Ursprünglich war ich reiner Pelikan-Sammler. Inzwischen habe ich auch einzelne Füller anderer Marken aus Neugier gekauft, vor allem Japaner, die mir aufgrund des guten Preis/Leistungsverhältnisses gefallen.
Im Wesentlichen sind es zwei Überlegungen: zum einen muß der Füller mich ansprechen und zum anderen ist es der Drang nach Vollständigkeit. Wobei letzteres sich auf einzelne reprästentative Exemplare aus der Modellpalette bezieht, da ich nicht über die Mittel verfüge, mir eine vollständige Sammlung anzulegen.
Ich möchte also nicht alle Souveräne oder alle Pelikanos haben, die je produziert wurden, sondern eher von allen Modellreihen ein Exemplar; und von denen, die mir besonders gut gefallen, auch mehrere.
Bei anderen Marken ist es oft die Neugier, mal zu schauen, was es sonst noch so gibt, und was man für sein Geld bekommen kann. Was taugt ein Chinesenfüller für >5€? Wie fühlt sich eine flexible Feder an? Wie liegt ein Stift aus Holz in der Hand? Wie praktisch ist das neuartige Füllsystem von X?
Also Vollständigkeit einer bestimmten Reihe scheidet bei mir als Kriterium völlig aus. Ich gehe sogar noch weiter: Wenn ich einen Füller einer bestimmten Reihe habe, dann ist die Reihe für mich sozusagen "gestorben", was weitere Neuanschaffungen daraus angeht. Ich würde mir z.B. keinen zweiten Parker Sonnet kaufen oder keinen zweiten Pelikan M200. Eine Ausnahme mache ich bei unterschiedlichen Größen. Ich habe zwei verschieden große Pro Gear von Sailor und zwei verschieden große Pelikane (die gehören für mich wegen identischer Formensprache zur gleiche Reihe), auf wenn sie Tradition M200 und Souverän M1000 heißen.
agathon hat geschrieben:Angi,
du bist aber neugierig! Aber weil du's bist... Hier die Füller, mit denen ichuneingeschränkt über längere Zeiträume sehr gut entspannt, stressfrei, aussetzerfrei, fingertintenfrei usw usf schreiben kann:
agathon
Nicht neugierig, nur wissbegierig - sorry, Berufskrankheit 8)
Die Marken und Modelle kenne ich natürlich alle.
Bei OMAS fiele mir der 360 ein, der ist ja wirklich wunderbar ergonomisch.....
Wir sprechen dann also von der Haptik? Die eher individuell als allgemein gültig ist
@desas,
mein Wissen bezüglich den Charaktereigenschaften, die bestimmten Tierkreiszeichen innewohnen, ist äußerst begrenzt.
Ich fand nur Martins "Wesensstabilität" bemerkenswert, und ausgesprochen charmant Spontan hätten sie für mich irgendwie zum Stier oder Steibock gepaßt
Salve
Angi
"Don't believe everything you read on the Internet!" Bob Dylan
Drummer, Metallica
wir reden schon von Ergonomie (von ἔργον und νόμος), also der Beschaffenheit der Werkzeuge im Hinblick auf etwa ermüdungsfreies, schädigungsarmes usw. Arbeiten. Das ist mehr als die bloße Haptik (ἁπτικός), also Anfühleigenschaft. So ist der Ogiva einerseits haptisch sensationell und etwa, um ein Negativ-Beispiel zu nennen, in meinen Händen einem M 800 ergonomisch deutlich überlegen, dessen Gewinde in den Fingern schmerzt, so dass es nach 2 Stunden ein Graus ist, mit dem Ding zu schreiben. Und zwar unabhängig davon, in welcher Farbe er gerade seine Streifen trägt. (Wahrscheinlich ist "Stresemann" ein Tippfehler und das Ding heißt in Wirklichkeit "Stressemann"). Und natürlich ist nicht alles, was dreieckig ist, deswegen schon ergonomisch. Siehe Pelikan Twist zum Beispiel. Oder LAmy Safari. Gruselig für mich, damit zu schreiben!
Ah, jetzt sind wir beieinander (wie man bei uns in Minga) sagt, agathon
mit mir muss man halt griechich oder noch besser altgriechisch reden, dann verstehe ich auch
Jetzt bewegen wir uns ergonomisch voll auf einer Wellenlänge.
Ahnte ich doch das es mit den Streifen eine Bewandnis hat.
Salve
Angi
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Den Scherz mal beiseite lassend, muss ich wirklich mal sagen, dass ich den M 800 nicht unproblematisch finde. Bei den kleineren Modellen gibt es zwar das gleiche Grundproblem, es tritt aber nicht so gravierend auf. Das ist bei Sailor um Längen besser gelöst. Und bei Pilot eigentlich auch. Aber bei den Customs gibt es dann wieder Qualitätsprobleme: Sind die nämlich einge Jahre alt, halten die Schäfte nicht mehr so gut und das Kappenaufschreiben ist geht einher mit einem Abschrauben des Schafts. Das qualifiziert natürlcih für die Schublade.
Ich sammle bevorzugt im untersten Bereich der Füllerwelt nach dem Motto: Ein Füller der mehr kostet als 4 Euro 30, der muss schon verdammt gut sein!. Was für viele hier der M800 Stresemann ist, das ist für mich der Jinhao x750 chessboard. Ich kaufe deshalb gerne über aliexpress.com ein oder stöbere - google translator sei Dank - in exotischen Ländern nach Shops für FountainPens. Das erste Kaufkriterium ist, ob ich den Stift hierzulande auch im Laden kaufen kann - dann will ich ihn nicht. Dann folgen interessante Besonderheiten wie Federformen, besonderes Material, schöne Verpackung, pfiffiges Füllsystem etc., und natürlich der günstige Preis. Heute kamen z.B. drei Füller mit hooded nib an, die kleine Geschwister des Brause300 sein könnten, für zusammen gerade mal 1,84 $ inclusive Versand (Kann man das glauben?!) - und die Dinger schreiben super. Darüber kann ich mich jetzt wochenlang freuen. Aber einige meiner Kriterien decken sich dennoch mit bereits genannten:
1. Nur wer gut schreibt, bleibt. Ich behalte nichts, was nicht gut in der Hand liegt, kratzt oder kleckst.
2. Kein überladenes oder grelles Design, kein blinkender Klunker, der sich um den Füller kringelt.
3. Interessante Lösungen des Betankens werden bevorzugt.
Rollt jetzt bitte nicht die Augen, meinen Lamy2000 und diverse Kawecos und Faber-Castells und vor allem meine Italix-Füller liebe ich auch und nutze sie ständig, lediglich die Sammelbegierde geht in andere Richtungen.
Schöne Grüße,
Thomas
____________________________________________________________________________ Ja, Frauen machen auch Fehler, aber totales Chaos gelingt nur mit uns Männern!
schönes Thema! Mein Kaufverhalten bei Schreibgeräten hat sich in den letzten Jahren deutlich verändert.
Prägend dafür sind meine Neugier auf einer Seite und die Sammelleidenschaft auf der anderen Seite.
Der Kern der Sammlung ist thematisch unverändert, es sind die Schreibgeräte der ehemaligen DDR.
Hier gibt es nicht mehr viel für mich zu kaufen.
Darüber hinaus hat mich die Neugier angetrieben, historische und moderne Schreibgeräte aller Preisklassen
kennen zu lernen, soweit es die Börse erlaubt. Diese Neugier ist mittlerweile durchaus gut befriedigt.
Ebonit ist mein bevorzugtes Material, auch gern in Kombination mit Zelluloid, wo die leichten Verfärbungen
des Ebonits in Kombination mit dem schwarzen Zelluloid eine gewisse Faszination auf mich ausüben.
Die Farbkombination orange-schwarz kann auch ein sehr verlockender Kaufanreiz sein.
Für meine eklektizistische Sammlung, vielleicht besser Ansammlung, muss ein Füller mich zuerst visuell ansprechen, dann gut in meiner Hand liegen und auch noch toll schreiben.
Es sollen maximal 10 Stück werden, also kommen nur die wichtigsten Grundtypen in Frage. Der Fokus liegt auf OMAS, die haben sich in den 90er Jahren in mein Gedächtnis eingebrannt und sind für mich die Destilate der Füllergeschichte. Vintage Auroras spielen die zweite Hauptrolle mit Gewichtung auf dezente Alltagsbegleiter, die Nebenrollen im Füller-Theater werden frei besetzt. Mein Interesse gilt meist Füllern der 50er bis 90er Jahre.
Mit einem Auge halte ich die Vielfalt im Blick. So gibt es zu dem Gros an Federn in F und M, je eine OM, B, OB sowie eine flexible EF um heraus zu finden welche mit meiner Schrift harmonieren. Füller deren Federn besondere Schreibeigenschaften haben dürfen bleiben auch wenn der Rest nicht voll überzeugt, zumindest bis ein anderer kommt der alles gewünschte vereint.
Die Füller werden benutzt und erfreuen mich tagtäglich, wie andere schöne, gut gemachte Produkten das auch tun. Als Alltagsbegleiter sollen sie auch als Accessoire funktionieren, sich visuell zurücknehmen und keine auffälligen Solitäre sein. Dezenten Farben gebe ich daher den Vorzug, idealerweise sind Metallteile rhodiniert, noch besser mattiert. Wo das bei historischen Füllern nicht realisierbar ist geht auch Gold.
Die Haptik von Celluloid und Ebonit ist für mich mittlerweile essentiell und Ebonittintenleiter gehören zum Schreibgenuss. Das Füllsysteme ist zweitrangig, meist kaufe ich Kolbenfüller, Patronenfüller sind mir weniger sympathisch aber auch vorhanden.
In Gestaltung und Technik sollten die Füller zu ihrer Zeit herausragend gewesen sein. Nur Füller die als Alltagsgegenstände gedacht waren kommen in Frage. Limitierte Sondermodelle die für Sammler lanciert werden sind nicht mein Fall.
Die Wunschmodelle kristallisieren sich meist beim Durchforsten diverser Websites heraus, gekauft wird dann im ebay nach Angebot. Manchmal wird es ein Füller der nicht oder nicht in der Version geplant war, aber spontan Kauflust geweckt hat. Aber das macht es ja nur umso interessanter.
Ich kaufe bzw. habe früher eher impulsiv Füller gekauft (mittlerweile ist ein Sättigungsgefühl eingetreten).
Mich fixen vor allem schöne Oberflächen an. Interessante Texturen, Schimmereffekte, farbliche Tiefe - Celluloid, Holz, Perlmutt, Urushi usw. Das hat anfangs die restlichen Eigenschaften des Füllhalters ziemlich in den Hintergrund gedrängt.
Mit der Zeit bin ich wählerischer geworden. Einen Füller mit einer M oder F, die ich nicht großzügig zu was Breiterem abschleifen lassen wollen würde, würde ich nicht mehr kaufen. Auch einen Füller mit Konverter eher nicht, weil ich merke, dass diese beim Aussuchen der aktuellen Arbeitstiere immer im Hintertreffen sind, sogar die Nakayas.
Letztes Jahr hatte ich eine Demonstrator-Phase, die aber auch wieder am Abklingen ist.
Viele Grüße,
Barbara
Füllerliebhaberin, Vollblutbibliophile & halbseidene Buchbinderin. Internetpräsenz inner Mache.
Der Füllerblog der Holunderbeere: http://thesebeautifulpens.blogspot.com
Der Montegrappa Miya ist für mich in Sachen Ergonomie kaum zu übertreffen. Perfekt ausbalanciert, liegt fantastisch in der Hand und selbst nach sehr langen Schreibsitzungen gibt es nicht mal Ansatzweise Ermüdungserscheinungen oder Verkrampfungen. Das Gewinde ist Butterweich und das Celluloid schmiegt sich so in die Hand dass der Füller zu einem Teil der Hand wird. Ähm, und während ich das schreibe frage ich mich zum zigsten Mal warum um alles in der Welt ich mein Pummelchen weggeben will
Sofort danach kommt der Conway Stewart "Duro"
Leichter im Gewicht aber wenn man mit ihm schreibt vergisst man dass man einen Stift in der Hand hat.
An Dritter Stelle der Heritage. Der etwas kopflastig rüber kommt, was sich aber tatsächlich in der Praxis positiv auswirkt, und für eine sehr entspannte Schreibhaltung sorgt.
Salve
Angi
"Don't believe everything you read on the Internet!" Bob Dylan
Drummer, Metallica
meinst Du das wortwörtlich oder eher im übertragenen Sinn?
Ist schon ernst gemeint. Wenn die Firma in meinen Ohren völlig absurd klingt, werde ich absolut keine Freude empfinden, diesen Füllhalter zu besitzen bzw nutzen.
Nicht umsonst wird bei Firmengründungen darauf wert gelegt, dass der Name 1. Gut klingt und 2. die gewünschten Assoziationen hervorruft. Oder kennt jemand ein Bestattungsunternehmen, das "Hellfire" heisst?
Bei Problemen mit meiner Rechtschreibung und grammatikalischen Fähigkeiten,
haben Sie das Recht alle peripheren und kapazitiven HID zu deaktivieren.