Briefpapier - Vergleichstest

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absia
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Briefpapier - Vergleichstest

Beitrag von absia » 20.03.2008 21:36

Liebe Forumsfreund(inn)e(n)!

Wie kommt die Füllerfreundin bzw. der Füllerfreund in Zeiten des Massendrucks durch Computer noch an geeignetes Beschreibmaterial? Darüber haben wir uns im Forum schon oft den Kopf zerbrochen, wie die Beiträge im Unterforum „Papiere“ zeigen. Dort hatte ich auch schon einmal erwähnt, dass ich durch Stöbern im Internet wider Erwarten auf einen Fundus von edlen Papieren gestoßen bin, die zwar primär für PC-Drucker angepriesen werden, die sich aber - zumindest teilweise - genauso gut als Beschreibstoffe für Füllhalter eignen sollten. Dort traf ich auch alte Bekannte an Papieren wieder, deren Verbleichen ich schon vorschnell beweint hatte, weil ich sie seit Jahren vergeblich gesucht hatte, wie z. B. die „Japan Post“ von Neusiedler. Ich beschloss daher, mir die entsprechenden Papiere zu besorgen und quer zu testen und diese auch mit dem alten Neusiedler-Papier ebenso zu vergleichen wie mit dem vor kurzem bei Aldi-Süd angebotenen „Referenzpapier“ namens „Rex Office“ von der Best Paper GmbH in Erlangen, das ich bisher als Standardbriefpapier in Verwendung hatte und daher gut kenne, und das seinerzeit für 0,69 € pro 50-Blatt-Block zu haben war. Hochgerechnet auf die übliche Konfektionierung zu 500 Blatt würde der Preis also bei 6,90 € liegen. Diesen bitte im Hinterstübchen behalten. Auch dazu gab es von mir schon eine Empfehlung vor einigen Monaten.

So einfach, wie ich mir das vorgestellt hatte, war die Sache aber dann doch nicht. Die wichtigste Frage war: Wie testet man Papier? Ein paar Anregungen, worauf zu achten sein würde, hatte ich ja aus den vielen Beiträgen hier im Forum, ein paar andere aus meinem eigenen Erfahrungsschatz, der mir sagte, wie ein Papier nicht beschaffen sein sollte bzw. was mich an Papieren schnell störte. Ich habe mir daraus ein Amateurtestprogramm gezimmert, das ich in gleicher Weise bei allen Papieren anwendete, und das ich hiermit ebenso zur Diskussion stelle wie meine Ergebnisse als ganze. Ich bitte, mir auch nachzusehen, dass ich dabei wohl auch das eine oder andere Wort neu konstruiert habe, um die Formulierungen so knapp wie möglich zu halten. Aber ich glaube, die Aussagen sprechen für sich selbst. Wenn es dafür andere Bezeichnungen gibt, die ich nicht kenne, dann bitte ich um Korrekturmitteilung!

Kriterien, die ich berücksichtigt habe:
1. Das Papiergewicht in gr/m²,
2. die Farbtönung,
3. die Oberflächenbeschaffenheit und deren Einheitlichkeit auf Vorder- und Rückseite, und damit die Geräuschentwicklung unterschiedlicher Federn und Tinten,
4. die Saugfähigkeit bzw. Tintenan- und -aufnahmefähigkeit,
5. die Durchschlagfestigkeit für die Tinte und Durchscheindichte für die Schrift von der jeweiligen Rückseite her,
6. das Trocknungsverhalten der Tinte,
7. die Strichstärkenvariabilität bei gleicher Feder und Tinte und
8. die Schriftbildintensität bei gleicher Feder und Tinte bei fertigem Text.

Zum Einsatz kamen dabei immer wieder in der gleichen Reihenfolge folgende Füller und Tinten (Listung nicht in Anwendungsreihenfolge):
Stahlfederfüller (willkürliche, aber gestreute Auswahl):
- Cross Townsend; B-Feder; Dr. Jansens „Nachtschwarz“;
- Lindauer Meisterstück (12eckig); BB-Feder; Pelikans violett;
- Laban Celebration oyster blue; B-Feder; Diamines „Aqua Blue“
Goldfederfüller (meine derzeitigen Lieblinge und Hauptgebrauchs- bzw. Brieffüller):
- Pelikan M 1000; 18kt-BB; Sheaffers „blauschwarz“
- Pelikan M 800; 18kt-B; Dr. Jansens „Frederik Chopin“
- Sheaffer Valor; 14kt-B; Viscontis „turquoise“
- Sheaffer Legacy; 18kt-M; Viscontis „bordeaux“
- Sheaffer Intrigue; 14kt-B; Diamines „Cerise“

Natürlich lässt sich sowohl über die Auswahl der Füller wie der Federn und Tinten lange diskutieren. Ich habe aber die Schreibgeräte genommen, die ich zur Zeit mit am besten kenne und daher auch deren unterschiedliche Zicken auf meinem Aldi-Papier. Es ergaben sich dennoch erstaunliche Abweichungen von Papier zu Papier unter den mir scheinbar vertrauten Füllern.

Getestete Papiere:
- Neusiedler Japan Post (80 gr.; leichtestes Papier im Test mit Wasserzeichen und angeblich alterungsbeständig; abgekürzt: NJP)
- Zoom Mega (90 gr.; holzfrei; „superweiß“, mattgeglättet; Abk: ZOM)
- Gorsmühle mit Wasserzeichen (90 gr.; „hadernhaltig, weiß, matt, Bankpost“; Abk: GM90)
- Gorsmühle mit Wasserzeichen (110 gr; wie oben; Abk: GM110)
- Zanders Classic (110 gr.; „weiß, hoher Hadernanteil, echtes, abgepasstes Wasserzeichen“; halbmatte Oberfläche; Abk: ZAC)
- Zerkall Echt Bütten (95 gr.; „hadernhaltig, weiß gerippt, echtes abgepasstes Wasserzeichen“; Abk: ZEB)
- Conqueror Concept Irisierend (100 gr.; „hadernhaltig goldgelb mit WZ“; Abk: CCI)
- Conqueror Smooth/Satin CX 22 (100 gr; „ultraglatt, hadernhaltig, echtes abgepasstes Wasserzeichen, diamantweiß“; Abk: CSS)
- Conqueror Texture Gerippt (100 gr.; „hadernhaltig, brillantweiß, echtes abgepasstes Wasserzeichen“; Abk: CTG)
- (siehe auch oben Referenzpapiere)

Allgemeine Ergebnisse:
1. Es ist kein Briefpapier dabei gewesen, das für alle Füller, Tinten und Federn wirklich gleichermaßen gut empfohlen werden könnte. Jedes Papier hat seine individuellen Stärken und Schwächen. Hätte es Schulnoten gegeben, müsste ich sagen: Eine „Eins“ ist also eigentlich nicht wirklich dabei. Aber ein bis drei Papiere, je nach Schwächengewichtung, kommen dem Sehr-Gut sehr nahe.
2. Keines der Papiere schlägt durch oder saugt die Tinte so stark an, dass sie verläuft, eher im Gegenteil. Sie sind also tatsächlich alle grundsätzlich füllertauglich!
3. Die Papiere scheinen umso mehr durch, je leichter, d.h. je dünner sie sind.
4. Sie eignen sich tendenziell für umso feinere Federn, je glatter die Oberfläche ist. Stark strukturierte oder raue Oberflächen fordern breitere Federn. Aber da gibt es auch Ausnahmen. Anders formuliert, je breiter die Feder, desto unkomplizierter die Reaktion auf die Oberflächenbeschaffenheit des Papieres.
5. Absolut geräuschloses Schreiben war nur bei ganz wenigen Papieren und auch dort nur mit immer wieder den gleichen Schreibgeräten möglich.
6. Besonders mustergültig mit (fast) allen Papieren kam der M 800 von Pelikan zurecht, am negativsten aus dem Rahmen gefallen war vollkommen überraschend der Cross Townsend, der über jedes Papier gemeckert hat, das er vorgelegt bekam.
7. Goldfedern scheinen summa summarum doch besser zu sein als reine Stahlfedern.

Die Papiere in der Kurzcharakteristik:
- Referenzpapier Aldi-Süd (s.o.):
rein weiß; halbmatt; schätzungsweise 80 gr.; deutliche Knittergeräusche schon beim beim Anheben; bei allen Füllern mehr oder weniger deutliche Schreibgeräusche mit entsprechendem Widerstand; am besten M 800, Intrigue und Laban; komischerweise kam auch der Cross mit diesem Papier noch am besten zurecht; ansonsten gutes Schriftbild mit nominellen Federstrichen und mittelmäßigem Trocknungsverhalten;
- NJP:
wirkt etwas rauh und verursacht vor allem bei den Stahlfedern deutliche Schreibgeräusche; Tinten- und Schriftbild satt und unverfälscht, d.h. Federstriche mit nominellen Breite abgebildet; gutes Trocknungsverhalten und Textbild; meine Wertung: ein insgesamt noch gutes Papier, aber für manche Federn etwas zu kratzig; besonders gut: M 800, Legacy, Intrigue; Presi: 500 Blatt 17,73 € (zweitgünstigstes Papier im Test)
- ZM:
deutlich rauer als NJP, z. T. schlechter als Aldi-Papier; selbst der M 800 kratzt hier leicht; auffallend auch die deutlich Strichstärkenreduzierung; das Papier scheint also die Tinte nicht so gut anzunehmen wie NJP; Trocknungsverhalten gut; bester Füller hierfür: Laban; Wertung: nur durchschnittliches Papier, da tut’s das Aldi-Papier auch; aber: preisgünstigstes Papier im Test! Preis: 500 Blett 9,40 €
- GM90:
deutlich glattere Oberfläche als bei den vorherigen Papieren mit nominellem Federstrich und guter Tintenaufnahme; das Papier ist leicht getönt und wellt sich aber dort, wo es nass ist ein bisschen, was sich nach der Trocknung wieder gibt; am besten zurecht kommen der M 1000 und der Laban; Valor, Intrigue und 800er schaben aber ein bisschen, allerdings nur leicht; Wertung: insgesamt bisher das beste Papier von den getesteten; gut!; Preis: 500 Blatt 28,68 €
- GM110:
das GM110 ist etwas steifer als das GM90 und daher nicht ganz so wellig, wenn nass; insgesamt macht das Papier bei ähnlicher Charakteristik einen noch besseren Eindruck als das Schwesterpapier; auch Valor, Intrigue und M 800 haben keine Einwände; Wertung: dieses Papier ist eines von den oben erwähnten, das an eine sehr gute Eignung für fast alle Schreibzwecke heranreicht; wenn also Gorsmühle, dann GM110; Preis: 500 Blatt 47,01 €
- ZAC:
ein optisch sehr ansprechendes Papier mit leichter Tönung und schönem Wasserzeichen; allerdings ist das Papier nicht so glatt wie die Gorsmühle Papiere und die Tinte bleibt lange darauf stehen; außerdem ist die Tintenaufnahmefähigkeit nicht gleichmäßig übers Papier verteilt, sodass es da und dort blasse Stellen gibt, die nicht sehr schön aussehen; bis auf den M 800 sind alle anderen Füller mehr oder weniger hörbar unterwegs; hoher Preis (250 Blatt zu 30,50 €)
- ZEB:
ein sehr weiches Papier mit Schlaffi-Konsistenz, die den ansprechenden optischen Eindruck nach dem ersten Hingreifen wieder zunichte macht; das Papier ist dennoch ziemlich glatt und sorgt für einen bei allen Füllern (Ausnahme Cross) geräuschlosen Lauf; aber die Tintenaufnahmefähigkeit ist eingeschränkter als bei den anderen Papieren und nicht gleichmäßig verteilt; es gibt dadurch blasse Stellen und die Tintenstriche stehen wie kleine Gebirge minutenlang auf dem Papier; Fazit: ein mehr als gutes Papier, aber sehr, sehr teuer (100 Blatt zu 30,46 €) und daher letztlich sein Geld nicht wert;
- CCI:
das Papier für den M 1000; da kommt er ganz groß raus mit einem hervorragenden Strich; auch alle anderen Füller laufen sehr gut (Ausnahme Cross); trotz der irritierend (nicht irisierend) glänzenden Oberfläche nimmt das Papier die Tinten gut an und trocknet erstaunlich rasch; nur dort, wo Fingerabdrücke auf dem Papier kleben, gibt’s blassere Stellen; allerdings wirkt ein flächigerer Strich bei der starken Oberflächenreflexion besser als ein zu dünner; die Strichstärken nehmen zudem leicht ab, d.h. sie wirken dünner als nominell; insgesamt ein mehr als gutes Papier mit leichten Schwächen, aber exotischer Wirkung; Preis: 500 Blatt 35,58 €
- CSS:
hat die positiven Eigenschaften des CCI, aber nicht die irisierende Oberfläche; ist dadurch aber auch nicht ganz so glatt; trotzdem kommen die meisten Füller damit am besten zurecht (Ausnahme ...); M 800ers Lieblingspapier; aber auch der M 1000, der Lagcy und der Valor sind begeistert; auch dem Lindauer schmeckt dieses Papier am besten von allen; der Strich wirkt sehr natürlich in Farbe und Stärke; die Tinte trocknet relativ schnell; Wertung: für mich das beste Papier im Test (eigentlich sehr gut); Preis: 500 Blatt 35,58 €
- CTG:
entspricht fast dem CSS, hat aber eine strukturiertere, d.h. leicht quer gerippte Oberfläche, mit der Füller mit schmäleren Federn nicht ganz so gut zurecht kommen; dafür ist die Tintenaufnahmefähigkeit noch besser und die Trocknungszeit kürzer als beim CSS; hier scheiden sich vor allem die Stahlfederfüller von den Goldfedern, die mit dem Papier insgesamt besser zurecht kommen; Wertung: insgesamt nur wenig schlechter als das CSS und daher eine echte Alternative, weil leicht getönt und für Briefpapier mit dem gewissen Etwas durch die Oberflächenrippung bestens geeignet; Preis: 500 Blatt 35,58 €

Meine Rangliste zum Abschluss:
1. Platz: Conqueror Smooth/Satin CX 22
2. Platz: Conqueror Texture Gerippt
3. Platz: Gorsmühle mit Wasserzeichen 110gr.

So das war’s. Mein Osterei für euch. Hoffentlich blickt da überhaupt noch einer durch!
Frohe Ostern!

Grüßle
Peter

PS: Die Preise muss ich erst noch einmal erkunden und werde sie zu gegebener Zeit nachreichen.

PPS: Preise pro 500-Blatt-Einheiten (sofern nichts anderes angegeben) sind inzwischen eingearbeitet nach Auspreisung von http://www.briefpapiere.de/index.htm?ma ... r-cx22.htm . Siehe auch Link von "lion" unten!
Zuletzt geändert von absia am 03.04.2008 21:13, insgesamt 5-mal geändert.
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Dieter N
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Beitrag von Dieter N » 20.03.2008 23:13

Hallo, Peter,

ich bin zutiefst beeindruckt!

Endlich eine gute Hilfe für mich, um doch mal Papier bewusst zu kaufen. Bisher habe ich ja meist auf Papiere für Tinten- oder Laserdrucker zurück gegriffen und mehr oder weniger Enttäuschungen erlebt. Und die brauchbaren Office-Papiere gab es nach einem halben Jahr nicht mehr ...

Und dank deiner Hilfe kenne ich auch als Nordlicht deine Referenz.

Vielen Dank und viele Grüße
Dieter

werner
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Beitrag von werner » 24.03.2008 19:08

Lieber Peter,

kaum ist man einmal wenige Tage abwesend und dann mit dem Nachlesen der Artikel beschäftigt findet man wirklich beeindruckende und nochdazu für uns Nutzer wirklich praktische Forumsbeiträge. Deswegen zu allererst vielen Dank für die ja fast wie eine Diplomarbeit zusammengestellte Testreihe über für uns Schreiber so wichtiges Beschreibmaterial.

Mit dieser Arbeit können meiner Ansicht nach viele Leser praktisch etwas anfangen und deshalb hier und jetzt kurz und bündig mein "öffentlicher Dank".

Viele Grüße
Werner

PS: Einen Trost habe ich allerdings, in meinem Alter könnte ich diesen Test gar nicht mehr durchführen, denn Geräuschentwicklung der Federn sind für mich schwer hörbar. :lol:

lion
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Ein toller Test

Beitrag von lion » 27.03.2008 14:55

Lieber Peter,

eine tolle Testreihe, systematisch angelegt und prägnant zusammengefasst - Penexchange-Forum at its best!

Herzlichen Dank,
Sebastian
Es ist eine Dummheit, sich von hier fortzusehnen, die meisten Anstalten sind noch schlechter. György Konrád

lion
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Nachtrag

Beitrag von lion » 27.03.2008 15:01

Hallo,

für alle, die als Reaktion auf den tollen Test nun ganz schnell selbst den Testsieger besitzen möchten, habe ich mal ein wenig "gegoogelt" - meine Bestellung läuft bereits :wink: .

Hier der Link:
http://www.briefpapiere.de/index.htm?ma ... r-cx22.htm

Herzlichen Gruß,
Sebastian
Es ist eine Dummheit, sich von hier fortzusehnen, die meisten Anstalten sind noch schlechter. György Konrád

absia
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Beitrag von absia » 27.03.2008 17:48

Hallo miteinander!

Danke vielmals für die wohlwollenden Worte! Der von Sebastian angegebene Link führt auch zu den anderen oben besprochenen Papieren, wenn ich das richtig sehe, und damit auch zu den Preisen, die ich eigentlich noch nachreichen wollte. Es gibt allerdings wenige deutsche Anbieter im Internet, die diese Papiere alle führen. Schreibwarenläden, die sie führen, habe ich bisher überhaupt nicht finden können. Wenn ihr also weitere Quellen entdecken solltet, wäre es schön, wenn ihr sie uns hier nennen könntet.

Ansonsten viel Spaß beim Ausprobieren. Gebt uns bitte bei Gelegenheit Rückmeldung(en), wie ihr mit den Papieren zufrieden seid und/oder ob ihr noch andere kennt, die denen ähnlich sind.

Vielleicht ließe sich ja so ein Vergleichstest auch mal für moleskine-artige Notizbücher, Filofaxartige oder andere Aufzeichnungsträger durchführen. Das müsste evtl. mal jemand in Angriff nehmen, der/die Jahr und Tag mit solchen Objekten umgeht und einschlägige Erfahrungen gesammelt hat. In diesen Bereichen kenne ich mich nämlich selbst nicht aus, wäre aber für jeden guten Tipp dankbar. Moleskines kommen für meine Bedürfnisse wohl nicht in Frage, obwohl sie mir sehr gut gefallen, weil das Papier nicht durchschlagfest sein soll. So viel habe ich euren Beiträgen in diesem Forum schon entnehmen können. Aber was dann?

Liebe Grüße
Peter

PS: Ich habe den Test oben doch noch einmal überarbeitet und um die Preise bei briefpapiere.de ergänzt. Ich denke, die Preisauskunft relativiert die Testaussage noch einmal ganz enorm. Unter Einbeziehung auch des Preises käme nämlich letztlich das gute alte Japan-Post-Papier von Neusiedler zu neuen Ehren als Gesamtsieger! Das war eh' schon immer mein Lieblingspapier! Die anderen Papiere sind nicht wirklich ein Doppeltes und Dreifaches Besser, wie es die Preise vermuten lassen.
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werner
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Beitrag von werner » 27.03.2008 20:12

absia hat geschrieben: Moleskines kommen für meine Bedürfnisse wohl nicht in Frage, obwohl sie mir sehr gut gefallen, weil das Papier nicht durchschlagfest sein soll. So viel habe ich euren Beiträgen in diesem Forum schon entnehmen können. Aber was dann?
Hallo Peter,

zum Thema Notizbücher habe ich in folgendem Beitrag etwas geschrieben:

http://www.penexchange.de/forum_neu/vie ... php?t=1709

Es ging dabei um Clairfontaine. Ich finde dieses Papier Veloutè 90 g/m2 nach wie vor ausgezeichnet. Es schlägt absolut nichts durch. Das große aaaber kommt noch, mein letzter Einkauf ist ca. 5 Jahre her. Ob es genau diese Qualität heute noch gibt, weiß ich leider nicht.

Viele Grüße
Werner

absia
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Beitrag von absia » 27.03.2008 20:19

Danke, Werner!

Auf Clairefontaine-Papiere habe ich schon vor Jahren hier im Forum aufmerksam gemacht (und zwar noch vor dem großen Computercrash im Forum. Guckdu hier: http://www.penexchange.de/forum/viewtopic.php?t=1247 . Aber ich denke, dass es sicherlich noch andere Hersteller guter Schreibblockvarianten gibt, die wir halt noch nicht kennen. Clairefontaine wäre für eine Vergleichstest sicherlich eine gute Referenz.

Lieben Gruß
Peter
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Canoves
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Beitrag von Canoves » 02.04.2008 23:04

Hallo liebe Gemeinde,

die gute Eignung von Clairefontaine kann ich absolut bestätigen.
Neuerdings bin ich aber auch auf ein anderes SUPER Papier für den Alltagsgebrauch gestoßen.
Unter der Marke OXFORD werden gute Hefte und Collegeblöcke verkauft die ABSOLUT füllertauglich sind.
Wie die von Clairefontaine haben die auch eine Grammatur von 90 gr.

Ich habe mich gleich mit ein paar Hefte eingedeckt.

Gruß
Hans-Peter

absia
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Beitrag von absia » 03.04.2008 17:46

Hallo Hans-Peter!

"Oxford" wird m. W. von Landre hergestellt und scheint dort die Edelpapierlinie zu sein. Auch Landre habe ich vor längerem schon empfohlen, als echte deutsche Alternative zu Clairefontaine (zumindest bei Schulheften).

Die tatsächliche Diskussion zu diesem Thread, die ich mir ja ausdrücklich gewünscht hatte, mit Vorschlägen zu anderen Papieren spielt sich aber inzwischen in einem anderen Thread ab (siehe "Briefpapier"). Warum das hat sein müssen, weiß ich nicht.

Grüßle
Peter
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Beitrag von ravenbird » 29.04.2008 13:05

Servus,

mit euren Beiträgen habt ihr mich neugierig gemacht, welches Papier ich selbst eigentlich für den Computer-Tintenstrahldrucker UND zum Schreiben mit verschiedenen Füllhaltern benutze - alle Federn gleiten gut, es verläuft nichts, bleibt nichts stehen, trocknet rasch, ein wenig durchscheinend, wenn man es gegen das Licht hält.

Es ist ein HP Everyday Inkjet Papier mit 80g.

Daß die Ausdrucke mit dem Drucker untadelig sind, muß hier wohl nicht erwähnt werden.

Gruß
Dieter E.
Liebe Grüße
Dieter E.

One drop of ink may make thousands, perhaps millions think (Lord Byron)

absia
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Beitrag von absia » 14.04.2009 20:41

Hallo zusammen!

Erstaunlich, was man so in anderen Foren wiederfindet! Siehe: http://deutsche-schrift.foren-city.de/t ... apier.html (letztes Drittel).

Grüßle
Peter
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MarianZehn
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Re: Briefpapier - Vergleichstest

Beitrag von MarianZehn » 16.06.2009 12:57

Hallo Peter. Danke für diese beeindruckende Übersicht. Hat mir als Anfänger in Sachen Papier sehr weitergeholfen. Großartig.

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Axel
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Re: Briefpapier - Vergleichstest

Beitrag von Axel » 24.06.2022 20:08

Dies ist zwar ein sehr betagter Thread, aber ich finde das Thema ist eigentlich immer aktuell.

Vor vielen, vielen Jahren dachte ich, dass die hochwertigen Papier –- Gohrsmühle, Zeta, Japan Post etc. -- die besten sein müssten. Meine Erfahrungen waren dann aber nicht so berauschend. Klar, von der Anmutung, der dezenten Tönung und der Haptik her etwas sehr schönes -- aber für das Schreiben mit Füllfederhalter? Ich war ziemlich ernüchtert von der Härte dieser Kandidaten und für mich mit feinen Federn de facto nicht benutzbar.

Oft hatte ich dann Glück mit kostengünstigen Papiersorten, nur um bei der nächsten Charge desselben Herstellers enttäuscht zu werden. Also doch lieber Clairefontaine, Oxford und Konsorten? Auf lange Sicht waren die mir alle zu glatt.

Aus Frustration bin ich dann auf Kugelschreiber umgestiegen, eine Art freiwillige Selbsteinschränkung für eine begrenzte Zeit. Selbstverständlich habe ich mir die auferlegte Entsagung etwas versüßt -- und habe mir zwei hochwertige Kugelschreiber gegönnt :) einen Parker Duofold Big Red und einen Waldmann Tango (Klar, es kommt ja eigentlich auf die Mine an, aber das ist ein anderes Thema). Endlich konnte ich das angesammelte Papier und alle Notizbücher ganz entspannt aufbrauchen. Die Kugelschreiber werden im Einsatz bleiben, aber der Füllhalter ist wieder zum Hauptgerät geworden.

Ich habe nämlich nun endlich „mein“ Papier gefunden:
Avery Zweckform Bewerbungspapier
A4, 100 g/m², 200 Blatt
Artikelnummer 2788
(Zwischen 8,00 und 10,00 EUR, je nach Laden bzw. Onlineanbieter)

Bin total zufrieden -- bis auf das reine Weiß -- eine Spur Elfenbein- oder Eierschalentönung wäre mir lieber gewesen.
Meine Erfahrung beschränkt sich allerdings bisher nur auf einen Füllhalter und eine Tine: Waterman Carène mit F-Feder, betankt mit HERBIN Perle Noire.

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