Billig-Füller-Tipps bzw. Anregungen / Alltags-Arbeitstiere

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Füchschen
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Re: Billig-Füller-Tipps bzw. Anregungen / Alltags-Arbeitstiere

Beitrag von Füchschen » 17.07.2016 16:54

Ich glaube davon ist hier auch gar nicht die Rede, denn ich finde gerade KAWECO ist Qualität.

Ich sehe mich immer wieder verführt in diesen Kramläden einen neuen farbenfrohen Füller mitzunehmen anstelle auf meinen HG- Füller zu sparen. :x
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ThomasL
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Re: Billig-Füller-Tipps bzw. Anregungen / Alltags-Arbeitstiere

Beitrag von ThomasL » 17.07.2016 22:45

Ich finde, die Diskussion darüber, ob es sich nun lohnt, Billigfüller zu kaufen oder nicht, ist so was von müßig!

Mich wird niemand davon abhalten, Billigfüller aus aller Welt zu kaufen, denn das macht mir Spaß, da reut mich kein Cent und kein Dollar. Und meine Freude ist riesengroß, wenn diese Füller dann ihren Zweck auch noch besser als erwartet erfüllen (was zugegebenermaßen nicht immer der Fall ist).

Richtig enttäuscht haben mich stets nur Füller, die in diesem Forum als mustergültige Vertreter ihrer Zunft gelten. Der M800 ist sooo langweilig, sorry! Mein M605 hatte große Anschreibprobleme, die Pelikan vollständig beseitigen konnte. Seither schreibt der Füller wirklich gediegen und interessiert mich nicht mehr. MB sind so unglaublich überteuert, dass ich mir keinen kaufen würde, selbst wenn ich das Geld übrig hätte. Aber ich freue mich mit jeder und jedem in diesem Forum, die eine Begeisterung für diese handwerklichen Meisterwerke von Füllern entwickeln. Darauf kommt's an, auf die Begeisterung, und sonst auf nichts. An mancher Lackierung und schlichten Form eines japanischen Edelfüllers kann ich mich kaum satt sehen, das erzeugt eine Bewunderung und einen Respekt wie die Betrachtung eines Raubtiers auf der Jagd oder etwa einer Waldrebe. Dennoch würde ich den Füller ebensowenig wie die Raubkatze oder die Pflanze in Besitz nehmen wollen. Aber wenn ich einen Knox-Füller für 12 Euro mitbestellt habe, weil die Lieferung aus den Staaten sich nur für die Federn nicht gelohnt hätte, und dieser Füller dann in natura begeistert mit tollem Aussehen und prima Schriftbild, dann kaufe ich davon noch ein halbes Dutzend und noch ein paar in anderer Farbe und freu mir nen Ast. Am Ende hätte ich für das gleiche Geld einen wertvolleren Füller kaufen können. Okay. Aber den könnte ich dann nicht sechsmal einfach so verschenken, weil mir gerade jemand so sympathisch ist oder sich mit einem schmierenden Kuli abmüht. Ich könnte ihn, ehrlich gesagt, kaum auch nur einmal verschenken, weil der Wert dann für eine spontane Geste bereits zu hoch ist und das Gegenüber beschämen oder verpflichten würde.

Noch ein paar Worte zum "Alltags- Arbeitstier" aus der Thread-Überschrift. Meine Arbeitstiere sind in der Regel keine Billigfüller, bis auf die Jinhaos, die können auch arbeiten. Mit dem Dollar Qualam und einigen Onlines kann man schön Geburtstagskarten schreiben. Aber sonst kommen eher die Füller der "gehobenen Einstiegsklasse" im Alltag zum Einsatz, die so bis 60/70 Euro kosten, Italix, Diplomat, Lindauer, auch ein Pelikan M150, die können manches tatsächlich besser.

Und ein letztes Wort zum Thema Werterhalt. Mit einem Jinhao kann man kein Geld verlieren. Den kann man für 3 Euro kaufen und wird ihn, wenn man das denn möchte, für 6 bis 9 Euro wieder los. Gleiches gilt für Kaigelu, auch für den Duke Shark und einige andere.
Schöne Grüße,
Thomas
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Re: Billig-Füller-Tipps bzw. Anregungen / Alltags-Arbeitstiere

Beitrag von Tintenfinger » 18.07.2016 17:10

Thomas, ich verstehe deine Einstellung. Mir macht es auch viel Spass, irgendwelche seltsamen Billigfüller zu kaufen und auszuprobieren, und irgendwann ist auch mal einer dabei der mich positiv überrascht. Manchmal mache ich das ja auch.

Aber wenn ich mir halt überlegen muss, kaufe ich jetzt den Billigfüller, oder was zum Naschen, oder ein neues Oberteil, oder was mache ich sonst? Dann vergesse ich lieber das alles ganz schnell und spare auf einen Füller, der dann auch als "Arbeitstier" taugt (wobei ich mit einem Lamy Safari in garantiert neuer Farbe schon zufrieden bin, aber es darf jetzt bald auch mal was hübscheres sein), oder ich spare auf sonst irgendwas wovon ich wirklich langfristig was habe, man braucht ja auch Erlebnisse und Bücher dass man wieder über irgendwas schreiben kann :wink: . Ist halt so.

Edit: Ich stimme Thomas allerdings darin zu, dass die Diskussion müßig ist. Jeder muss in der Hinsicht selber wissen womit man glücklich wird. Aber manchmal macht es halt auch Spass, über des Kaisers Bart zu diskutieren. Was sollen wir denn sonst machen, wenn wir grad kein Geld zum Füller-shopping haben :lol: :lol: :lol:

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Re: Billig-Füller-Tipps bzw. Anregungen / Alltags-Arbeitstiere

Beitrag von IchFülleAlsoBinIch » 18.07.2016 21:17

Müßig finde ich die Diskussion gar nicht. Ich sehe hier so etwas wie einen Konsens darüber, dass sich die Ultrabillig-Füller nicht als Arbeitstiere eignen und man schon etwas mehr ausgeben sollte. Zumindest bestätigen die Posts das direkt oder indirekt.
Und was heißt schon New York? Großstadt ist Großstadt; ich war oft genug in Hannover (Arno Schmidt).

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Re: Billig-Füller-Tipps bzw. Anregungen / Alltags-Arbeitstiere

Beitrag von Strombomboli » 18.07.2016 22:22

Meine Ultrabilligfüller (Preppy pens) sind durchaus Arbeitstiere und ich nutze sie auch so.
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Re: Billig-Füller-Tipps bzw. Anregungen / Alltags-Arbeitstiere

Beitrag von El Capitan » 18.07.2016 23:01

So sehe ich das auch.
Meine Jinhaos X450 und X750 sind absolute Arbeitstiere. Ohne Einschränkungen.
Bei vielen Leuten ist die Problemzone nicht Bauch, Beine oder Po. Sondern der Kopf.

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Re: Billig-Füller-Tipps bzw. Anregungen / Alltags-Arbeitstiere

Beitrag von rorro » 19.07.2016 8:04

IchFülleAlsoBinIch hat geschrieben:Müßig finde ich die Diskussion gar nicht. Ich sehe hier so etwas wie einen Konsens darüber, dass sich die Ultrabillig-Füller nicht als Arbeitstiere eignen und man schon etwas mehr ausgeben sollte. Zumindest bestätigen die Posts das direkt oder indirekt.
Schließe mich den letzten beiden Vorrednern an und widerspreche dem Zitat - meine Jinhaos sind auch Arbeitstiere.
Viele Grüße, Ralf

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Re: Billig-Füller-Tipps bzw. Anregungen / Alltags-Arbeitstiere

Beitrag von IchFülleAlsoBinIch » 19.07.2016 8:29

Meine beiden Begleiter verwende ich seit 34 und 27 Jahren: Der eine ist ein 1982 gekaufter Lamy cp1, der andere ein 1989 gekaufter cp1 in 925er Silber. Meine Füllhalter waren nie billig und sie sind mir teurer denn je, weil sie mich, um ein Hölderlin-Wort zu bemühen, die Hälfte des Lebens begleitet haben. Monetär gesehen habe ich sicher weniger bezahlt als die Käufer von Billigfüllern und dabei niemals einen Billigfüller besessen.

Fast schon traurig stimmt mich, dass Füllhalter immer mehr zum Kugelschreiber mutieren. Sie werden nie zu einem persönlichen Begleiter werden, der einem teuer ist. Aber gut, Konsumkulturen ändern sich.
Und was heißt schon New York? Großstadt ist Großstadt; ich war oft genug in Hannover (Arno Schmidt).

Thom

Re: Billig-Füller-Tipps bzw. Anregungen / Alltags-Arbeitstiere

Beitrag von Thom » 19.07.2016 13:50

Tja,
Thom hat geschrieben:Konsens ist Nonsens. :)
V.G.
Thomas

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Re: Billig-Füller-Tipps bzw. Anregungen / Alltags-Arbeitstiere

Beitrag von MarkIV » 19.07.2016 14:20

Thom hat geschrieben:Tja,
Thom hat geschrieben:Konsens ist Nonsens. :)
V.G.
Thomas
Kurz und knackig, unterschreibe ich sofort. Ein Welt im Konsens wäre doch seeehr langweilig.

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Re: Billig-Füller-Tipps bzw. Anregungen / Alltags-Arbeitstiere

Beitrag von ThomasL » 19.07.2016 15:35

IchFülleAlsoBinIch hat geschrieben:Ich sehe hier so etwas wie einen Konsens darüber, dass sich die Ultrabillig-Füller nicht als Arbeitstiere eignen und man schon etwas mehr ausgeben sollte. Zumindest bestätigen die Posts das direkt oder indirekt.
Man liest mitunter nur das, was ins eigene Weltbild passt. Ich weiß nicht, wie oft in diesem Faden bereits die Rede davon war, dass sich einige sehr sehr günstige Füller sehr gut eignen, und dass man schon etwas weniger ausgeben kann, wenn es einem nur um angenehmes und zuverlässiges Schreiben geht. Zumindest bestätigen das die Posts direkt und direkt und nochmal direkt.

Es ist doch großartig, dass du mit den beiden Füllern, die dich über Jahrzehnte begleitet haben, glücklich bist. Wozu brauchst du da auch noch einen Konsens in diesem Forum? Dass ein Jinhao niemals zu meinem teuren persönlichen Begleiter wird: stimmt! Diese Rolle übernehmen bei mir meine Frau, meine Kinder, vielleicht noch die Hunde, zum Glück, die sind mir alle teuer. Ein paar Stifte haben wir auch immer gerne dabei, vor allem die Guten, egal, was sie gekostet haben.

Was meinst du mit Füllhaltern, die zum Kugelschreiber mutieren? Rollerballs? Ein Jinhao ist ein echter Füller mit Feder, Tintenleiter und Patronen-/Konvertersystem. Ein pakistanischer Dollar 717 ist für seine 80Cent sogar ein richtiger Kolbenfüller. Er wird manches Schulkind vielleicht auch über Jahrzehnte begleiten, jedenfalls ist er nicht in der Absicht produziert worden, dass man ihn als billigen Schund wegwirft.
Schöne Grüße,
Thomas
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Re: Billig-Füller-Tipps bzw. Anregungen / Alltags-Arbeitstiere

Beitrag von Strombomboli » 19.07.2016 15:38

IchFülleAlsoBinIch hat geschrieben:Fast schon traurig stimmt mich, dass Füllhalter immer mehr zum Kugelschreiber mutieren. Sie werden nie zu einem persönlichen Begleiter werden, der einem teuer ist.
Auch hier möchte ich widersprechen. Meine Füller sind keine Kugelschreiber, vielmehr hat jeder seine Aufgabe und ist damit jeweils ein persönlicher Begleiter. Vermutlich ginge es auch mit zwei Füllern, aber dann hätte ich weniger Spaß.

Inzwischen hat sich Thomas schon substantieller geäußert, ihm schließe ich mich an.
Iris

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Re: Billig-Füller-Tipps bzw. Anregungen / Alltags-Arbeitstiere

Beitrag von IchFülleAlsoBinIch » 19.07.2016 17:00

ThomasL hat geschrieben:Was meinst du mit Füllhaltern, die zum Kugelschreiber mutieren?
Kugelschreiber sind omnipräsente, in Massen verfügbare, billigste Wegwerfprodukte, die keiner wirklich liebt. Ungeliebt und unbeliebt lungern sie in Horden in Schreibtischschubalden und Stiftköchern rum, oft lange nicht benutzt, eingetrochnet, man gibt sie weg und will sie nicht zurück. Sie haben nichts Persönliches an sich und wenn sie leer sind, wirft man sie lieber weg, als dass man ihnen eine neue Mine verpasst, man hat ja noch zehn irgendwo herumliegen. Dieses kurzlebige Verhältnis zum Kuli überträgt sich dank der Billigheimer auf Füller. Der Kuli missioniert den Füller.

Das nehme ich so wahr, weil mein Verhältnis zu (meinen) Füllern ein ganz anderes ist. Das kann man mir als Engstirnigkeit vorwerfen, da ich diese Tendenz nicht gut finde, bin ich in dieser Hinsicht aber gerne engstirnig. Ich finde Kulis mist und genauso mist finde ich, wenn man mit Füllern umgeht wie mit Kulis :)
Und was heißt schon New York? Großstadt ist Großstadt; ich war oft genug in Hannover (Arno Schmidt).

Thom

Re: Billig-Füller-Tipps bzw. Anregungen / Alltags-Arbeitstiere

Beitrag von Thom » 19.07.2016 17:32

Die Hochzeit (das hat jetzt nix mit heiraten zu tun) der Füller ist hier einfach vorbei. Weshalb im größten Füllerforum, zumindest für den deutschsprachigen Raum, 3000 Mitglieder sind und keine 3 Millionen. :)

V.G.
Thomas

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Re: Billig-Füller-Tipps bzw. Anregungen / Alltags-Arbeitstiere

Beitrag von Tenryu » 19.07.2016 20:02

Selbst wenn dem so wäre, sind auch Füllhalter nichts als seelenlose, industriell gefertigte Massenware (von einigen wenigen Luxus-Exemplaren mal abgesehen.)
Ich denke, manche interpretieren ein bißchen viel in die Dinge, mit denen sie sich beschäftigen, hinein.
Ich besitze übrigens auch teuere Kugelschreiber, die ich schon lange Zeit verwende, und die mir genau so lieb sind, wie manche Füller in meiner Sammlung.
Eine engere emotionale Beziehung pflege ich eigentlich nur zu drei Schreibgeräten: meinem ältesten Füller, meinem ersten "teueren" Füller und dem Füller, mit dem ich meinen ersten Roman geschrieben habe. Aber auch das sind letztlich nur ganz normale Schreibgeräte, die ich jederzeit wieder kaufen könnte.
Für mich sind Schreibgeräte Werkzeuge, die einen bestimmten Zweck erfüllen müssen, und dabei nach Möglichkeit auch noch schön anzusehen sein sollen. Das System oder die Machart bestimmt der Zweck. An meinem Telefonblock ist mir der billigste Reklame-Kuli immer noch tausendmal lieber als ein 500€-Füller, der mangels regelmäßigen Gebrauchs ständig eingetrocknet wäre oder schmierig schreibt. Umgekehrt käme es mir nie in den Sinn, Tagebücher, Manuskripte oder Briefe mit einem Kugelschreiber zu verfassen.

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