Hallo zusammen,
Ich habe wieder was zu zeigen! Da der Sommer sich endgültig dem Ende zuneigt, tun fröhliche Farben doppelt gut und überhaupt liebe ich zu allen Zeiten die Farben und Muster der "Carta Fiorentina"-Papiere, also habe ich einige Notizbücher damit bezogen und auch weitere Erfahrungen mit Leder als Einbandmaterial gesammelt.
Ich möchte vorausschicken, dass die gitterförmigen Schatten auf den Bildern von meinem Balkon-Katzenschutznetz stammen und ich mich nicht im Knast befinde!

(Wenngleich auch da wohl des öfteren einmal Bücher gebunden werden.)
Erstmal möchte ich diese beiden Halblederbände zeigen.
Im ersten Moment dachte ich, ich hätte zweimal dasselbe Papier bestellt, aber auf den zweiten Blick springen die Unterschiede ins Auge. Das linke Papier ist abgesehen vom Muster auch etwas dunkler, und, soweit der Ausdruck angebracht ist, subtiler.
Beide Bücher sind 21 x 13 cm lang. Der Rücken des linken Buches ist aus unbehandeltem Kalbsleder, selbst "gefärbt" mit Diamine Chocolate Brown und versiegelt mit Fiebing's Acrylic Resolene.
Der Rücken des rechten Buchs ist aus Schafleder mit falschen Bünden aus Schnürsenkel. Leder- und Pappstreifen kann man dafür aber auch nehmen.
Hier habe ich mich das erste Mal an fadengehefteten Buchblöcken versucht. Die Blätter habe ich aus einer Breitbahn geschnitten, die ca. 23 x 50 cm groß war. So kam das eigene Format zustande.
Das Papier hat eine schöne, naturbelassene Kante, so dass ich bei diesen Büchern auf einen Beschnitt verzichtet habe.
Das Leder, das ich verwendet habe, ist deutlich dicker als Buchleinen und Papier. Das merkt man vor allem an den Ecken, wo man es übereinander faltet. Deswegen habe ich das Leder an diesen Stellen mit einem Lederhobel ausgedünnt und das Ergebnis gefällt mir schon recht gut.
Beide Bücher haben auf der Vorderseite eine der Längskante folgende Rille zur Dekoration. Um das zu realisieren, habe ich wieder zwei Pappschichten für die Deckel verwendet.
Für Kapital- und Zeichenbändchen bietet sich eine Farbe aus dem Muster an. Auswahl hat man da ja genug.
Das Papier hat eine eigentümliche gräulich-braune Farbe und eine deutlich sichtbare Siebstruktur. Es ist 110 g/m2 schwer und beschreibt sich recht gut, ein großzügiger Tintenfluss ist allerdings von Vorteil.
