Wie auf dem Bogen ja beschrieben, hatte ich hier eine Tinte mit etwas mehr "Wärme" erwartet, eben so wie Cassis eigentlich ist. Ist sie aber nicht. Ich habe das Glas schon eine Weile und habe es für verschiedene Schriftprojekte verwendet, alle mit Tauchfedern. Mein ersten Eindruck war damals, es ist eher eine schwarze Tinte mit violettem Einschlag. Ganz so schlimm ist es nicht, aber je nasser der Tintenverteiler agiert, so dunkler ist das geschriebene Ergebnis.
Das von der Erwartung abweichende Ergebnis hat mich zwar initial etwas überrascht, aber nicht enttäuscht. Ich mag diese Art Tinte, sehr schön dunkel, geradlinig und ausgeprägt, egal ob nun Schwarz kombiniert mit Blau (Blau geht da immer), Violett oder Grün. Bemerkenswert außer dem Farbton, die Formstabilität der Tinte, der Eco den ich hier zum Schreiben verwandt habe, trägt satt auf. Aber es verläuft nichts und es drückt auch nichts durch, selbst auf günstigem Kopierpapier. Dafür braucht sie dann aber auch lang bis sie wischfest ist, so knapp 30 Sekunden. Die Zeiten werden besser, wenn das auftragende Medium die Tinte etwas sparsamer verteilt. Sprich ein trockenlaufender Stift gibt dem Schriftbild mehr Helligkeit und auch kürzere Trockenzeiten.
Ich bin aber ehrlich, in dieser Form kann ich sowohl Schriftbild als auch Farbton sehr gut leiden, die Tinte ist daher ein Dauerkandidat für meinen 1.1er Eco.

Callifolio, Cassis
Bis die Tinte richtig durch getrocknet ist, kann es aber dauern. Eine Stunde sollte man schon mindestens warten. Nachdem nicht mehr über Deiche geritten wird, wird jetzt die Tante Polly geärgert.

Callifolio, Cassis
Anhand der Schriftproben kann man den Unterschied des Eindruckes aus der Ferne und der Details erkennen. Aus der Entfernung wirkt die Tinte wie ein sehr dunkles Grau, fast Schwarz. Der violette Unterton ist kaum auszumachen. Kommt man dichter wird aber gerade das Violett immer dominanter und offenbart im Detail ein sehr schöne, dunkle, grauviolette Tinte.

Callifolio, Cassis

Callifolio, Cassis
Mark