Anschreibprobleme M 600: einschicken oder lieber doch nicht?

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G_Paesold
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Anschreibprobleme M 600: einschicken oder lieber doch nicht?

Beitrag von G_Paesold » 20.01.2009 21:28

Hallo miteinander

Nach ausgiebigem Herumlesen hier im Plenum, bin ich ziemlich verunsichert. Habe seit 24.12.2008 einen M 600 mit einer B-Feder. An und für sich mag ich die Feder sehr, wenn sie schreibt... Das Problem ist das 'wenn', die Feder hat ziemlich Anschreibprobleme, die mit längerem Schreiben soweit gehen, dass ich richtig 'kritzeln' muss bis the Feder wieder greift. Kurzes Absetzen, um den nächsten Satz zu überlegen, hat mit grosser Häufigkeit auch Anschreibprobleme zur Folge. Was den Schreibspass doch ziemlich beeinträchtigt.

Nach E-Mail Kontakt mit Frau Sandhop vom Pelikan-Verbraucherservice, hätte ich ihn beinahe schon eingeschickt. Dann habe ich hier im Plenum die verschiedenen Diskussionen über die vielen Probleme mit Pelikanfedern gelesen. Nun stehe ich vor der Entscheidung: soll ich den FH einschicken mit der Gefahr, dass die die Feder tauschen und ich die an und für sich gute Feder 'verliere' oder soll ich mich mit der unbefriedigenden Situation abfinden, bzw. auf Stein schreiben, mit Seife waschen oder ähnliche Ratschläge befolgen???

Kann mir vielleicht jemand weiterhelfen? :wink: Weiss jemand vielleicht, ob die bei Pelikan bei den geschilderten Problemen die Feder bearbeiten oder einfach wechseln? Wie gesagt, bin mit meiner wenigen Erfahrung mit FHs im Moment ziemlich ratlos.

Schon mal allen im Voraus besten Dank für euren Input

Beste Grüsse
Günther

Buggs
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Beitrag von Buggs » 20.01.2009 22:26

Moin,

ich habe leider das gleiche Problem mit einem 605.

Da er nicht problemlos anschrieb, hatte ich meistens zu anderen Füllern gegriffen.
Nun ist das Problem des nicht-gut-anschreibens zwar noch nicht gelöst, aber die Frist ist abgelaufen.

Ich hoffe das sich das nach ein paar Füllungen gibt, oder eine andere Tinte das Problem löst.

(Mein Senator Windsor hatte mit Pelikantinte gemuckt, mit Parkertinte gab es keine Probleme mehr.)


Also warten zwei hier auf sachdienliche Hinweise.

cou
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Tenryu
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Beitrag von Tenryu » 21.01.2009 2:55

Ich würde es zunächst mal selber mit einer gründlichen Reinigung versuchen.
Der Tintenleiter mit der Feder läßt sich ganz leicht heraus schrauben. Anschließend kannst du ihn mit milder Seifenlauge (Geschirrspülmittel) gründlich spülen. (Ein Ultraschallbad wäre perfekt.) Evtl. für ein paar Stunden im Wasser liegen lassen, damit sich Verkrustungen oder allfällige Rückstände von Schmierfett aus der Produktion lösen und mit reichlich klarem Wasser nachspülen.

Dabei kann eigentlich nichts kaputt gehen. Wenn das nichts hilft, dann wäre Einschicken die beste Lösung. Probleme mit dem Tintenfluß können (abgesehen von Produktionsfehlern im Tintenleiter) auch von einer falschen Montage der Feder auf letzterem resultieren.

Sitzt die Feder zu satt, kann nicht genügend Tinte fließen, ist sie zu locker, kann sich durch den Schreibdruck der Spalt zwischen Feder und Tintenleiter so vergrößern, daß die Kapillarkräfte abreißen.

Außerdem würde ich unbedingt verschiedene Tinten probieren. Idealerweise die des Füllerherstellers.

Lutz D
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Beitrag von Lutz D » 21.01.2009 5:44

Hallo,

wenn die Reinigungsaktion, wie von Tenryu beschrieben, nicht hilft, würde ich bedenkenlos einschicken. Einen neuen Füller würde ich auch nicht reinigen, sondern sofort einschicken.

Eine Feder die nicht ordentlich anschreibt, ist keine gute Feder, da wirst du auf lange Sicht keinen Spaß dran haben.

Ich musse leider auch schon 3 Füllhalter zu Pelikan einschicken, um die Feder tauschen zu lassen. Jetzt habe ich in jedem dieser Füller eine ordentliche Feder, wie es sich für einen Souverän auch gehört.

Also nur Mut.

Viele Grüße
Lutz

Thomas Baier
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Beitrag von Thomas Baier » 21.01.2009 12:11

... sehe ich auch so. Anschreibprobleme lösen sich häufig nicht. Breitere Federn sind da empfindlicher. Läuft oft darauf hinaus, daß die Feder gewechselt wird. Prinzipiell könnte man bei Pelikan die Federkomponenten zerlegen, reinigen und überprüfen. Ob das hinhaut? Ist eher fraglich. Umgekehrt sind Pelikan-Federn eher bekannt für Kratzen also für Anschreib- oder Aussetzprobleme. Du solltest das nicht hinnehmen. Kann natürlich mehrere Service-Kontakte nach sich ziehen (kenne ich leider gut).

Viele Grüße
Thomas

G_Paesold
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Beitrag von G_Paesold » 21.01.2009 13:00

Hallo miteinander

Allerbesten Dank für eure hilfreichen Antworten. Werde also meinen ganzen Mut zusammennehmen und den FH zu Pelikan schicken. :roll:

Drückt mir die Daumen... :wink:

Beste Grüsse
Günther

frodel
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Beitrag von frodel » 21.01.2009 19:17

vielleicht liegt es auch an der tinte, das problem hatte ich mal mit einer richtigen zickentinte. die wurde dann verschenkt und seitdem schreibt der füller perfekt.

viel erfolg wenn der füller schon unterwegs ist, ich hab den pelikan service schon 2x in anspruch nehmen müssen, beidesmal auf kulanz ohne rechnung eine super reparatur in kürzester zeit, ehre wem ehre gebührt.

G_Paesold
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Beitrag von G_Paesold » 21.01.2009 22:46

Hallo frodel

Habe ausschliesslich mit der Pelikan 4001 Königsblau geschrieben. Man sollte annehmen, dass die im M 600 funktioniert, aber danke für den Hinweis. Danke auch für's Mut machen :wink:
Habe den Füller gerade gespült und verpackt und morgen geht er dann auf die Reise. Drückt mir die Daumen...

Grüsse
Günther

Bakelit
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Beitrag von Bakelit » 21.01.2009 23:24

Hallo Günther,

hatte die gleichen Probleme mit dem Anschreiben bei einem nagelneuen 605er aus der Karstadt-Kollektion.

Nach dem Einschicken durfte ich allerdings erst einmal fast drei Wochen warten!

Hatte zwischenzeitlich nachgefragt bei Frau Pryzkymkcz (?) und mir wurde eine baldige Reparatur in Aussicht gestellt - Obwohl der Füller da schon auf dem Weg retour war! Es wurde die Feder ausgetauscht.

Fazit: Der sagenumwobene Service bei P. ist nicht so hundertprozentig wie ich erwartet habe. Hat zu lange gedauert für meinen Geschmack.

Gruß aus dem Rheinland!

Cori
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Beitrag von Cori » 22.01.2009 8:17

Hallo,

ich habe auch das Problem, dass ich nicht warm werde mit meinem roten Monster, weil er ein bisschen aussetzt. Ich denke aber, dass wir wirklich eine Reinigungsaktion starten müssen und dann schreiben, schreiben, schreiben, denn der treueste Begleiter ist wirklich der Pelikan.
Alles Liebe cori

pelle
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Beitrag von pelle » 22.01.2009 19:47

Hallo,

ich habe mir zum neuen Jahr das erste Mal auch einen ''richtigen'' Füller geleistet, und zwar den M620 Place de la Concorde. Nun habe ich aber leider ähnliche Probleme beim Anschreiben wie Günther so passend beschrieben hat (was mich schon ein bisschen enttaeuscht hat, da ich mit meinem 08/15 Lamy Safara jahrelang ohne jegliche Probleme gearbeitet habe).

Wenn ich richtig mitgelesen habe, entsteht dieses Problem nur bei Federn der Breite B? Also waere der einfache Wechsel der Fuellfeder auf eine andere Breite (vorzugsweise M) die Loesung meines Problems?

Liebe Gruesse, Max

Thomas Baier
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Beitrag von Thomas Baier » 22.01.2009 21:20

Hallo Max,

je größer und auch runder ein Schreibkorn ist, desto wahrscheinlicher werden Anschreibprobleme. Anschreibprobleme sind ein Killer-Kriterium, da es sich oft nicht gibt und den Schreibfluß (und auch die Gedanken) fürchterlich hemmt.

Es ist daher die Kunst des Federschleifens und der Montage, dies zu verhindern. Rundere Federspitzen mit zum Federschlitz hin zu stark ausgeschliffener Form sind besonders anfällig. Zudem tritt dies bei manchen Federherstellern häufiger auf. Prinzipiell kann es bei jeder Feder und jedem Hersteller mal vorkommen.

Ein sehr guter Service kann die Feder und die Justage überprüfen und manchmal die Sache ohne Federtausch richten. Mancher Service kümmert sich um die montierte Feder, Beispiele sind Montblanc, Aurora, Visconti z. B. Das kann im Positiven bedeuten, daß eine an sich für gut befundene Feder für den Kunden gerettet wird, im Negativen, daß die Feder nicht in Ordnung zu bringen ist und das Problem wieder moniert wird oder auch durch Nachschleifen die Federbreite ungewünscht zunimmt. Andere Firmen tauschen aus mit umgekehrten Vor- und Nachteilen.

Der Einwand mit der Tinte ist berechtigt, aber ich erwarte von einer Feder schon eine gewisse Gleichgültigkeit gegenüber üblichen Tinten. Ein Versuch kann es Wert sein, die Tinte zu wechseln, wenn man die Feder an sich sehr schätzt und im Service nichts riskieren will.

Pelikan-Federn sind erfahrungsgemäß sehr gute An- und Durchschreiber. Die häufig sehr gelobte Alltagstauglichkeit der Pelikan-Halter hängt ganz wesentlich mit dem sehr guten Tintenleitsystem mit prinzipiell sehr gutem Tintenfluß und sehr hoher Auslaufsicherheit zusammen. Die Konstruktion des Tintenleiters sorgt für eine breite Auflagefläche der Feder, so daß im Gegensatz zu anderen Herstellern die Justage der Feder von Haus aus normalerweise untadelig ist.

Natürlich können die gemachten Hinweise zu Pelikan-B-Federn jetzt zufällig sein, es kann aber auch Ausdruck von Modifikationen in der Fertigung etc. sein. Es ist dabei nicht gerade beruhigend zu wissen, daß die Fertigung einer hochwertigen Feder exzellente Arbeitskräfte erfordert, die ihr Handwerk verstehen.

Zusammenfassend muß ich zum Einschicken raten, Pelikan ist auch ansprechbar bzgl. probeweisem Zusenden von anderen Federn. Kunden von Herrn Thiel könnten sich aufgrund seiner immensen Erfahrung mit Pelikan-Produkten und sehr guten Kontakten vielleicht mit ihm beraten.

Pelikan ist sehr hilfsbereit und versucht, die Probleme unverkrampft zu lösen. Daß sich Wartezeiten ergeben, kenne ich auch von Pelikan. Ich denke aber, daß man das akzeptieren kann.

Ich bin mir nicht darüber im Klaren, ob Pelikan vor Ort Kompetenzen hat im Nachschleifen von Federn, ich weiß auch nicht, ob die Federn inhouse gefertigt werden.

Ich verstehe nur zu gut, wenn ich diese Probleme so lese, daß man das eigentlich nicht haben und nicht akzeptieren mag. Man erwartet eine ausgezeichnete Qualität. Häufig kann man auch beim Probieren vor Ort diese Anschreibprobleme nicht feststellen.

Aber Vorsicht: Eine einfache, automatisch gefertigte Feder bei Lamy (inhouse) kann viel viel unkomplizierter sein, dasselbe gilt für eine Pelikano-Feder. Ich habe auch bei den Pelikan 200er-Federn viel mehr gute gesehen als bei den 400ern bsp.-weise.

Mehr fällt mir jetzt wirklich nicht mehr ein.

Viele Grüße
Thomas

absia
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Beitrag von absia » 22.01.2009 22:33

Hallo zusammen!

Thomas hat in vielen, will sagen: den meisten Punkten sicher Recht. Selbst was die B-Federn angeht, mag wohl auch seine Theorie stimmen, aber mit meinen Erfahrungen ist sie nicht in Einklang zu bringen! Die meisten Halter meines Bestandes haben B-Federn, weil sich M- und vor allem F-Federn mit meiner Art zu schreiben nicht vertragen. Alle (!), mit Ausnahme eines vertrackten Waterman Liaisons, über den wir uns ja längstens in diesem Forum ausgetauscht haben, schreiben satt, gleichmäßig und ohne (!) jegliches Anschreibproblem, sofern man seinen Füller nicht minutenlang unbekappt in der Hand hält oder wochenlang unbenutzt herumliegen lässt. Ich habe im Gegenteil erst heute wieder bei einem Waterman "Laureat", einem Füller, den ich seit vielen Jahren sehr schätze und der einer meiner wenigen mit einer F-Feder ist, den ich gerne in die Hand nehme, festgestellt, dass Füller umso eher zum vorschnellen Eintrocknen und damit zu Anschreibzicken neigen, je feiner oder flacher (Italics) eine Feder ist, während die Rundkornfedern diesbezüglich unanfälliger zu sein scheinen, weil sich der Tintensaft gleichmäßiger, satter und großflächiger um das Schreibkorn herum verteilt, sodass eigentlich immer irgendein Auflagepunkt die Tinte zum Fließen bringen kann.

Im Übrigen ist das nicht alleine mein Erfahrung: Leute in meiner näheren Umgebung, die - wie ich - handschriftlich viel korrigieren müssen und daher öfter innehalten müssen, ohne jeweils die Kappe aufzustecken, wollen immer häufiger breitere Federn haben, weil diese zum einen weniger kratzanfällig sind und zum anderen weniger eintrocknungsgefährdet, was soviel heißt wie anschreibzickig. Nichts ist beim Korrigieren optisch verheerender, als einen Füller zwei- oder dreimal ansetzen zu müssen, um endlich einen Federstrich zum Laufen zu kriegen. Man trifft nie dreimal den gleichen Punkt beim Ansetzen, sodass die Korrektur hinnach aussieht, wie aufs Papier gepopelt. Dann darf ich nämlich auch über Schülers Handschrift nicht mehr meckern!

Wenn eine B-Feder also notorisch Zicken macht, ist sie ein Fall für den Service, weil dann entweder etwas mit dem Federschliff nicht stimmt, was sich durchaus im Micronbereich abspielen kann, was für den Do-it-Yourselfer selbst unter der Lupe nicht mehr zu erkennen ist, oder der Tintenleiter nicht genügend Nachschub liefert. In so einem Fall also unbedingt einschicken! Ich habe selbst erst gestern wieder zwei Füller zum Pelikanservice geschickt, die allerdings langjährige Schreibdienste geleistet haben und nun einmal ein bisschen Kundendienst brauchen.

Grüßle
Peter
"Du bist, wie du schreibst!" (Alfons Lüke)

Thomas Baier
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Beitrag von Thomas Baier » 23.01.2009 11:13

Hallo miteinander,

man sieht, wie unterschiedlich Erfahrungen sein können, so ist das halt bei der Füllfeder!

Ich möchte, lieber Peter, unterscheiden zwischen Anschreibproblemen bei offenliegender Feder und grundsätzlichen Anschreibproblemen. Bei ersteren habe ich die Erfahrung gemacht, daß es sehr vom Produkt selber abhängt, eine eindeutige Korrelation zur Federstärke habe ich, im Gegensatz zu Dir, nicht machen können. In der Tendenz trocknen bei mir Hartgummi-Tintenleiter eher langsamer aus, aber es gibt auch gute moderne Tintenleiter. Bei modernen Pelikan habe ich da sehr gute Erfahrungen gemacht. Austrockungsprobleme speziell bei F-Federn habe ich aber bei meinem Fundus nicht gesehen.

Zu den generellen Anschreibproblemen kann ich nur meine Erfahrung mitteilen, daß - ungeachtet vieler Modelle, Federstärken, Schlifformen und Serienschwankungen - rund geschliffene, eher breitere Federn es schwerer haben können, sofort und sicher anzuschreiben. Das kenne ich auch als Erfahrung von anderen. Beim Edson konnte ich das bei vielen Federn nachvollziehen. Angeschrägte Bandzugfedern, nicht einfach herzustellen, können auch ganz schön anschreibproblematisch sein.

Bei B-Federn muß man auch noch berücksichtigen, daß sich sehr unterschiedliche Vorstellungen der Hersteller über den Federschliff bei der Gestaltung der Federspitze zeigen und auch die Strichbreite je nach Produkt recht stark variiert. Das reicht von etwas breiter als M (z. B. Cross), über deutlich breiter und rund geschliffen (z. B. Waterman Edson) über beginnende Bandzugcharakteristik.

Letztlich ist aber entscheidend, daß man generelle Anschreibprobleme regelhaft nicht "eín- und somit wegschreiben" kann, sondern beseitigen (lassen) sollte.

Viele Grüße
Thomas

Dieter N
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Beitrag von Dieter N » 23.01.2009 17:19

Hallo, Allerseits,

dann schiebe ich doch noch eine Theorie hinterher, die die Federbreite vielleicht unwichtiger macht:

Ein Füller schreibt, wenn die Tinte das Papier berührt und dann diese immer weiter nachläuft. Berührt die Tinte das Papier nicht, weiß sie auch nicht, dass sie dort etwas bewirken soll. Da die Tinte zum Berühren des Papiers sich zumindest nicht im Federschlitz verstecken sollte, sondern mit diesem abschließen oder ihn sogar als Mini-Tropfen überragen sollte, ist für mich der Kantenschliff des Schlitzes sehr interessant.

Um ein Kratzen / Schneiden im Papier zu vermeiden, werden die Kanten wohl meist etwas abgerundet. Dadurch entsteht also ein abgerundeter Schlitz. In diesem Schlitz versucht jetzt der Tintentropfen mit allen ihm zur Verfügung stehenden Mitteln der Physik nach oben heraus zu schauen. Wenn jetzt aber die (äußeren) Kanten durch eine zu deutliche Rundung weit auseinander liegen, kann er diesen Spalt am Ende nicht mehr überbrücken und wird sich schmollend im Schlitz verstecken. Und schon bleibt das Papier sauber.

Und dann kommt der Trick mit dem Aufdrücken, womit man im gesamten Schlitz und Tintenleiter Raum schafft und weitere neugierige Tintentröpfchen nachrücken. Beendet man den Druck, wird die Sache eng und ein paar Tröpfchen werden auch nach außen gedrängelt und ragen jetzt über die Feder hinaus. Aber dann können sie auf den Schultern der anderen Tropfen zum Papier greifen und das Schreiben nimmt seinen Lauf.

Sollte diese Geschichte nicht aus dem Bereich der Mythen und Sagen kommen, wäre hierbei generell die Breite und Form des Schreibkornes
oder der Bandzugfeder egal, solange der Tintenleiter generell genug Tinte liefert. Spannend wäre der Schliff der Schlitz-Kanten, der sich durch ein Abschleifen des Kornes verkleinern ließe. Allerdings wäre auch die Gefahr des Quietschens und des Kratzens höher.

Viele Grüße
eures Märchenonkels Dieter
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