Dublomatic 53

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TimeToBe
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Dublomatic 53

Beitrag von TimeToBe » 20.05.2023 15:20

Servus

Mein erster Beitrag und ich habe gleich vier Fragen zu diesem Füller: Ein Dublomatic 53. Im Netz liest man oft, es sei ein Schweizer Produkt. Doch D.P. 691153 sagt aus, dass das Patent von einem Herr Albert Fink in Berlin 1938 angemeldet wurde. Erteilt wurde das Patent dann 1940. Also bis jetzt sehe ich da noch nicht viel schweizerisches.

Über Dublomatic konnte ich gar nichts finden. Wer weiss was Konkretes?
War Dublomatic der Firmenname oder ist es einfach die Typenbezeichnung?

Dieses Modell hier ist ein Art Pizza-Stift. Zusammengesetzt aus zweien. Einem Weinroten und einem Schwarzen. Einfach aus Spass.

Die Feder ist der Hammer. Sie ist ziemlich flexibel und gleitet mit einem schönen Klang eines Federkiels über das Papier. Sowieso finde ich, früher produzierten sie die besseren Federn. Im speziellen die Goldfedern. Leider hat mein Soennecken einen Riss in Barrel, sonst wäre der auch öfters im Einsatz. Der MB Bohème Noir et Noir von 1999 mag grad so knapp mithalten.

3. Wer kann mir etwas über den Federhersteller der Dublomatic 53 Serie sagen?

Ich bin Gelegenheits-Linkshänder. Denn das muss ich sein, wenn ich den Füller so öffnen will, damit die Schrift auf der Kappe lesbar ist. Knapp 90% sind aber Rechtshänder => die Typenbezeichnung oder der Firmenname steht dann ständig auf dem Kopf. Oder ist der Schwarze tatsächlich ein Modell für Linkshänder?

4. Warum wurde das so gemacht? Auch bei anderen Füllern ist mir das aufgefallen.
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Entschleuniger
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Re: Dublomatic 53

Beitrag von Entschleuniger » 20.05.2023 15:31

Moin, ich kann mich erinnern, zu meiner aktiven Zeit als junger Goldschmied...
Es gab ständig nachfragen wenn ein Stift graviert werden sollte,ist der Kunde Linkshänder? Wegen der Gravurrichtung.
Das war aber noch ganz Oldschool. Heute wird da keine Rücksicht mehr drauf genommen.

LG
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TimeToBe
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Re: Dublomatic 53

Beitrag von TimeToBe » 20.05.2023 16:30

Hallo Entschleuniger, ich habe die Kappe vom weinroten Füller leider nicht hier. Bei Gelegenheit schaue ich mal nach, ob die andersrum beschrieben wurde.
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Re: Dublomatic 53

Beitrag von Edelweissine » 20.05.2023 19:14

TimeToBe hat geschrieben:
20.05.2023 15:20
Dieses Modell hier ist ein Art Pizza-Stift. Zusammengesetzt aus zweien.
Moin TimeToBe,
der Ausdruck Pizzastift gefällt mir. Bislang kannte ich nur den Begriff Frankenpen.
Gruß,
Heike

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Re: Dublomatic 53

Beitrag von mondindianer » 24.05.2023 12:28

TimeToBe hat geschrieben:
20.05.2023 15:20
[...]
Über Dublomatic konnte ich gar nichts finden. Wer weiss was Konkretes?
War Dublomatic der Firmenname oder ist es einfach die Typenbezeichnung?
[...]
Gibt der Aufbau des Füllers vllt einen Hinweis? Auf deinem Foto habe ich gesehen, dass der Füller zwei Sichtfenster hat - neben dem üblichen am unteren Ende des Korpus noch ein rundes etwa 1 cm darüber.
Irgendetwas ist da möglicherweise "doppelt" - könnte ein zusätzlicher Tintenvorrat sein wie bei den Geha-Füllern oder im Brause 3032 (Zweistufen(sic!)-Tank). Oder eben besonders viel Tinte bei einmaligem Befüllen.
Oder ein spezieller Mechanismus zum Befüllen ohne viele Umdrehungen des Füllknopfs?
Viele Grüße
Fritz

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Re: Dublomatic 53

Beitrag von mondindianer » 24.05.2023 20:11

Und: auf der Kappe ist doch eine Patentnummer eingraviert - die kann ich leider auf deinem Foto nicht lesen. Hast du mal in die Richtung gesucht?
Viele Grüße
Fritz

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Re: Dublomatic 53

Beitrag von Querkopf » 24.05.2023 20:47

Hallo, Fritz,

zur Patentnummer ist gleich am Anfang des Eröffnungsposts was zu lesen.
Schöne Grüße
Doris

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Re: Dublomatic 53

Beitrag von mondindianer » 25.05.2023 9:17

Querkopf hat geschrieben:
24.05.2023 20:47
Hallo, Fritz,

zur Patentnummer ist gleich am Anfang des Eröffnungsposts was zu lesen.
Ah, ok 8-) Wer achtet noch auf Wörter, wenn er Bilder hat? :D
Aber dann schaue ich da mal nach.
Danke für den Tipp, Doris :)
Viele Grüße
Fritz

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Re: Dublomatic 53

Beitrag von TimeToBe » 25.05.2023 9:51

Hallo Fritz und Doris

Der Füller hat zwei Tintenreservoirs, mit zwei Stempeln. Ich wollte die Patentschrift ebenfalls mit den Fotos einstellen. Doch es gelang mir nicht das PDF zu integrieren.
Werde es bei Gelegenheit nochmals versuchen.
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Re: Dublomatic 53

Beitrag von TimeToBe » 25.05.2023 10:30

Weiterer Versuch. Diesmal mit Bildschirmfotos. PDF geht nach wie vor nicht.
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Re: Dublomatic 53

Beitrag von alt_genug » 25.05.2023 11:15

Diesen "Doppelkolben" kenne ich von Goldfink Füllhaltern, wie z.B. diesem tollen Modell. Es gibt auch ältere Füller, die mit "Gold Fink Füllhalterindustrie Berlin" bezeichnet sind. Insofern könnte das Patent von einem Albert Fink aus Berlin zur Firma Goldfink Berlin passen.

Ob Goldfink dann das System an andere Hersteller lizensiert hat, oder der Doublomatic aus Berlin stammt, vermag ich nicht zu sagen. Goldfink Federn waren eigentlich immer mit dem Namen Goldfink gestempelt, auch die Stahlfedern. Wer sie hergestellt hat, kann ich nicht sicher sagen. Als Lieferant käme eventuell die "Erste Deutsche Stahlfedernfabrik" (Heintze & Blanckertz) in Berlin und Oranienburg in Frage. Dazu passt, dass ich die Prägung "Garantiert 1. Qualität" sowohl auf einer Goldfink Feder, wie auch auf einer Feder in einem Markant aus den 50er Jahren habe. In der DDR kamen ja alle? oder die meisten? Goldfedern vom Heintze & Blanckertz Nachfolger "VEB Schreibfedern Berlin" (heute JoWo).

Andererseits muss das auch nichts heißen. Und Goldfink hat andere Teile, z.B. Mehrfarbstifte, bei Fend bezogen. Daher könnte auch die Federn von einem weiter entfernt gelegen Produzenten hergestellt worden sein. Und über die Feder im Doublomatic sagt es wahrscheinlich gar nichts aus.

Viel Erfolg bei der weiteren Recherche!
Sebastian

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Re: Dublomatic 53

Beitrag von mondindianer » 25.05.2023 18:44

Danke, TimeToBe und Sebastian.
Das Patent habe ich nun auch vorliegen. Technisch ist die Frage also gelöst. Von der Form des Füllers und dem Stil des großen Sichtfensters würde ich den vom TS abgebildeten Füller Mitte der 50er bis Mitte der 60er Jahre einordnen.

Zu Herkunft oder Hersteller: hier im Pen-Wiki habe ich ein paar Informationen gefunden, bei Wikipedia liest man etwas zum Thema Goldfink vs. Albert Fink. Den dort genannten Hinweisen könnte man nachgehen und die Sache so abrunden.

Mein Wissensdurst ist allerdings gestillt :)
Viele Grüße
Fritz

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Re: Dublomatic 53

Beitrag von alt_genug » 25.05.2023 23:22

Der Wikipedia-Artikel sagt leider nichts über eine mögliche Verbindung zwischen Goldfink und Albert Fink und ist auch sonst recht dünn.

Und wenn ich den heutigen Besitzer der Marke „Goldfink“ (Tom Westerich) richtig verstanden habe, ist der Wikipedia-Artikel zumindest in Teilen nicht korrekt.

Es würde auch nicht passen, wenn Goldfink tatsächlich nur Juwelier mit zugelieferten Füllhaltern wäre, aber ein möglicher Inhaber ein technisch anspruchsvolles Patent zu diesem Thema zugesprochen bekommen hätte.

Goldfink Füllhalter mit runden Tintensichtfenstern sind mir auch schon begegnet. Sowas habe ich aber auch schon bei Soennecken gesehen.

Viele Grüße
Sebastian

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Re: Dublomatic 53

Beitrag von TimeToBe » 26.05.2023 10:50

Grüezi Fritz, grüezi Sebastian

Herzlichen Dank für die Infos.

Das Patentamt konnte mir keine genaue Adresse zu Albert Fink angeben.
Zum Thema Doppeltintenraum gibt es noch zwei weitere Patente. Eines von A.W. Faber-Castell und eines vom Dipl.Ing. H. Bross. Beide wurden erst Anfang der 60er eingereicht. Wenn gewünscht, kann ich auch diese hier einstellen.

Dublomatic 53
Das kleine Logo auf dem Clip und das Logo auf der Feder ist bis jetzt noch niemandem begegnet? Ich bin mir nicht mehr sicher, aber das Logo am Clip habe ich bei meinem Soennecken 111 Lady schon gesehen. Leider habe ich den Füller nicht hier.
Zum Beispiel beim MB Noir et Noir (später Bohème) war ich mir nicht sicher, ob es eine Kopie ist, bis ich am Clip (Unterseite) „Pix“ Registerd lesen konnte. Pix war oder ist es noch, in den MB Konzern integriert.

Ich bleibe am Ball. Eine mögliche Quelle hat sich mir gestern Abend aufgetan.

Frohe Pfingsten
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Re: Dublomatic 53

Beitrag von JulieParadise » 26.05.2023 11:09

TimeToBe hat geschrieben:
26.05.2023 10:50
Das Patentamt konnte mir keine genaue Adresse zu Albert Fink angeben.
Zum Thema Doppeltintenraum gibt es noch zwei weitere Patente. Eines von A.W. Faber-Castell und eines vom Dipl.Ing. H. Bross. Beide wurden erst Anfang der 60er eingereicht. Wenn gewünscht, kann ich auch diese hier einstellen.
Kurze Nachfrage, bevor hier weitere Screenshots oder Dokumente solcher Art veröffentlicht werden: Liegen denn die Rechte für die Verwendung/Veröffentlichung dieser vor? Ansonsten wäre das rechtlich problematisch.

Ja, ich weiß, das hat jetzt was Korinthenka**en und Spielverderbertum, aber im Zweifelsfall haftet der Forumsbetreiber, und wir wollen ja keinen Ärger, oder?
Sina / Julie Paradise julieparadise.de | @wwwjulieparadisede

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