Lichtechtheit verschiedener blauer Tinten

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Tintenklex

Re: Lichtechtheit verschiedener blauer Tinten

Beitrag von Tintenklex » 04.06.2018 23:56

HeKe2 hat geschrieben:
04.06.2018 23:31
@pejole
Ja, aber bei uns beiden verblasst die R&K Scabiosa...
Nicht nur bei Euch - die Farbe der Scabiosa ist ratzfatz weg, es bleibt nur das bräunliche Oxidationszeugs. Ein paar Tage auf dem sonnigen Schreibtisch reichen da schon.

pejole
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Re: Lichtechtheit verschiedener blauer Tinten

Beitrag von pejole » 04.06.2018 23:57

@HeKe2

Also bei mir hat die Scabiosa aber auch ganz schön gelitten wie im Foto zu sehen ist.

Geschrieben habe ich das auf dickem mittelglattem Lana Dessin Papier 220g, angegeben ist da noch PH >7, wird wohl der PH Wert sein, ISO 9706.

Aber die blau-schwarz ist noch mehr verblasst. Von der Tinte habe ich damals 5 Glas bei meinem Schreibwarenhändler bestellt, ich nehme an dass die frisch gewesen ist. Erkundigen kann ich mich bei dem nicht mehr, wie so oft bei anderen auch, Insolvenz.

Hier siehst du im 2. Foto die R&K blau-permanent mal besser, hat sich sehr gut gehalten, vielleicht in der Mitte der Schwellzüge leichte Aufhellungen, nach 3 Jahren am Nordfenster.

Gruß, Martin
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Thom

Re: Lichtechtheit verschiedener blauer Tinten

Beitrag von Thom » 05.06.2018 11:50

So, wir seh'n betroffen, den Vorhang zu und alle Fragen offen. Wenn man die Tinten direkt miteinander vergleichen will,
sollte man die schon mit der gleichen Schichtdicke schreiben.

V.G.
Thomas

pejole
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Re: Lichtechtheit verschiedener blauer Tinten

Beitrag von pejole » 06.06.2018 22:55

pejole hat geschrieben:
04.06.2018 22:57
HeKe2 hat geschrieben:
04.06.2018 13:56
Hallo Martin!


Was mir bei Deinem Test aufgefallen ist:
Bei Dir schneidet die Pelikan 4001 Blau-Schwarz nicht besser ab, als die Rohrer &Klingner Scabiosa.

Woran liegt es? An meinem Schnellverfahren, am Papier, oder doch am Schreibwerkzeug?
@HeKe2


Allerdings kann man deinen Test und meinen nicht so miteinander vergleichen, du hast mit Füller geschrieben und somit nicht so viel an Tinte aufs Papier gebracht wie ich mit meiner Spitzfederschreiberei, ich nehme an alleine schon durch das weniger an Tinte mit Füller dass die Tinte dadurch schon eher verblasst.
Gruß, Martin
@ Thom,

hatte ich ja auf der Seite zuvor bereits vermerkt, das sind zwei verschiedene Tests.

Gruß, Martin

Thom

Re: Lichtechtheit verschiedener blauer Tinten

Beitrag von Thom » 06.06.2018 23:27

Hallo Martin,

ich weiß. Ich meine die Schichtdicke innerhalb desselben Tests. Deine sind diesbezüglich ja o.K.. Falls Du die EG vom Schenk noch hast, könntest Du mir aber mal einen Gefallen tun. Kannst Du die im EG-Thread mal ohne Aufschütteln und dann mit Aufschütteln schreiben?

Viele Grüße
Thomas

pejole
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Re: Lichtechtheit verschiedener blauer Tinten

Beitrag von pejole » 06.06.2018 23:45

@Thom,

schon erledigt, enormer Unterschied.

Gruß, Martin
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P1000259.JPG (101.81 KiB) 5221 mal betrachtet

Thom

Re: Lichtechtheit verschiedener blauer Tinten

Beitrag von Thom » 06.06.2018 23:49

Martin, super! Danke!

V.G.
Thomas

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Tenryu
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Re: Lichtechtheit verschiedener blauer Tinten

Beitrag von Tenryu » 07.06.2018 10:07

Einmal Tinte. Geschüttelt, nicht gerührt. :mrgreen:

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HeKe2
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Re: Lichtechtheit verschiedener blauer Tinten

Beitrag von HeKe2 » 07.06.2018 16:10

pejole hat geschrieben:
06.06.2018 22:55
pejole hat geschrieben:
04.06.2018 22:57
HeKe2 hat geschrieben:
04.06.2018 13:56
Hallo Martin!


Was mir bei Deinem Test aufgefallen ist:
Bei Dir schneidet die Pelikan 4001 Blau-Schwarz nicht besser ab, als die Rohrer &Klingner Scabiosa.

Woran liegt es? An meinem Schnellverfahren, am Papier, oder doch am Schreibwerkzeug?
@HeKe2


Allerdings kann man deinen Test und meinen nicht so miteinander vergleichen, du hast mit Füller geschrieben und somit nicht so viel an Tinte aufs Papier gebracht wie ich mit meiner Spitzfederschreiberei, ich nehme an alleine schon durch das weniger an Tinte mit Füller dass die Tinte dadurch schon eher verblasst.
Gruß, Martin
@ Thom,

hatte ich ja auf der Seite zuvor bereits vermerkt, das sind zwei verschiedene Tests.

Gruß, Martin

Das mein Test in dieser Beziehung nicht ganz Einwandfrei ist, weiß ich. Eigentlich müsste ich mir für derartige Versuche eine "Einheitsfeder" oder eine Glasfeder anschaffen. Deshalb stellte ich ja die Frage nach dem Schreibwerkzeug. Aber um wenigstens ein wenig Licht ins Dunkel an die Stellen zu bringen, an denen es besonders interessant ist, hier die Füller mit denen die Tests gemacht worden sind:
  • 54th Mass.: Italix Parsons Essential, 1,3mm cursive
  • Scabiosa: Lindauer Retrofüller, 1,1mm Stub
  • 4001 Blau-Schwarz: Noodler's Ahab, modern Flex
  • Regency Blue: Pelikan M200, BB
  • Serenity Blue: Waterman Expert III, L
  • Baystate Blue: Pelikan Twist, M
  • Ralph Waldo Emerson: LAMY Cp1, ?M?
  • Shocking Blue: Pelikan Souverän M800, B
  • KaWeKo Blau: KaWeKo Sport Brass, B
  • GvFC Kobaltblau: Redisfeder
  • LAMY Blau-Schwarz: Redisfeder
  • Edelstein Tanzanite: Redisfeder
  • LAMY Königsblau: Lamy Safari, M
  • Florida Blue: TWSBI 580 AL, 1,1mm Stub
  • Pelikan 4001 Königsblau: Pelikan Twist, M
  • Online Königsblau: Redisfeder
Die Redisfeder war immer ein und dieselbe. Dennoch hätte ich nicht damit gerechnet, dass die Unterschiede so groß allein durch das verwendete Schreibwerkzeug sind. Die größten Auffälligkeiten:

Pelikan 4001 "Blau-Schwarz" vs. Rohrer & Klingner "Scabiosa"
Kann allein durch den Unterschied einer Stubfeder zur Flexfeder des Ahab die Pelikantinte soviel dunkler sein? Ich habe bewußt mit dem Ahab keine Schwellzüge produziert. Allerdings schneidet die Pelikantinte bei Martin eben nicht besser als die Scabiosa ab.

Waterman "Florida Blue" vs. Watermann "Serenity Blue"
Auch hier ist eine Stubfeder im Spiel. Verfälscht die so das Ergebnis?

Es scheint so zu sein. Andererseits: Die Redisfeder geizt nicht mit Tinte und die Tinten haben ihre liebe Mühe, auf dem Blatt zu bleiben.

Mein Ziel war, herauszubekommen, mit welcher Tinte man eine Urkunde so kennzeichnen kann, dass man behaupten kann, sie sei so gekennzeichnet, dass das nur mit Mühe wieder zu entfernen ist. Bei einigen Tinten reicht offensichtlich ein 2-monatiges Sonnenbad zur Entfernung der Tinte. Der Füller war dazu erst einmal nebensächlich - dachte ich. Scheint nicht ganz zu stimmen. Deshalb will ich am Wochenende mal in Berlin nach der Registras Ink sehen.
Beste Grüße
Hermann

Thom

Re: Lichtechtheit verschiedener blauer Tinten

Beitrag von Thom » 07.06.2018 21:23

HeKe2 hat geschrieben:
07.06.2018 16:10
Kann allein durch den Unterschied einer Stubfeder zur Flexfeder des Ahab die Pelikantinte soviel dunkler sein? Ich habe bewußt mit dem Ahab keine Schwellzüge produziert. Allerdings schneidet die Pelikantinte bei Martin eben nicht besser als die Scabiosa ab.
Das ist eben schwer zu sagen, Du hast da aber auf alle Fälle eine Variable mehr im Spiel.
Lichtechtheit1.jpg
Lichtechtheit1.jpg (106.93 KiB) 5085 mal betrachtet
Eventuelle Ausfällungen sind bei der Scabiosa durch das Braunglas kaum zu erkennen, die müsste man dazu mal umgießen.
Wenn Du mich fragst, war das eine gute Vorrunde, einige interessante Spieler kommen aber gerade noch dazu.

V.G.
Thomas

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Re: Lichtechtheit verschiedener blauer Tinten

Beitrag von HeKe2 » 07.06.2018 22:30

:lol: :lol: :lol:

Na, dann werde ich mich mal darauf fokususieren, den Fokus auf die entscheidenden Punkte zu lenken, um so den Fokus des Puklikums nicht weiter vom Fokus des Interesses abzulenken.
Dauert aber noch eine Woche. Mal sehen, ob der Fokus der Sonne dann noch derart auf unser Dachfenster konzentriert ist.

Kurz: Wir wiederholen das, aber nur mit den interessanten Tinten und nur mit der Redisfeder.

Aber, wie gesagt: Das dauert noch..
Beste Grüße
Hermann

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doubleyoukay
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Re: Lichtechtheit verschiedener blauer Tinten

Beitrag von doubleyoukay » 12.01.2019 16:52

Lieber Herrmann.

Ende letzten Jahres war ich auf der Suche nach einer "neuen" blauen Tinte für den häufigen Gebrauch. Dein Test hat mir bei meiner "Qual der Wahl" sehr geholfen. Seitdem verwende ich die "Cobalt Blue" vom Grafen von Faber-Castell und bin sehr zufrieden.

Damals habe ich vergessen, mich dafür zu bedanken - um Weihnachten rum bin ich immer recht hektisch unterwegs. :mrgreen:

Das möchte ich an dieser Stelle gerne nachholen. Vielen Dank, dass Du Dir diese Mühe gemacht hast.
Gruß aus dem Emsland

Wilhelm
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"My candle burns at both ends; It will not last the night;
But ah, my foes, and oh, my friends -- It gives a lovely light!"
(Edna St. Vincent Millay)

Tintenklex

Re: Lichtechtheit verschiedener blauer Tinten

Beitrag von Tintenklex » 22.02.2019 16:47

Tintenklex hat geschrieben:
03.06.2018 17:32
Ich hab seit ca. 3 Monaten eine Probe (halb abgedeckt) Richtung Osten innen an einem Glasbaustein kleben - wollte aber erst nach 6 Monaten nachschauen, wie es aussieht. Sind aber nicht nur blaue, sondern die von mir derzeit verwendeten Tinten.
Hatte mich umentschlossen und die Probe ein ganzes Jahr unberührt hängen lassen - und heute war es soweit: Besonders bei einer - allerdings keiner blauen - war ich entsetzt: Was da gräflicherseits als "dokumentenecht" verkauft wird ist so lichtecht wie ein analoger, unfixierter Film: Nämlich gar nicht!

Positiv überrascht haben mich die Callifolios von L'Artisan Pastellier, besonders die sonst nicht so spektakuläre "Cassis". Die Sei-Boku hat meine Erwartungen voll erfüllt und ist vom einjährigen Kontakt mit Licht so unbeeindruckt wie schon vorher vom Kontakt mit Wasser.

Aber seht selbst:
1. Diamine "Chocolate Brown"
2. Graf von Faber-Castell "Stone Grey"
3. Sailor "Sei-Boku"
4. J. Herbin <1670> "Rouge Hermatite"
5. J. Herbin "Lie de Thé"
6. Montblanc "Black/Noir" (war mal ein stark verbilligter Restposten ohne OVP, mehr steht nicht drauf)
7. Rohrer & Klingner "Scabiosa"
8. L'Artisan Pastellier <Callifolio> "Bourgogne"
9. L'Artisan Pastellier <Callifolio> "Cassis"
10. Waterman "Bleue-Noir" (nicht mehr erhältlich - im Foto sieht man, warum 8-) )
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