Finger weg von Steinpapier
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Finger weg von Steinpapier
Ich wurde schon mal auf das Steinpapier aufmerksam .... zellulosefreies Papier, zu 80% aus Kalziumkarbonat hergestellt .... es gab da sehr hübsche Notizbücher bei Bethge im Sale. Hab ich dann irgendwie vergessen.
Bei boesner gibt es nun Skizzenbücher aus diesem Material .... und ich war fast versucht eines in A5 mitzunehmen.
Das Papier ist sehr glatt, reicht dünn, fast nicht zerreissbar.
Irgendwie interessant.
Ich habe dann doch nur ein A6 Blöckchen mitgenommen.
Vorhin mal mit Tinte getestet ....
Sowas habe ich noch nie gesehen .... kurz stand die Schrift und begann dann einfach zu fließen .... komplett verlaufen ....
Also liebe Schreibfreunde .... Finger weg (zumal das Zeug nicht ganz günstig ist)
Aber .... wer mit Aquarellfarben experimentiert ..... die bleiben stehen und trocknen dann fast kalkig auf .... wie Kreide oder matte Wandfarbe .... nicht uninteressant.
Bei boesner gibt es nun Skizzenbücher aus diesem Material .... und ich war fast versucht eines in A5 mitzunehmen.
Das Papier ist sehr glatt, reicht dünn, fast nicht zerreissbar.
Irgendwie interessant.
Ich habe dann doch nur ein A6 Blöckchen mitgenommen.
Vorhin mal mit Tinte getestet ....
Sowas habe ich noch nie gesehen .... kurz stand die Schrift und begann dann einfach zu fließen .... komplett verlaufen ....
Also liebe Schreibfreunde .... Finger weg (zumal das Zeug nicht ganz günstig ist)
Aber .... wer mit Aquarellfarben experimentiert ..... die bleiben stehen und trocknen dann fast kalkig auf .... wie Kreide oder matte Wandfarbe .... nicht uninteressant.
Re: Finger weg von Steinpapier
Das würde ich so nicht sagen, bei mir ist das tatsächlich wieder füllerabhängig. Manche reagieren wie beschrieben, andere schreiben passabel. Ich glaube, je trockener der Tintenfluss, desto besser. Mir gefällt die glatte Oberfläche irgendwie gut...
Aber die Warnung ist in sofern berechtigt, als das man erstmal einige Schreibgeräte auf diesem ungewöhnlichen Papier testen sollte. Es kann ganz erstaunliche Effekte geben.
Ansonsten nicht verzweifeln, es ist das mit Abstand beste Papier für Papierschiffchen!
Aber die Warnung ist in sofern berechtigt, als das man erstmal einige Schreibgeräte auf diesem ungewöhnlichen Papier testen sollte. Es kann ganz erstaunliche Effekte geben.
Ansonsten nicht verzweifeln, es ist das mit Abstand beste Papier für Papierschiffchen!
Re: Finger weg von Steinpapier
Ich habe mir neulich ein Notizbuch aus Steinpapier gekauft. Ich war schon länger neugierig auf das Material.
Anscheinend gibt es davon sehr unterschiedliche Qualitäten, denn auf meinem läßt sich ausgezeichnet mit Füller und Tinte schreiben. Die Schrift ist randscharf und verläuft nicht. Auch ein Durchbluten konnte ich selbst bei noch so nasser Schrift nicht beobachten. Einen Nachteil aber hat das Papier: Die Tinte trocknet sehr schlecht darauf. Man sollte also keine allzu naß schreibende Feder verwenden, sonst bleibt die Schrift über lange Zeit feucht und schmierig.
Außerdem sind die meisten Tinten nicht wasserfest, was man berücksichtigen sollte, wenn man von der Wasserfestigkeit des Papieres profitieren möchte. Wasserfeste Tinten hingegen funktionieren gut und lasen sich auch nicht abwaschen. Die schwarze Tinte von Parker läßt sich nur halb auswaschen. Es bleibt ein grauer Strich übrig, ungefähr, wie man ihn von einem H oder 2H Bleistift kennt.
Bleistift und Kugelschreiber sind aber eindeutig das Schreibmittel der Wahl.
Für den Alltag zu Hause würde ich es nicht verwenden. Aber für unterwegs, für alle Arbeiten im Gelände, Exkursionen, Feldkurse o.ä. ist es hochgradig zu empfehlen.
Getestet habe ich: das Spiralbuch von Onyx + Green, 120 S. liniert, ca. 8€.
Anscheinend gibt es davon sehr unterschiedliche Qualitäten, denn auf meinem läßt sich ausgezeichnet mit Füller und Tinte schreiben. Die Schrift ist randscharf und verläuft nicht. Auch ein Durchbluten konnte ich selbst bei noch so nasser Schrift nicht beobachten. Einen Nachteil aber hat das Papier: Die Tinte trocknet sehr schlecht darauf. Man sollte also keine allzu naß schreibende Feder verwenden, sonst bleibt die Schrift über lange Zeit feucht und schmierig.
Außerdem sind die meisten Tinten nicht wasserfest, was man berücksichtigen sollte, wenn man von der Wasserfestigkeit des Papieres profitieren möchte. Wasserfeste Tinten hingegen funktionieren gut und lasen sich auch nicht abwaschen. Die schwarze Tinte von Parker läßt sich nur halb auswaschen. Es bleibt ein grauer Strich übrig, ungefähr, wie man ihn von einem H oder 2H Bleistift kennt.
Bleistift und Kugelschreiber sind aber eindeutig das Schreibmittel der Wahl.
Für den Alltag zu Hause würde ich es nicht verwenden. Aber für unterwegs, für alle Arbeiten im Gelände, Exkursionen, Feldkurse o.ä. ist es hochgradig zu empfehlen.
Getestet habe ich: das Spiralbuch von Onyx + Green, 120 S. liniert, ca. 8€.
Re: Finger weg von Steinpapier
Hallo Bella,
ich habe mir aus reiner Neugierde auch irgendwann mal den A6 Skizzenblock Steinpapier von boesner gekauft. Was als erstes auffällt ist das ziemlich hohe Gewicht für die doch eher dünnen Seiten (192g). Ich habe insofern Glück gehabt, dass das glatte Papier meines Blocks die Tinten angemessen schnell aufnimmt, ohne dass etwas nennenswert verläuft oder ausfedert. Allerdings büßen alle bisher getesteten Tinten einen großen Teil ihrer Strahlkraft und ihres Shadings ein.
Fazit: Netter Test (auch was die Wasser- und Reißfestigkeit betrifft), aber bestimmt nicht mein Lieblings-Briefpapier! Derzeit benutze ich den Block um neue Federn kurz einzuschreiben, weil ich mir einbilde, dass das Papier die Federn ganz leicht poliert.
Liebe Grüße,
Dagmar
ich habe mir aus reiner Neugierde auch irgendwann mal den A6 Skizzenblock Steinpapier von boesner gekauft. Was als erstes auffällt ist das ziemlich hohe Gewicht für die doch eher dünnen Seiten (192g). Ich habe insofern Glück gehabt, dass das glatte Papier meines Blocks die Tinten angemessen schnell aufnimmt, ohne dass etwas nennenswert verläuft oder ausfedert. Allerdings büßen alle bisher getesteten Tinten einen großen Teil ihrer Strahlkraft und ihres Shadings ein.
Fazit: Netter Test (auch was die Wasser- und Reißfestigkeit betrifft), aber bestimmt nicht mein Lieblings-Briefpapier! Derzeit benutze ich den Block um neue Federn kurz einzuschreiben, weil ich mir einbilde, dass das Papier die Federn ganz leicht poliert.
Liebe Grüße,
Dagmar
Freude am Schauen und Begreifen ist die schönste Gabe der Natur. (Albert Einstein)
- NicolausPiscator
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Re: Finger weg von Steinpapier
Steinpapier benutze ich mit Füllern gar nicht, weil ich Bellas Horrorerfahrung gemacht habe. Die Tinte ist in meinem Notizbuch verlaufen und ist durch die Seiten durchgeschlagen. Als gadget interessant, es fühlt sich seifig-fein an, schwerzerreißbar ist es... Ich nutze es nun, da es einmal da ist und verbraucht werden soll, mit einem Metallstift oder Bleistift für Notizen im Auto.
Re: Finger weg von Steinpapier
ich muss im Nachgang auch noch sagen das das Geräusch beim Schreiben grauenvoll ist. Die dezente Form von Fingernägeln auf Tafel
Ich wollte die restlichen Blättchen zum Zeichnen nehmen .... auch unbefriedigend, es wirkt jeder Stift auf dem Papier seelenlos.
Das erscheint mir auch auf den Tests des anderen Fabrikat so.
Jetzt habe ich hier noch den Rest des Blöckchens liegen und habe keine Ahnung wie entsorgen .... Altpapier, gelber Sack oder Bauschutt?
Ich wollte die restlichen Blättchen zum Zeichnen nehmen .... auch unbefriedigend, es wirkt jeder Stift auf dem Papier seelenlos.
Das erscheint mir auch auf den Tests des anderen Fabrikat so.
Jetzt habe ich hier noch den Rest des Blöckchens liegen und habe keine Ahnung wie entsorgen .... Altpapier, gelber Sack oder Bauschutt?
- JulieParadise
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Re: Finger weg von Steinpapier
Nicht entsorgen! Pelle13 hat recht, das
ist nicht eingebildet, das Papier ist so hart, dass es (sehr fein) poliert.Pelle13 hat geschrieben:Derzeit benutze ich den Block um neue Federn kurz einzuschreiben, weil ich mir einbilde, dass das Papier die Federn ganz leicht poliert.
Sina / Julie Paradise julieparadise.de | @wwwjulieparadisede
Re: Finger weg von Steinpapier
@ bella: Wieso entsorgen? Du kannst doch immer noch neue Federn darauf einschreiben.
(Wenn schon, dann nicht in die Papiertonne, weil es nicht wie normales Papier rezykliert werden kann.)
Ich bin neulich über eine Reportage im NHK (japanisches Fernsehen) gestolpert, wo eine Firma, die Steinpapier herstellt, gezeigt wurde. Die haben ein neuartiges Verfahren entwickelt, welches das Papier um 40% leichter macht. Ich denke, die Entwicklung ist da noch lange nicht abgeschlosen.
Dennoch glaube ich nicht, daß Zellstoffpapier so bald verschwinden wird. Aber für Verpackungen, Papiertüten, Plakate, Zeitungen, Visiten- und Speisekarten könnte das Steinpapier durchaus ein zukunftsträchtiger Werkstoff sein. Wasserfest, bedruckbar und dennoch eine gute Ökobilanz, recyklingfähig... Ich habe gehört, die Araber sollen großes Interesse daran haben. Verständlich. Schließlich haben die keine Wälder, die sie zur Papierproduktion nutzen können, dafür aber viel Sand und Felsen.
(Wenn schon, dann nicht in die Papiertonne, weil es nicht wie normales Papier rezykliert werden kann.)
Ich bin neulich über eine Reportage im NHK (japanisches Fernsehen) gestolpert, wo eine Firma, die Steinpapier herstellt, gezeigt wurde. Die haben ein neuartiges Verfahren entwickelt, welches das Papier um 40% leichter macht. Ich denke, die Entwicklung ist da noch lange nicht abgeschlosen.
Dennoch glaube ich nicht, daß Zellstoffpapier so bald verschwinden wird. Aber für Verpackungen, Papiertüten, Plakate, Zeitungen, Visiten- und Speisekarten könnte das Steinpapier durchaus ein zukunftsträchtiger Werkstoff sein. Wasserfest, bedruckbar und dennoch eine gute Ökobilanz, recyklingfähig... Ich habe gehört, die Araber sollen großes Interesse daran haben. Verständlich. Schließlich haben die keine Wälder, die sie zur Papierproduktion nutzen können, dafür aber viel Sand und Felsen.
- NicolausPiscator
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Re: Finger weg von Steinpapier
Und das Steinpapier kann man auch bei Regen und unter Wasser beschreiben, solch ein Equipment aus Steinpapierblock und entsprechendem Stift hatte mir einmal eine Freundin aus Japan mitgebracht. Das funktionierte und wäre besonders unter der Dusche lustig gewesen, wenn ich es dort ausprobiert hätte.
Re: Finger weg von Steinpapier
Heise/Technology Review hat jetzt auch Steinpapier entdeckt. Hauptbestandteil des Papiers außer Kalk ist Kunststoff, sonst hält sich der Erkenntnisgewinn durch die Artikel in Grenzen.
https://www.heise.de/newsticker/meldung ... 80922.html
https://www.heise.de/tr/artikel/Papier- ... 60902.html
https://www.heise.de/newsticker/meldung ... 80922.html
https://www.heise.de/tr/artikel/Papier- ... 60902.html
Re: Finger weg von Steinpapier
Naja, das Steinpapier ist ökologisch ähnlich wertvoll aber nur fast so recyclingfähig wie eine Plastiktüte - die Tüte kann man wenigstens rückstandsfrei verbrennen. Die Meeresbewohner werden sich freuen, wenn zu den Resten der Plastikverpackungen noch die Reste von Plakaten und Zeitungen aus "Steinpapier" kommen ...Tenryu hat geschrieben: Aber für Verpackungen, Papiertüten, Plakate, Zeitungen, Visiten- und Speisekarten könnte das Steinpapier durchaus ein zukunftsträchtiger Werkstoff sein. Wasserfest, bedruckbar und dennoch eine gute Ökobilanz, recyklingfähig...
Irgendwie hat der Gedanke was Erschreckendes: Jeder verlorene Steinpapierfitzel bleibt für Jahrhunderte in der Umwelt erhalten. Zuerst als Ganzes und irgendwann zwar nur noch als Plastikmikropartikel aber immer noch biologisch wirksam. Ich glaube, hier läuft gerade etwas gewaltig schief. Die Cellulosechemie wird gerade enorm gepusht, gerade weil der Rohstoff regenerativ und gut abbaubar ist. Plastiktüten verschwinden aus den Supermärkten und dann kommt ein paar Leute (siehe z.B. hier http://www.rockpaper.de/vorteile.php) und machen eine Plastik-Dingensens mit Zuschlägen aus Gesteinsmehl und verkaufen das Ganze als Steinpapier und ökologisch wertvoll. Ich fasse es nicht.
Grüße
Robert
Grüße
Robert
Robert
Re: Finger weg von Steinpapier
Das hängt sehr davon ab, was für ein Kunststoff als Bindemittel verwendet wird. Es gibt durchaus Verbindungen, die sich leicht zersetzen.
Plastetüten hierzulande zu verbieten, ist ein absoluter Schwachsinn, und nützt der Umwelt kaum etwas. Denn wir leben nicht in Afrika, wo man seinen Müll einfach hinters Haus oder in den nächsten Fluß kippt. Der Plasteberg im Stillen Ozean stammt garantiert nicht von den Deutschen.
Viel schädlicher und verbietenswert ist der Einsatz von Plastegranulat in Kosmetika. Diese winzigen Kunststoffpartikeln landen direkt im Abwasser und können in den gängigen Kläranlagen nicht herausfiltriert werden.
Plastetüten hierzulande zu verbieten, ist ein absoluter Schwachsinn, und nützt der Umwelt kaum etwas. Denn wir leben nicht in Afrika, wo man seinen Müll einfach hinters Haus oder in den nächsten Fluß kippt. Der Plasteberg im Stillen Ozean stammt garantiert nicht von den Deutschen.
Viel schädlicher und verbietenswert ist der Einsatz von Plastegranulat in Kosmetika. Diese winzigen Kunststoffpartikeln landen direkt im Abwasser und können in den gängigen Kläranlagen nicht herausfiltriert werden.
Re: Finger weg von Steinpapier
Plastiktüten sieht man, Granulat der Kosmetikindustrie nahezu nicht
Gruß patta
Gruß patta
Die Hälfte dessen, was man schreibt, ist schädlich, die andere Hälfte unnütz. - Friedrich Dürrenmatt
Re: Finger weg von Steinpapier
Ich kenne einen Drucker (also den Menschen), der schwört auf Steinpapier. Ich habe aber vergessen, warum. Ich muss ihn bei Gelegenheit noch mal fragen.
Grüße
agathon
Grüße
agathon
Re: Finger weg von Steinpapier
Bitte mach das! Es würde mich auch sehr interessieren.Ich muss ihn bei Gelegenheit noch mal fragen.
Gruss,
Anja
Friendship is born at that moment when one person says to another:
What! You too? I thought I was the only one.
C.S. Lewis
What! You too? I thought I was the only one.
C.S. Lewis