Unbekannter Füllhalter mit mir bisher unbekannten Füllmechanismus?

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pinselpaul
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Unbekannter Füllhalter mit mir bisher unbekannten Füllmechanismus?

Beitrag von pinselpaul » 05.04.2018 14:14

Hallo in die Runde.
Erst einmal schön hier zu sein.
Ich sammle ehr sporadisch alte Füllhalter also immer wenn ich mal ein schönes Stück im Brocki finde.
Neulich ist mir dabei ein schönes Stück in die Hände gefallen, siehe Bilder.
Nun hab ich schon mehr als 3 Wochen recherchiert und nicht das Geringste über diesen Füllhalter gefunden.
Nicht über die Farbgebung noch über die Federgravur.
Vielleicht könnt Ihr mir weiter helfen.
sonnig René
feder.jpg
feder.jpg (131.45 KiB) 5360 mal betrachtet
Der Dateianhang Füllhalter_offen.jpg existiert nicht mehr.
Der Dateianhang Füllhalter_geschlossen.jpg existiert nicht mehr.
Der Dateianhang feder.jpg existiert nicht mehr.

pinselpaul
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Re: Unbekannter Füllhalter mit mir bisher unbekannten Füllmechanismus?

Beitrag von pinselpaul » 05.04.2018 15:09

Hier nochmal der Füller im Ganzen :-)
Dateianhänge
Füllhalter_offen.jpg
Füllhalter_offen.jpg (115.87 KiB) 5336 mal betrachtet

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TomSch
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Re: Unbekannter Füllhalter mit mir bisher unbekannten Füllmechanismus?

Beitrag von TomSch » 05.04.2018 17:59

Moinsen.

Sollte der Clip wie der des folgenden Füllers aussehen, handelt es sich um ein französisches Fabrikat namens "Rally".
rally.jpg
rally.jpg (289.94 KiB) 5289 mal betrachtet
Die Federbezeichnung gibt leider keinen weiteren Hinweis auf einen Hersteller. Diese "Warranted" Federn waren sehr gut, aber weit verbreitet, da von einem Zulieferer produziert.

Ach ja. Es handelt sich um einen Druckknopffüller. Sollte der Druckknopf nicht leicht zu drücken sein und/oder es im Innneren des Füllers "rappeln", muss der Tintensack im Inneren neu installiert werden. ;)

Sonnige und stürmische Grüße,
Thomas
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Frodo
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Re: Unbekannter Füllhalter mit mir bisher unbekannten Füllmechanismus?

Beitrag von Frodo » 07.04.2018 15:01

TomSch hat geschrieben:
05.04.2018 17:59
..............

Die Federbezeichnung gibt leider keinen weiteren Hinweis auf einen Hersteller.
.............
Hi
Warum eigentlich? Das stehen doch 2 verschränkte Buchstaben "P" an der Basis der Feder. Diese weisen die Feder und vermutlich such den ganzen Füllhalter als "PAN" Füllhalter der Oberrheinischen Federhalterfabrik Zahn, Leser und Compagnie aus. Aus Mannheim und Heidelberg, später auch aus Köln- Liliental. Noch später gab es auch einen Produzenten "PAN- Junior" in Oslo. Dessen Federn wurden aber mit einem weiteren Norwegisch- sprachigem Imprint von Bock hergestellt. Die "Warranted" Federn waren aus USA und sehen auf diesem Foto etwas angeknabbert aus.
Das Füllhaltermaterial stammt aus Ober- Ramstadt und heisst: "Schwarzwälder", wobei nicht genau bekannt ist ob da "Schinken" oder "Kirschtorte" gemeint war. Die Farbkombination lässt beides zu. Das Farbmuster gab es aber auch bei weiteren Füllhalterproduzenten deshalb ist diese Eigenschaft, wie auch der Clip, der ebenfalls nicht in-house hergestellt wurde, nicht charakteristisch für eine jeweilige Füllermarke.
Was mich noch interessieren würde, wäre, womit unser Sammlerfreund Rene Pinselpaul 3 Wochen lang recherchiert hatte?
Gruss, F

pinselpaul
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Re: Unbekannter Füllhalter mit mir bisher unbekannten Füllmechanismus?

Beitrag von pinselpaul » 08.04.2018 15:16

Der Rene hat mit dem Internet recherchiert und ist ehr durch Zufall auf dieses super Forum aufmerksam geworden.
Danke an die Antworten und für das geteilte Fachwissen. Zur Kappe leider sieht sie gar nicht der Abgebildeten ähnlich ich schicke noch mal ein Foto. :)

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stift
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Re: Unbekannter Füllhalter mit mir bisher unbekannten Füllmechanismus?

Beitrag von stift » 15.04.2018 17:12

Hallo
Da gehört der Tank also der Gummitank gewechselt,aber ob sich das für diesen Füller auszahlt ist eine andere Frage.
Es ist ein alter Füller aber ein Füller ohne Wert.
Persönlich schaut das anders aus,wenn ich den Füller z.B. von meinen Großvater geerbt habe oder so.
Aber die Teile aufheben kann man für andere Füller brauchen oder zur Reparatur.
Grüße Harald
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Matthias MUC
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Re: Unbekannter Füllhalter mit mir bisher unbekannten Füllmechanismus?

Beitrag von Matthias MUC » 15.04.2018 17:44

Gibt aber im Forum einige Mitforisten, die solche Reparaturen (neue Gummitanks) gerne, gut und günstig machen, wenn sonst alles komplett ist und beim Zerlegen nichts kaputtgeht. Wenn das schöne Stück wieder schreiben und nicht bloß in der Vitrine liegen soll, wäre das das naheliegendste. Mein alter MB224, lang imDreck und Mäusepisse im Krusch einer Garage voll aufgelösten Hausrats gelegen, "Handelswert" keine Ahnung aber mir auch egal, als Erbstück von ideelem Wert für mich, weil es eins von wenigen Stücken definitiv aus der Familie Großvater vaterseits sein dürfte, ist von einem Mitforiste fachmännisch neubesackt und liebevoll von Mäusepisseflecken gereinigt ein zauberhafterFüller mit einer ganz wunderbar flexenden Feder geworden.

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stift
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Re: Unbekannter Füllhalter mit mir bisher unbekannten Füllmechanismus?

Beitrag von stift » 15.04.2018 18:18

Kannst du mir erklären was ein MB 224 mit diesem Füller zu tun hat???
Harald
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Re: Unbekannter Füllhalter mit mir bisher unbekannten Füllmechanismus?

Beitrag von Thilo » 15.04.2018 18:29

Hallo,
also ich finde diesen Füller ausgesprochen hübsch. Selbst wenn er keinen Wert hat kann man die Investition von vielleicht 10 Euro in einen neuen Tintensack schon wagen.

Viele Grüße
Thilo

Matthias MUC
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Re: Unbekannter Füllhalter mit mir bisher unbekannten Füllmechanismus?

Beitrag von Matthias MUC » 16.04.2018 2:49

stift hat geschrieben:
15.04.2018 18:18
Kannst du mir erklären was ein MB 224 mit diesem Füller zu tun hat???
Harald
Als Beispiel für einen vergleichbaren alten, defekten Druckknopf-/Tintensackfüller, der vielleicht keinen Handelswert hat, aber doch genügend ideellen Wert für den Besitzer, daß es sich lohnt, ihn von jemand mit Können und Ersatzteilen wieder schreibfähig machen zu lassen. Um den Themenersteller zu ermutigen, es ebenso mit seinem machen zu lassen.

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Will
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Re: Unbekannter Füllhalter mit mir bisher unbekannten Füllmechanismus?

Beitrag von Will » 16.04.2018 8:03

Hallo in die Runde,

wenn das Herz daran hängt, kann man solch eine Reparatur grundsätzlich machen, sofern die Blindkappe vorhanden ist. Fehlt diese, liegt der Knopf der Mechanik frei. Der Füller ist jedoch im betankten Zustand ohne die Blindkappe nicht vernünftig transportfähig bzw. nutzbar. Selbst, wenn die Blindkappe vorhanden ist, lässt sich nicht mit Bestimmtheit sagen, ob 10 Euro ausreichen. An der Stelle kommt Haralds Hinweis zum Tragen. Ist der Füller weniger wert, als die Reparatur kostet, muss man sich schon fragen, wie sinnhaft die ganze Aktion ist. Der Vergleich mit einem Montblanc hinkt da doch recht deutlich.

Zum einen fallen Versandkosten an, zum anderen weiß man erst, ob lediglich der Tintensack ausgetauscht werden muss, wenn der Füllhalter zerlegt wurde. Bis dahin bleibt unklar, ob der alte Tintensack im befüllten Zustand undicht wurde und eine ziemliche Sauerei im Korpus hinterlassen hat. Weiter kann man nicht wissen, ob die Pressure bar korrodiert/vorhanden ist und womöglich die Notwendigkeit besteht, diese zu ersetzen. Dann ist noch immer offen, wie gut oder schadensfrei sich das Füllerchen demontieren und wieder zusammensetzen lässt. So hütet das Innere eines Füllhalters immer ein kleines Geheimnis, bis man die Chance hatte hineinzusehen.

Bloß einen ausgehärteten Tintensack tauschen, ist die günstigste und glücklichste Variante, doch kann vorher keiner versprechen, dass es ausschließlich dabei bleibt.

Viele Grüße

Gerd
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Re: Unbekannter Füllhalter mit mir bisher unbekannten Füllmechanismus?

Beitrag von stift » 16.04.2018 9:36

Hallo Gerd!
Ja genau so ist es.
Habe mir an Samstag einen Elite von der Firma Tempo zugelegt so aus den späten 30er Jahren.
Nichts besonderes hat auch nur 15€ gekostet aber hat eine 585 Karat B Feder,nur zu Hause habe ich beim Zerlegen gesehen das die Pressure bar fehlt
Hatte doch dann bei meinen Teilen eine gefunden,und somit schreibt der Füller wieder.
Würde ich das aber von einen Profi machen lassen kostet das dann etwas mehr wenn nicht schon etwas viel und zahlt sich nicht aus.

Aber scheinbar wissen da einige viel mehr als ich über Reparaturen von Füllern und die Kosten,da meine ich Profis was die verlangen für eine Reparatur.

Grüße Harald
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Matthias MUC
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Re: Unbekannter Füllhalter mit mir bisher unbekannten Füllmechanismus?

Beitrag von Matthias MUC » 16.04.2018 10:24

Ich hab mit meinem uralten Montblanc 224 verglichen, weil mir bei dem ein eventueller Markt-/Sammlerwert völlig wurscht war (ich wüßte den auch nicht), weil der bis auf die bei mir vorhandene Kappe wohl weitgehend der gleiche Reparaturfall wie der PAN vom pinselpaul war und weil der mir für schon mehr als 10 EUR von einem Mitforisten gut repariert worden ist. In dem Sinne finde ich den doch absolut vergleichbar. Meiner war zum Glück komplett incl Kappe und der gesamten Mechanik, der mußte "nur" schonend zerlegt, neu besackt und v.a. die Mäusepisseflecken wegpoliert werden. Ich will hier niemandem zu nahe treten mit dem Vergleich.

lG Matthias

PS.: Wenn die Endkappe fehlt: Wenn's nur um Schreibbarmachung geht, könnte pinselpaul bei den einschlägigen Füllerrepariermenschen vielleicht Glück haben, daß da ähnlich wie bei Haralds Pressure bar aus der Teilekiste sich eine passende Endkappe von evtl. irgendeinem ganz andern Fabrikat findet? Ich hab keine Ahnung, wieviele verschiedene Gewindevarianten da möglich sind = wie hoch die Chance ist, was passendes zu finden.

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Will
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Re: Unbekannter Füllhalter mit mir bisher unbekannten Füllmechanismus?

Beitrag von Will » 16.04.2018 15:37

Hallo Matthias,

Füllhalter wurden früher von Hand gedreht. Gleiches gilt für alle Kappen und Gewinde. Die kleinen Ersatzteile, wie Blindkappen sind recht teuer, da sie gerne verloren werden und schwer zu beschaffen sind. Wenn es nur irgendwas sein soll, ist es am Ende ein Frankenpen und für Sammler nur noch ein Ersatzteillager. Selbst wenn das Gewinde einer fremden Kappe passt, muss der äußere Durchmesser mit dem Korpus abschließen, sonst sieht es nicht gerade gut aus und schon hat man das nächste Problem.

Ein Profi nimmt alleine für den neuen Schlauch ca. 30 €, je nach Aufwand und das Porto ist da nicht unbedingt schon drin. Der Versand in die Schweiz (soweit ich das richtig interpretiere) macht die Sache auch nicht günstiger.

Ich habe vor ein paar Monaten einige Füllhalter zur Reparatur angenommen. Was da mit der Post kam, waren in nicht unerheblichem Anteil Großbaustellen und nicht unbedingt das, was mir beschrieben wurde. So ist mir die Lust über den erheblichen Aufwand recht vergangen.

Aber vielleicht kannst Du ja den Kontakt vermitteln und der gleiche macht es für pinselpaul ja wieder für einen 10er. Ich halte ihm mal die Daumen.

Viele Grüße

Gerd
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Matthias MUC
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Re: Unbekannter Füllhalter mit mir bisher unbekannten Füllmechanismus?

Beitrag von Matthias MUC » 16.04.2018 16:09

Von einem 10er hab ich nie geredet, meine Patienten hab ich bei einer lokalen Börse nach vorheriger Vereinbarung übers Forum mitgenommen und das weitere Vorgehen im Detail besprochen, wußte dann ungefähr die mögliche Preisspanne je nach Überraschungen nach dem Zerlegen und bin vom Ergebnis sehr zufrieden.
Wenn ein Füller erst mal benutzbar sein soll, ohne Gedanken an irgendeinen Marktwert, ist "Frankenpen" sicher besser als nichts. Wenn mir eine Endkappe ganz fehlt, der Füller aber zauberhaft schön schreibt, wäre mir notfalls egalwelche, solange sie gewindetechnisch paßt, immer lieber als gar nichts.
>> von daher vielleicht noch ein Tipp an pinselpaul: Bevor Du höheren Aufwand in diesen Füller steckst, einfach mal gedippt ausprobieren, wie sich die Feder schreibt. Wenn man mit der Feder gar nicht erst "warm" wird, entscheidet man sich leichter gegen einen Reparaturversuch. Bei meinem MB224 bereue ich nix, da wußte ich vom Ausprobieren, daß die konkrete Feder (völlig egal, ob es die originale ist) einfach butterweich und schön flexend schreibt, für den hätte ich auch erheblich mehr ausgegeben, um ihn schreibbar zu machen.
lG Matthias

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