinen LE ist es einfacher, die Füller liegen in der Regel verweist in ihren Etuis.
Salve

Angi

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G-H-L
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Re: Benutzt oder unbenutzt/ unbeschrieben, woran erkenne ich es?

Beitrag von G-H-L »

Also, wenn man den Berichten glauben darf, wird doch bei Montblanc jede Feder und bestimmt auch jeder Stift kurz geprüft und getestet. Somit dürfte keines der Schreibgeräte noch "jungfräulich" sein.
Andererseits ist es sicher auch nicht im Interesse von Montblanc, wenn der Kunde erst zu Hause feststellt, dass sein Schreibgerät vielleicht gar nicht funktioniert.
Gäbe es dann im Shop überhaupt noch eine Möglichkeit, vor dem Kauf eine Schreibprobe zu machen?
Gruß
Gerhard

Nein, das ist keine unleserliche Handschrift!
Der Text ist nur analog verschlüsselt! :)
Crovax
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Re: Benutzt oder unbenutzt/ unbeschrieben, woran erkenne ich es?

Beitrag von Crovax »

Also mir ist es lieber, der Hersteller testet seine Schreibgeräte und garantiert mir dann beim Kauf, dass alles in Ordnung ist. Die Alternative scheint ja das "italienische Roulette" zu sein, wo man auch schon mal einen Füller für €500 zurückschicken muss, weil die Feder überpoliert ist und das anscheinend niemand gemerkt hat.

Bei Lamy z.B. wird jede Goldfeder getestet: "Auch das anschließende Einschreiben der Goldfedern geschieht per Hand. Sollten sich hier Ungenauigkeiten zeigen, wird die Feder noch einmal nachbearbeitet oder ausgesondert."
https://www.lamy.com/de/die-schreibfede ... nlichkeit/
Und genau diese Sorgfalt erwarte ich von jedem Hersteller hochwertiger Produkte, egal ob es Füller, HiFi-Anlagen, Werkzeuge, Musikinstrumente oder Autos sind.
Ich muss nicht der erste sein, der so ein Gerät zum ersten Mal benutzt, aber ich will die Garantie, dass es genau das macht, was es soll und ohne Test geht das nicht. Und wenn das Gerät gut ist, wird es sich nach dem Test genauso verhalten, wie davor.
gruß
stephan

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Nikolaus
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Re: Benutzt oder unbenutzt/ unbeschrieben, woran erkenne ich es?

Beitrag von Nikolaus »

Selbst beim Dippen, um einen Füller probezuschreiben, kann Tinte in den Tintenleiter und sogar sichtbar in das Tintenfenster gelangen. Auch ein Neuwagen hat in der Regel wenige Kilometer auf dem Tacho, ist aber doch ein Neuwagen. Insofern würde ich das Thema ein wenig entspannter sehen und zum Beispiel der Frage, ob Dir die konkrete Feder zusagt, mehr Bedeutung zumessen.
Cheers,
Nils
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bella
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Re: Benutzt oder unbenutzt/ unbeschrieben, woran erkenne ich es?

Beitrag von bella »

Ich vermute mal es geht Dir nicht darum die erworbenen Füller dann zu schreiben/benutzen?
Sonst wäre es ja ziemlich egal ob ein Füller schon mal gedippt war.

Wirst Du am ehesten über die versierten Händler finden die auch immer noch ältere Editionen anbieten.
Oder Sammern die diese explizit als „Safeware“ anbieten.
Der Begriff „sealed“ ist aber durchaus zu hinterfragen, nur das ein Zellophantütchen beiliegt ist kein Indiz … und schon gar nicht wenn der Füller auch schon nackig fotografiert wurde.
Ganz selten sieht man mal eingeschweißte Originalboxen. Das sieht dann nach Jungfräulich aus, ist aber halt ne Wundertüte, weil man den Stift nicht sieht.
Und bei einer seit X Jahren ausverkauften Edition Montblanc mit Garantie zu kommen könnte schwierig sein.

Fazit …. musst Du für Dich die Parameter setzen die einen Stift für Dich als jungfräulich bezeichnen
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Glanzjagd
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Re: Benutzt oder unbenutzt/ unbeschrieben, woran erkenne ich es?

Beitrag von Glanzjagd »

Moin Leute,

Danke für die ganzen Antworten ✌🏼
Ja, es geht mir darum, dass ich sie als Sammlung/ Wertanlage besitzen möchte und möchte diese nicht benutzen. Habe bspw. Einige Modelle direkt von Montblanc erworben, welche verschweißt sind und einen zweiten Satz zum Bilder machen 😅
Aber ja, das hatte ich mir schon fast gedacht, dass man es nie 100% sagen kann, wenn sie nicht noch verschweißt sind.

Dann gehe ich mal allgemein eher für mich persönlich danach, das folgende Varianten möglich sind:
-noch verschweißt
-sieht neuwertig aus (keine Kratzer etc)

Aber allgemein sollte dann die OVP, Heft, Serviceguide etc alles dabei sein.

Dann ist meine Frage an sich eigentlich beantwortet.

Schönen Abend noch.
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bella
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Re: Benutzt oder unbenutzt/ unbeschrieben, woran erkenne ich es?

Beitrag von bella »

Habe bspw. Einige Modelle direkt von Montblanc erworben, welche verschweißt sind und einen zweiten Satz zum Bilder machen 😅
Viel Erfolg und immer eine glückliche Hand bei der Auswahl der Modelle für diese Anlagestrategie … und natürlich Freude an den Schmuckstücken
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duckrider
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Re: Benutzt oder unbenutzt/ unbeschrieben, woran erkenne ich es?

Beitrag von duckrider »

Glanzjagd hat geschrieben:
19.07.2022 19:16
...
Ja, es geht mir darum, dass ich sie als Sammlung/ Wertanlage besitzen möchte und möchte diese nicht benutzen. Habe bspw. Einige Modelle direkt von Montblanc erworben, welche verschweißt sind und einen zweiten Satz zum Bilder machen ...
Eine Wertanlage soll doch irgendwann mal veräußert oder vererbt werden.
Ich stelle mir ein Verkaufsgespräch recht schwierig vor, bei dem der Käufer die eingeschweißte Verpackung nicht
öffnen darf, da der angebotene Artikel dann ja nicht mehr "neu" wäre.
Nett wird es werden, wenn der Füller dann auch noch Probleme bereitet und die Gewährleistung seit Jahren abgelaufen ist....
Thomas
Crovax
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Re: Benutzt oder unbenutzt/ unbeschrieben, woran erkenne ich es?

Beitrag von Crovax »

Beim Star Trek-Franchise hat man da mitgedacht. Da dort auch original verpackte ungeöffnete Artikel viel wertvoller als geöffnete (und eventuell benutzte) Artikel sind, sind die Verpackungen so gestaltet, dass an der Stelle über dem Aktionsknopf eine weiche Folie in der Verpackung eingebaut ist. Man kann darüber den Knopf betätigen und überprüfen, dass das Teil ordnungsgemäß Krach macht, ohne die Verpackung öffnen zu müssen.

Für mich ist ein Füller in einer Vitrine nur ein teures Stück Plastik.
Aber ich kann schon verstehen, dass man die Teile als Geldanlage kaufen will und da soll natürlich klar sein, dass der Füller unbenutzt ist und damit auch nach dem Kauf nichts drankommt, wird das gute Stück möglichst sicher gelagert.
Das unterscheidet eben einen Sammler von einem Anwender.
Ich nehme an, dass der Füller später wohl auch wieder von einem anderen Sammler erworben wird und der wird den Füller wohl genauso wenig nutzen wollen, daher stellt sich die Frage nach einer Schreibprobe bzw. Gewährleistung nicht.
Jemand, der so einen Füller "nur" zum Schreiben sucht, wird die dann aufgerufenen Preise eher nicht bezahlen wollen.
gruß
stephan

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Frischling
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Re: Benutzt oder unbenutzt/ unbeschrieben, woran erkenne ich es?

Beitrag von Frischling »

Ich stelle mir das wie bei altem Wein vor. Jetzt selten und teuer, jeder Samler will ihn haben, aber keiner will ihn trinken, da er viel zu wertvoll ist und auf weitere Wertsteigerung spekuliert wird. Und wenn dann irgendwer doch das Luxuströpferl trinken will, stellt er fest, dass es mittlerweile Essig ist. :mrgreen:

Gibt es Schätzungen wie lange es ca. durchschnittlich dauert bis eine Montblanc Limited Edition im Wert steigt? Mir wäre das alles zu unsicher, da doch lieber ein schöner Abend im Casino ;)

LG
Christa
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Nikolaus
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Re: Benutzt oder unbenutzt/ unbeschrieben, woran erkenne ich es?

Beitrag von Nikolaus »

Frischling hat geschrieben:
23.07.2022 11:10
Ich stelle mir das wie bei altem Wein vor. Jetzt selten und teuer, jeder Samler will ihn haben, aber keiner will ihn trinken, da er viel zu wertvoll ist und auf weitere Wertsteigerung spekuliert wird. Und wenn dann irgendwer doch das Luxuströpferl trinken will, stellt er fest, dass es mittlerweile Essig ist. :mrgreen:

Gibt es Schätzungen wie lange es ca. durchschnittlich dauert bis eine Montblanc Limited Edition im Wert steigt? Mir wäre das alles zu unsicher, da doch lieber ein schöner Abend im Casino ;)

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Recht hast Du: Es gibt deutlich interessantere und rentablere Wertanlagen als Schreibgeräte. Und für uns Liebhaber hier sind die Investoren eh nix.
Cheers,
Nils
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Glanzjagd
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Re: Benutzt oder unbenutzt/ unbeschrieben, woran erkenne ich es?

Beitrag von Glanzjagd »

Ist halt wie bei allen Investitionen das Risiko dabei. Ob es eine Wertsteigerung gibt, oder halt nicht.

Wenn man mal Glück hat und den richtigen Riecher, kann sich das lohnen. Siehe die Shakespeare Writers Edition.

NP der Edition 1597 waren knappe 3600€ , alle Modelle die Online angeboten werden, liegen aktuell zwischen 11000-14500€

Die Special Edition Fountain Pen NP ca 950€ oder so, und jetzt werden die Fountain Pens für knapp 2800€ angeboten.

Und ja, angebotener Preis und für wie viel die wirklich weg gehen sind zwei paar Schuhe, aber dennoch deutlich höher als der damalige NP.
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