Geplatzte Mine

Kugelschreiber, Tintenroller, Bleistifte etc.

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st.rochus
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Beitrag von st.rochus »

Guten Morgen Cori,
hab' ich jetzt da richtig gelesen, dass Dein neuer Kugelschreiber ein "Eck weg hat", oder war das im übertragenen Sinn?
Wenn tatsächlich etwas an dem Teil fehlt, musst Du auf alle Fälle in den Laden.
Da wird damit gerechnet, dass die "nervige Kundin" irgendwann einmal mürb gemacht worden ist...
Die haben Dich nicht nötig, das wissen sie und deshalb gehen sie auch so mit Dir um.
Aber das kann und darf nicht sein!
Notfalls nimmst Du Dir noch jemanden mit (als moralische Unterstützung).
Ich wünsch' Dir jedenfalls viel Erfolg!
Gruß Elke
Cori
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Beitrag von Cori »

Liebe Elke,
ich habe einfach kein Glück mit MB. Du hast Recht - ich bin schon mürbe gemacht worden. Auf dem braunen Stein ist eine Kante abgebrochen. jetzt frag ich mich: war das ich? Oder war das schon? Ich bin es leid.
Vielen Dank Dir. Ich brauch langsam wirklich psychische Unterstützung wenn ich dort rein gehe.
Alles liebe cori
st.rochus
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Beitrag von st.rochus »

Liebe Cori,
auch wenn Du das gewesen sein könntest (wovon ich NICHT ausgehe) darf so etwas bei einem so hochwertigen Teil nicht passieren.
Du MUSST da 'rein! Ich würde das Ganze gar nicht in Frage stellen, sondern als Faktum bringen. Wenn Du erst einmal zu bedenken gibst, dass Du eventuell Schuld haben könntest, dann haben sie Dich wieder da, wo sie Dich haben wollen, nämlich als "Dummchen" vor dem Tresen.
Und zu Deiner geplatzten Mine möchte ich noch sagen, dass Du die beiden Teile ja immer noch fotografieren kannst.
Schick' das Ganze ans Stammhaus nach Hamburg, schildere den Fall und vor allen Dingen auch, wie man in der MB- Boutique mit Dir umgegangen ist.
Liebe Grüße
Elke
Cori
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Beitrag von Cori »

Liebe Elke,
ich habe die Miene aus dem Mist geholt und mitgenommen und die Zweite auch. Ich sah beide nie wieder. Sie haben mir gnädigerweise eine neue Miene hineingegeben. Das ist lieb, nicht? Ich bin sauer. Das ist echt das Allerletzte, was bei MB abgeht.
"Oh," Handbewegung abtuend "dann lassen wir das mit der Reparatur"
Und dann musst noch Danke sagen, weilst grad einen 280 Euro Kuli gekauft hast und nicht weitere sinnlose 50 (mehr!) Euro zahlen musst. Ich möcht jetzt grad nimmer drüber nachdenken, das ist das Allerletzte und ich schreibe sicher MB in Hamburg. Die hören von mir!
al cori
Genova
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Beitrag von Genova »

Hallo Michael,

ich bin ja nur eine einfache Rechtsschülerin und noch nicht in die Geheimnisse der Praxis eingeweiht. Verzeih mir. Ich bin nur neugierig. Daher verzeihe mir etwas meine Naivität.

Wenn man eine deliktischen Anspruch aus § 823 annähme, dann läge die Beweislast beim Kunden und dann hat man meistens verloren, weil es nicht ohne weiteres beweisbar ist, dass hier eine sachgemäße Anwendung vorliegt.

Könnte man diesem Fall nicht über § 280 I gehen? Ich bin mir nicht mehr sicher, wie die ständige Rechtsprechung aussieht nach dem neuen Schuldrecht, aber ist denn nicht Mangelfolgeschaden über § 280 I gangbar? Nur mit dem Unterschied, dass dann die 2jährige und nicht die 3jährige Verjährungsfrist eingreift, was ja nur beim Schwimmerschalter-Fall problematisch war. Hier bei Cori ja wohl kaum. Denn zwischen dem Kunden und dem Kugelschreiberminenhersteller besteht ja ein Kaufvertrag (=Schuldverhältnis). Und über die Naturalrestitution gem. § 249 I kommt man ja auch dazu, dass der entstandene Schaden an Coris Kugelschreiber beseitigt werden muss - also die Reiningungskosten des Kugelschreibers. Bei § 280 I ist die Beweislast doch umgekehrt - also der Verkäufer müsste sich hier entlasten.

Wie gesagt, ich kenne mich nur mit dem materiellen Recht aus, und auch nur sehr begrenzt, weil es derzeit nicht Schwerpunkt ist. Daher verzeihe nochmals die Naivität eines Rechtsschülers, der seinen Verstand etwas einübt.
Michael
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Beitrag von Michael »

Hallo Genova,

Zitat Genova:
ich bin ja nur eine einfache Rechtsschülerin und noch nicht in die Geheimnisse der Praxis eingeweiht. Verzeih mir. Ich bin nur neugierig. Daher verzeihe mir etwas meine Naivität. (Zitat Ende)


Sei 'mal nicht zu bescheiden (so war mein Posting auch nicht gemeint und hoffentlich nicht als altklug aufzufassen).
Als Studentin, die sich auf das 1. Examen vorbereitet, bist Du so dicht und intensiv am aktuellen materiellen Recht wie später in diesem Umfang wohl nicht mehr.

Kaufrecht geht wie Du sagst dem Deliktsrecht vor, aber die gesetzliche Garantie hat in ihrem Konzept eine Beweislastumkehr nach Ablauf der ersten sechs Monate nach dem Kauf (danach wird auf den Käufer verlagert).
Losgelöst vom konkreten obigen Fall, da hypothetisch zu Deinem Einwand weitergesponnen: Wenn gemäß Darstellung des Herstellers X-tausend Minen fehlerfrei sind und/oder nicht beanstandet werden, kann man sich doch auch ohne Weiteres formal entlasten bzw. den Kunden auflaufen lassen.

MfG

Michael

P.S.: Unsere rein juristische Diskussion sollten wir im Falle einer Fortsetzung eher via Email führen, bevor man uns bei penexchange "Thema verfehlt" ins Stammbuch schreibt. :ontopic: :offtopic: :?: :?:
Cori
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Beitrag von Cori »

Nein! Passt schon! Wir hören die TATORT MUSIK aus dem Hintergrund hervortreten.
Und die Folge heißt: LE GRAND in der HITZE.
Am Schluss kommt doch Columbo ins Bild (huch, woher?) und dreht sich in der Boutique nochmals um und sagt: Sie! Sie! Sie sind Schuld und ich weiß auch warum!
Doch, Columbo wird von hinten erschossen. Nun...
Dann steht: Fortsetzung folgt...
Christian Mücke
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Beitrag von Christian Mücke »

Hallo zusammen,

Columbo wäre noch viel zu nett für diese sog. "Service"-Kräfte.

Eigentlich wollte ich ja immer mal einen schönen neuen MB-Füller kaufen, aber nach diesen Schauergeschichten wird es wohl bei den beiden Kulis und meinem alten 342 bleiben. Hoffe nur, dass an die niemals was dran kommt.

Drücke dir für deinen nächsten Besuch in der MB-Boutique die Daumen. Was mir aufgefallen ist: in diesen Läden werden die lautesten, unverschämtesten, borniertesten Kunden immer am zuvorkommensten behandelt. Verkehrte Welt zwar, aber vielleicht solltest du da mal auf den Tisch hauen.

Viele Grüße,
Christian
Cori
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Beitrag von Cori »

Moment! Christian, so schnell schießen die Preußen nicht (Blöder Spruch!) -
MB Meisterstücke sind wunderschöne Füllfedern. Meine Le Grand ist eine zuverlässige Partnerin. Mir kommt nur vor, dass sie bei Sondermodellen murren und mucken. Und... das mit dem Kuli ist Pech und Mist. Aber, ich denke, frage in die Runde, normalerweise auch ein cooles Ding.

Übrigens, ja, ich hab mir auch schon überlegt, ob ich nicht eine bornierte Snobistin werden sollte. Macht sicher Spaß und dann renn ich mit meinem Ralph Lauren Pulli in die Boutique und schrei deppert herum, so wie der Typ am Freitag, der seinen (ich zitiere!) " Humboldt" wieder haben will, weil er gestohlen wurde und die Versicherung zahlt ja jetzt und WIESO ZUM TEUFEL IST KEIN HUMBOLDT DA????"
Ich frage Euch: WIeso denn nicht?! Das geht doch echt nicht.
Ich möchte bitte ab sofort solche Sorgen haben, Danke,
al cori
Christian Mücke
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Beitrag von Christian Mücke »

Ein Tag ohne "Humboldt", das geht ja auch wirklich nicht. :lol:

Ich weiß ja, dass die Stifte technisch und vom Material her sehr gut sind, meine Kugelschreiber und der alte Füller sind ja auch über jeden Zweifel erhaben, aber mir gefallen die Art und die Manieren von MB nicht. Verkäufer, die ihre Kunden nach dem Wert des nachgefragten Artikels oder - noch schlimmer - nach dem äußeren Erscheinen beurteilen und unterschiedliches Benehmen an den Tag legen, sind mir einfach zuwider. Ein Unternehmen, das solches Verhalten unterstützt (oder fordert??), will ich nicht mehr finanziell unterstützen.

Außerdem haben Pelikan, Cross, Waterman, Caran d'Ache und Faber-Castell ja auch schöne Töchter. (Auch so ein blöder Spruch... sorry)

Viele Grüße,
Christian
Cori
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Beitrag von Cori »

Na, nicht so blöd wie das mit den Preußen (die hatten bessere Gewehre als die Österreicher...!)!
Du hast schon Recht. Ich hab mich auch Mal furchtbar über das Benehmen aufgeregt und bekam meine Marron, die in Reparatur war, neu, weil der Verkäufer sich aufführte und sich weigerte mich normal zu behandeln. Ich bin mit Jean und Pulli ins Geschäft und er hat mich fast rauskomplementiert. So ein -OHne Worte! Aber, ich hab an MB Hamburg geschrieben und NIE eine Antwort bekommen. Hehehe. Aber, die MB Boutique in Wien hat mich dann angerufen und ist zu Kreuze gekrochen. Vor kurzem hab ich mir ja das Suchtgefahr Stück gekauft und hab mich von diesem Menschen bewusst bedienen lassen. Er hat mich nicht mehr erkannt und war "soooo freundlich" - ich hab ja nur gewartet, dass er wieder so anfängt. Aber, leider, den Gefallen hat er mir nicht getan. Leider. Wie auch immer, immerhin, ich hab am Freitag gewartet und sie haben mir sogar einen Kaffee angeboten... hehehe. Ich hab gesagt: "Nein, danke, nicht hier. (Wer entspannt sich schon in dieser Boutique???)"

Was tu`ma? Könn`ma was ändern? Nein. Petition? Hoch die Hände und schreien wir in Arbeiterchören vor den Boutiquen. Blödsinn.
Wir können nichts machen.
Aber, ich hätt ja gern ein Statement eines ehemaligen Boutiquebesitzers -
Axel? Sprich bitte über das Thema. Das wär interessant.

al cori
Genova
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Beitrag von Genova »

Michael hat geschrieben:Losgelöst vom konkreten obigen Fall, da hypothetisch zu Deinem Einwand weitergesponnen: Wenn gemäß Darstellung des Herstellers X-tausend Minen fehlerfrei sind und/oder nicht beanstandet werden, kann man sich doch auch ohne Weiteres formal entlasten bzw. den Kunden auflaufen lassen.
Das stimmt natürlich. Daran habe ich noch gar nicht gedacht. Weißt du, solche Fälle werden in den Übungsfällen eben nicht konstruiert ... da schreibt man hin "Beweislastumkehr gem. Rosenberg'sche Formel" und dann macht der Korrektor ein Haken dahinter.
P.S.: Unsere rein juristische Diskussion sollten wir im Falle einer Fortsetzung eher via Email führen, bevor man uns bei penexchange "Thema verfehlt" ins Stammbuch schreibt. :ontopic: :offtopic: :?: :?:
Hat sich schon erledigt, da ich alles erfahren habe, was ich wissen wollte.
Cori hat geschrieben:Und die Folge heißt: LE GRAND in der HITZE.
Am Schluss kommt doch Columbo ins Bild (huch, woher?) und dreht sich in der Boutique nochmals um und sagt: Sie! Sie! Sie sind Schuld und ich weiß auch warum!
Doch, Columbo wird von hinten erschossen. Nun...
Dann steht: Fortsetzung folgt...
Was für ein Ende für einen Le Grand! Aber schöne Beschreibung - für einen Lacher jedenfalls gut.
Christian Mücke hat geschrieben:Ich weiß ja, dass die Stifte technisch und vom Material her sehr gut sind, meine Kugelschreiber und der alte Füller sind ja auch über jeden Zweifel erhaben, aber mir gefallen die Art und die Manieren von MB nicht. Verkäufer, die ihre Kunden nach dem Wert des nachgefragten Artikels oder - noch schlimmer - nach dem äußeren Erscheinen beurteilen und unterschiedliches Benehmen an den Tag legen, sind mir einfach zuwider. Ein Unternehmen, das solches Verhalten unterstützt (oder fordert??), will ich nicht mehr finanziell unterstützen.
Das geht mir aber irgendwie nicht nur bein MB so. Gewöhnliche Schreibwarenhersteller sind da ähnlich. In gewöhnlichen Alltagskleidern wird man ignoriert oder man merkt, dass man am liebsten sofort weichen sollte, weil man dem Verkäufer die Zeit stiehlt. Mit hochgestecktem Haar und feinem Kostüm ist plötzlich alles möglich. Jaja ...
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Tenryu
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Beitrag von Tenryu »

Kann man den Hersteller überhaupt juristisch belangen? Meines Wissens besteht nur eine vertragliche Verbindung zwischen dem Käufer und dem Verkäufer, im vorliegenden Fall dem Einzelhändler, gegen welchen man Gewährleistungsansprüche hat.
Und ein Fall für die Produktehaftplicht scheint das ja nicht zu sein.
Genova
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Beitrag von Genova »

Tenryu hat geschrieben:Kann man den Hersteller überhaupt juristisch belangen? Meines Wissens besteht nur eine vertragliche Verbindung zwischen dem Käufer und dem Verkäufer, im vorliegenden Fall dem Einzelhändler, gegen welchen man Gewährleistungsansprüche hat.
Und ein Fall für die Produktehaftplicht scheint das ja nicht zu sein.
Bei einem vertraglichen Schadensersatz kann man tatsächlich nur den Einzelhändler belangen, bei dem man die Mine gekauft hat, die dann geplatzt ist. Bei einem deliktischen Schadensersatz kann man den Verursacher belangen, also den Hersteller der Mine selbst. Wenn MB also die Mine hergestellt hat oder hat herstellen lassen, dann MB
penparadise
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Beitrag von penparadise »

Moin Cori,

bevor ich auf Dein Posting zurückkomme, muss ich erst hierzu meinen Kommentar loswerden:
In gewöhnlichen Alltagskleidern wird man ignoriert oder man merkt, dass man am liebsten sofort weichen sollte, weil man dem Verkäufer die Zeit stiehlt. Mit hochgestecktem Haar und feinem Kostüm ist plötzlich alles möglich. Jaja ...
Wieso ist das verwunderlich?!? Montblanc ist doch eine sehr traditionelle Marke und der Spruch "Kleider machen Leute" ist doch auch nicht neu, oder? Bild

Aber nun wieder ernsthaft:
Bei den inhabergeführten Schreibwarengeschäften, Papeterien und auch den Montblanc Boutiquen, von denen es aber in Deutschland nur zwei gibt, würde ein solch arrogantes Verhalten seitens der MitarbeiterInnen NIE durchgehen! Bei mir gab es so etwas jedenfalls nicht.
Warum aber die MitarbeiterInnen in den montblanc-eigenen Boutiquen so hochnäsig und überheblich agieren, könnte vielleicht der Geschäftsführer von Montblanc International beantworten.

Bitte adressiere Deinen (berechtigten) Beschwerdebrief an:

Lutz Bethge
Geschäftsführer Montblanc Simplo GmbH
Hellgrundweg 100
22525 Hamburg

Ansonsten fallen mir zu Deiner Geschichte wirklich keine Worte ein. :x
Es ist ja leider so, dass sicherlich mehr als 9 von 10 Kunden mit dem Montblanc Service zufrieden sind und nichts sagen – und der eine (egal ob mit Recht oder Unrecht) unzufriedene Kunde seinen Unmut mindestens 10 weiteren Personen mitteilt. Dadurch ergibt sich leicht ein schiefes Bild und insbesondere sich ungerecht behandelt fühlende Personen neigen dann zu polemischer Übertreibung und "verteufeln" dann die gesamte Marke. Schön dass das bei Dir, Cori, nicht der Fall ist. :)

Axel
Mit besten Grüßen
Axel
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