Visconti Urushi

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Sunsan
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Visconti Urushi

Beitrag von Sunsan » 03.02.2018 20:15

Hallo ihr Lieben :),

heute habe ich eine seltene, wunderschöne und alte Füllfeder entdeckt, eine Visconti la Giapponese in Urushi-Lackierung, lt. Internetrecherche (https://estilofilos.blogspot.co.at/2018 ... onese.html) aus dem Jahr 1991.

Hier drei Bilder für euch:
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F5E73F26-AD81-404E-B6C1-D1E585D7CCC4.jpeg (355.22 KiB) 6312 mal betrachtet
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F07C6D71-E17F-4FEB-8EE3-DA2D47BE4394.jpeg (395.27 KiB) 6312 mal betrachtet
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B26A8800-01BC-456A-AEA3-666C884F2529.jpeg (343.26 KiB) 6312 mal betrachtet
Weiß jemand von euch, wie sie befüllt werden kann? Eine Pipette war nicht dabei und für mich hätte sie nach einem Vakuumfüller ausgesehen. Allerdings bekomme ich keine Tinte rein.

Susanne

josi
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Re: Visconti Urushi

Beitrag von josi » 03.02.2018 21:29

In Deinem Link ist eine Art Anleitung zu erkennen. Darin steht - wenn ich das richtig verstanden habe - u.a., dass man zunächst den Tank (serbatoio) zu ca 80% unter Verwendung der mitgelieferten Pipette befüllen und den Kolben (stantuffo) dann vor dem Schreiben mit zwei Umdrehungen öffnen soll.

Hoffentlich klappt es irgendwie. Schöner Stift!
Gruß, Martin

Sunsan
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Re: Visconti Urushi

Beitrag von Sunsan » 04.02.2018 11:14

Hallo Martin,

vielen lieben Dank für deine Hilfe. Die dazugehörige spitz verlaufende Pipette war leider nicht dabei. Da werde ich die Verkäuferin noch anschreiben. Steht darin auch etwas geschrieben, dass zum Befüllen die Federeinheit und der Tintenleiter runter gezogen werden muss? Diese lassen sich entfernen, jedoch das kleine Teil rund um die Federeinheit und dem Tintenleiter vor dem Gewinde leider nicht.

Einen lieben Gruß
Susanne

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Re: Visconti Urushi

Beitrag von Sunsan » 04.02.2018 12:29

Mal unabhängig von Martins Antwort, möchte ich noch kurz ein wenig was zur Füllfeder schreiben.

Ich habe sie zwischenzeitlich mit einer Spritze und langer Nadel nach dem Abnehmen der Feder und des Tintenleiters ein wenig befüllt - vorsichtshalber mal nur mit 1 ml.

Die Feder ist offenbar von einem sehr bekannten japanischen Nibmaster, names Kabutogi Ginjiro, gemacht worden. Sie schreibt wunderbar smooth und eher feucht. Interessant finde ich auch, dass sie weicher flext als die Aurora 88 mit Flexfeder, aber nicht so weich wie die kürzlich getestete Flexfeder von 1920.

Noch einen schönen Sonntag
Susanne

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Re: Visconti Urushi

Beitrag von josi » 04.02.2018 21:35

Sunsan hat geschrieben: Steht darin auch etwas geschrieben, dass zum Befüllen die Federeinheit und der Tintenleiter runter gezogen werden muss?
Ich habe da nichts zu gefunden. Wenn ein Zugang zum Tintentank nur so möglich ist und der Kolben nicht "aufgezogen" werden kann, dann muss wohl jedes Mal die Federeinheit demontiert werden. Dies scheint mir zwar ein wenig unpraktisch zu sein, manche machen das jedoch zB auch bei Pelikan Kolben-Füllfederhaltern so, um ein Eintauchen der Federeinheit in ein Tintenfass aus Sorge um eine "Kontamination" der Tinte im Fass zu vermeiden.
Gruß, Martin

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Re: Visconti Urushi

Beitrag von Krazy Kat » 05.02.2018 21:12

Nein nein, nix Feder abmachen!!!
Dein schicker Visconti dürfte mit aller grösster Wahrscheinlichkeit ein Pipettenfüller á la Japonaise sein,
d.h. es ist ein klassischer Pipetten- oder wie man lieber auf Deutsch sagt Eyedropperfüller.
Den befüllt man indem man mithilfe einer Pipette die Tinte direkt in den Korpus spritzt.
Dazu muss das Griffstück abgedreht werden.
Ist wahrscheinlich in diesem Fall unnötig, aber falls zur Hand, kann man noch ein klein bisschen Silikonfett auf das Gewinde auftragen, bevor man das Griffstück nach Befüllung wieder aufschraubt.
Ist die Endkappe geschlossen, wird die Tinte davon abgehalten, in den Tintenleiter zu fliessen.
Daher muss das Endkäppchen ca. 1mm aufgedreht sein, so dass die Tinte fliessen kann (denn das Dingelchen am Ende ist kein Kolben sondern ein Ink Shut-Off Valve, dh. es dient dazu, den Tintenfluss zu stoppen).

Schöne Grüsse,
KK
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Re: Visconti Urushi

Beitrag von Sunsan » 06.02.2018 10:51

Hallo,

vielen lieben Dank für eure Antworten.

Ich habe das Problem, dass ich den vorderen Teil nicht abbekomme, der muss wohl bombenfest zu oder verklebt oder was auch immer sein, darum habe ich die Federeinheit zwecks Befüllung abgezogen. Ich habe Sorge, dass ich den Füllfederhalter kaputt mache, wenn ich noch fester halte und drehe... Vielleicht gibt es ja auch einen Trick, den ich nicht kenne?

Hat jemand von euch eine Idee, wie ich so ein festsitzendes Teil lockern kann?

Einen lieben Gruß Susanne

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Beitrag von Krazy Kat » 06.02.2018 19:41

Ich würde als nächstes eines dieser Trainingsgummibänder zerschneiden (oder was Ähnliches womit man einen rutschfesten Griff hat) & dann entsprechend vorsichtig versuchen zu drehen. Wenn`s so nicht geht, würde ich das bestimmt nicht billig gewesene Teil einem Restaurator schicken.
PS:
Dass der Vorbesitzer Schellack auf`s Gewinde geschmiert hat, kann ich mir kaum vorstellen, da sinnlos. In diesem ungewöhnlichen Fall mit Hitze via Föhn das Griffstück behandeln. Hitze löst gewissermassen das Schellack. Das würde ich aber erst nach weiterer Recherche versuchen, denn die Hitze darf nicht zuviel sein. Ausserdem habe ich keine Ahnung, was der Urushilack von Erhitzung hält.
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Re: Visconti Urushi

Beitrag von Sunsan » 07.02.2018 20:49

Hallo KK,

vielen lieben Dank für deine Antwort. Ich bekomme sie nicht auf. Ich werde noch ein wenig recherchieren und abwarten. Vielleicht sollte ich sie noch länger wässern.
Ich habe sie als neu in einem Geschäft gekauft und gehe nicht davon aus, dass da jemand was aufs Gewinde gegeben hat. Ein Nebensatz der Verkäuferin lässt vermuten, dass sie sich von alten, jahrelang im Kasten gelegenen Stücken trennt. Ich kann mir ansonsten nicht erklären, dass den Füllfederhalter noch niemand vor mir entdeckt hat. Bei früheren Besuchen in diesem Geschäft war er nicht da, zumindest nicht in dieser Filiale. Eine alte Visconti Ragtime hatte sie übrigens auch. So jetzt bin ich aber ins Plaudern gekommen.
Schön, dass es dieses Forum und so viele Fachleute hier gibt, die bereit sind ihr Wissen zu teilen :)!

Einen lieben Gruß Susanne

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Re:

Beitrag von Sunsan » 23.02.2018 14:33

Krazy Kat hat geschrieben:Ich würde als nächstes eines dieser Trainingsgummibänder zerschneiden (oder was Ähnliches womit man einen rutschfesten Griff hat) & dann entsprechend vorsichtig versuchen zu drehen.
Hallo Krazy Kat :)

heute wollte ich es nochmals wissen und habe nach dem stärksten Trainingsgummiband gesucht, das Zuhause zu finden ist und ... trara trara .... sie ist tatsächlich aufgegangen. Wie bin ich froh. Ich hatte sie schon ein wenig in einer Ecke abgelegt, weil ich zum Restaurator frühestens in ein paar Wochen gekommen wäre... ach wie bin ich froh und dir sehr dankbar :)!

Einen lieben Gruß
Susanne

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Re: Visconti Urushi

Beitrag von Krazy Kat » 23.02.2018 18:15

Hallo Susanne - freut mich dass ich Dir den richtigen Tip geben konnte :D
Wünsche viel Freude an Deinem tollen japanisch-italienischen Urushi lacquered ink shut-off eyedropper pen
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Re: Visconti Urushi

Beitrag von Sunsan » 06.03.2018 16:43

Vielen lieben Dank Krazy Kat,
zwischenzeitlich ist er mit Tinte befüllt und hat auch den Transporttest bestanden :).
Ich habe in der Tat viel Freude damit.
Liebe Grüße
Susanne

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Re: Visconti Urushi

Beitrag von Krazy Kat » 07.03.2018 21:49

Liebe Susanne, es machte mir auch Spass quasi aus der Ferne mithilfe eines simplen Tricks einen Füllhalter zum Laufen, äh, Schreiben zu verhelfen :D Vielleicht findest Du ja mal die Zeit, den Viscurushi in Aktion zu zeigen.
Liebe Grüsse, KK
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Re: Visconti Urushi

Beitrag von stift » 13.03.2018 17:09

Mundstück runter und betanken das ist ein Eyedropper,ich habe vor vielen Jahren eine gesehen und mich in diesen Füller verliebt.
Aber nie wieder einen gesehen,die dürften sehr selten sein und natürlich teuer.
Grüße Harald
#Non, je ne regrette rien#

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Re: Visconti Urushi

Beitrag von Sunsan » 13.03.2018 20:47

Hallo Krazy Kat,
Viscurushi ist aber ein netter Name :).
Ich gehe davon aus, dass du eine Schreibprobe meinst. Ja diese werde ich demnächst machen und die Viscurushi der Aurora anniversary mit der flexenden Feder und vielleicht auch noch einer Neuerwerbung vom Wochenende gegenüber stellen.

Hallo Harald,
ja sie ist selten und schwer zu bekommen. Ich hatte da wirklich Glück. Ich glaube es wurden zwei oder vier Jahre lang je 100 Stück hergestellt.

Einen lieben Gruß an euch beide
Susanne

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