Resttintensammler

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DanielH
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Beitrag von DanielH » 23.06.2008 22:31

Wahrscheinlich habt Ihr Recht. Darüber hatte ich auch schon nachgedacht. Und trotzdem passt das nicht so recht ins Bild. Schließlich wollen die meisten Firmen doch ein möglichst perfektes Bild von ihren Produkten liefern und dieser Funktionalitätsmangel passt da einfach nicht. Ich habe es mal nachgeprüft: Ich habe mit meinem Cleo Ebonite, der eine recht große Feder hat, jetzt achtmal aus einem Pelikan-Tintenfass Tinte getankt und schon jetzt muss ich den Füller im Fass schräg halten, damit er nicht nur Luft zieht. Funktionalität sieht anders aus...

Bluebird
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Re: Resttintensammler

Beitrag von Bluebird » 23.02.2009 21:17

DanielH hat geschrieben:Mal eine Frage in die Runde: Was macht Ihr, wenn in einem Fass die Tinte soweit zur Neige geht, dass man sie nicht mehr aufziehen kann? Ich verwende ein 50 ml Lamy-Tintenfass. Das hat so einen kleinen "Brunnen" (nennt man glaube ich auch "Resttintensammler"), in den man den Füller reinsteckt und so fast die ganze Tinte rausziehen kann. Was ich aber ohne das Fass machen würde weiß ich nicht, deswegen verwende ich es schon seit Jahren. Jedes Mal wenn es leer ist wird es schön ausgespült und neu aufgefüllt... Eine ähnliche Technik - wenn auch längst nicht so gut - kenne ich noch von den Montblanc-Tintenfässchen und von den Tintenfässern von Visconti. Aber wie macht geht man zum Beispiel bei Pelikan vor? Wird der Rest weggeschüttet? Füllt man einfach auf? Oder gibt es irgendein Gefäß, in das man umfüllen kann?
Hallo Daniel, (diese Antwort bitte nicht zu ernst nehmen...)

Der "Rest" beginnt bei Pelikantinte 4001 direkt nach dem Fassanstich.
Diese Wasserschnaltze taugt maximal für Schüler weil die den Tintenkiller lieben. Und mit der 4001 hat der ein leichtes Spiel.
Fazit > Besorg Dir Tinte für Erwachsene.
Mach doch mal folgenden Test. Zieh mit einer Einwegspritze und einer beliebigen Kanüle ein paar ml Pelikan Königsblau auf und fülle ein weißes Badezimmer Waschbecken mit Wasser. Dann gibst Du aus der Spritze sagen wir mal 10 Tropfen ins Wasser. Umrühren, Farbton merken und dann das ganze mit einer guten Tinte. Waterman Florida blau z.B.
Selber Test...
Du wirst feststellen, das ein Bruchteil der Tropfen schon stärker färbt als die 4001. Daher der Name Wasserschnaltze :lol:
Mit anderen Worten... 5 Tropfen (0,25ml) Waterman sind schon intensiver als über die achtfache Menge der 4001 !
Es gibt Tinten, die bringen mit 20 Tropfen die gleiche Färbung wie ein ganzes Glas 4001. Das ist die 30 fache Menge der 20 Tr.
Probiers aus...

Gruß,

Martin
Zuletzt geändert von Bluebird am 21.03.2009 0:35, insgesamt 1-mal geändert.

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Gehaha
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Beitrag von Gehaha » 24.02.2009 8:52

Guten Morgen,

zum Thema Liegefaß:

das Montblanc - Tintenglas ist auch für sehr große Federn gut geeignet, schließlich muß es ja auch den 149er bedienen.
Auch Geha hatte Liegefässer. Ich konnte vor einem Jahr welche bei Ebay ergattern.
Den Visconti-Reisetintenfasseffekt kann man mit diversen Tablettenröhrchen erreichen (besonders die alten Glasröhrchen sind toll). 'Mal im Apothekerbedarf suchen vielleicht?

Liebe Grüße,
Annette

Thomas Baier
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Beitrag von Thomas Baier » 24.02.2009 16:19

... das kommt natürlich auch auf den Füller an. Und da sind die Pelikane ja sehr vorbildlich, weil das Eintunken bis über das Luftloch genügt, um den Kolbenhalter füllen zu können. Das ist eine große Ausnahme. Durch Schräghalten kann ich immer die Private-Reserve-Fässer oder auch Parker-Tintenfässer bis zum Ende benutzen, das geht schon.
Ansonsten halt einmal ein anderes Faß kaufen und immer umfüllen - mit Vorsicht natürlich (?!).
Da ich zahlreiche Füller mit Patronen aus dem Faß mit Nadel und Spritze fülle ("Berufswerkzeig"), ist das kein Problem. Das geht natürlich auch mit Konvertern.
Viele Grüße
Euer Thomas Baier

P. S.: Wunderschön das Visconti-Tintenfaß (hat Herr Thiel)

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esp
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Beitrag von esp » 24.02.2009 19:11

Hallo!

Also, heute wollt' ich einen diesbezüglichen Beitrag verfassen, hänge mich aber jetzt da an, denn die Pelikanleute haben sich bei der Auswahl der Tintengläserform wohl keine Gedanken gemacht :(

Und jetzt weiß ich auch wieder, warum ich meine M1000 so selten verwende. Nicht, weil sie schlecht schrieben. Nein! Der Grund ist, dass, wenn das Glas weniger als halb gefüllt ist, ein M1000 nicht füllbar ist. Zumindest nicht aus dem Pelikan-Tintenfass :(
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Edi

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Tenryu
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Beitrag von Tenryu » 25.02.2009 4:29

Der M1000 ist ja auch nicht zum Schreiben gedacht, sondern zum Angeben... :P :twisted:

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esp
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Beitrag von esp » 25.02.2009 5:26

Tenryu hat geschrieben:Der M1000 ist ja auch nicht zum Schreiben gedacht, sondern zum Angeben... :P :twisted:
... aber die Federn haben noch etwas wie Flexibilität. Eine Eigenschaft, die sie - zumindest in meiner Hand - sehr gut zum Schreiben eignet :x
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Beitrag von absia » 25.02.2009 23:27

Tenryu hat geschrieben:Der M1000 ist ja auch nicht zum Schreiben gedacht, sondern zum Angeben... :P :twisted:
Also, lieber Daniel (= Tenryu),

nu' halt aber mal die Luft an! Der Schuss geht diesmal nach hinten los! Du hast offenbar noch nie einen 1000er in der Hand gehabt oder Minihändchen, die ihn nicht halten können. Für mich ist der Tausender der Füller, der mir wie in die Hand gewachsen ist, weshalb ich es sehr bedaure, dass ich nur einen habe. Ich könnte ein halbes Dutzend davon mit unterschiedlichen Federstärken gebrauchen! Mit Angeberei hat das überhaupt nichts zu tun, so lange es sich um das ganz normale Serienmodell handelt, weil Otto Normalhingucker einen 1000er sowieso weder von einem 800er, noch von einem 600er oder gar 400er gleicher Machart unterscheiden kann. Und die Feder ist auch aufgrund ihrer Größe ein wahrer Schreibgenuss! Da kann ich "esp" nur zustimmen.

Worin er auf den ersten Blick allerdings auch Recht hat, ist die Auftankproblematik. Aber dafür habe ich mir ein Reagenzglas abgesägt, in das ich die Resttintenbestände einfülle, sodass ich beim Auftanken nur noch minimale Stauverluste habe. Außerdem hat man nur beim ersten Tintenglas einer Sorte dieses Problem und anschließend nicht mehr, weil man alle Restbestände in die Folgegläser kippen und somit aufarbeiten kann.

Grüßle
Peter
Zuletzt geändert von absia am 28.02.2009 20:12, insgesamt 2-mal geändert.
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stift
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hallo

Beitrag von stift » 26.02.2009 8:28

hallo martin
na so ist es nicht was du da von der pelikantinte schreibst.
die pelikan ist noch!!... geeignet für alte sprich historische füller vorallem für korkkolben.
ich schreibe das aus erfahrung,den mit andren tinten kann da einiges ins auge gehen,und ein sündteurer füller bzw. mechanik ist dahin.
es kann jeder machen und in seine füller füllen was er will doch achtung.
mlg
harald

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esp
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Beitrag von esp » 26.02.2009 19:32

absia hat geschrieben:Außerdem hat man nur beim ersten Tintenglas einer Sorte dieses Problem und anschließend nicht mehr, weil man alle Restbestände in die Folgegläser kippen und somit aufarbeiten kann.
Hallihallo ...

Wenn man ein Folgeglas hat. Ich habe (sehr) viele Tinten ausprobiert und nicht alle gefallen mir so gut, dass ich sie weiter verwenden will. Wenn es sich dabei um ein Pelikan-Tintenglas (oder ähnlich unüberlegt konstruiertes) handelt, habe ich mit einer großen Feder eben Pech.

Dass das nicht so sein müsste zeigen mir die Gläser von Montblanc, Sheaffer, Lamy oder Visconti.





Ach, ja, passt daher: Hat jemand Interesse an angebrochenen Tintengläsern? Sie sind alle noch zwei Drittel oder halb voll. Und ich würd' mich von vielleicht 30 bis 40 Gläsern quer durch den Gemüsegarten trennen ... Über den Preis könnten wir sicher Einigung erzielen 8)
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Edi

isegrimmgo
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Beitrag von isegrimmgo » 26.02.2009 20:09

Habe die Ehre - und großes Interesse!!!
welche Lebenssäfte stehen denn zur Disposition?
Könntest du mir mal eine Liste zusammenstellen?
Gerne auch per PM.
besten Gruß
Wolfgang

DanielH
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Beitrag von DanielH » 27.02.2009 8:23

So eine Liste würde mich auch interessieren...

Niagara Falls

Beitrag von Niagara Falls » 03.03.2009 8:20

Hallo,
nochmal zu den Lamy-Fässchen mit Vertiefungen...ich verwende u.a. auch eisengallushaltige Tinte (Rohrer und Klinger "Salix"). Es wird ja behauptet, daß solche Tinten im Laufe der Zeit Ablagerungen, also quasi einen "Bodensatz" bilden können. Mit den Lamy-Fässchen hätte ich doch aber dann das Problem, daß sich gerade in dieser Vertiefung der Tintenschlonz ablagert und ich ihn dann bein nächsten Befüllen meines Kolbenfüllers direkt einsauge, oder?

Gruß Günther

DanielH
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Beitrag von DanielH » 07.03.2009 23:00

Teils teils. Ich habe irgendwann mal ein Lamyfass gereinigt, in das ich, wenn die Tinte zur Neige ging, immer einfach Pelikantinte nachgeschüttet hatte ohne es zu reinigen. Irgendwann habe ich mir ein Herz gefasst und das Glas ausgeschüttet. Da hatte sich auch auf dem ebenen Boden (also oberhalb des Resttintensammlers) schwarze Schlammpampe abgesetzt, die aber durch Spülen schnell zu entfernen war. Die Schwebstoffe, die sich da absetzen wandern ja einfach zu Boden und bleiben liegen, wo sie gerade auf den Boden treffen. Deswegen glaube ich nicht, dass im Resttintensammler die Menge an Schlamm deutlich größer ist als im Rest des Tintenglases. Und da man die Tinte beim Auffüllen des Füllers nicht stark aufwirbelt (es sei denn man schüttelt das Glas vorher) sollte das eigentlich so viele Probleme nicht geben.

thobie
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Beitrag von thobie » 29.03.2009 12:06

Also ich habe inzwischen von den Lamygläsern mehrere im Einsatz. Man kann die Tinte fast bis zum letzten Rest nutzen. Und der aller letzte Rest lässt sich dann mittels Spritze und Kanüle in eine oder zwei Patronen abfüllen.

Die Lamytinte, die in den Gläsern ursprünglich war, habe ich einfach mit verbraucht. Ich fülle heute jedes neues Glas, das ich anbreche, in ein Lamyglas um. Wenn das dann entleert ist, wird es gut durchgespült und dann mit neuer Tinte gefüllt. So brauche ich mir auch nicht Gedanken um die Entleerung von MB Gläsern zu machen. Und ich kann mit dieser Lösung gut leben. Wem das Lamy-Glas zu billig aussieht, der hat ja immer noch die Möglichkeit eines dieser schönen Kristall-Gläser zu kaufen.

Viele Grüße
Thobie

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