nachdem ich in den letzten Wochen eine ziemlich hohe Arbeitsbelastung hatte und meine kreative Blogarbeit leider etwas auf der Strecke geblieben ist, habe ich es an diesem Wochenende zum Glück mal wieder geschafft, eine ausführliche Review zu verfassen.
Ehrlich gesagt hatte ich die Firma X17 und ihre Produkte (genau so wenig wie X47) bisher nie so richtig auf dem Schirm. Umso froher bin ich, dass ich die Chance hatte, eine Projektmappe genauer kennen zu lernen. Und: Ich bin begeistert. Das Konzept dürfte bereits von Midori (und Uwedori) bekannt sein, bei dem A4+-Format ist gerade die Größe ein angenehmer Pluspunkt, da es sich hiermit ernsthaft arbeiten lässt. Auch die Füllertauglichkeit des Papiers macht einfach nur Freude.
Ich hoffe, dass Euch die Review gefällt und dass der eine oder andere damit vielleicht auch noch etwas kennen lernt, das ihm bisher nicht bekannt war.

Euch allen einen schönen Sonntag!
Review: X17 A4+ Projektmappe Lefa Graphit

Das Thema Organisation kann anspruchsvoll sein. Dies gilt vor allem dann, wenn es nicht nur um knappe Notizen geht, sondern um umfangreichere Aufzeichnungen. Der saarländische Hersteller X17 bietet genau für diesen Zweck verschiedene Buchsysteme an. In dieser Review werfe ich einen ausführlichen Blick auf die A4+ Projektmappe Lefa in der Farbe Graphit.
Wenn man es mit einem längeren, umfassenderen Projekt zu tun hat, gibt es nicht selten zwei Optionen: Entweder man steht ab einem gewissen Punkt vor einer unstrukturierten Zettelwirtschaft oder man versucht, sich bestmöglich zu organisieren. Die Kunst ist es, den Überblick zu behalten und eine geeignete Struktur fürs Arbeiten zu finden, ohne einen großen Teil der Zeit darauf zu verwenden, wie man nun eigentlich arbeitet.
X17 war so freundlich, mir die A4+ Projektmappe Lefa kostenlos zuzuschicken. Konkret handelt es sich um das A4+ Komplettpaket als Projektmappe aus dem unbeschichteten Lederfasermaterial Lefa in der Farbe Graphit. Hierfür bedanke ich mich an dieser Stelle noch einmal herzlich. Selbstverständlich wird der Inhalt der Review dadurch nicht beeinflusst, sämtliche Schilderungen beruhen auf meiner eigenen, subjektiven Wahrnehmung.
Zum Hersteller
Die X17 GmbH stammt aus Saarbrücken im Saarland. Neben der hier vorgestellten A4+-Mappe verkauft X17 vom Konzept her gleiche Mappen in A7, A6, A5 sowie A5 als Querformat. Darüber hinaus vertreibt das Unternehmen diverses Zubehör wie Schreibgeräte oder Stiftklemmen. Alle Produkte sind zu 100 Prozent „made in Germany“.
Wem X17 noch nicht bekannt war, der kennt vielleicht X47: Beide Firmen gehören zusammen und sitzen im selben Gebäude, unterscheiden sich aber in der Machart bzw. Qualität ihrer Produkte. Während die X47-Systeme ein Befestigungssystem für die Inhalte im Inneren haben, die im Wesentlichen aus einer Federschiene aus Stahl bestehen, so werden die Hefte bei den X17-Systemen durch elastische Kautschuk-Bänder in der Hülle befestigt. Wenn man so will, kann man sagen, dass X17 der kleinere Bruder von X47 ist. Oder andersrum: X47 ist die Luxus-Variante von X17.
Wissenswert ist jedoch, dass sich lediglich die Hüllen und die Art der Befestigung voneinander unterscheiden. Die Inhalte (und damit auch die Papierqualität) unterscheiden sich nicht voneinander.
Hier gibt es einen Artikel im X17-Blog zu den Unterschieden von X17 und X47.
Zum Sortiment der Mappen, Einlagen und Komplettpakete
Zunächst ein paar Worte zum Sortiment, da sich mir beim ersten Besuch im X17-Shop die konkreten Produkt-Optionen nicht so recht erschließen wollten und die folgenden Zeilen dem einen oder anderen Leser vielleicht beim Gewinnen eines ersten Überblicks helfen können. Das Mappen-Sortiment von X17 gliedert sich wie folgt:
Zunächst ist zwischen Mappen, also den äußeren Einbänden (bei X17 „Hüllen“), und den Einlagen („Hefte und Zubehör“) zu unterscheiden. Die Komplettpakete beinhalten beides: Einband samt Einlagen. Sodann gilt es, zwischen einem Format zu wählen: A7, A6, A5, A5+ Quer oder A4+. Das Plus steht für ein Plus in der Größe. So entspricht A4+ nicht dem Format DIN A4, sondern ist minimal größer.
Wenn nur eine Hülle gekauft werden soll, muss nach der Größe nur noch das jeweilige Material samt Farbe ausgewählt werden. Die Auswahl der jeweiligen Einlage versteht sich von selbst. Beim Kauf eines Komplettpakets ist vorher die Wahl des konkreten Pakets erforderlich. Hierdurch wird bestimmt, welche Einlagen das Paket beinhaltet. Im Format A4+ gibt es zwei Möglichkeiten: Notizbücher/Konferenzmappe sowie Projektmappe/Außendienstmappe. Die beiden Pakete unterscheiden sich einzig und allein dadurch, dass bei der Wahl der Projektmappe/Außendienstmappe zusätzlich eine Doppeltasche mit Schnellhefter mitgeliefert wird. Ansonsten beinhalten beide Pakete zwei Notizbücher (blanko und kariert) sowie eine zweiseitige Klarsichthülle/Aktentasche plus selbstklebendem Visitenkartenfach.
Auspacken
Mein Paket hat mich in einem großen Versandumschlag aus Pappe erreicht. Nach dem Öffnen konnte ich gleich einen ersten Blick auf den Inhalt werfen.

Im Lieferumfang enthalten: Die Projektmappe selbst (die auch als SuperBuch oder Außendienstmappe bezeichnet wird) sowie eine Doppeltasche mit Schnellhefter. Diese lässt sich in die Projektmappe integrieren und bietet zwei Klarsichthüllen sowie – wie der Name sagt – einen Schnellhefter.

Aus dem Lieferschein geht hervor, dass jede einzelne Bestellung doppelt überprüft wird.

Erster Eindruck
Nachdem ich die Folie entfernt habe, fällt mir ein angenehmer Lederduft auf. Dies liegt daran, dass das verwendete Material, Lefa, aus Lederfasern besteht. Dieses fühlt sich gut an und ist recht weich, macht aber einen soliden Eindruck. Die Mappe bietet eine gewisse Elastizität. Beim ersten Durchblättern stellt sich ein gewisser Wow-Effekt ein: Die Mappe dürfte wirklich einiges können. Es bestätigt sich mir, dass die A4+ Projektmappe tatsächlich für zahlreiche und auch für umfangreiche Verwendungszwecke geeignet ist. Doch hierzu an späterer Stelle mehr.

Auf der Rückseite befindet sich ein kleiner „Gruß“ der Geschäftsführung nebst Hinweis auf die 17-jährige Garantie.

Aussehen und Verarbeitung
Die Projektmappe misst 22 x 31 cm, ist also geringfügig größer als DIN A4 (deswegen auch A4+).
Das verwendete Material (Lefa) besteht aus Lederfasern, die in der Lederherstellung anfallen. Diese Lederfasern werden mit natürlichen Bindemitteln Latex, Weichmachern, Gerbstoffen und Fettungsmitteln zu dem Material verarbeitet, das von X17 als Lefa bezeichnet wird. Wenn man so will, handelt es sich um ein recyceltes Ledermaterial.


Insgesamt ist die Auswahl an Materialien üppig: Neben Lefa gibt es die Projektmappe als Hard-Skin-Variante aus dem preiswertesten Material Polypropylen (einem Kunststoff) sowie aus italienischem oder belgischem Leder. Jedes Material ist in verschiedenen Farben erhältlich, sodass den persönlichen Präferenzen hier kaum Grenzen gesetzt sind. Auf alle A4+-Mappen gibt X17 übrigens beeindruckende 17 Jahre Garantie.
Das gesamte Produkt ist „made in Germany“.

Die Verarbeitung lässt tatsächlich keine Wünsche offen, es gibt nichts, was ich an dieser Stelle bemängeln könnte. Die Projektmappe fasst sich angenehm an und macht Spaß. Beim Schreiben dieser Review liegt sie neben mir auf dem Schreibtisch und ich erwische mich immer wieder dabei, wie ich zu ihr rüberschiele und sie in die Hand nehme.
Was in puncto Verarbeitung besonders positiv hervorzuheben ist: Die Gummis, die den Inhalt festhalten, sind dick und wirken langlebig. Gleichzeitig – trotz der dicken Beschaffenheit – sind sie recht elastisch, was komfortabel für das Austauschen der einzelnen Hefte und anderen Bestandteile ist.

Funktionsweise und System
Nun geht’s ans Eingemachte. Die A4+-Projektmappe ist im Grunde eine Mappe, in die sich dank der elastischen Kautschukbänder Hefte, Mappen, Klarsichtfolien und andere Inhalte einspannen lassen. Die Funktionsweise gleicht somit der des Midori Traveler’s Notebook.
Insgesamt besitzt die Mappe zwei Kautschukbänder zum Befestigen der Inhalte. Im Auslieferungszustand ist jeweils ein Notizbuch pro Band befestigt. Die zusätzlich zum karierten Notizbuch am ersten Kautschukband befestigte Klarsichthülle fällt hier platztechnisch kaum ins Gewicht.



Der Lieferumfang der A4+ Projektmappe umfasst neben der Mappe aus Lefa und einem Gummiband zum Verschließen
1. eine zweiseitige Klarsichthülle/Aktentasche,
2. ein Heft (kariert) mit 77 beschreibbaren Seiten,
3. ein Heft (liniert) mit 77 beschreibbaren Seiten,
4. ein selbstklebendes Visitenkartenfach
sowie – separat geliefert, noch nicht in der Mappe integriert – eine weitere zweiseitige Klarsichthülle mit einem Schnellhefter (dieser ist ein zweites selbstklebendes Visitenkartenfach beigelegt). Beim Durchblättern ergibt sich somit folgendes Bild:






Hier das selbstklebende Visitenkartenfach und die Klarsichthülle mit Schnellhefter:


Das bei X17 erhältliche Sortiment an Einlagen im Format A4+ umfasst Kalender, Notizhefte, besondere Hefte (zum Zeitpunkt dieses Blogeintrags lediglich eine sogenannte Lehrereinlage mit Stundenplänen und Schülerlisten) sowie Zubehör (unter anderem Stiftschlaufen, Klarsichthüllen und als Lesezeichen verwendbare Doppelbuchbände in unglaublich vielen Farben).
Ein diesbezüglich kleiner Vorgeschmack wird gleich mitgeliefert und deutet dem Käufer die Möglichkeiten des X17-Systems an:

Natürlich lassen sich auch andere, systemfremde Unterlagen, Hefte oder auch Magazine in die A4+ Projektmappe integrieren.


Dadurch, dass ich dieses Magazin ganz vorne in der Mappe eingeheftet habe, ragt es einige Millimeter aus der Mappe heraus, wenn man diese schließt. Insofern zeigt sich, dass die Projektmappe nur mit zwei Heften – also einem pro Kautschukband – wirklich perfekt ist. Ansonsten spricht aber nichts dagegen, auch mehr als ein Heft pro Band in der Mappe zu befestigen.
Das oben bereits erwähnte Gummiband zum Verschließen (Verschluss-ElastiX) befand sich mit in der Mappe. Neben einer Anleitung, die sich anliegend befindet, werden hier die zusätzlich erhältlichen Doppel-Buchbände beworben, die ab einer gewissen Inhaltsdichte durchaus sinnvoll sein dürften.


Dieses Verschluss-ElastiX wird einfach an den Kautschukbändern befestigt und verhindert – in einer dafür vorgesehenen Ausbuchtung fest sitzend –, dass die A4+ Projektmappe aufgeht und Unterlagen herausfallen. Es ist meines Erachtens jedoch nicht zwingend notwendig, die Mappe zu verschließen. Eine solche Notwendigkeit ergibt sich vielleicht aber auch erst dann, wenn man die Mappe längere Zeit verwendet und sich eine gewisse Menge an Inhalt (samt loser Dokumente) in ihr befindet.




Papier und Papierqualität
Wie eingangs erwähnt verwenden X17 und X47 identische Einlagen und somit auch das gleiche Papier. Wie die Mappe werden auch die Einlagen in Deutschland hergestellt.

Die Notizbücher besitzen einige durchdachte und praktische Details: So sind sämtliche Seiten durchnumeriert und perforiert. Einzelne Seiten lassen sich also ohne Weiteres rausreißen. Zudem befindet sich eine Markierung in Form eines Punktes auf jeder Seite, um ein präzises Lochen zu ermöglichen.



Nun zur Papierqualität und der Verträglichkeit mit Füllfederhaltern. Zugegeben, diesbezüglich hatte ich ein wenig Bauchweh. Wieso? Vermutlich, weil nicht gerade wenige Papiere Kompatibilitätsprobleme mit Tinte haben und ich bisher nicht wahrgenommen habe, dass X17 – wie es etwa bei anderen Marken der Fall ist – als Art Insider-Tipp unter Füllerfreunden gilt.
Meine Befürchtungen waren indes völlig unbegründet: Das Papier ist ohne geringste Einschränkungen füllertauglich und lässt sich perfekt beschreiben. Tinte nimmt es ohne Probleme auf. Beschrieben habe ich es – quasi zufallsprinzipmäßig – mit drei Tinten, die ich bereits in meinen Füllern hatte.




Das Papier ist sehr angenehm. Es ist weder zu rau noch zu glatt, sondern im Grunde genau richtig. Das Papier der Notizbücher besitzt ein Gewicht von 90 g/qm und ist in einem sehr dezenten, hellen Grauton gehalten, der kaum als solcher auffällt.
Ein großer Pluspunkt: Auf der Rückseite kann man die Beschriftung lediglich erahnen. Selbst für gutes Papier ist dieses minimale Durchscheinen absolut überdurchschnittlich.

Preise und Verfügbarkeit
In preislicher Hinsicht ist das X17-A4+-System wirklich fair. Mit Blick auf die Projektmappen (mit dem der Review entsprechenden Lieferumfang) sind die Preise je nach Material sehr variabel. Das preiswerteste Paket liegt bei 35,80 Euro für die Hard-Skin-Variante aus Polypropylen. Die Luxusvariante aus belgischem Leder liegt bei 124,90 Euro. Das hier unter die Lupe genommene Paket aus dem Lederfasermaterial Lefa liegt mit 45,90 Euro im preislichen Mittelfeld.
Die Einlagen sind freundlich bepreist. Ein 80-seitiges Notizbuch (mit insgesamt 77 beschreibbaren Seiten) für das Format A4+ kostet 7,90 Euro. Wenn man bedenkt, dass es sich um hochwertiges, füllerfreundliches Papier in einem großen Format handelt, dann ist dies ein wirklich guter Preis.
Die Vor-Ort-Verfügbarkeit könnte besser sein: Um sich die Produkte von X17 live anschauen zu können, muss man das Glück haben, in einer der wenigen Städte zu wohnen, in denen es einen X17-Fachhändler gibt. Momentan ist das nur in Dresden, Leipzig, Halle und Berlin der Fall. Direkt in Saarbrücken gibt es zudem ein X17-Outlet.
Insofern dürfte es in der Regel nötig sein, über den X17-Online-Shop zu bestellen.
Zusammenfassung
Die X17 A4+ Projektmappe hat es wirklich geschafft, mich zu begeistern. Der Grund lässt sich mit vier Wörtern zusammenfassen: System, Details, Papier und Preise.
Das System, mit dem sich Notizbücher und andere Einlagen in einem festen Einband zusammenfassen lassen, habe ich bereits beim Midori Traveler’s Notebook kennen und lieben gelernt. Die Mappen von X17 eignen sich aufgrund der Größe auch und gerade dafür, umfangreichere Unterfangen zu organisieren und zu verwalten. Der Vorteil von ganzen Notizbüchern in einer Mappe liegt auf der Hand: Man muss sich nicht um jedes einzelne Blatt kümmern, wie es etwa bei Ringbucheinlagen der Fall ist, hat aber trotzdem alles, was man braucht, an einem Ort. Dank der Doppeltasche mit Schnellhefter lassen sich auch herkömmlich gelochte Unterlagen integrieren.
Hervorzuheben sind auch die durchdachten Details, die gewiss nicht üblich sind. Hierzu zählen etwa die Perforierung der Blätter und die sich dort befindende Markierung, um das Papier auf der richtigen Höhe zu lochen. Die Füllertauglichkeit ist häufig ein wunder Punkt bei Schreibwaren, hier ist das von X17 verwendete Papier jedoch schlicht perfekt und lässt keine Wünsche offen.
Zu guter Letzt sind auch die wirklich fairen Preise für das, was man geboten bekommt, ein großer Pluspunkt. Bei knapp acht Euro für ein rund 80-seitiges, papiermäßig hochwertiges A4-Notizbuch muss man mit Blick auf die Preise der Konkurrenz kein schlechtes Gewissen haben, wenn man die Seiten des einen oder anderen Notizbuches innerhalb kurzer Zeit füllt.
Review: X17 A4+ Projektmappe Lefa Graphit auf Der Bürokrat